Einfach aus dem Nirgendwo

Autor: Jessica (3)
veröffentlicht am: 06.04.2010




Wenn aus Freundschaft Liebe Wird


Die Tür stießen wir auf und ich sah zuerst nur Blaulicht. Die Polizei, was für ein Glück.
Durch ein Megafon sprach ein Polizist und er rief:
„Halten sie die Hände hoch und kommen sie langsam herüber.“
Wir taten es und da schrie mein Vater ganz laut: „Da ist meine Tochter! Lassen sie sie gehen!“
Ich lief zu ihm hinüber und sprang in seine Arme.
„Was hast du dort drinnen gemacht? Die Ärztin sagte du seist…GROSSER GOTT!“
„Was ist?“
„Wo ist dein Verband und deine Wunde ist wieder offen! Kim, was ist passiert?“
Ich glaube in den nächsten Tagen kann ich meinen Ausgang vergessen. Nach all dem hier, haben meine Eltern viel zu große Angst um mich, obwohl ich schon achtzehn bin. Vielleicht drücken sie auch ein Auge zu, aber bei meiner Mutter glaube ich das weniger.
„Vater ich bin mit…“
„Eddie hat ihr den Verband aufgemacht!“, unterbrach mich jemand. Ich drehte mich um und Cole stand neben mir.
„Eddie? Dieser Mistkerl, ich wusste das er was im Schilde führt.“
„Fräulein!“, schrie eine wütende Frauenstimme in der Menge. Sie drängte sich durch die enge Menge von kleinen Gruppen an Polizisten und als sie bei mir landete war es meine Mutter.
„Du bist aus dem Krankhaus angehauen? Sag mal spinnst du? Das hat Konsequenzen meine junge Dame. Na warte!“, brüllte sie vor mir und hob dabei ihren Zeigefinger.
Da stellte sich Cole vor mich und meine Mutter blickte ihn fraglich an.
„Sie hatte einen guten Grund. Eddie arbeitet mit Vanessa zusammen, also Julias Freundin und da rief er auf ihrem Handy an und erzählte dass er Julia in der Fabrik gefangen genommen hat.“
Meine Mutter brachte kein weiteres Wort mehr heraus. Sie glaubte es einfach nicht, dass er so etwas machen würde.
„Aber wieso?“, fragte mein Vater und wir wandten uns zu ihm.
„Nun er…“, wollte ich es meinem Vater anfangen zu erklären, jedoch unterbrach mich Cole wieder und log dann auf seltsamer Weise.
„Nun, das hat er uns nicht gesagt!“
Jetzt verstand ich die Welt nicht mehr. Zuerst sagt er ihnen die Wahrheit und als ich es auch tun wollte, log er. Wieso sagte er einmal die Wahrheit und dann wieder nicht. Um das heraus zu finden zog ich ihn von meinen Eltern weg. Abseits von der Menge stellte ich ihn zur Rede.
„W-Was machst du da?“, fragte ich zögernd.
„Na ihnen eine Gesichte zu erzählen, die zum Teil und zum Teil falsch ist.“
„Wieso sagst du ihnen nicht gleich die Wahrheit?“
„Ich will dich doch dadurch schützen?“
Wieso denn das auf einmal? Es ist doch nicht falsch ihnen eine Lüge zu verklickern, oder?“
„Nun ja, wenn es um Eddie und Vanessa geht, würde ich meinen, man muss ihnen die Wahrheit sagen.“
Ich seufzte gelassen und versuchte meine Anspannungen los zu werden.
„Also gut. Du meinst es soll so klingen das sie nichts Verdächtiges heraus bekommen?“
„So in der Art, am besten du lässt mich alles sagen!“, meinte er.
„Also gut.“
Gerade wollte er wieder zurück gehen, als ich ihn anhielt.
„Was ist?“, fragte er lächelnd.
„Woher wusstest du, obwohl du gelogen hast, dass du den Grund kanntest, das Eddie diesen Aufstand plante?“
