Weiße Lilie oder schwarze Träne?

Autor: Liliane
veröffentlicht am: 07.08.2009




1:Es war dunkel, als plötzlich ein greller Lichtstrahl durch die Dunkelheit brach.
Nun erkannte ich auch den Raum in dem ich mich befand. Und ich erkannte auch die Gestalt, die immer wieder etwas aus einem leblosem Körper riss. Die Tränen stiegen in mir auf. Ich kannte diesen leblosen Körper gut und es zerriss mir fast das Herz, immer wieder sehen zu müssen wie er starb. Ich hatte wieder diese schreckliche Angst vor der endlosen Schwärze und Einsamkeit in meinem Herz. Sie dürfte nicht auf brechen und Macht über mich erlangen. Dies hatte ich hinter mir. Hoffte ich.
Sieben weiter Gestalten zerrten an anderen Körpern, manche zerrissen die Körper auch wie Stofffetzen in der Luft. Ich wollte weg. Ich wollte nicht sehen was als nächstes kam. Ganz unerwartet veränderte sich der Raum und ich stand vor einem schwarzem Schloss. Es ragte weit in der Himmel, der wiederum nur auch schwarz-roten Wolken bestand und grell, rote Blitze zuckten vom Himmel. In der Ferne grollte der Donner. Die Aura die das Schloss umgab, war schwer zu bestimmen. Einerseits Schmerz, Gewalt und Hass, aber auch Hoffnung, Zuversicht und Glück. Dieser Ort war mir nicht bekannt.
Ich wurde von einem schrillem Schrei, der aus dem Schloss zu kommen schien, aufgeschreckt. Ich saß nun kerzengrade und mit weit aufgerissenen Augen im Bett, aber der Schrei war noch immer zuhören. Bis ich merkte, das es kein Schrei sondern mein Wecker war, der ein lautes, schrilles Geräusch von sich gab. Ich stellte ihn ab und schlurfte ins Bad. Als ich im Bad war, stieg ich unter die Dusche. Im nächstem Moment fuhr ich bei dem eiskaltem Strahl zusammen und mit einem Aufschrei sprang ich aus der Dusche. 'Wir haben kein warmes Wasser?!' stellte ich überflüssigerweise fest. Ich glaube, so schnell war ich noch nie fertig. Ich föhnte schnell meine Haare und kämmte sie. Dann ging ich in mein Zimmer um mich anzuziehen. Mit noch leicht feuchten Haaren und nicht grade bester Laune ging ich in die Küche. 'Na, schön geschlafen?' trällerte Nala.
'Nein. Wo ist denn Nero?' Am Tisch saßen nur Ann, Nala und Raven. Ann und Nalawaren für mich am Anfang schwer zu unterscheiden gewesen. Beide sind groß, schlank, haben braune schulterlange Haare und braune Augen. Der einzige Unterschied ist, das Nala, kaum sichtbare, Sommersprossen hat. Raven ist auch groß und schlank, obwohl er durch seine Bizeps etwas breiter und kräftiger wirkt, als er ist.
Er hatte schwarze kurze Haare und braun-grüne Augen, die sehr freundlich sind. Er hat immer ein gewisses Glitzern in den Augen.
Außerdem hatte er einer ziemlich tiefe Bassstimme, die trotzdem sehr schön klingt.
Nero ist eher ein Türsteher-Typ. Er ist breitschultrig und noch ein wenig größerals Raven, obwohl der schon fast bis an die 2m geht.
Ich vergleiche ihn immer gerne mit einem Schrank. Seine Haare sind etwas länger als Ravens, aber immer noch sehr kurz gehalten. Mit seinen Bizeps gibt er ab und zu ein wenig an und sie sind wirklich respekteinflössend, obwohl er eigentlich ein sanfter Riese ist.
Seine grauen Augen wirken auf die meisten kalt, aber ich finde sie sehr hübsch. Ann anscheinend auch, denn sie schaut ihm gerne in die Augen, was sie zwar immer versuchte zu verbergen, aber mir war es trotzdem schon oft aufgefallen.
'Der holt den Wagen,' Raven lächelte amüsiert, 'immerhin sollst du ja schon am ersten Tag Eindruck schinden.' 'Muss das sein. Findet ihr es nicht auch ein wenig protzig, wenn ich am ersten Tag in einem schwarzem Cabrio vorgefahren werde?' 'Keineswegs. Außer du möchtest von Raven gefahren werden.' Nala lächelte schadenfroh.
'Vergiss es. Sein Motorrad ist noch protziger.
Also ich würde gerne laufen....'ich wurde von der Bassstimme, die zu Nero gehörte unterbrochen. 'Ich finde beides nicht protzig. Auf dem Motorrad ist es nur etwas kälter.' 'Und warum darf ich nicht laufen?' 'Darum!' Nero schob mich zu einem der Stühle. 'Tolle Antwort.' murmelte ich.
'Warum hast du eigentlich eben geschrieen?' fragte Ann, die mir mit einer Handbewegung deutete, dass ich mich setzen sollte.
'Wir haben kein warmes Wasser.' Neros Mundwinkel zuckten und Raven grinste.Dann brachen beide in Gelächter aus. 'Haha, sehr komisch.' ich blickte die beiden bitterböse an. Oh ja, sie waren schadenfroh!
'Wirklich nicht? Oh nein! Was soll den jetzt aus dem Bad werden das ich nehmen wollte.' Nala wandte sich jetzt an Nero, 'Kümmerst du dich bitte darum.'
Nero nickte nur, aber er grinste immer noch breit. ' Warum isst du so was, Li?' Raven wischte sich grade die Lachtränen weg. In meinem Blick stand ein großes Fragezeichen, als ich erst auf mein Brot
und dann zu ihm schaute. Nun fügte er hinzu: 'Ich meine Schwarzbrot mit Butter und einem Salatblatt. Das schmeckt doch nicht.' 'Lass sie doch, wenns ihr schmeckt. Und außerdem ist das wirklich lecker.' nahm Nala mich direkt in Schutz.
Ich aß ungerührt weiter und stand dann auf, um mich fertig zu machen. Ich zog grade meinen Parker an und hängte mir meine Tasche um, als ich die Schuhe sah. Ich hob sie hoch und trug sie in die Küche. 'Lasst mich raten. Nala?' 'Gefallen sie dir nicht?' Nala verzog unglücklich das Gesicht.
'Doch, aber was soll das?' ich sah sie fragend an. ' Komm schon, Kleine,
wir müssen los.' rief Nero aus dem Flur. 'Nenn mich nicht 'Kleine', Nero .'
'Okay, Kleines!' war die belustigte Antwort. Ohne diese Frechheit zu beachtenwandte ich mich an Nala: 'Lass dir eine glaubwürdige Ausrede einfallen, mitder du mir erklärst, warum ich die Schuhe jetzt bekommen habe.' Bevor sie etwaserwidern konnte, hatte ich die Ballerinas angezogen und war schon auf dem Weg zum Wagen. Nero saß schon drinnen und drehte grade die Musik etwas lauter. Kaum war die Tür zu, als er schon aus der Ausfahrt schoss und Richtung Schule raste. 'Soll ich dir meinen Namen eigentlich mal buchstabieren und auf deine Stirn tätowieren oder kannst du ihn dir auch so merken?' 'Ach, reg dich doch nicht gleich so auf. Du weißt doch, dass ich dich gerne ärgere.' er grinste mich an. 'Ich rege mich erst richtig auf, wenn du jetzt nicht langsamer fährst.''Ich bin ein Magier, ich werde weder beim schnell fahren erwischt, noch habe ich je in meinen über 500 Jahren einen Unfall gebaut.' nun war sein Gesicht ernst.
'Hör auf anzugeben und schau auf die Straße um wenigstens so zu tun, als wärst du ein gewöhnlicher Autofahrer, der zwar wie auf der Rennfahrer rast, aber immerhin hätte es dann Anschein davon. Außerdem weiß ich genau wer oder was du bist und auch das du bald 764 Jahre alt bist. Auch wenn du noch wie grade erst mal ein wenig über 20 aussiehst.' das war mir rausgerutscht.
Nun grinste er wieder, als er frech fragte: 'Findest du mich attraktiv?' darauf musste ich wohl antworten, verdrehte aber trotzdem genervt die Augen: 'Ja, das tue ich. Und spar dir das selbstgefällige grinsen und schau auf die Straße.' Er schaute zwar jetzt auf die Straße, aber sein Grinsen war noch breiter geworden. Na toll! Jetzt bildete er sich auch noch was drauf ein. Ich drehte mich zum Fenster um die restliche Fahrt eisern zu schweigen.







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