Wenn das Herz sein Schweigen bricht

Autor: Allegra
veröffentlicht am: 11.11.2009




Kapitel 16

Romy zog ihren Mantel an.
-Warte, ich komme mit. - rief Stella ihr hinterher und legte eilig ihre Jacke an. Gemeinsam verlie?en sie das Haus. Stella k?mpfte noch mit ihrem Schal, denn sie in Windeseile um den Hals zu wickeln versuchte. - Mist. - schimpfte sie vor sich hin als sie gegen Romys R?cken stie?, die abrupt stehen geblieben war. Stella hob ihren Kopf und ihre Kinnlade fuhr nach unten. Sie kniff die Augen zusammen und sch?ttelte mit dem Kopf.
-Habe ich was mit den Augen, oder habe ich gerade Zoey in Jasons Wagen gesehen? - wollte sie wissen und stellte sich neben Romy, die Jasons Auto, das nun um die Ecke bog und verschwand nachsah. Romy sagte kein Wort. Sie h?rte ihr Herz laut und schmerzhaft h?mmern. Sie sp?rte Seitenstiche und ihr wurde leicht schwindelig. Sie taumelte und Stella griff ihr unter den Arm. - Komm, wir setzen uns. - schlug sie vor und zog ihre Freundin zu der Treppe. Sie half ihr, sich auf die letzte Stufe zu setzten und setzte sich dann neben ihr. - Alles Okay? - wollte sie wissen und warf Romy einen vorsichtigen Blick zu. Ihr Gesicht war wie versteinert und sie starte stur geradeaus, w?hrend eine Wand aus Tr?nen ihr die Sicht versperrte. Sie sch?ttelte auf Stellas Nachfrage mit dem Kopf und Tr?nen rannten ?ber ihr Gesicht. Stella legte einen Arm um Romys zuckende Schultern und dr?ckte sie an sich. Romy vergrub ihr Gesicht in Stellas Jackenkragen und weinte leise.
-Was f?r ein Idiot! - schimpfe sie leise ?ber Jason und streichelte Romy ?ber das Haar. - Ich kann es einfach nicht fassen, dass er zu so was f?hig ist. - best?rzt sch?ttelte sie mit dem Kopf.
-Stella. - sagte Romy mit dunkler Stimme.
-Hmm? - kam von ihr.
-Halt einfach die Klappe. - bat Romy und ein erneuter Weinkrampf ?berkam sie. Stella seufzte und dr?ckte Romy noch enger an sich.

