Im Schutz der Dunkelheit

Autor: Zeilenschreiber.
veröffentlicht am: 12.03.2010




Nur zu gerne h?tte ich geschrien, doch irgendetwas hinderte mich daran. Mir war nicht bewusst, ob es wegen ihm oder wegen meinen vielen Verletzungen war. Mitten im freien Fall schloss ich meine Augen und hoffte, dass alles schnell vorbei ging und ich ?berleben w?rde. Gerade hatte ich den Tod besiegt und konnte wieder leben, da wurde es mir auch schon wieder weggenommen. Innerlich k?mpfte ich mit mir, denn ich wollte mich wehren und schreien. Jedoch war ich einerseits durch meine Angst wie gel?hmt, aber auch durch meine Verletzungen.
Der Wind pfiff an mir vorbei und zerzauste meine Haare.
Ich sp?rte genau, wie wir auf dem Boden aufkamen, obwohl der Aufprall nicht sehr hart gewesen war. Aus dem 3. Stock waren wir herunter gesprungen, doch es schien so, als w?re es gerade mal ein halber Meter gewesen. Meine Augen wollte ich nicht ?ffnen, denn ich hatte Angst ihm in die Augen zu sehen. Also kniff ich mit aller Kraft meine Lider auf einander, als ich pl?tzlich mein Bewusstsein verlor.

Langsam bekam ich die Kontrolle ?ber meinen K?rper zur?ck. Das Atmen fiel mir immer noch schwer, doch es ging wesentlich leichter als zuvor. Inzwischen streckte ich mich auf einer weichen Matratze. War das alles etwa nur ein Traum gewesen?
Nein, das konnte nicht sein. Es war zu real gewesen.
Meine Lider flatterten und ich ?ffnete vorsichtig die Augen. Zwar lag ich in einem Bett, doch nicht in meinem. Mein verschwommener Blick schweifte durch den kahlen, kalten Raum. Erst nach einer Weile bemerkte ich, dass ich mich im Krankenhaus befand.
Neben mir stand ein Tisch mit einem gro?em Blumenstrau?.
Ich betrachtete die Regentropfen, die an dem Fenster herab prasselten. Es klang wie eine wundersch?ne Melodie.
An meiner Seite beugte sich Robyn ?ber mich und seufzte erleichtert. Er dr?ckte behutsam meine schwache Hand, die in seiner lag.
Lange schauten wir uns an. Ich hatte mich v?llig in seinen tief gr?nen Augen verloren.Nach einer Weile n?herte er sich mir noch mehr und dr?ckte seine warmen Lippen auf meine Stirn.
'Du bist wach.', hauchte er l?chelnd.
Ich stimmte in sein L?cheln ein und nickte.
'Was ist passiert?', fragte ich ihn schlie?lich.
'Im 3. Stock hat es gebrannt. Und wegen dir haben alle ?berlebt.' Sein L?cheln streckte sich ?ber sein ganzes Gesicht. 'Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist.'
'Ich auch...', murmelte ich. Mir war nicht klar, wie ich ?berlebt hatte.
Sanft strich er ?ber meinen Handr?cken und sein Blick ruhte auf mir.
'Ich dachte, es ist vorbei.', sagte ich ehrlich.
'Das darfst du niemals denken. Du darfst nie aufgeben und dein Leben einfach wegschmei?en.'
'Ich hatte so gro?e Angst.', hauchte ich, als meine Stimme versagte. Das Sprechen fiel mir h?rbar schwer.
'Alles ist gut. Dir wird nichts mehr passieren.'
'Es tut mir so leid.' Dabei lief mir ungewollt eine Tr?ne ?ber mein Gesicht.
'Nein, mir tut es leid. Wenn ich da gewesen w?re, w?re das vielleicht nicht passiert.'
'Der Brand w?re so oder so ausgebrochen.', sagte ich trocken.
Stumm nickte er und in seinen Augen konnte ich seine Reue erkennen.
'Schon ok.', fl?sterte ich und dr?ckte seine Hand.
Sein Blick fiel auf die T?r, die sich ?ffnete und Mum hereinplatzte.
'Kim!', br?llte sie und st?rzte sich auf mich.
Genervt verdrehte ich die Augen.
'Du bist gesund! Ich bin so froh, dass es dir gut geht!', sagte sie und strich unruhig durch meine Haare. Es h?rte sich so an, als w?rde sie mit sich selber reden.
Warum musste sie ausgerechnet jetzt hereinplatzen? Endlich konnte ich mit Robyn alleine bleiben, dann kam sie.
Ich nickte nur.
'Kim, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht! Pl?tzlich bekam ich einen Anruf, du w?rst im Krankenhaus. Da bin ich sofort hier hin geflitzt.', erz?hlte sie.
'Ja, das glaub' ich dir.', sagte ich knapp.
Die T?r ?ffnete sich erneut und alle Blicke richteten sich auf einen Mann im wei?en Kittel, der hereinkam. Vermutlich ein Arzt. In der Hand hielt er ein Klemmbrett.
'Kimberley Manson?', fragte er und ich nickte stumm. Ich hasste es, wenn man mich so nannte.
Er reichte mir seine Hand und ich sch?ttelte seine mit aller Kraft.
'Wie geht es dir?', fragte er und schob seine Brille weiter nach oben.
'Ein bisschen schwach, aber eigentlich ganz gut.', antwortete ich.
Er nickte und murmelte etwas vor sich hin.
'Du hattest eine Rauchvergiftung, mehrere tiefe Schnittwunden an den Handinnenfl?chen und schwache Verbrennungen.'
Mein Kiefer klappte herunter. Sofort betrachtete ich meine Handfl?che und bemerkte die Schnitte, die gen?ht wurden. An meinem rechtem Arm befanden sich rote Fl?chen. Verbrennungen. Und wegen der Rauchvergiftung konnte ich deswegen auch nicht so gut atmen.

Noch immer konnte ich meinen Mund nicht schlie?en.
'Wie lange hab' ich denn geschlafen?', fragte ich geschockt.
'6 Stunden.', sagte Robyn. Es kam wie aus der Pistole geschossen.
'Oh, nein!', rief ich und klatschte meine Hand an meine Stirn. 'Ich wollte doch zu Vanessa, das Kleid kaufen! Das kann ich ja wohl jetzt vergessen.'
Robyn's Blick wurde hart und Mum schaute ein wenig verwirrt.
'Welches Kleid?', fragte sie.
'Das Kleid f?r den Ball ?bermorgen.', erkl?rte ich.
Mum hatte es offensichtlich auch vergessen.
'Der Ball? ?bermorgen?', fragte sie und klang etwas gereizt.
Stumm nickte ich.
'Kim, das kommt gar nicht in Frage.'
'Warum das denn?', br?llte ich fast.
'Es ist zu gef?hrlich... Und wenn dir noch etwas passiert! Du bist doch so geschw?cht.', erkl?rte sie.
'Das... stimmt gar nicht.', sagte ihr und wollte es ihr beweisen, in dem ich aufstehen wollte. 'Guck, mir geht es schon wieder besser.'
Doch Robyn dr?ckte mich zur?ck auf die Matratze.
'Deine Mutter hat Recht.', stimmte er ihr zu. 'Es ist zu gef?hrlich.'
Jetzt war Robyn auch noch gegen mich? Was sollte das? Hatten sie sich heimlich gegen mich verb?ndet?
'Es tut mir leid, dass Ihnen sagen zu m?ssen, doch ich bef?rchte sie m?ssen auf den Ball verzichten.', best?tigte der Arzt.
Na Super. Der ganze Aufwand umsonst.
Schmollend verschr?nkte ich die Arme.







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