Einfach aus dem Nirgendwo

Autor: Jessica (3)
veröffentlicht am: 19.09.2009




~~~~~~So leute meine Geschichte geht weita (nach langen Tagen) Doch wie immer ist alles erlaubt Kommis Kritiken und Voting auch. Freu mich wirklich ganz dolle wenn ihr mir Kommis schriebt =)) Thx schon ma im Voraus!! ~~~~~~

Die Wege kreuzen sich wieder

Am nächsten Morgen lag Julia noch neben mir und ich konnte nur ihr langes Haar sehen.'Julia, wie viel Uhr haben wir?', gähnte ich.
Doch ich bekam keine Antwort.
'Julia!', wurde ich etwas lauter.
Wieder nichts.
'Gut, wie du willst.'
Ich beugte mich über sie und griff nach dem Wecker, der auf dem kleinen Nachtisch stand.Sie wachte dabei auf und drehte sich auf den Rücken.
'Kim, was machst du da?', meckerte sie.
'Schauen wie viel Uhr wir haben.'
'Du bist ne´ Nervensäge.'
Es war gleich halb zehn und der Raum war auch ziemlich hell. Die Sonne schien in unser Fenster rein und ich öffnete die Vorhänge.
Das Licht strahlte herein und da öffnete sich auch schon die Tür. Mein Vater stand da und lächelte.
'Na ihr Süßen, habt ihr gut geschlafen?', fragte er freundlich.
'Ja, Papa.', antwortete Julia mit gelassener Stimme.
'Ja ich auch.'
'Nun, irgendjemand muss vergessen haben ein Fenster gestern Nacht zu schließen, es ist verdammt kalt unten.', sagte Marc.
Mein Augen rollte ich nach unten und zog die Augenbrauen hoch.
Das wird ja wohl nicht ich gewesen sein. Am liebsten würde ich jetzt laut lachen, aber dann wüssten alle dass ich gestern Nacht etwas angestellt habe.
Wenn es wirklich so kalt seien sollte, zieh ich mir lieber eine Weste noch drüber und gehe dann erst mal essen.
Es muss die Tür gewesen sein, die letzte Nacht die ganze Zeit offen stand. Vielleicht waren es auch nur ein paar Minuten. Ich kann mir nicht vorstellen dass es so kalt unten ist. Es könnte auch sein das Papa die Klimaanlage ausversehen anhatte und es gar nicht die Tür war.Als ich unten war, spürte ich einen leichten Schauer, der mir über den Rücken glitt. Etwas kalt war es schon, doch mein Vater hatte wieder mal übertrieben. Die Temperatur lag vielleicht etwas unter einundzwanzig Grad, aber es ist nicht so das man erfrieren könnte.Meine Mutter war in der Küche und kochte wahrscheinlich Eier. Julia rannte dann plötzlich an mir vorbei und stellte sich neben Victoria.
'Mama, du weißt doch hoffentlich das ich heute zu Vanessa gehe, oder? Sie hat mich eingeladen, wir gehen im Wald spazieren. Das ist doch okay, oder?', fragte sie.'Ja, sicher Schatz.', sagte meine Mutter und gab Julia ein Kuss auf die Stirn.'Julia! Wann trefft ihr euch denn im Wald?', fragte sie und kippte das heiße Wasser in die Spüle.
'Nun, so um elf.'
'Aha.', murmelte meine Mutter.
'Kim kann dich ja hinfahren, oder?', sagte mein Vater und kam gerade in die Küche rein.'Ja, natürlich.', brummte ich.
Marc setzte sich auf den Stuhl und nahm sich eine Scheibe Brot aus dem kleinen Korb.Das war nicht fair. Immer muss ich meine Schwester irgendwo hinbringen und darf dann wieder nach Hause fahren. Doch wenn ich mal weg gehen will, erlaubt es mein Vater nicht, weil er denkt mir könnte was passieren oder ich müsste noch lernen.
Das war einfach nicht fair.
Meine Schwester ist jünger als ich und die darf überall hin, doch ich nicht.