Einige Momente sa?en die beiden Freundinnen einfach schweigend nebeneinander. Romy hatte mit dem Weinen aufgeh?rt, weil sie keine Kraft und Tr?nen mehr hatte. Sie lie? ihre Schultern h?ngen und schaute auf ihre Schuhspitzen.
-Besser? - wollte Stella wissen.
-Ja. - antwortete Romy und schaute sie an.
-Wenn es mir so richtig dreckig geht, dann esse ich immer eine gro?e Portion Eis mit viel Sahne. - meinte Stella und Romy musste unfreiwillig schmunzeln. - Dann geht es mir immer besser. - versicherte sie.
-Mir ist nicht nach Eis. - lehnte Romy ab.
-Wer spricht von dir? - verwundert schaute Stella sie an. - Ich will jetzt ein Eis. - sagte sie dazu und erhob sich. - Komm schon. - sie nahm Romys H?nde und zog sie auf die Beine.-Ich habe keine Lust. - protestierte Romy, lie? sich aber von Stella hochziehen. - Ich will ins Bett. - jammerte sie.
-Es ist erst 17:00 Uhr. - meinte Stella zu ihr und hackte sich bei ihr unter. - Genau die richtige Zeit f?r ein Eis. - sagte sie hinzu und zog Romy zur Stra?e.
-Okay. - gab Romy endlich auf. Ihr fiel es gar nicht so schwer Stella nachzugeben, vielleicht weil Stella kein Nein akzeptierte. Eigentlich war Romy auch ganz froh, dass Stella sie stets zu ?berreden wusste. Ihr Kopf dr?hnte ein wenig und der Gedanke an Jason und Zoey schmerzten noch immer. Tapfer setzte sie ein L?cheln auf, w?hrend sie mit Stella ?ber die Stra?e schritt zum gro?en Einkaufshaus.
10 endlose Minuten sp?ter, in denen Stella sich den Mund fusslig redete um Romy von Gedanken an Jason abzulenken, betraten sie das Einkaufszentrum. Sie banden sich ihren Weg durch ein Scharr von lachenden Menschen zu der elektronischen Treppe in den zweiten Stock.-Ich glaube, ich nehme einen Banana-Split. - ?berlegte Stella laut, als sie auf der Treppe standen. - Oder ein Himbeereis. - meinte sie weiter. Doch Romy h?rt ihr nicht mehr zu, sie hatte gerade Jason mit Zoey in dem Eiscafe gesehen, wo auch Stella hin wollte.
-Ich will kein Eis mehr. - lie? sie Stella wissen, die sie nur fragend anstarte. - Jason und Zoey sind dort. - fl?sterte sie Stella zu. - Nicht hinschauen. - bat sie ihre Freundin, doch es war zu sp?t. Stella renkte schon ihren Hals um einen Blick auf Jason zu erhaschen. -Nicht. Hinsehen. - wiederholte Romy. Doch Stella geh?rten zu den Menschen, die diese zwei W?rter zum Anla? nahmen und direkt hinsahen. - Stella. - ermahnte Romy sie zischend. Langsam drehte sich Stellas Kopf wieder zu ihr und ihre Augen schauten sie fragend und entr?stet an.-Was jetzt? - fragte Stella leise.
-Wir drehen uns einfach um und gehen. - schlug Romy vor und senkte ihren Kopf, damit ihre Haare ihr ins Gesicht fielen und ihr Gesicht verdeckten.
-M?chtest du ihn nicht zur Rede stellen? - wollte Stella wissen.
-Nein. - sagte Romy knapp.
-Aber er ist mit Zoey hier. - meinte Stella und warf den beiden einen fl?chtigen Blick zu.-Ich wei?. - zischte Romy genervt.
-Du kannst jetzt doch nicht einfach gehen, ohne die Sache zu kl?ren. - meinte Stella dazu.-Genau das mache ich jetzt. - sagte Romy und stellte sich schon beinah auf die Treppe, die wieder in die untere Etage f?hrte. Stella packte ihren Arm und zog sie zur?ck.
-Wir gehen jetzt zu ihnen und du kl?rst es mit ihm. - bestand Stella.
-Aber er ist mit Zoey hier. - lie? Romy sie wissen.
-Um die k?mmere ich mich schon. - versprach Stella und zog Romy bereits zu dem Tisch von Jason und Zoey. Mit gesenktem Kopf und gl?henden Wangen folgte Romy ihrer Freundin.-Hall?chen. - meinte Stella gespielt fr?hlich. Jason schaute sie erstaunt an und sein Blick blieb dann an Romy h?ngen, die diesen aber mied.
-Hallo. - gab er zur?ck, ohne seinen Blick anzuwenden. Zoey wirkte erschrocken, als sie Romy sah. Der Vorfall mit der gebrochenen Nase war wohl noch nicht vergessen.
-Was macht ihr zwei H?bschen hier? - fragte Stella und setzte sich neben Zoey.
-Eis essen. - kam die Antwort von Jason. Romy blieb stehen und w?nschte in den Boden zu versinken.
-Willst du dich nicht setzten? - fragte Stella an Romy gewandt.
-Ich will gehen. - sagte Romy nur dazu. - Lass uns gehen, Stella. - bat sie ihre Freundin. Sie sp?rte, wie Tr?nen sich in ihren Augen bildeten.
-Wolltest du Jason nicht was sagen? - meinte Stella und schaute zu Jason.
-Ich ? - stotterte Romy. - ich ? - sie hob ihre Augen und sah Jason an. Er schaute sie erwartungsvoll an wie auch Stella, die ein leichtes Kopfnicken in Jasons Richtung machte. Zoey schaute sie voller Furcht an und ihre Finger trommelten nerv?s auf die Platte. - Ich kann nicht. - meinte sie endlich, machte kehr und lief zu der Treppe.

