Jemals wieder vereint?

Autor: Isa
veröffentlicht am: 28.08.2009




Als Bella am nächsten Morgen aufwachte, war sie schweißgebadet. Sie brauchte erstmal einen Augenblick, bis die Erinnerungen von letzter Nacht in ihren Kopf kamen: Das Geständnis ihres Bruders, und dass sie Ihn immer noch nicht wieder gesehen hatte und das seit drei Monaten schon nicht. Lebte er überhaupt noch? Bella stand auf und zog sich was über. Das musste sie jetzt unbedingt wissen. Sie ging zum See, zu der Stelle, an der sie gestern Abend die Nahrung für ihn hingelegt hatte. Der Platz war leer. Also musste er ja noch leben. Oder bediente sich jemand anders seiner Nahrung, denn er hatte sich ihr immer gezeigt, warum also jetzt nicht mehr?
Niedergeschlagen ging sie ins Haus zurück. Sie überlegte fieberhaft nach einer Methode, wie sie rausfinden könnte, ob er überhaupt noch lebte. Aber soviel sie auch überlegt, ihr fiel nix ein. Sicher, sie konnte in das Reich der Velaren eindringen, aber dann würde sie getötet werden, noch bevor sie ihn gefunden hatte. Sie wusste einfach zu wenig von diesen Wesen. Aber sie war auch einer der wenigen Menschen, die überhaupt von ihnen wussten. Sie musste mit Leon reden. Vielleicht konnte er ihr ja mehr über die Velaren sagen. Sie ging zum Gästeschlafzimmer, in der Hoffnung, dass Leon noch nicht nach Hause gefahren war. Sie klopfte an die Tür. 'Komm rein.' Hatte sie ein Glück. Leon war also noch nicht nach Hause gefahren. Bella betrat das Zimmer. Leon saß an der Wand angelehnt im Bett. 'Guten Morgen Schwesterchen.' 'Guten Morgen.' 'Wie hast du geschlafen?' 'Naja es ging so. Ähm darf ich dich was fragen?' 'Ja klar, nur zu.' 'Was weißt du über die Velaren? Leon atmete tief durch. 'Setzt dich.' Bella setzte sich zu Leon aufs Bett. 'Was hat er dir erzählt, bevor er gegangen ist?' 'Nicht viel. Er hat mir halt erzählt, dass er kein Mensch ist, sondern ein Velar. Und dass er nicht länger bei mir bleiben kann, denn sonst müsste er mich und das Baby töten, warum auch immer. Er hat dann noch gesagt, dass ich ihm halt einmal im Monat, in der Vollmondnacht, ein großes Stück Fleisch hinlegen soll, damit er Nahrung hat und nicht töten muss. Mehr hat er mir nicht erzählt.' 'Ja also...Ein Velar lebt ein ganz normales Leben bis zu seinem 15. Geburtstag. An diesem Tag erfährt er, was er wirklich ist. Er muss dem Kreis der Velaren beitreten und einen Eid ablegen, indem er sich dazu verpflichtet immer die Regeln der Velaren zu befolgen und dann wenn er von den Velaren gerufen wird sofort ins Reich zu kommen. Außerdem darf er keine Kinder mit Menschen zeugen. Wenn es doch passiert, muss er entweder ins Reich der Verlaren zurück kehren und sich dort innerhalb der nächsten zwei Jahre mit einer Velarin verheiraten und muss sein Kind, sobald es 15 Jahre alt, zu den Velaren bringen, oder er kann bei seiner Frau bleiben, dafür müsste er dann aber sein Kind töten und sobald ein Velar einmal getötet hat fällt er in einen Wahn und dann würde er als erstes die Menschen umbringen, die ihm wichtig sind.' 