Wie kann man nur so gemein sein, am liebsten würde ich einfach aus dem Haus verschwinden, doch wohin?
Ich war sauer. Wieder einmal war ich auf meine Eltern sauer.
Ich kniff die Augen wieder kurz zusammen und stand dann auf.
'Ich hab keinen Hunger.', murmelte ich und verschwand aus der Küche.
Eigentlich ist das eine gute Idee, wenn ich meine Schwester fahre, ich könnte mal Vanessa sehen und wissen wer sie wirklich ist.
Wer weiß, den merkwürdig kommt sie mir schon vor.
Besonders ihre Eltern. Ihr Vater würde in einem Labor arbeiten und ihre Mutter wäre nie Daheim.
Wenn ich die Tochter so einer Familie wäre, würde ich meine Koffer packen und aus dem Haus verschwinden.
Es ist ja nur noch eine Stunde, dann treffen sie sich ja im Wald.
Frage mich nur in welchem. Da kann man sich eigentlich nicht zu zweit aufhalten, denn in der Gegend laufen immer Typen rum die ein Messer oder sonst irgendwelche Sachen dabei haben. Letztens habe ich in der Zeitung gelesen, dass ein Kind spurlos verschwunden ist und es war allein im Wald.
Es gibt einen kleinen Wald hier in der Nähe und da soll das passiert sein.
Echt unheimlich und da lasse ich Julia nicht allein mit Vanessa rumgehen.

Im Auto wartete ich auf Julia, die immer noch im Haus war und sich mal schnell beeilen sollte, denn wir haben zehn vor elf.
Die Heizung lief, denn es war echt kalt draußen.
Ist nicht mein Problem wenn sie zu spät kommt.
Die Tür öffnete sich langsam und zuerst sah ich nur eine dunkle Lederjacke, dann Julias blondes Haar und ihre schwarze Röhrenjeans.
Sie setzte sich ins Autor und in ihren Haaren war ein schwarzer Haarreif.
'Du siehst aus, als würdest du auf eine Beerdigung gehen. Du bist ja sehr dunkel angezogen, bis auf diene weißen Schuhe.', lächelte ich und schaute runter auf ihre Schuhe.
'Ja. Aber ich konnte ja nicht meine rote Jacke anziehen, das hätte ja nicht gepasst, dann würde ich doch aussehen wie ein Clown.'
'Stimmt.', lachte ich und startete den Motor.
Wir fuhren die dieses Mal links hoch, Richtung Dorf, doch nur knapp davor war der Wald.Rechts konnte man in eine kleine Einfahrt, dort parkte man seinen Wagen.
Die Plätze waren alle leer, doch nur ein Auto stand da.
Bestimmt die des Wirts.
'Schau! Da steht ja schon Vanessa.', rief sie und zeigte auf eine schwarzhaarige Frau.Von weitem sah sie wirklich wie eine dreißigjährige Frau aus.
Ihr schwarzes Haar ging über die Schulter und als ich neben ihr parkte, konnte ich ihr blasses Gesicht sehen.
Das Mädchen hatte ja schon Falten im Gesicht.
Unter ihren Augen waren dicke Ringe.
Sie war auch kräftig geschminkt mit Eyeliner, Kajal und Wimperntusche. Sie leuchteten gelb, eine ungewöhnliche Augenfarbe.
Sie soll jugendlich sein?
Da sehe ich ja noch jünger aus.
'Tja, danke Kim. Komm mich in zwei Stunden wieder abholen, okay?', sagte sie und öffnete die Tür.
'Ich bleib dahinten im Gasthaus und trinke einen Kaffee. Wenn du fertig bist, komm einfach zu mir, alles klar?', fragte ich.
'Okay.', antwortete sie und schloss die Tür. Ich fuhr wieder rückwärts und parkte dann neben dem Gasthaus, das auf der anderen Parkseite stand.
