Barrok & Eyn

Autor: Ava
veröffentlicht am: 14.08.2009




Es war dunkel, doch der Wald war trotzdem erfüllt von verschiedenen Geräuschen. Es war verboten diesen Wald zu betreten, doch es hielt die Elfe nicht davon ab hinein zugehen. Erstaunt blieb sie vor einer ihr vertrauten Ruine stehen. Heute schien etwas anders zu sein. Vielleicht lag es an dem lauten plätschern des Wasser, vielleicht auch an den leuchtenden Funken die durch die Luft flogen oder es lag einfach an dem komischen, schwarz gekleideten Fremde der an einer eingestürzten Hauswand lehnte. Als die Elfe die Ruinen betrat, hob er kaum sichtbar den Kopf und musterte sie.
Sie war jung und wunderschön, ihre Haare hatten die Farbe vom grade entflammten Feuer und ihre Augen funkelten weich mit dem Glanz der Saphire.
In dieser Zeit musterte sie ihn ebenfalls. Er war ein großer Elf mit langem, in einen Zopf gebundenem schwarzem Haar und auffallend hellen Augen.
Er drehte dich wieder weg von ihr und schloss seine Augen.
Vorsichtig trat sie an ihn heran, so das nur noch wenige Meter sie trennten. Sie betrachtete ihn eindringlich, wieso hatte sie ihn noch nie unten im Dorf gesehen? Wer war er?
Als sie ihn mit ihrem Blick erforschte, bemerkte sie wie schwer sein Atem ging und erkannte dann die große, klaffende Wunde unterhalb seiner Rippe, er würde verbluten.
Sie schnappte nach Luft wendete sich von dem Fremden ab und rannte so schnell sie nur konnte in Richtung ihres Häuschens zurück.
Der Elf schnaubte verächtlich als er bemerkte wie die kleine, zierliche Elfe davonlief. Wie leicht diese Elfen doch zu beeindrucken sind…dachte er.