'Aber wenn er sein Kind im Alter von 15 Jahren eh zu den Velaren bringen muss, warum kann er dann nicht auch bei seiner Familie bleiben?' 'Naja, er muss mit einem Velar noch ein Kind zeugen und sein erstes an seinem 15. Geburtstag opfern.' Bella sah ihren Bruder geschockt an und legte Reflexartig die Hände auf ihren Bauch. 'Keine Sorge. Er würde es niemals tun. Eher würde er sich selber opfern, als dir oder eurem Kind irgendwas an zutun oder euch auch nur in die kleinste Gefahr zu bringen.' 'Wieso bist du dir da so sicher?' 'Weil ich weiß, dass er dich über alles liebt.' Bella seufzte. 'Und wie leben Velaren?' 'Im Prinzip so wie wir. Bis auf die Ausnahme, dass sie in jeder Vollmondnacht Menschen jagen gehen.' 'Deswegen auch das Fleisch was ich ihm hinlegen soll?' 'Ja, denn dann muss er nicht jagen gehen und muss nicht töten. Mit dem kann er sonst nicht wieder aufhören.' Bella seufzte. 'Er hat gesagt, dass er in 10 Jahren wieder frei sein und zu mir zurück kommen wird.' 'Ja, das wird den Velaren erzählt, aber niemand weiß, wie wahr das ist.' 'Woher weißt du das alles?' Leon sah weg. 'Leon?!?' 'Ich bin Jäger.' 'Wie? Was heißt du bist Jäger?' 'Ich Jage die Velaren, die einmal mit den töten angefangen haben. Aus diesem Grund musste Vater auch Mutter umbringen. Denn sie wollte ihn töten und in seiner Not hat er sie umgebracht. Denn sie war von Natur aus eine Jägerin.' 'Bin ich dann auch eine Jägerin? Denn ich bin ja kein Velar.' 'Ich glaube nicht. Sonst hättest du eigentlich schon alles lernen müssen.' 'Das heißt ich bin zwar eigentlich eine halbe Jägerin und ein halber Velar, aber führe trotzdem das Leben eines normalen Menschen und muss weder die Pflichten eines Velaren erfüllen, noch die eines Jägers?' 'Scheinbar schon. Scheinbar ist bei dir kein Gen stärker ausgeprägt, sodass du zu keiner Art gezählt werden kannst.' 'Ist das Kompliziert. Hmm… Wenn du die Velaren jagst… hast du Ihn getötet?' 'Nein. Er hat noch nicht getötet. Aber wie kommst du darauf, hast du ihn denn gestern Nacht nicht gesehen?' 'Nein, ich hab ihn seit drei Monaten nicht gesehen.' 'Hmm…. Er war da. Ich hab ihn gesehen. Er hat sich zwar gut versteckt, aber ich dachte du hättest ihn trotzdem gesehen, durch das Blut des Jägers was in dir fließt.' 'Ich hab ihn aber nicht gesehen.' 'Hmm du musst mehr in dich gehen. Du musst Ihn sehen wollen. Denn diese Gabe ist dir als halbe Jägerin in die Wiege gelegt worden.' Leon stand auf. 'Naja Schwesterherz, ich muss mal los. Ich muss bald zur Arbeit.' 'Okay.' Die beiden verabschiedeten sich und Leon fuhr nach Hause.