Der Boden war etwas steinig und viele Blätter lagen auf dem Boden, als ich ausstieg.Vanessa und Julia gingen schon um die Ecke und sie Vanessa blickte noch einmal zurück zu mir. Ihre Augen sahen bösartig aus, wie, als ich sie zu ersten Mal sah.
Diese stechenden Augen.
Mir lief ein Schauer über den Rücken, wenn ich ihr Gesicht sah.
Sogar ihre Größe irritierte mich. Denn sie war fasst zwei Köpfe größer, als Julia. Man kann mir sagen was man will, mir der stimmt was nicht.
Vielleicht sollten ich ihnen nachgehen?
Nein, das würde doch auffallen, schließlich geht der gesandete Weg immer gerade aus und irgendwann würden sie sich ja mal umdrehen. Julia würde mich sehen und sauer sein.Ich gehe am Besten erst Mal rein und trinke einen Kaffee.
Mir ist so wie so kalt und ich möchte mich aufwärmen.
Drinnen putzte ein etwas kräftiger Mann mit grauen Haaren den Boden und starrte mich an.'Guten Tag!', grüßte ich ihn.
'Tag, gnädiges Fräulein. Kann ich ihnen etwas anbieten?', fragte er höfflich.
'Ja, ich hätte bitte einen Kaffee.'
'Sehr gern, einen Moment bitte.', lächelte er und lag den Mopp bei Seite.
Das kleine Häuschen war ziemlich nett und freundlich.
Die Stühle waren aus dunklem Holz und eine kleine Bar stand dort auch.
Hintendran waren viele verschiedene Alkoholflaschen und Mixgetränke.
Etwas rechts war wahrscheinlich die Küche, eine Tür stand offen und ich konnte nur eine weiße Fliesenwand entdecken.
Auf den Tischen waren grüne Servierten die ausgebreitet waren und darauf ein Aschenbecher stand.
Der Raum war nicht besonders groß, doch ich setzte mich ans Fenster, damit ich mein Auto im Blick hatte.
Doch gerade wollte ich wieder wegschauen, als mir auffiel das da noch ein drittes Auto stand.Es war ein dunkelgrauer PKW von Peugeot.
Er war ziemlich neu und es saß keiner drinnen.
Plötzlich klingelte das kleine Glöckchen, wenn man die Tür öffnete und ein junger Kerl kam rein.
Doch es war nicht irgendein Kerl.
Ich glaub ich spinne. Es war Alex. Sein wunderschönes Gesicht konnte man nicht übersehen.Er verfolgt mich doch nicht, oder?
Ich schüttelte den Kopf und versuchte nicht auf ihn zu schauen, doch ich konnte nicht.Auch wenn ich den etwas senkte, rollten meine Augen immer wieder zu ihm.
Als die Tür zufiel schaute er sich im Raum um.
Zuerst zur Bar, dann langsam zu mir und da blieb er auch stehen.
Seine schönen blauen Augen funkelten mich an.
Dann lächelte er und ich hob den Kopf.
Eine Weile starrten wir uns an und dann kam er auf mich zu.
Meine Hände legte ich auf den Tisch und schaute auf sie. Er will sich doch jetzt nicht zu mir setzen, oder?
Tja, wenn man vom Teufel spricht.
Tatsächlich setzte er sich gegenüber von mir hin.
Er schaute mich an und ich rollte wieder meine Augen nach oben. Ich muss doch irgendwas sagen.
Ein >Hallo< oder so was.
Doch vielleicht fängt er ja an zu reden.
Meine Haare zog ich nach vorne, über meine Schultern und fragte: 'Hey, bist du nicht Alex?'Er drehte seinen Kopf kurz zum Fenster und atmete dann tief ein.
Dann wandte er ihn wieder zu mir und er antwortete: 'Ja, der bin ich und wer bist du?'Seine wunderschöne Stimme zu hören ließ mich lächeln. Ich hatte davor irgendwie ein drückendes Gefühl und jetzt ist es weg. Als hätte mir heute Morgen was gefehlt.
'Ich…', wieder fehlten mir die Worte und ich stotterte weiter: '…ich bin Kimberly, aber bitte nenn mich nur Kim.'