Während der Elf mit seinen Schmerzen alleine blieb, erreichte die Elfe ihr kleines Häuschen. Ihre große Schwester Meyv, schlief tief und fest, also holte die elfe schnell die Sachen wegen denen sie gekommen war und verschwand wieder in den Wald.
Nachdem sie die Ruinen erreicht hatte, ließ sie sich genau vor dem Elf nieder. Sie legte ein paar Lacken, Schüsseln viele Büchsen mit verschiedenen Kräutern und Pulvern auf den Boden.
Als sie vor ihm auf den Boden sank, schlug er seine Augen auf und betrachtete sie überrascht. Sie beachtete ihn gar nicht, sondern konzentrierte sich nur auf die Medizin die sie zusammenmischte, doch es entging ihr nicht das er jede ihrer Bewegungen genau abschätzte. Die Elfe nahm sich eine große Schale und füllte sie an dem noch funktionierendem Brunnen, mit frischem Wasser. Diese Schale stellte sie vor dem Fremden wieder ab und tauchte eins der Leinentücher hinein. Sie warf ihm noch einen kurzen, scheuen Blick zu, wie ein Reh seinem Jäger, bevor sie anfing seine Jacke aufzuknöpfen. ZU ihrer großen Überraschung hinderte er sie nicht daran, er ließ sie gewähren und verzehrte nur leicht das Gesicht als sie anfing seine Wunde auszuwaschen.
Sanft strich sie mit den Fingerspitzen voller Heilsalbe über seine Wunde und während sie es tat wurde es ihm ganz warm, trotz seiner Schmerzen fühlte er sich wohl. Schließlich legte sie ihm noch einen Verband an und halb ihm beim anziehen seiner Jacke, all das war schweigend geschehen.
Die Elfe packte ihre Sachen wieder in den Korb den sie dabei hatte und wusste nicht so recht was sie jetzt tun sollte. Als sie schon gehen wollte, sprach der Fremde endlich, es war unerwartet und doch heiß ersehnt:
' Danke…kleine Elfe' meinte er mit einer überraschend sanften Stimme.
Es störte sie nicht das er sie 'kleine Elfe' nannte, doch sie schien es trotzdem für besser zu halten ihren Namen zu nennen:
' Ich heiße Eyn und ich habe es gern gemacht.'
Ein kurzes, herzliches Lächeln huschte über sein hartes Gesicht, doch dann fiel ihm ein, dass es hier viel zu gefährlich war und seine Miene verfinsterte sich wieder:
' Du darfst überhaupt nicht hier sein. Haben dir deine Eltern nicht beigebracht das man diesen Wald nicht betreten darf? Geh jetzt, wenn dich jier jemand mit mir zusammen sieht hast du ein großes Problem.'
' Meine Eltern sind schon lange tot, außerdem gehe ich dahin wo ich will! Und wie du schon gesagt hast, es ist verboten diesen Wald zu betreten, also wird uns auch niemand sehen!' antwortete sie trotzig.
Er verzog keine Miene, das er ins Fettnäpfchen getreten hatte was ihre Eltern anging störte ihn nicht im geringsten, denn er war sich sicher sie wäre nicht so geworden wenn ihre Eltern noch da wären und er klang sichtlich amüsiert als er etwas sagte:
' Die kleine Elfe tut also was sie will…aber ich meinte niemanden aus deinem Dorf, der uns sehen könnte. Ich meinte solche wie mich…'
Sie schnaubte verächtlich und meinte:
' Also noch mehr seltsame, verwundete, namenlose Fremde! Ich glaube damit kann ich gerade noch leben!'
Er grinste sie an.
' Entschuldigen sie wehrte Lady Eyn ich vergas mich vorzustellen, aber ich war so abgelenkt durch ihre Schönheit und ihre ungezwungene Art. Mein Name ist Barrok, schön ihre Bekanntschaft gemacht zu haben!' er machte eine Bewegung die eine Verbeugung andeutet sollte.
Eyn kicherte, doch ins geheim fragte sie sich ob er das alles ernst meinte. Ob er sie wirklich schön fand.
' Aber jetzt mal im Ernst, du solltest jetzt gehen!' meinte Barrok bestimmend.
Sie seufzte, holte noch eine warme Decke aus dem Korb und breitete sie über Barrok aus, bevor sie sich erhob und davonging.
Er hatte ihr noch lange hinterher geschaut bis sie ganz in der Dunkelheit verschwunden war und schloss schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen seine Augen.

Am nächsten Morgen, früh in den Morgenstunden, saß Barrok da, starrte in den Himmel und ihm ging immer die selbe Frage durch den Kopf: Ob sie heute noch kommt…

Gerade als sich Eyn aus ihrem Haus in den Frühen Morgen hinausschleichen wollte, hörte sie die Stimme ihrer Schwester:
' Eeeeeeeeeeeeeeeeeeeyn??? Ich hoffe doch du bist auf den Weg zum Fluß um die Wäsche zu waschen!' fragte Meyv mit ihrer lieblichen Stimme während sie mit verschrenkten Armen hinter ihrer kleinen Schwester stand.
Eyn seufzte:
' Jaa…'
Sie ließ sich den riesigen Wäschekorb in die Hände drücken und eilte in Richtung Fluss davon.

Eyn atmete erleichtert aus, ihre Arme schmerzten und sie war froh endlich fertig zu sein. Als sie ins Haus kam, lag nur ein Zettel auf dem Tisch und von Meyv fehlte jede Spur.

Eyn,
im Dorf ist jemdn krank geworden, in ein paar Tagen bin ich wieder da. Ich hoffe du langweilst dich nicht zu sher, pass auf unser Haus auf und halte dich vom Wald fern!Deine Meyv
Eyn lächelte nachdem sie die Nachricht gelesen hatte, es war nichts ungewöhnliches das ihre Schwester für ein paar tage im Dorf verschwand um einen Kranken zu behandeln, sie waren schließlich die einzigen Kräuterelfen hier die sich auf die Medizin verstanden. Jetzt konnte sie guten Gewissens länger bei Barrok bleiben und das freute sie ungemein wie sie feststellte. Nachdem sie einige Sachen zu Versorgung seiner Wunde und was zu essen in ihren Korb gepackt hatte, eilte sie in den Wald. Als sie bei den Ruinen ankam, war er immer noch da, was ie sofort beruhigte und ihr Herz höher schlagen ließ. Sein Atem ging gleichmäßig und seine Augen waren geschlossen, er schlief.
Sie wollte ihn nich aufwecken also schnappte sie sich eine der größten Schalen die sie dabei hatte und die Decke die zusammengefaltet neben Barrok lag und ging zu den Mirabellenbäumen die sie kurz zuvor erblickt hatte. Sie grinste, es war grad Mirabellensaison und sie hingen prall und reif von den Bäumen herunter. Nachdem die Schale bis zum äußersten gefüllt war und keine Beeren mehr in ihrer Reichweite hingen, beschloss Eyn hochzuklettern.