Er schaute zuerst zurück, als wolle er sich umdrehen und weiter gehen, aber er blickte wieder zu mir und seufzte schwer.
„Also, das alles erfuhr ich von Martin, du wirst ihn kennen lernen, nur sein Charakter ist ein wenig…“
Da piepte und vibrierte sein Handy, das genau so aussah wie das von Larissa.
„Ja?“
Ich hörte nur eine laute Stimme und Cole schaute immer wieder an mir vorbei, als verheimlichte er mir etwas. Wenn ich versuchte seinen Blick zu halten, drehte er sich immer um und das einzige was er immer nur sagte war ,Hm´ oder ,Ja´. Ein paar Minuten dauerte das Gespräch und ich verschränkte schon die Arme von meiner Brust, weil mir das Ganze langweilig wurde.
„Also gut, ciao.“
„Was ist los?“, fragte ich neugierig.
„Nun, nichts!“
„Cole ich sah dir doch an das etwas nicht stimmte.“
„Hände hoch! Los machen sie die Hände hinter den Kopf und schön stehen bleiben!“, schrie ein Polizist, als Eddie aus dem Notausgang kam. Eddie ergab sich und drei Polizisten nahmen ihn in Gewahrsam. Ich sah nur wie er ins Polizeiauto steigen musste und es weg fuhr.
„Da sah man doch schon die Antwort!“, deutete er auf das wegfahrende Auto.
„Wie meinst du das?“, fragte ich.
„Fällt dir nichts auf?“
„Wo ist Vanessa?“
„Das ist es ja, die ist wahrscheinlich geflüchtet. Eddie hat irgendetwas vor, jedenfalls nichts Gutes.“
Sein Blick wurde kalt, als wüsste er schon was passieren würde. Ein böser Gedanke durchfuhr seinen Kopf.
„W-Was machen wir jetzt, Cole?“, fragte ich ängstlich und nahm seine Hand, um mich wieder sicherer zu fühlen. Seinen Arm schlang er um mich und drückte mich feste an sich. Es tat so gut in seinen Armen zu legen, es beruhigte mich. Noch nie hatte ich mich bei einer Person so wohl gefüllt wie bei ihm, ich war wirklich verliebt. In meinem Magen tausende Schmetterlinge, es fühlte sich wirklich so an als wollen sie alle heraus schwärmen. Am liebsten würde ich ihn nie wieder los lassen.
„Wieso hast du mir eigentlich die Wahrheit gesagt? Ich meine du hättest auch flunkern können. Außerdem wär ich nie darauf gekommen.“
„Also, ich…weißt du…Ich finde…“, stotterte er los und als er nichts mehr wusste räusperte er sich. Sein Körper wurde nervös, aber trotzdem ließ er mich durch die Anspannung nicht los.
„Darf ich dir was sagen?“, fragte er mich und legte seinen Kopf auf meinen.
„Sicher.“, murmelte ich und schloss die Augen, ich genoss wieder einen dieser wunderbaren Momente. Von so einer Schönheit umarmt zu werden, ist Goldwert.
„Du bist wunderschön!“, platze es aus ihm heraus und ich schaute zu ihm hoch. Seine wunderschönen Augen funkelten mich an und dann überkam mich ein wildes Gefühl ihn unbedingt zu küssen.
„Weißt du, weil nämlich…“, murmelte er. Am Schluss verstummte er und unsere Lippen waren auf den Weg sich zu berühren. Ich schloss genussvoll die Augen und dann passierte es. Er drückte seine Lippen auf meine und es war einfach herrlich. Mein Körper war zwar angespannt, aber ich spürte es kaum. Mein Magen kribbelte noch heftiger und eine Gänsehaut überkam mich. Es war für mich einfach der perfekte Kuss.
Ich löste mich wieder von seinen Lippen und lächelte ihn an.

Später saßen wir alle wieder daheim. Die ganze Familie erzählte sich was heute geschah.
„Sie sollen ein Mädchen auch noch festgenommen haben.“, meinte mein Vater.
„Vanessa.“, murmelte ich.

Später rief mich Cole an und sagte mir, da nun alles wieder beim alten ist, war es Zeit zu gehen. Mir kamen Tränen hoch. Er musste wieder gehen? Weg? Einfach so. Er wollte sich nicht von mir verabschieden, da es für ihn unerträglich wäre. Doch ich wollte ihn noch einmal küssen zum Abschied. Also bettelte ich solange bis er einwilligte und sie holten mich mit dem Auto ab.

Abschied

In einem Wald raste Cole durch Bäume und Gestrüpp. Bis wir an einem Weiher waren und dort schon Larissa und Martin standen. Martin war schwarz. Er hatte eine Wollmütze auf enge blaue Jeans und ein weißes Leinenhemd.
Als ich bei Larissa ankam, fragte ich sie: „Wo ist Vanessa und Eddie? Die müsst ihr doch auch mitnehmen.“
„Im Auto!“, lachte sie.
Ich schaute ihrem Finger nach und tatsächlich schaute sie grimmig aus dem Fenster.
„Los, macht schon, wir haben nicht ewig Zeit!“, rief Cole.
Larissa und Martin nickten und Larissa machte den Anfang.
Sie zog einen Schraubenschlüssel aus einem grünen Werkzeugkasten, dennoch hatte er ein seltsames Metall. Mit Kraft schmiss sie ihn ungefähr in die Mitte des Weihers und dann passierte etwas Unglaubliches. Der Weiher gefror komplett und in der Mittel bildete sich ein schwarzes Loch. Wie in einem der Science Fiction – Filme im Fernsehen. Aber es war so erstaunlich, dass die Menschheit irgendwann auch mal so etwas erfindet. Am liebsten wollte ich mitkommen, aber das ging leider nicht.
Martin drückte in sein Handy einen kleinen Chip rein und da öffnete sich ein 3D Fenster in der Luft. Er tippte blitzschnell darin rum und dann zog er sie wieder heraus. Er schmiss sie in das schwarze Loch und dann fuhr ein blaues Licht über die Oberfläche des Lochs.
„Jetzt heißt es Abschied nehmen.“, meinte Martin und räumte den Kasten zusammen.
Larissa kam zuerst zu mir und stellte sich mit einem traurigen Gesicht vor mich.
„Ich werde dich sehr vermissen. Du bist so nett und ehrlich gewesen und die Zeit mit dir hier, werde ich nie vergessen.“ In ihren Augen stauten sich Tränen und dann umarmte sie mich feste.
„Mach´s gut.“
„Pass auf dich auf.“, schluchzte ich.
Dann ging sie zu Martin um die anderen zwei aus dem Wagen zu nehmen.
Cole kam zu mir und das würde wahrscheinlich der schlimmste Abschied in meinem Leben, weil ich ihn liebe.
Er nahm meine Hand und selbst er war kurz vor einem Tränenausbruch.
„Kim, du warst was ganz besonderes für mich und verzeih mir wenn ich gehen muss, aber wir haben zwei weit entfernte Welten und ich wollte nie das es so kommt. Immer habe ich mir ein perfektes Leben vorgestellt, aber das werde ich leider nie haben. Du warst der liebenswerteste Mensch in meinem Leben und ich werde dich nie vergessen, immer an dich denken, immer von dir träumen. Ich will das du auf dich gut aufpasst, das du glücklich wirst und…“
„Cole, die Zeit wird knapp, das Tor schließt sich gleich.“, warnte Larissa und stand schon mit Vanessa und Eddie davor.
„…Ich liebe dich.“
Er küsste mich noch ein letztes Mal und mir kullerten viele Tränen hinunter. Wieso mussten sie wieder so schnell gehen? Ich verstehe das nicht, haben sie einen Zeitplan?
Er ließ sich schmerzhaft los und zögerte ständig beim gehen.
Als sie auf dem vereisten Weiher standen wanken mir alle noch einmal zu, doch Vanessa und Eddie nicht. Die Zwei waren grimmig und schauten genervt drein.
Dann stieg Larissa zuerst, dann Martin mit Vanessa und Eddie und Cole blieb noch stehen. Er schaute zu mir und ihm kullerte eine Träne hinunter.
„Ich werde dich nie vergessen, solange ich lebe. ICH LIEBE DICH!“, rief er am Schluss laut, sodass er sicher gehen konnte, das ich es hörte.
Doch dann verschwand auch er hinter dem schwarzem Loch.
Alles verschwand, das Loch der vereiste Weiher und die Unruhe. Es war still, die Bäume raschelten und jetzt tat der Abschied erst richtig weh. Den Drang noch mehr zu weinen, konnte ich nicht mehr halten und weinte umso mehr.
Dann wurde mir furchtbar schlecht und schließlich wurde mir schwarz vor Augen.
Später wachte ich im Krankenhaus wieder auf und meine ganze Familie und Verwandten standen um mein Bett herum. Ihre erfreuten Gesichter ließen meinen Kummer für einen Moment verschwinden, doch dann erinnerte ich mich wieder an alles. Aber geweint hatte ich nicht, denn ich hatte meine Familie und die war auch für mich immer da.

Nach einigen Wochen waren wir schon in unserem neuen Haus und es war einfach fantastisch. Ich fand wieder viele neue Freunde und war glücklich. Doch einen jungen Mann werde ich nie vergessen, er wird immer in meinem Herzen bleiben, mag er auch so weit entfernt sein wie möglich. Er war etwas ganz besonderes.







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