'So…', murmelte er.
Wenn ich in seine Augen sah, verlor ich fast mein Dasein. Sie waren so wunderschön leuchtend und dieses einzige blau. Kein Künstler der Welt, könnte die nachmalen. Sie waren keine Gemisch mit einer anderen Farbe, sondern nur hell blau.
Jetzt fielen mir seine Kleider auf.
Er hatte die gleiche Hose wie gestern an, doch ein hellblaues Hemd. Fast wie seine Augenfarbe.
Doch hatte er es bis zum Ellenbogen hockgekrempelt.
Seine Haut war nicht blass, sondern normal. Alles meine Freunde die ich kenne, laufen wie blasse Leichen rum. Bei mir ist es anders ich gehe jedes Jahr mit meinen Eltern in den Urlaub und bin dabei noch braunhaarig.
Julia passt hierher, denn ihre Haut ist blass.
Doch was mich vielmehr interessiert ist, was hat er hier zu suchen?
Was hatte er gestern in meinem Haus verloren?
Verfolgt er mich etwa?
Als ich an die Frage gerade dachte schaute er mich tief an und sein leichtes Lächeln verschwand.
Unheimlich.
Er schaute dann wieder aus dem Fenster, obwohl ich ihn gerade etwas fragen wollte.'Kann ich dich was fragen?', stammelte ich etwas.
Nur seine Augen rollten zu mir, doch dann drehte er auch seinen Kopf.
'Was?', murmelte er und schaute mir tief in die Augen, als ahnte er schon die Frage.'Warum bist du gestern in meinem Haus gewesen?', schoss es aus mir raus.
Zuerst kam keine Antwort, er starrte mich nur an.
Der Wirt kam dann aus der Küche mit dem Kaffee und stellte ihn mir auf den Tisch.'Lassen sie es sich schmecken!', sagte er dann und drehte seinen Kopf zu Alex um.'Darf ich ihnen etwas bringen?', fragte er Alex höfflich.
'Nein, danke.', sagte er gelassen und schaute mich immer noch an.
Der Wirt drehte sich um und ging.
'Beantwortest du bitte meine Frage?', wurde ich langsam etwas energisch.
'Kim, du musst geträumt haben, ich war nicht in deinem Haus.', sagte er und ich freute mich etwas das er mich bei meinem Namen nannte.
'Nein, ich hab dich doch gesehen. Du hast mir sogar deinen Namen gesagt.', äußerte ich.'Das muss Zufall gewesen sein. Das du meinen Namen kennst.'
Ich trank ein Wenig von meinem Kaffee, er war noch zu heiß und zuckte kurz.
Immer noch starrte er mich an.
Am liebsten würde ich für seine Lügen aufstehen und gehen.
Doch was würde das bringen?
Ich wüsste es doch nicht.
'Das ist doch Unsinn.', erläuterte ich.
'Doch, es war aber so.'
Schön, er will es mir nicht sagen.
Was soll das denn? Dann muss es ja wichtig gewesen sein, das er in meinem Haus war oder auf meinem Balkon, auf der Straße. Das ist doch keine Zufall.
Er lügt und ich kann es verdammt nicht leiden, wenn jemand lügt.
Er nahm gerade tief Luft, um etwas zu sagen und da platzte jemand in die Tür rein.'Cole!', rief eine blondhaarige Frau.
Ihre Haare faszinierten mich, sie waren wie aus gold. Es war ein wunderschönes blond. Sie hatte sie offen und gingen über die Schulter. Ihre Augen konnte man sogar von weitem sehen. Denn sie waren smaragdgrün, wie von einem Rubin.
Sie schimmerten richtig im Licht.
Sie trug einen langen braunen Ledermantel und darunter ein schwarzes Kleid. Sie hatte braune Stiefel an die bis zum Knie gingen. Unter dem Kleid trug sie eine hautfarbene Feinstrumpfhose. Ihr Gesicht war sehr jung und hübsch. Eine richtige Lady. Ihre Hautfarbe war blass und ihre Augen waren etwas geschminkt mit Wimpertusche.