Als Barrok die Augen öffnete, sah er nur die verschiedenen Kräuter und Schalen vor sich stehen, doch Eyn war nirgends zusehen. Plötzlich wurde er unruhig. Wo war nur diese kleine Elfe die nicht auf ihn gehört hatte? Waren sie schon da uns haben sie geholt?
Er stand auf und sah sich um, als er das starke Rascheln der Blätter vernahm, er ging näher heran und blickte nach oben in die Kronen der Mirabellenbäume. Er entdeckte Eyna da oben wie sie die Beeren pflückte und sie auf die Decke warf und begann zu lachen, so frei und ungebunden hatte er schon sehr lange nicht mehr gelacht. Er erschreckte die arme Eyn vollkommen damit, so das sie von den Ästen abrutschte und in seinen Armen landete.Er grinste sie an während sie versuchte ihn böse anzufunkeln was nicht so recht klappen wollte, denn eigentlich fühlte sie sich sehr wohl in seinen Armen.
Nachdem sie sich halbwegs gefangen hatte, befreite sie sich endlich aus seinen Armen und meinte:
' Wie ich sehe geht's dir besser!'
' Ja, dank dir kleine Elfe.'
Eyn lächelte
' Komm ich verbinde dich neu.'
Er nickte und Knöpfte seine Jacke auf, nachdem sie die Salbe aufgetragen hatte und sich vergewissert hatte, dass es ihm soweit gut geht, kam ihr eine Idee.
' Sag mal. Fühlst du dich fit genug um mit mir zu meinem Haus zu laufen? Meine Schwester ist nicht da, wir haben dort heißes Wasser und es würde mir helfen wenn du einen Teil der Mirabellen tragen würdest. Außerdem kann ich dich zu Hause besser versorgen' sagte sie und lächelte Barrok an.
' Du hast mir gestern Nacht wohl nicht zugehört als ich sagte ich sei gefährlich!'
Eyn kicherte nur und meinte:
' Schnapp dir die Decke!'
Er seufzte und hängte sich die prallgefüllte Decke über die Schulter und nahm die große Schale in die Hand und mustere die lächelnde Eyn beim einpacken.

Nachdem sie in Eyns Haus angekommen waren, zeigte sie ihm das kleine Bad und meinte er solle am besten duschen. Barrok seufzte wieder und schaute der weggehenden Eyn hinterher.' Wieso lass ich mir das nur von ihr gefallen?' murmelte er vor sich hin.

Eyn ließ Barrok allein im Bad zurück und ging in die kleine Küche, sie stellte die Mirabellen dort auf den Tisch ab und während sie begann die Zutaten, die sie für das alte Mirabellenrezept brauchte, welches sie auswendig kannte, zusammen zusuchen, begann sie ein Lied vor sich hin zusummen. Ihre Urgroßmutter hatte immer diese Marmelade gekocht und schwor auf seine Heilende magische Wirkung, also wollte auch Eyn ihr Glück versuchen.Etwa 15 Minuten später fiel ihr auf das im Bad ja gar keine Handtücher für Barrok waren. Also schnappte sie sich ein paar Handtücher und holte einige Kleidungsstücke ihres Vaters aus der alten Truhe, schmiegte ihr Gesicht kurz an diese bevor sie zum Bad ging. Sie klopfte und als sie keine Antwort vernahm ging sie einfach hinein, doch bereute s gleich wieder. Gerade in dem Moment als sie rein kam zog Barrok nämlich den Duschvorhang zurück und Eyn konnte nichts anderes tun als ihn anstarren.
Er stieg aus der Dusche und kam langsam auf Eyn zu während ihr Herz immer raste und Ohrenbetäubendes Klopfen von sich gab. Nicht mal ein halber Meter trennte sie von einander als er seine Hand ausstreckte und sich das Handtuch aus ihren Armen nahm.Er trocknete sich ab während Eyn es endlich, wenn auch mit großer Mühe schaffte ihre Augen von ihm abzuwenden. Sie legte die Kleidung hin und eilte, ohne Barrok auch nur kurz anzuschauen, mit knallrotem Kopf davon.