Bella ging in die Küche und machte sich was zum frühstück. Sie wollte sich gerade hinsetzten, als das Telefon klingelte. 'Ja?'-'Hay.'-'Sophia! Wie geht's dir?' Sophia war Bellas beste Freundin. Sie wusste alles über sie. 'Gut und dir?'-'Mhm ja geht so.'-'Hast du ihn etwa wieder nicht gesehen?'-'Nein, habe ich nicht. Aber Leon hat mir da noch ein paar Sachen erzählt.'-'Was denn?' Bella erzählte ihrer besten Freundin alles was gestern Nacht passiert und was sie gestern Nacht und heute morgen erfahren hatte. Sophia war genauso geschockt wie Bella. Sie wollte Bella am nächsten Nachmittag besuchen kommen.Gegen Mittag entschloss sich Bella dazu, sich draußen an den See zu legen. Sie genoss die warme Frühjahrssonne und freute sich schon auf den Sommer, wenn sie dann wieder im See schwimmen gehen konnte. Gegen halb vier machte sie sich auf ins Haus, ging duschen und zog sich dann ihre Klamotten für die Arbeit an und machte sich auf den Weg in die Stadt, denn das schöne alte Haus, indem sie wohnte, was ihre Mutter ihr vererbt hatte, war ein ganzes Stück außerhalb der Stadt. Das Restaurant indem sie dreimal die Woche abends arbeitete, war mitten in der Stadt und eines der besten. Sie betrat das Lokal und begrüßte ihren Chef. Dann zog sie sich die Schürze an und ging ihrer Arbeit nach. Eine Stunde vor Ende ihrer Schicht betraten zwei junge Männer das Lokal. Einer von ihnen fiel Bella sofort auf. Er war groß und hatte kurze schwarze Haare. Der andere war etwas kleiner und hatte etwas längere braune Haare. Die beiden setzten sich an einen Tisch und Bella machte sich auf den Weg zu ihnen. 'Darf ich ihnen irgendwas bringen?' 'Wir hätten gerne jeder ein Bier und die Karte.' 'Kommt sofort.' Bella brachte ihnen die Karte und machte dann die Getränke und brachte ihnen diese. 'Haben sie denn schon das Essen gewählt?' 'Ja, haben wir.' 'Was darf es denn sein?' Sie setzte ihr strahlendes Lächeln auf. 'Einmal für ihn die 47 und für mich einmal die 50 und noch so ein strahlendes lächeln.' 'Gerne.' Bella ging lächelnd die Bestellung in die Küche bringen. Ihr war aufgefallen, dass der braunhaarige noch gar nix gesagt hatte. War er etwa stumm?
Das Essen und die Rechnung brachte den beiden aber Bellas Kollegin, da Bella in diesem Moment viel in der anderen Ecke des Lokals beschäftigt war. Als Bella am Ende ihrer Schicht nach hinten ging um sich die Schürze ab zubinden, stellte sie fest dass die beiden weg waren. Schade dachte sich Bella, aber es war wahrscheinlich besser, sich nicht so schnell wieder auf andere Männer einzulassen. Sie musste erstmal über Ihn hinweg kommen.
Aber als sie das Lokal verließ standen die beiden dort. 'Na hübsche Frau, Feierabend?' 'Ja.' 'Du hast ein sehr schönes Lächeln.' Bella wurde rot. 'Danke.' Schon wieder sprach nur der schwarzhaarige. 'Was wird es denn? Mädchen oder Junge?' Er sah auf ihren Bauch. 'Ich weiß es nicht, ich lasse mich überraschen.' 'Und wann ist es soweit?' 'Nächsten Monat.' 'Und dann gehst du noch arbeiten?' 'Ja, den ganzen Tag nur alleine zu Hause rumsitzen ist nichts für mich.' 'Was ist denn mit dem Vater?' 'Weg.' 'Oh das tut mir Leid.' 'Hmm naja, ich komme schon klar. Naja ich muss jetzt los.' 'Okay. Bekomm ich denn deine Nummer? Dann könnten wir vielleicht mal was essen gehen oder so?' 'Gerne.' Bella gab ihm ihre Nummer. 'Und wie heißt die schöne Frau?' 'Bella.' 'Ein sehr schöner Name. Ich bin Markus.' Bella verabschiedete sich und fuhr nach Hause. Unterwegs hatte sie ununterbrochen das Gefühl verfolgt zu werden. Aber immer, wenn sie in den Rückspiegel sah, war dort niemand. Die Straße war menschenleer. Trotzdem fuhr sie schneller und war aufs äußerste angespannt. Sie parkte, mit ihrem silbernen Audi R8, direkt vor ihrer Haustür und zückte schon mal ihren Schlüssel. Dann sah sie sich noch mal in alle Richtungen um, bevor sie auf die Haustür zu rannte. Erst im dritten Anlauf gelangt es ihr, die Tür zu öffnen. Erst als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte legte sich ihre Anspannung. Sie zog sich ihre Schuhe und ihre Jacke aus und wollte sich dann grad was zu essen machen, als es an der Tür klingelte. Sie erstarrte. Wer war das? Es war zwei Uhr nachts. Sie sah aus dem Fenster neben der Tür. Aber es war niemand zu sehen. Also öffnete Bella langsam die Tür.







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