Doch was mich wirklich ärgerte war, dass sie Alex doch nicht meinte. Denn wie heißt er denn jetzt Cole oder Alex?
Vielleicht meinte sie den Wirt, doch wohl eher nicht denn Alex drehte sich zu ihr um.'Was?', fragte er wütend.
'Wehe es ist nicht wichtig.'
'Cole, wir haben sie. Martin wartet im Auto. Los, wir müssen. Doch sie ist nicht allein.', rief sie.
Ihre Stimme war leicht und gelassen, sie klang wirklich wie eins der guten Models.Sie war wahrscheinlich wirklich eine Lady, vielleicht arbeitet sie sogar bei einem Magazin. Schnell schaute ich zu dem grauen PKW der neben meinem stand. Tatsächlich saß dort ein Kerl drinnen. Doch konnte ich ihn nicht identifizieren. Es saß nur eine dunkle Gestalt drinnen.Alex blickte noch kurz zu mir und ich blickte immer noch auf den PKW.
Er stand auf und schob mit seinem Arm die junge Lady nach draußen. Anscheinend hatten sie es verdammt eilig. Der Wirt blieb wie angewurzelt stehen und schaute auf die Tür.
Wie heißt er denn jetzt? Cole oder Alex. Das verwirrt mich etwas.
Oder hat er die Lady angelogen und auch einen andren Namen gesagt?
Das bringt mich echt ins grübeln.
Ich schaute auf den kleinen PKW und ich sah Alex und die Lady einsteigen. Doch der andere Kerl, der wahrscheinlich Martin war, war urplötzlich hinter Alex.
Doch als sie losfuhren, konnte ich nur stauen.
Alex fuhr wie ein Rennfahrer, er fuhr verdammt schnell rückwärts und machte dann mehr als eine ganze Drehung, so dass er in den Wald hinein fuhr.
Er war dann weg, ich schaute noch schnell dem Auto nach, doch es war schon ziemlich weit vorn. Alex fuhr bestimmt mit neunzig Sachen durch den Wald.
Doch noch immer war ich sauer, dass er mir einen anderen Namen angab.
Alex, der Name hätte auch irgendwie zu seinem Aussehen nicht gepasst, denn Cole passt eher zu ihm.
Doch wer war die Lady?
Sie sah wirklich so als aus, als würde sie Fotos für ein Magazin machen. Ein richtiges Model.Komisch das ich sie noch nie gesehen hab.
Der Mantel den sie trug, muss auch bestimmt teuer gewesen sein.
Eins ist sicher. Die drei waren echt merkwürdig.
Wen sie wohl gesucht haben?
Vanessa?
Ich musste kurz lachen. Der Wirt fing dann an zu reden: 'Diese Raudies, eines Tages werden sie für ihre Raserei bezahlen.', murmelte er und ging in die Küche, schüttelte dabei immer wieder den Kopf.
Ich trank jetzt gemütlich meinen Kaffee und musste dabei an seine Augen denken.Sie war so wunderbar als ich sie sah.
Diese glasblauen Augen, so schöne hatte ich noch nie gesehen.
Doch, mich nervte es das ich mir nicht sicher war, ob er Alex oder Cole hieß.
Nach dem Kaffee bezahlte ich ihn noch und ging dann langsam ans Auto. Dort schloss ich es grad auf, als jemand von hinten rief: 'Hey, Süße!'
Es klang wie ein dreißigjähriger der jeden Tag kifft und sich mit Bier voll sauft.
Das kann echt jetzt nicht wahr sein. Langsam drehte ich mich um und ein Kerl stand hinter mir. Seine Sachen sahen aus wie die von einem Penner.
Er stank nach Rauch und Alkohol.
Doch seine rechte Hand hielt er hinter den Rücken, das beunruhigte mich sehr.
'Hübsche Karre.', sagte er und schaute sich meinen silbernen Golf an.
Dann strich er über den Lack und ich stieß ihn davon weg.
'Hey, verschwinde!', schrie ich.