Barrok lachte und nachdem er sich die ihm fast zu große Kleidung übergestreift hatte trat er hinaus. Er entdeckte Eyn, wie sie in einem übergroßen Topf, aus dem ein himmlischer Geruch aufstieg rumrührte. Für einen Augenblick erlaubte er sich in eine Traumwelt einzutauchen. Wo er jeden Tag diese wunderschöne Elfe bei sich hätte und sie vielleicht nach einer Weile nicht mehr rot anlaufen würde wenn sie ihn 'mall wieder' nackt sah, denn er hätte nichts dagegen wenn solche 'Zwischenfälle' wieder passieren würden.
Er seufzte, schüttelte diese Gedanken ab und ging zu Eyn.
' Süß…' hauchte er an ihrem Ohr.
Sie sprang beinah hoch vor Überraschung, er hatte sich so geräuschlos an sie herangeschlichen und dann auch noch dieses ' Süß'. Sie guckte ihn perplex an.
Er schenkte ihr ein unwiderstehliches Lächeln und leckte den frischen Marmeladenfleck von Eyns Wange ab.
' Süße Marmelade!' meinte er, grinste sie breit an und setzte sich dann an den Tisch.Eyn Wangen färbten sich rötlich und sie begann noch eifriger in der Marmelade rumzurühren.Nachdem Barrok die gezielte Richtung bei Eyns Gesichtsfarbe erreicht hatte, fing er an in dem Zeichenblock rumzublättern der vor ihm auf dem Tisch lag. Es waren alles hübsche, gut gezeichnete Bilder, das letzte, nicht mal annährend fertige und doch das schönste von allen, zeigte ein kleines Häuschen.
' Wieso hast du das Bild noch nicht fertig gezeichnet?'
Eyn drehte sich um, um zu gucken was er meinte und fragte:
' Woher weißt du das ich es gezeichnet habe und nicht meine Schwester?'
' Ganz einfach, ich hab mich schon im Haus umgesehen und an den meisten Dingen die sich hier befinden klebt deine Aura, auch an diesem Block hier. Es kaum etwas da was deiner Schwester gehören könnte.' Meinte er gelassen.
' So ist es also, du bist ein Färtenleser, na ja, du hast recht, manchmal komme ich mir auch vor als würde ich alleine wohnen, meine Schwester ist kaum da, sondern immer auf reisen. Sie reist oft von Stadt zu Stadt um kranke zu behandeln, schon seit unseren Kindertagen, nach dem Tod unserer Eltern hat sie damit begonnen um Geld für unser überleben zu verdienen. …und das Bild ist deshalb nicht fertig weil es mein Traumhaus zeigen soll…und da meine Zukunftspläne und wünsche sich auch ändern wird es wohl noch eine Weile dauern bis es wirklich fertig wird und vielleicht wird es das auch nie.' Erklärte sie leise.' Ich hatte früher auch über solche Dinge nachgedacht…' er betrachtete Eyn.Sie stellte eine große, dampfende Tasse vor Barrok auf den Tisch und meinte:
' Das solltest du unbedingt trinken…wieso hast du denn aufgehört darüber nachzudenken?'Er nahm einen Schluck vom Tee und verzog leicht sein Gesicht:
' Falsche Entscheidungen…' sagte er und lächelte sie mit einem traurigen Lächeln an.

Fortsetzung folgt auf Wunsch^^









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