Einfach aus dem Nirgendwo

Autor: Jessica (3)
veröffentlicht am: 29.12.2009




Verfolgung

Ich war immer noch in furchtbarer Panik. Larissa gesellte sich hinten zu mir.
„Cole, hast du eine Idee?“, fragte sie und ließ sich hinten auf den Sitz fallen.„Nein, leider nicht. Hast du eine?“
Larissa schüttelte den Kopf.
Ich überlegte was wir tun konnten, aber selbst mir fiel nichts ein. In so Situationen dachte ich auch nicht viel nach, denn ich war vollkommen in Panik. Wohin könnten wir fahren, dass wir ihn abhängen? Am besten wäre ja…
Ich hab´s! Wie ein Blitz überkam mir eine brillante Idee, ihn abzuschütteln.
„Cole, du musst durch das Feld und dann die Landstraße hochfahren, dort ist eine Kreuzung. Fahr geradeaus und bieg links ab. Dann müssten wir ihn schon abgehängt haben.“, rief ich zu ihm und lehnte mich nach vorne.
„Wieso bist du dir da so sicher?“
„Weil dort immer sehr viel los ist!“
„Ich hoffe du hast Recht!“, rief er und machte dann eine scharfe Kurve, um in der Richtung zu seien, wo die Landstraße ist. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor bis wir sie erreichten.
„Ach Larissa, ist es Vanessa oder Eddie.“
Sie schaute genauer aus dem Fenster und sah ein energisches Gesicht das sich anstrengend am Lenker verkrampfte.
„Oh Mann, es ist Eddie.“
Seine kurzen braunen Haare sahen ich zuerst und den leichten Bart. Das war derselbe Mann, der in meinem Haus war.
„Oh mein Gott, der Mann war in meinem Haus.“, stammelte ich laut.Da gab er wieder Vollgas und prallte hinten ins Heck. Das war so heftig, dass das Fenster hinten einen riesigen Kratzer bekam. Larissa schaute immer noch nach hinten und hielt sich am Sitz fest, doch ich knallte gegen die Ablage von Coles Sitz. Mein Schädel brummte und ich hielt meine Hand dagegen.
„Aua!“, ärgerte ich mich.
„Ist alles okay?“, fragte Larissa besorgt und legte ihre Hand an meine Wange. Ihr Gesicht war besorgt.
„Ich glaube schon, trotzdem bin ich gegen etwas Hartes geknallt.“
Sie schaute schnell zu der Ablage und dort waren Eisenstangen, die sie festhielten, aber da hingen viele Haare dran von mir. Es gab noch tiefe Einkerbungen und wahrscheinlich war das der Grund, dass meine Haare dort hängen blieben.
„Mann, meine Rübe tut immer noch weh!“, grummelte ich.
„Nimm mal deine Hand da weg.“, sagte sie.
Als ich sie wegnahm, spürte ich durch die kühle Luft Flüssigkeit an meiner Hand.
„Oh nein, Kim du blutest!“, schrie sie.
Zuerst wollte ich überhaupt nicht auf meine Hand schauen, ich hatte viel zu große Angst davor. Als ich zum ersten Mal Blut sah, fiel ich in Ohnmacht, naja, Ärztin könnte ich als nie in meinem Leben werden.
Der Schmerz drückte richtig auf meinen Kopf. Ich konnte mich nicht richtig konzentrieren.„Cole, sie blutet!“, schrie sie wieder.
„Was?“, rief er panisch.
Er wollte nach hinten schauen, durfte die Sicht aber nicht verlieren. Larissa nahm unter dem Sitz neben Cole einen Verbandskasten heraus und durchsuchte ihn.
„Wieso haben wir kein Verband?“, brüllte sie.
„Mist, das habe ich letzten wegen meiner Hand benutzt. Danach hat keiner ein Neues rein gemacht.“