'Wenn du willst das dir nichts passiert dann lass mich deine geile Karre haben und den Schlüssel, okay?'
'Ganz bestimmt nicht.', brummte ich.
'Wie du willst.'
Hinter seinem Rücken zog er ein Messer raus.
Mein Herz pochte und ich hatte furchtbare Angst.
Meine Hände schwitzten und mein ganzer Körper bebte.
Ich dachte jetzt ist es aus. Er wird mich töten, wenn ich ihm nicht das Auto gebe. Es war vorbei.
Langsam rollte ich meine Augen hoch zum Gasthaus, ob vielleicht der Wirt da stand und die Polizei verständigte.
Doch wohl eher nicht. Denn wieder einmal war er in der Küche, denn die Tür stand offen.Mein Herz raste, es gab keine andere Wahl.
Der Kerl war einen Meter von mir entfernt und wenn ich weglaufen würde, bräuchte er nur zuzuschlagen und ich wäre tot.
Plötzlich wie aus dem Nichts.
Jemand schlug einen Arm um meinen Bauch und schob mich zu sich.
'Wir wollen doch keinen Ärger.', sagte er und blieb gelassen.
Diese Stimme kenn ich doch. Ich würde sie nie vergessen, selbst noch in einigen Jahren nicht.Es war Alex.
Wie konnte er aus dem Nichts auftauchen?
Es müsste doch ewig dauern, bis er bei mir war.
Der Kerl hätte ihn auch hinter mir sehen können. Das blieb mir unerklärlich.
Wie konnte Alex so schnell bei mir sein?
Vielleicht hatte er sich hinter meinem Auto versteckt.
Aber das glaube ich auch nicht. Er ist doch mit der blondhaarigen Lady und dem anderen Kerl im Wald verschwunden.
Ich versteh das alles nicht.
Der Kerl steckte das Messer wieder in seine Jackentasche und nuschelte: 'Ganz ruhig. Ich hab mich mit der Süßen hier nur unterhalten.'
Doch er gab nicht auf, er steckte seine Hand wieder in die Jackentasche und griff nach dem Messer.
Ich blickte hoch und sah in Alex Augen.
Seine Augenbrauen waren zusammen gezogen und sein Blick war beängstigend.
Ich konnte seine Wut auch spüren.
Am liebsten wäre er auf den Kerl zugerannt und hätte ihn fertig gemacht.
Doch irgendetwas hielt ihn davon ab.
Ich spürte wie er meinen Bauch etwas drückte, denn seine Wut stieg immer mehr an, das konnte man fühlen.
Dann sah ich in das Gesicht des Kerls. Zuerst war es erfreuend, doch dann veränderte sich seine Miene langsam. Sie wurde ängstlich und misstrauisch.
Er hatte Angst, doch warum bekam ich diese ängstliche Gefühl nicht.
Es beschützte mich.
Versteckte meine Ängste und ließ mich nicht leiden.
Plötzlich nahm der Kerl die Hand wieder aus der Tasche und lief davon, dabei schrie er immer wieder: 'Das ist kein Mensch, das ist ein Irrer.'
Es machte mich unsicher.
Dann lächelte er siegreich und man konnte sogar ein kleines Lachen hören. Es war ganz zart.Dann schaute er zu mir runter und wir blickten uns in die Augen.
'Ist alles okay?', fragte er und ließ mich los.
Mir blieb zuerst der Satz im Hals stecken, doch nach einigen Sekunden kam etwas raus.'Ich…ich meine…Danke das du mich gerettet hast vor dem Typen.', stotterte ich.
'Kein Problem.'
'Du solltest hier nicht alleine sein.', schlug er mir vor.
'Tut…tut mir Leid, ich warte eigentlich auf meine Schwester, sie ist mit einer Freundin ein wenig spazieren gegangen.'
Da ballte er die Fäuste und drehte den Kopf kurz zum Wald um und dann wieder zurück.'Willst du nicht lieber wieder ins Gasthaus gehen und dort auf sie warten?', fragte er.'Nein, ich bleib lieber hier.'