Sie hatte das Gef?hl ersticken zu m?ssen. Sie sauste die Treppe runter und lief aus dem Geb?ude. Der Wind peitschte ihr das Haar ins Gesicht. Als ihr die Luft ausging, blieb sie stehen. Sie schnappte nach Luft, die in ihren Lungen brannte. Tr?nen traten ihr in die Augen.-Warte doch. - h?rte sie Stellas Stimme. Sie kam neben Romy zum Stehen und stemmte ihre H?nde in die Knie. - Ich ? bekomme ? keine ? Luft. - meinte sie, w?hrend sie, wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft schnappte.
-Lass mich in Ruhe. - verlangte Romy und marschierte davon. Schon nach wenigen Schritten holte Stella sie ein. - Ich war so dumm, mich von dir zum Eis essen ?berreden zu lassen. - meinte sie dazu.
-Hey. - ermahnte Stella sie. - Es ist nicht meine Schuld, dass Jason sich mit Zoey trifft. - verteidigte sie sich. - Ich wollte dir nur gutes tun, damit du dir zuhause nicht die Augen ausheulst. - f?gte sie hinzu und schaute Romy b?se an.
-Aber musstest du mich dazu ?berreden, mit ihm zu reden. - meinte Romy.
-Sag mal, spinnst du. - sagte Stella aufgebracht. - Jetzt sei nicht sauer auf mich. Jason soll deine Wut abkriegen und nicht ich. - gab sie Romy zu bedenken. Einige Minuten gingen sie schweigend nebeneinander her.
-Tut mir leid. - entschuldigte sich Romy. - Ich bin einfach so entt?uscht. - sagte sie und lie? den Kopf sinken. -Als ich da vor ihm stand und ihm neben Zoey sitzen sah, wusste ich nicht, was ich sagen sollte. - verteidigte sie sich.
-Du Arschloch, du bl?der Bastard. - schlug Stella zu und Romy musste l?cheln. - F?r dich habe ich meine Freiheit aufgegeben und an dir meine Jugend vergeudet und du verl?sst mich wegen dieser jungen Schlampe. - meinte Stella dramatisch.
-Wir sind erst seit ein paar Wochen zusammen. - korrigierte Romy ihre Freundin.
-Das hat meine Mutter zu meinem Dad gesagt, als er sie wegen einer seiner Studentinnen verlie?. - kl?rte Stella sie auf. - Du kannst es ja einwenig ver?ndern. - schlug sie ihrer Freundin vor.
-Ja. - konnte Romy blo? dazu sagen.

Um 19:30 Uhr kam Romy endlich nach Hause. Sie streifte ihre Schuhe ab und zog ihre Jacke aus. Stella hatte darauf bestanden, noch spazieren zu gehen. Sie wollte Romy nicht ihren d?steren und traurigen Gedanken ?berlassen, sagte sie dazu. Stella ist wirklich eine tolle und loyale Freundin, dachte Romy und schleppte sich ins Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch fallen lie?. Jetzt wo Stella sie nicht mehr von Gedanken an Jason abhielt, ?berfielen sie diese wie ein Schwarm Kr?hen. Ihr schmerzte das Herz als sie ihrer Fantasie freien Lauf lie?. Sie stellte sich vor, wie Jason Zoey in seinen Armen hielt, wie er Romy noch gestern gehalten hatte und sie k?sste. Bei diesen Gedanken wurde ihr schwarz vor Augen und Tr?nen rannten ?ber ihre Wangen. Sie wollte ihm doch nur Gutes und er hintergeht sie so, indem er sich mit ihrer gr??ten Rivalin trifft. Sie war entt?uscht von ihm und verletzt. Warum musste die Liebe so wehtun? - ging ihr durch den Kopf und es war wie ihr Deja vu, was sie 4 Jahre zur?ckkatapultierte und sie sich wieder auf der Treppe von Zoeys Haus wieder fand mit einem aufgeschlagenem Knie. Dem folgten Zoeys Worte 'Er wollte dich damals schon nicht, warum sollte er dich jetzt wollen'. Romy legte eine Hand ?ber ihre Augen. Wenn er sie doch nicht wollte, warum war er mit ihr zusammen, warum sagte er ihr alle diese wundersch?nen Worte und warum k?sste er sie, um ihr dann wie vor 4 Jahre das Herz zu brechen. War das alles nur ein Spiel f?r ihn? War sie sein Spielzeug? Als sie an diese Option dachte, durchstach ein Dolch aus Schmerz ihren K?rper. Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Warum traf er sich mit Zoey? Um sie zu verletzen? Aber wof?r? Sie hatte ihm doch nichts getan. Sie liebte ihn und wollte ihn besch?tzen. Ein Klingeln an der T?r lie? sie aufspringen. Sie wischte sich mit dem ?rmel die Tr?nen weg und fuhr mit den Fingern durch ihr verwuscheltes Haar.

Sie ?ffnete die T?r und sah Jason vor sich stehen.

***So Leute, langsam kommen wir zum Ende dieser Geschichte. Das Ende wird euch sicherlich ?berraschen, also seid gespannt. :-D So viel sei verraten. Viel Spa? beim Lesen. LG Allegra***







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