Im Schutz der Dunkelheit

Autor: Zeilenschreiber.
veröffentlicht am: 16.08.2009




Schnell rannte ich durch die gro?en Strassen und die riesigen grauen H?user. Nach einer Weile hatte ich die Stadt verlassen und steuerte auf einen gr??eren Wald zu. Jetzt war es dunkel. In der Stadt war es nie wirklich dunkel, doch hier im Wald war es stockfinster. Langsam breitete sich Nebel aus. Auf einmal war mir total kalt und ich konnte meinen Atem sehen. Mein ganzer K?rper zitterte stark und ich klapperte mit den Z?hnen. Ich stapfte durch das Gestr?pp, doch ich wusste nicht wohin.
Mir war so unglaublich kalt, dass ich nicht weiterlaufen konnte. Meine Beine sp?rte ich schon nicht mehr.
Ersch?pft sackte ich zusammen und zog die Beine an die Brust. Irgendwie musste ich mich warmhalten.
Der Nebel breitete sich immer weiter aus und schlie?lich konnte ich ?berhaupt nichts mehr sehen.
,,Verschwinde von hier.' sagte eine Stimme.
Mein Atem stockte. Die Stimme kam mir so bekannt vor. Es war dieselbe Stimme von heute morgen im Park. Ich blinzelte und versuchte irgendetwas zu erkennen. Vergebens.
,,Wwer bbist dduu?', stotterte ich vor K?lte.
,,Du sollst sofort verschwinden oder willst du dein Leben aufs Spiel setzen?'
Dann wurde mein K?rper total steif. Gefahr? Hier im Wald? Was war los? Verwirrt sch?ttelte ich den Kopf.
Dann h?rte ich ein Knurren. Sofort sprang ich auf und lief davon. Panische Angst verbreitete sich in mir. Die Gefahr war das Unbekannte. Wer hatte eben mit mir gesprochen? Und was war das f?r eine Gefahr?
Ich lief so schnell ich konnte vom Nebel weg. Vielleicht war der Nebel die Gefahr. Langsam wurde es auch wieder ein bisschen w?rmer. Meine Lunge brannte wie Feuer und ich schnappte nach Luft. Ich hatte die Ausdauer einer Kartoffel.
Pl?tzlich blieb ich mit einem Fu? an einer Wurzel h?ngen und fiel der L?nge nach hin. Mitten ins Gestr?pp. Instinktiv hatte ich mich nat?rlich mit den H?nden abgest?tzt und sie waren total zerkratzt von den Dornen. Ich wollte sie gar nicht erst angucken, dann h?tte ich wahrscheinlich los geschrien.
Eine ganze Weile blieb ich so liegen, denn ich wollte nicht aufstehen. Was hatte das ?berhaupt f?r einen Sinn? Ich hatte keine Familie mehr, kein Zuhause. Gar nichts. Also k?nnte ich hier auch erfrieren. Und so wartete ich auf meinen Tod.

Ich schlug die Augen auf. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich eingeschlafen war. Es war schon morgen. Wow. Ich hatte ?berlebt. Verwirrt schaute ich um mich. Merkw?rdigerweise befand ich mich nicht mehr im Wald und kalt war es auch nicht. Sondern auf einer Matte. Eine warme Decke hielt mich warm. Wie zum Teufel war ich hierher gekommen? Hatte ich irgendetwas verpasst?
Daraufhin betrachtete ich meine H?nde und sah, dass jemand einen Verband um die Verletzung gewickelt hatte.
,,Na, auch schon wach?', sagte eine Stimme neben mir. Die selbe Stimme von gestern.Ich zuckte zusammen. Langsam drehte ich mich um. Neben mir sa? ein Junge mit rotbraunen Haaren und gr?nen Augen. Er l?chelte mich an. Doch ich schaute ihn nur b?se an. Ich setzte mich auf und dann sah ich ihn genauer an. Er war wundersch?n.
,,W? wer? ', brachte ich nur heraus als meine Stimme versagte.
Er lachte. Ein wundersch?nes Lachen.
,,Du wunderst dich bestimmt, wie du hierhin gekommen bist.'
,,Auch', stimmte ich zu.
,,Was denn noch?', fragte er mit einer zuckers??en Stimme.
,,Wer bist du?'
,,Robyn. Und wie hei?t du?', fragte er.
,,Kim.', stellte ich mich vor.
Er l?chelte. Dann richtete er seinen Blick nach vorne. Ich folgte seinem Blick und sah, dass wir alleine auf einer kleinen Wiese waren. Ich hatte keine Ahnung, wie ich hierhin gekommen war.
,,Und wie bin ich hierher gekommen?', fragte ich nach einer Weile. Er seufzte.
,,Nun ja? Du bist gestern gest?rzt und hast dich verletzt. Und als du nicht mehr aufgestanden bist, hab ich mir echt Sorgen um dich gemacht.', erkl?rte er.
,,Ja ich habe auf meinen Tod gewartet.', sagte ich.
Er lachte. Vielleicht dachte er, ich h?tte es sarkastisch gemeint, doch ich meinte es total ernst.,,Warum, wenn ich fragen darf?'
,,Ja du darfst.', sagte ich und unterdr?ckte ein l?cheln. Er war so unglaublich sch?n, dass ich zum Boden schauen musste.
,,Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit dem Lebensgef?hrten meiner Mutter.', sagte ich. Ich seufzte.
,,Und jetzt du bist von zu Hause abgehauen.'
,,Ja und woher?'
,,Ich das wei??', beendete er den Satz und lachte wieder. ,,Das hab ich mir schon gedacht. Warum solltest du sonst ganz alleine nachts mitten im Wald rumirren?'
Ich nickte langsam. Mir ging so viel im Kopf herum.
,,Sag mal bist du mein gutes Gewissen oder mein Besch?tzer?' Es platzte pl?tzlich aus mir heraus. Es klang vielleicht ein bisschen w?tend.
Er schaute mich fragend an. Es sah so aus, als ob er was sagen wollte.
,,Wie kommst du darauf?', fragte er schlie?lich.
,,Ich habe so das Gef?hl, dass du mich verfolgst.'
,,Ich? Dich verfolgen?' Er lachte. ,,Du bist doch hier in den Wald gekommen.
Dazu konnte ich nichts sagen. Ich schloss die Augen und seufzte. Dann sah ich ihn an.
,,Du wolltest, dass ich den MP3 Player zur?ck bringe. Du hast mich hierhergebracht und mich verarztet.'
Er nickte.
,,Warum? warum hast du das getan? Das geht dich doch ?berhaupt nichts an.'
,,Ich wollte dich nur vor einer Riesendummheit bewaren.'
Ich verdrehte die Augen. ,,Also bist du doch mein gutes Gewissen.'
Jetzt verdrehte er die Augen, sagte jedoch nichts.
Dann legte er seine Hand auf meine Schulter. Er starrte mich erschrocken an.
,,Was ist los?', fragte er.
,,Nichts. Was sollte los sein?', antwortete ich.
,,Du weinst.', sagte er und wischte meine Tr?nen mit einem Finger weg. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich weinte.
Kurz darauf liefen mir noch mehr Tr?nen ?ber die Wange. Schlie?lich konnte ich mich nicht mehr zur?ck halten, schlang meine Arme um ihn und weinte noch mehr. Erst war sein K?rper etwas steif, vielleicht weil es so unerwartet kam. Doch schlie?lich legte er seine Arme auch um mich und versuchte mich zu tr?sten. Es f?hlte sich gut an, in seinen Armen zu liegen. Dieser Moment war unbeschreiblich. Obwohl ich ihn erst seit ein paar Stunden kannte, hatte das Gef?hl, ihn schon mein Leben lang zu kennen. Ich wusste nicht wie lange wir so sa?en. In seinen Armen verlor ich jedes Gef?hl f?r Zeit.
Nach einer Weile hatte ich mich ausgeweint und zog meinen K?rper zur?ck.
,,Oh', sagte ich, als ich sein nasses Hemd sah.
,,Ach, das ist kein Problem. Du warst ziemlich traurig? Was ist denn passiert?'
Ich blickte wieder zum Boden. ,,Es ist nur in letzter Zeit so viel passiert. Ich wei? nicht, wo ich wohnen soll und wovon ich leben soll?', erkl?rte ich.
,,Das ist es also.', sagte er ganz in Gedanken.
,,Ich muss dir etwas zeigen.', sagte er vor.
,,Was denn?', fragte ich entsetzt. Obwohl ich mir nichts sch?neres Vorstellen konnte, war ich ?berrascht.
Er lachte. ,,Das wirst du gleich erfahren.'
,,Hm? Gut. Dann zeig es mir.'
Er nickte und l?chelte. Ein wundersch?nes L?cheln.
Dann nahm er wie selbstverst?ndlich meine Hand und lief mit mir in den Wald.







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