Warum sollte ich da wieder reingehen?
Schließlich kommt meine Schwester so wie so in einer halben Stunde. Da kann ich doch auch im Auto warten.
'Es wäre mir aber lieber wenn wir im Gasthaus warten.', sagte er und biss dabei ein wenig auf die Zähne.
'Nein, ich will wirklich hier bleiben.'
'Bitte, es würde mich dadurch beruhigen.'
Als ich das hörte wurde mir irgendwie klar, das wenn ich nicht ins Gasthaus mit ihm gehe, er würde dann trotzdem nicht locker lassen.
Anscheinend machte er sich Gedanken, wenn ich hier draußen stehe. Er würde sich dann sorgen.
'Also gut, aber nur bis meine Schwester kommt.', stammelte ich ein wenig.
Er lächelte wieder und ich musste auch meine Miene verziehen.
Drinnen setzten wir uns an denselben Platz wie vorher. Die ganze Zeit starrte er mich an und wir hatten uns nichts zu sagen, bis mir wieder einfiel das er eigentlich doch anders hieß.Ich kam gleich auf das Thema und fragte: 'Warum hast du mir nicht deinen richtigen Namen gesagt?'
Seine Augen rollten nach unten und sein Kopf senkte er auch.
'Also gut. Du willst wahrscheinlich auch wissen warum ich in deinem Haus war.'
'Ja, das auch.', brummte ich und schaute ihn erwartungsvoll an.
'Nun, ich heiße nicht Alex, das war nur ein ausgedachter Name. Ich dachte du würdest die Polizei rufen, weil ein mysteriöser Mann in deinem Haus war, aber du bist schlauer gewesen. Du hast dich ruhig verhalten und nichts deinen Eltern oder deiner Schwester gesagt. Mein Name ist Cole. Ich war in deinem Haus, weil ich…'
Er blieb stehen, anscheinend wollte er nicht sagen warum und auf einmal tat er mir Leid. Es fiel ihm sehr schwer das zu sagen. Er hatte Angst etwas Falsches zu erzählen. Er schaute aus dem Fenster und spielte nervös an seinen Fingern.
'Weißt du was,…', fing ich an.
Er drehte seinen Kopf blitzschnell zu mir und schaute mir in die Augen. 'Vergessen wir doch einfach die Sache mit dem Haus. Ich will doch nicht hören was du da verloren hast. Doch wenn du das nächste Mal uns einen Besuch abstattest dann sag mir Bescheid. Ich werde auch nichts meinen Eltern sagen, versprochen.', erläuterte ich.
Er lächelte wieder und ließ seinen angespannten Körper los. Ein kleines Seufzen hörte man auch. Mir ging´s jetzt selbst besser, denn nachher hätte ich noch Schuldgefühle.
'Wo wohnst du eigentlich? Ich hab dich hier noch nie gesehen.', fragte ich.
'Nun, mit ein paar Freunden wohne ich oben im kleinen Dorf.', antwortete er.
'Du gehst auf die FOS, hab ich recht?'
'Ja, woher weißt du das?', stammelte ich.
'Hab das nur erraten.', lächelte er.
Als ich an ihm vorbei sah, kam meine Schwester gerade in die Tür gelaufen.
Das kleine Glöckchen erklang, als die Tür sich öffnete und sie blickte gleich zu mir.'Julia!', rief ich.
Mit einem leichten traben, war sie am Tisch und schaute Cole an.
Er senkte seinen Kopf tief, als würde er sich vor etwas verstecken und schaute nach unten.'Hey,…', begann Julia.
Erschrocken schaute ich zu ihr und da hob sie ihren Finger.
'Der Kerl hat doch Vanessa gesagt sie soll ins Auto steigen. Du hast ihr sogar fast gedroht und diese blonde Frau wollte aussteigen um sie zu holen, doch Vanessa rannte weg und dann lief sie ihr noch ein paar Meter hinterher. Was wolltet ihr von Vanessa?', fragte Julia und klang ziemlich sauer.
