Im Schutz der Dunkelheit

Autor: Zeilenschreiber.
veröffentlicht am: 23.10.2009




Ich war süchtig nach ihm. Süchtig nach seinen Küssen. Deshalb war es auch umso schwerer, mich von ihm zu lösen. Aber als ich auf die Uhr schaute und das Chaos sah, indem wir lagen, packte mich der Ehrgeiz die Bude auf Vordermann zu bringen.,,Wollen wir die Wohnung aufräumen, bis Mum zurück kommt?', schlug ich vor.Er nickte und wir bewaffneten uns mit Besen und Kehrblech, um den Schmutz zu bekämpfen.Robyn nahm sich das Wohnzimmer vor und ich mein Zimmer. Ich war schnell fertig, denn ich musste nur die Glasscherben wegräumen und mir etwas anderes anziehen. Danach beschloss ich Robyn im Wohnzimmer zu helfen und zusammen waren wir schnell fertig. Das Sofa sah immer noch so aus, als ob ein Tiger es zerfetzt hätte. Die Lösung war eine Decke, die ich einfach über die großen Risse legte.
Wir betrachteten unser Werk, als wir fertig waren. So hatte das Wohnzimmer noch nie ausgesehen.
Mir kam die Idee, für Mum zu kochen, da sie sonst immer für mich gekocht hatte.
Robyn war von der Idee begeistert und wir stiegen schnell in sein Auto, um die Lebensmittel in dem Supermarkt einkaufen zu gehen. Denn wir hatten nichts mehr.
Da ich leider nicht sehr gut kochen konnte, versuchte ich mich an Spagetti Bolognese und schmiss Spagetti, Hackfleisch und Tomatensoße in den Einkaufswagen. Auf dem Rückweg fuhren wir an einem Blumenladen vorbei, der mir vorher noch nie aufgefallen war.
Ich bat Robyn, kurz anzuhalten und sauste in den Blumenladen, um ein paar Blumen für sie zu kaufen.
Mit einem riesigen Blumenstrauß und 3 Rosen kehrte ich zurück zum Wagen und kurz darauf kamen wir zu Hause an.
Es war schon halb 5, deshalb beeilten wir uns in die Wohnung zu kommen.
Während Robyn die Blumen liebevoll in eine Blumenvase stellte, kippte ich die Spagetti in das kochende Wasser und rührte noch einmal die Bolognesesoße herum.
Daraufhin deckten wir gemeinsam den Esstisch und stellten die Blumenvase darauf.
Es klingelte an der Tür, als ich gerade die Nudeln in das Sieb kippen wollte.
,,Robyn, übernimmst du das für mich?', bat ich ihn hektisch und rannte zur Tür.
Er nickte stumm und tischte das Essen auf.
Überglücklich riss ich die Tür auf, in der Erwartung Mum endlich wieder zu sehen.
Jedoch war meine Freude wie Verflogen, als niemand vor der Tür stand. Stirnrunzelnd schaute ich mich um. Hatte ich mir das Klingeln nur eingebildet? Nein, bestimmt nicht.Ein Kichern lockte mich die Treppen herunter. War das nur ein blöder Scherz gewesen?Gerade noch bemerkte ich wie eine Frau, die Mum sehr ähnlich war, kichernd das Treppenhaus verließ.
,,Mum?', wollte ich rufen, doch es war eher ein Hauchen.
Als ich ihr folgen wollte, packte mich jemand am Arm und wieder setzte mein Herzschlag vor Schreck kurz aus. Ruckartig drehte ich mich um und blickte in seine grünen Augen.,,Musst du mich immer so erschrecken?', fragte ich gereizt.
,,Komm, wir müssen hier weg.', warnte er mich und zog mich wieder am Arm nach Oben.Mit aller Kraft versuchte ich mich zu wehren.
,,Nein, lass mich los! Da ist Mum, ich muss…', rief ich und er unterbrach mich.
,,Nein, ist sie nicht. Komm wir müssen schnell nach Oben!'
,,Natürlich. Ich habe sie doch gerade gesehen…'
Kopfschüttelnd zog er mich weiter nach Oben.
,,Bitte, glaub mir. Das ist nicht deine Mutter! Ich erkläre dir gleich alles in der Wohnung!', versicherte er mir.
Vielleicht hatte er wirklich Recht. Bisher hatte er das zumindest immer.
Also musste ich ihm wohl oder übel glauben und folgte ihm wieder in die Wohnung.,,Was sollte das denn eben?!', fragte ich ihn verwirrt, aber auch gereizt und schloss die Tür hinter mir.
,,Sei bitte nicht sauer, aber das war nicht deine Mutter. Es war ein Lockvogel.', erklärte er.,,Lockvogel?' Jetzt verstand ich gar nichts mehr.
,,Ja. Also jemand, der aussah wie deine Mutter, aber es nicht war, um dich von mir weg zu locken.'
,,Warum sollte er das tun?', fragte ich verwirrt.
Eine Weile überlegte er und murmelte etwas vor sich hin.
,,Bitte erschreck dich jetzt nicht…', bat er mich. ,,Aber ich vermute, dass der Mörder dich von mir weg locken wollte. Damit ich dich nicht mehr beschützen kann.'
,,Was?!', kreischte ich fassungslos. Wusste er, wo ich wohnte und wollte mich umbringen? Mein Herz fing doppelt so schnell an zu schlagen und meine Beine wurden zu Wackelpudding. Alles um mich herum drehte sich auf einmal.
,,Kim!', rief Robyn und fing mich gerade noch auf, als ich nur noch schwarz sah und hinten überkippte.







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