Jetzt war Larissa noch mehr in Panik, deutlich sah man das ihre Hände schwitzten sie zitterte.Immer wieder rieb sie ihren Schweiß an der Hose ab und durchsuchte ihn weiter. Mir wurde es dann schwindelig, als ich meine blutige Hand betrachtete. Es war ein komisches Gefühl sein eigenes Blut zu sehen und dann noch trotz Dunkelheit. Zuerst bemerkte ich es gar nicht richtig, denn als wir noch an Vanessas Haus waren dämmerte es nur. Eddie schaltete alle Lichter an, auch das Fernlicht. Jetzt konnten wir ihn durch das viele Licht in der Scheibe nicht mehr sehen.
Mein Kopf fing an zu brennen und mir wurde immer schwindeliger.
„Larissa, mir ist so schwindelig.“
„Bleib bloß wach hörst du? Leg deinen Kopf auf den Sitz und halte die Hand gegen deinen Kopf.“, rief sie. Da zog sie ein dickes Tuch raus, das man auch bekommt, kurz bevor man einen Verband anlegt. Larissa zog meine Hand da weg und legte das Tuch auf meine Wunde.
„Deine Kopfhaut ist verdammt empfindlich.“, sagte sie und streichelte mir über die Stirn. Da versuchte sie mich zu beruhigen und sagte ständig etwas, aber ich hatte solche Schmerzen und mir war so schwindelig das ich ihr kaum zuhören konnte.
„Ist er noch hinter uns?“, nuschelte ich und es viel mir schwer etwas zu sagen, da ich mit dem Kopf seitlich lag auf Larissas Schoß.
„Wie geht es ihr?“, fragte Cole besorgt.
„Naja, ihr ist schwindelig und sie hat Schmerzen.“
„Wir sind schon an der Kreuzung und Kim hatte recht! Hier können wir ihn auf jeden Fall abhängen.“
Anstatt das er geradeaus fuhr, bog er links ab und da schaltete die Ampel gerade auf rot und vor Eddies Auto war noch ein Laster, der ihn natürlich nicht vorbei ließ. Endlich hatten wir es geschafft und Cole fuhr gleich ins Krankenhaus.
Ich war in der Zeit von dem ganzen Gerüttel, Geschüttel und dem scharf abbiegen sehr erschöpft. Auch sehr durch die Schmerzen und durch den Schwindel. Wir parkten gleich in der Nähe des Einganges und manchmal vielen mir kurz die Augen zu.
Cole hob mich aus dem Auto und trug mich schnell ins Krankenhaus. Dort war eine Krankenpflegerin und zufällig wollte sie gerade eine leere Bahre wegbringen.„Wir brauchen Hilfe! Sie hat eine Kopfverletzung.“, rief er und sogar die an der Rezeption saß, sprang auf. Sie legten mich auf die Bahre und ich wurde dann irgendwo hingeschoben. Die Pfleger sagten noch Cole und Larissa durften zuerst nicht mitkommen. Aber Cole weigerte sich. Er wurde richtig müde, das er nicht mit durfte.
Er schaute mir noch nach, als ich in einen Fahrstuhl gebracht wurde. Ich nickte ihm leicht zu, das so viel heißen sollte, das es okay sei, das er nicht mitkommen konnte. Er beruhigte sich und nickte dann der Schwester zu. Ich schaute nach oben und die zwei Schwestern konzentrierten sich auf den Ausgang. Oben stand Zahl sieben, als der Aufzug hielt.Eine der beiden hatte blonde lockige Haare, die einem 80er Look ähnelten. Die andere hatte braune lange Haar und zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Die blonde starrte mich immer wieder an und schaute dann wieder geradeaus. In einem Zimmer wurde ich dann hingelegt und schlief vor Müdigkeit ein.

Später wachte ich in der Klinik, in meinem Bett und einem Verband um den Kopf auf. Es juckte mich an der Stirn, aber ich konnte mich nicht kratzen, der Verband war im Weg. Ich trug trotzdem meine Hose und mein T-Shirt. Der Raum war sonst leer. Ein Glück waren sonst an mir nichts besonderes, außer eine Kanüle, darum ein Verband das es festhielt. Mein Schädel brummte und da klopfte es an der Tür.
Die braunhaarige Schwester, die mich ins Zimmer fuhr, wagte einen kurzen Blick hinein und verschwand dann kurz wieder, ließ jedoch die Tür offen.
„Sie ist wach.“, hörte ich eine Stimme.
Zuerst hoffte ich dass es Larissa und Cole waren, aber da kam meine Vater, meine Mutter und Julia herein.
„Schatz, was hast du getan? Was ist bloß passiert?“, fragte sie und war völlig in Panik, als sie meinen Verband sah.
Ich holte Luft um etwas zu sagen, als sie dann fragte:
„Wie geht es dir? Hast du noch Schmerzen? Oh Gott, bitte sag mir doch was passiert ist!“
„Victoria, lass sie erstmals zu Wort kommen.“, meinte Marc.
„Hallo, schön euch zu sehen. Also, es ist nichts passiert ich bin…“Kurz stockte ich. Nie im Leben kann ich meinen Eltern die Wahrheit sagen. Ich darf nichts von der Verfolgungsjagd erzählen und selbstverständlich nichts von Cole und Larissa. Da dachte ich nach, so dass alles passen könnte.
„Nun, erzähl schon oder hast du auch noch einen Gedächtnisschwund?“, fragte Julia und lächelte noch dabei.
„Also es war so. Als ich gerade das Auto vor der Tür abstellte, hörte ich ein komisches Geräusch und es kam von der anderen Straßenseite. Ich war sehr neugierig und schaute dann nach. Da ist doch ein Baum und dort schaute ich auch gleich nach. Dann trat ich in ein Loch, geriet aus dem Gleichgewicht und prallte mit dem Kopf gegen etwas Spitzes. Dann hab ich geblutet und ich weiß nur noch dass mich jemand ins Krankenhaus brachte.“
Ich hoffte sie würden mir es abkaufen, denn was Besseres fiel mir einfach nicht ein.
„Warum bist nicht zu uns gekommen?“, fragte sie.
Jetzt wurde ich nervös.
„Nun, ich stand auf der anderen Straßenseite.“
„Du hättest schreien sollen, Liebling.“, meinte mein Vater.
So ein Mist, die finden auch immer einen Gegenzug dafür. Jetzt wusste ich wirklich nicht mehr weiter und eigentlich hatten sie ja auch Recht.
„Du hast Recht, aber ich hatte in so einer Situation nicht dran gedacht.“„Ach übrigens. Wir haben mit denen geredet die dich gerettet haben. Sie erzählten und sie hätten dich an einer Straße gefunden.“
Oh, das passte Gott sei Dank. Ich seufzte gelassen und wir redeten später noch über andere Dinge und wieso meine Schwester gestern so spät nach Hause kam.
„Julia. Wo warst du?“, fragte ich wütend.
„Tut mir leid, aber Vanessa und ich haben die Zeit vergessen.“
Ich verzog mein Gesicht zornig. Aber ich hatte das Gefühl das Julia mir etwas verheimlicht. Sie war nicht richtig ehrlich. Gut, sie hatte mir einiges über Vanessa erzählt, aber da war etwas was sie wahrscheinlich nicht mal ihrer Familie erzählen wollte, weil sie Angst hatte.„Ich und dein Vater reden kurz mit deinem Arzt, was für eine Kopfverletzung du hast und ob du irgendwelche Sachen nötig hast.“
Nur noch Julia und ich waren allein, genau das was ich wollte. Jetzt war der perfekte Zeitpunkt sie zu fragen was wirklich los war.
„Okay, jetzt erzähl mir bitte die Wahrheit!“, lächelte ich erwartungsvoll.„Äh,…das…also…“, stammelte sie und wusste nicht was sie sagen wollte. Da hatte ich sie am seidenen Faden gepackt. Julia hatte also doch gelogen, ich wusste es.
„Kim, das war die Wahrheit. Das heißt…“
Sie hielt dann die Luft an und überlegte kurz. Da seufzte sie und sagte: „Also gut, aber es könnte seien das du mich jetzt für verrückt hältst, aber gestern habe ich gesehen wie Vanessa mit einem Mann sprach und ich kannte ihn irgendwo her. Eigentlich sollte ich oben im Zimmer seien, lief aber runter um den Stimmen zu lauschen die ich hörte. Zuerst war sie so groß wie ich, aber dann schluckte sie etwas runter und wuchs in die Höhe. Sie war dann irgendwie erwachsen. Ich hatte Angst, war verunsichert. Ich sag dir eins, Kim, mit ihr stimmt was nicht.“
Ach Julia, was du nicht sagst…
Julia darf trotzdem keinen Falschen Verdacht schöpfen.
„Hm, hast du ihren Vater einmal gesehen?“, fragte ich.
„Ja, er fuhr mich danach heim.“
„Wie sah er aus?“, platzte es aus mir raus. Bei diesem Thema war ich richtig angespannt, fast so wie bei einem Thriller.
„Naja hatte einen leichten Bart und kurze braune Haare und seine Augen waren dunkel.“
Eddie! Mehr sagte ich da nicht. Er gab sich also als Vater von Vanessa aus, das ist wirklich nicht zu fassen. Das muss Cole erfahren. Irgendwie hab ich schon die ganze Zeit das Gefühl, das ich ihn vermisse. Am meisten vermisse ich seine Stimme und seine Körperwärme, als er mich auf den Arm nahm als er aus dem Fenster sprang und als er mich ins Krankenhaus brachte. Sogar als Cole ausflippte das er nicht mit durfte nach oben. Immer wenn ich in seiner Nähe bin bekomme ich ein Bauchkribbeln und musste Lächeln.
„Vielleicht hast du dich versehen, aber mach dir da nicht allzu viele Gedanken.“, lächelte ich und da musste sie lachen.
Da kamen wieder meine Eltern herein und meine Mutter erzählte mir von der Wunde:„Der Arzt sagte, die Blutung wäre deine Warze am Kopf gewesen. Das heißt die wäre wahrscheinlich durch den Aufprall, auch da sie hängen blieb und weggerissen wurde, aufgerissen. Aber es sei nur eine normale Verletzung, also nichts Ernstes.“Da fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich hatte schon gedacht es wäre etwas Schlimmes.Meine Eltern blieben nicht lange, weil noch jeder etwas zu tun hatte und da gingen sie wieder nach Hause. Noch heute würde ich aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Lange lag ich da alleine, mir war sehr langweilig. Da stand ich auf und wollte ein wenig im Krankenhaus spazieren gehen, als jemand anklopfte. Ich stand erst mal geschockt dort und dann klopfte es wieder. Die Tür öffnete sich.







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