Mein Kopf drehte sich jetzt neugierig zu Cole.
Wieder spielte er an seinen Fingern und er schaute dann nach unten auf den Parkplatz.Der graue PKW stand da wieder und die blonde Frau saß am Steuer. Doch der andere Kerl war nicht da.
'Tut mir Leid Kim. Ich muss gehen, eine Freundin wartet im Auto. Wir sehen uns.',
verabschiedete er sich noch schnell und verschwand aus der Tür.
'Kennst du ihn?', fragte Julia und hob eine Augenbraue hoch.
'Ja, also nicht richtig, wir haben nur ein wenig geplaudert.', versicherte ich ihr.'Jaja, raus mit der Sprache, wer ist der?', fragte Julia und klang ziemlich genervt.'Sein Name ist…', stoppte ich und hielt kurz inne. Vielleicht sollte ich Julia nicht sagen wie er heißt. Wer weiß, sie könnte vieles tun. Ich sage einfach dass er Alex heißt und belüge sie so wie Cole mich belogen hat.
'…sein Name ist Alex.', beendete ich den Satz.
'Aha. Könnt ich vielleicht einen kleinen Kakao haben?', fragte Julia und setzte sich auf Coles Platz.
Ich hörte das Knistern der Steine, als der PKW rückwärts rausfuhr.
Die Frau raste nicht so wie Cole, das tun eigentlich alle Frauen. Sie fahren vorsichtig und langsam.
'Sicher.', murmelte ich.
Das Auto bog ab und verschwand hinter den großen Bäumen, das die Sicht auf die Landstraße versperrte.
Der Wirt kam wieder an unseren Tisch, ich blickte immer noch auf den Parkplatz, Julia bestellte sich einen Kakao.
'Ja, ich hätte gern einen Kakao.', lächelte Julia blickte zum Wirt.
Der nickte kurz, lächelte und ging zur Küche zurück.
'Was ist passiert?', fragte ich Julia die ihre Haare mit einem Gummi zusammen band.'Dieser komische Typ, kennst du den etwa, Kim?'
'Ich…nein…aber was hat er euch gesagt?'
Ich wollte unbedingt wissen was da passiert ist.
Warum wollten sie, dass Vanessa ins Auto steigt?
Selbst Cole kam mir verdammt nervös vor. Anscheinend ging es mich nichts an, aber schließlich war meine Schwester dabei und warum dürfte ich es dann nicht erfahren?'Es war so. Der merkwürdige Typ fuhr mit achtzig Sachen hinter uns her, bis er eine Vollbremse neben Vanessa machte. Sie war zuerst geschockt und dann wie aus dem Nichts stieg diese Frau aus. Sie machte einen bösen Eindruck und schrie zu Vanessa: Hey, steig sofort in den Wagen oder ich muss dich holen kommen. Vanessa rannte nahm dann meine Hand und rannte weg. Ich drehte mich nur kurz um und sah wie die blonde Frau uns noch ein wenig nachlief. Doch dann blieb sie stehen und schrie ganz laut: Du kannst dich nicht ewig verstecken, Vanessa! Ich versteh immer noch nicht was Vanessa mit den Typen zu tun hat.''Hat sie dir es nicht gesagt?', fragte ich und schaute kurz zur Bar, ob der Wirt den Kakao schon fertig hatte.
Doch er war immer noch in der Küche.
'Nein, sie wollte es nicht. Mich würde es ja nichts angehen.', brummte sie und zog wütend die Augenbrauen zusammen.
'Weißt du was ich denke?', sagte ich.
'Vanessa steckt mit denen unter einer Decke. Vielleicht jagen sie Vanessa auch. Aber es lässt mich auch Rätseln was die frau zuletzt sagte. Du kannst dich nicht ewig verstecken, Vanessa!'
'Ja, das ist schon sehr merkwürdig. Doch was wollen solche erwachsene Typen von einer vierzehnjährigen?', fragte sich Julia.
Da kam der Wirt auch schon mit dem Kakao.







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz