Wenn das Herz sein Schweigen bricht

Autor: Allegra
veröffentlicht am: 06.09.2009




Kapitel 7 (immer noch 17 Jahre alt)

-Wehe du rotzt mich an. - warnte Stella mit angeekeltem Gesichtsausdruck David, der neben ihr saß und sich gerade nach ausgiebigen Nissen die Nase putzte.
-Tut mir leid. - entschuldigte er sich bei ihr. - Es hat mich schlimm erwischt. - teilte er ihr mit und schnäuzte in das Taschentuch.
-Aber mich muss es ja nicht erwischen. - ließ sie ihn wissen und rutschte mit ihrem Tablett an das andere Ende des Tisches.
-Tut mir leid. - entschuldigte sich David erneut.
-Das braucht es nicht. - meinte Romy, die nicht so empfindlich reagierte wie ihre Freundin und David noch immer gegenüber saß. Sie zog die Folie von ihrem Pausenbrot runter und biss rein. - Sie übertreibt. - meinte sie dann zu David mit vollem Mund.
-Tu ich nicht. - meldete sich Stella erneut zu Wort. - Ich will bloß jetzt nicht krank werden. Wenigstens bis nächsten Montag, dann kannst du mich, von mir aus, vor oder bis unten infizieren. - meinte Stella dazu und trank einen Schluck ihres Kaffees.
-Nur wegen dieser Party machst du so einen Aufstand. - meinte Romy und schüttelte mit dem Kopf.
-Welcher Party? - fragte David neugierig.
-Ach Jason hat uns zu einer Eröffnungsparty eingeladen. - sagte Romy bloß mit einer wegwerfenden Bewegung.
-Welcher Jason? - fragte David.
-Na Butler. - antwortete Romy und zuckte mit den Schultern. David sah aus wie ein Fragezeichen mit Brille.
-Sie meint J. - meldete sich Stella wieder. - Er hat und auf einer riesige Einweihungsparty eines Clubs eingeladen. - sagte Stella mit einem zufriedenen Grinsten.
-J hat euch eingeladen? - David war sichtlich beeindruckt. - Seit wann seid ihr denn mit ihm befreundet? - fragte er dann.
-Sind wir gar nicht. - sagte Romy dazu. - Er hat uns einfach eingeladen. - fügte sie hinzu.-Sei doch nicht so bescheiden. - rief Stella von ihrer Seite des Tisches. -Romy kennt ihn sehr gut, von früher und er möchte anscheinend die alte Freundschaft wieder aufblühen lassen. - meinte sie und lächelte erneut über das ganze Gesicht. Romy verdrehte bloß die Augen. Stella musste mal wieder übertreiben.
-Er hat uns einfach gefragt, ob wie hingehen möchten und wir haben zugestimmt. - sagte sie dazu und schob sich den Rest ihres Pausenbrotes in den Mund.
-Warum fragt er euch überhaupt? - verstand David nicht.
-Eine lange und langweilige Geschichte. - sagte Romy nur gleichgültig.
-Ist sie gar nicht. - protestierte Stella. - Es war so … - fing sie an, wurde jedoch von Zoey und ihren Freundinnen aus den Cheerleader-Team, die an ihren Tisch kamen unterbrochen.-Ihr sitzt an unserem Tisch. - sagte Zoey. David sprang sofort auf und nahm sein Tablett.-Setz dich hin, David. - meinte Stella mit zusammengebissenen Zähnen. Ängstlich dreinschauend ließ er sich wieder langsam auf seinen Stuhl fallen. -Es ist nicht euer Tisch. - meinte Stella und ihre Augen blitzten gefährlich auf.
-Natürlich, hier sitzen wir normalerweise. - meldete sich Sue, Zoey blonde Freundin zu Wort. - Immer sitzen wir hier. - verdeutlichte sie.
-Steht hier irgendwo auf dem Tisch euer Name geschrieben? - wollte Stella wissen und ballte die Hände zu Fäusten zusammen.
-Das braucht es nicht, es ist unser Tisch. - versicherte Zoey selbstgefällig.
-Weißt du was, heute sitzen wir hier, also sucht euch gefälligst einen anderen Tisch. - meinte Romy aufgebracht. Mit offenen Mündern schauten Zoey, ihre Freundinnen und Stelle sie an. -Wir lassen uns von euch nicht mehr länger rumschupsen. - fügte sie hinzu und baute sich vor Zoey auf, die ihre Fassungslosigkeit nicht verbergen konnte.
-Das werden wir noch sehen. - sagte sie und presste ihre Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Die drei Cheerleaderinnen machten auf ihren Absätzen kehrt und setzten sich an einen Tisch am Fenster. Romy setzte sich wieder und nahm das zweite Pausenbrot raus. Voller Begeisterung und Annerkenntnis schauten Stella und David sie an.
-Wow. - sagte Stella nur dazu.
-Was denn? - wollte Romy wissen, nachdem sie ein Stück von ihrem Brot runtergeschluckt hatte.
-Da fragst du noch. - meinte Stella und rutschte über die Sitzbank zu ihr. - Mit so einer Abfuhr hat die Ziege nicht gerechnet. - sagte Stella und kicherte.
-Erst vor einer Woche habe ich die Jungs vom Footballteam in ihre Schranken gewiesen. - meinte Romy leichthin.
-Da warst du ja auch als Streitdingsda unterwegs. - entgegnete Stella.
-Streitschlichterin. - berichtigte Romy ihre Freundin.
-Von mir aus. - meinte Stella dazu. - Aber als du selbst hast du noch nie jemanden angemacht. - sagte sie und kicherte.
-Ich habe sie nicht angemacht. - sagte Romy mit einer kleinen Portion Stolz in der Stimme. -Jeder hat seine Grenzen, aber manchen Leuten müssen diese noch beigebracht werden. - meinte sie besserwisserisch dazu und biss erneut in ihr Brot.
-Oh, da ist die Miss allerwissende Streitdingsda. - sagte Stella anerkennend.
-Das heißt Streitschlichterin. - berichtigte sie Stella erneut. - Was ist so schwer an dem Wort? - wollte sie wissen.
-Das ich es mir nicht merken kann. - antwortete Stella mit einem Engelslächeln und Romy schüttelte bloß mit dem Kopf. Stella wollte gerade von ihrer Pizza abbeißen, als David erneut niste, direkt in ihre Richtung und auf ihre Pizza.
-Tut mir leid. - entschuldigte er sich und holte ein Taschentuch aus seiner Tasche.-Ich hatte ohnehin keinen Hunger. - meinte Stella und rümpfte die Nase, während sie das leckere warme Pizzastück zurück auf den Teller legte. Romy bot ihr den Rest ihres Brotes zu, was sie von Davids Nissattacke in Sicherheit bringen konnte.

Der Samstag kam schneller als erwartete und Romy war viel aufgeregter, als sie es erwartet hätte. Am Vormittag ging sie mit ihrer Mutter shoppen. Drei Stunden haben sie gebraucht, um für Romy ein Outfit zu finden. Am Ende entschied sie sich für ein lilafarbendes trägerloses Kleid mit einem breiten schwarzen Gürtel. Romy fand, dass das Kleid an ihr sehr gut aussah, vor allem, weil es kein tiefes Dekollete hatte und bis über die Knie ging.
Zuhause vor dem Spiegel zog sie das Kleid noch mal an und probierte dazu verschiedene Frisuren aus. Doch dann entschloss sie sich, ihre Haare offen zu tragen. Jede halbe Stunde schaute sie auf die Uhr. Einerseits konnte sie es kaum erbrennen Jason zu sehen und andererseits wünschte sie, sie hätte mehr Zeit, sich mental drauf vorzubereiten. Um 16:00 Uhr ging sie dann duschen.
-Stella hat angerufen! - rief ihre Mutter aus dem Wohnzimmer, als sie in ein Duschtuch gewickelt zurück in ihr Zimmer tapste. Romy nahm ihr Telefon vom Nachtschrank und wählte Stellas Nummer.
-Hallo. - meldete sich eine verschnupfte Stella auf der anderen Seite der Leitung.-Das ist doch nicht wahr. - meinte Romy aufgebracht.
-Hey, - sagte Stella dazu. - Die Grippe hat mich auch nicht gefragt. - verteidigte sie sich.-Sorry. - entschuldigte sich Romy. - Dich hat es wohl erwischt? - erriet sie und hörte, wie Stella sich auf der anderen Seite schnäuzte.
-Aber richtig. - bestätigte sie. - Ich habe Fieber und Gliederschmerzen und alles was zu so einer richtig schönen Grippe dazugehört. - meinte sie. - Ich werde David umbringen. - drohte sie.
-Aber gestern war noch gar nichts. - Romy war ratlos und traurig.
-Ich weiß und heute Morgen kam ich nicht aus dem Bett. - sagte Stella dazu und niste.
-Ich habe mich schon so auf den Abend gefreut. - seufzte Romy.
-Ich bin krank, aber das heißt nicht, dass du nicht hingehen sollst. - sagte Stella.
-Alleine? - fragte Romy.
-Nein, mit Jason. - berichtigte sie Stella.
-Das kann ich nicht. - sagte Romy aufgeregt. - Mit ihm alleine. Das geht nicht. - fügte sie hinzu.
-Es werden dort sicherlich auch viele andere Leute da sein, also bist du nicht mit ihm alleine. - meinte Stella.
-Ich bleibe auch daheim. - machte Romy den Rückzieher. Die Vorstellung mit Jason alleine zu dieser Party zu gehen verunsicherte sie.
-Jetzt spinn nicht rum. - fuhr Stella sie an. - Er ist doch ganz nett. - meinte sie.
-Ich kann aber trotzdem nicht. - meinte Romy. - Ich rufe ihn an und sage ab. - beschloss sie.-Du bist echt dumm. - meinte Stella verärgert dazu.
-Was soll ich denn machen? - fragte Romy ratlos.
-Hingehen. - schlug Stella vor.
-Alleine? - fragte sie.
-Das hatten wir gerade. - bemerkte Stella genervt. - Du gehst einfach hin und amüsierst dich. - sagte sie dann. - Und ich muss jetzt aufhören, meine Nase läuft und mein Dampfbad ist fertig. - verabschiedete sie sich und legte auf. Romy hörte ihr Herz gegen ihre Rippen hämmern. Die Vorstellung mit Jason alleine zu sein, verursachte zweierlei Gefühle bei ihr. 1. Unsicherheit und 2. Freude. Doch schließlich gewann die Unsicherheit und sie wählte Jasons Nummer.
-Hallo Mrs Butler. - begrüßte sie Jasons Mutter. - Kann ich bitte mit Jason sprechen? - fragte sie aufgeregt.
-Hi. - begrüßte sie Jasons Stimme.
-Hi. - begrüßte sie zurück mit einer verstellten Stimme. Sie hustete und hoffte, dass Jason ihr Schwindel nicht auffallen würde.
-Was ist mit dir? - fragte er besorgt.
-Ich bin erkältet. - sagte sie. - Stella hat mich wohl angesteckt. - fügte sie hinzu und schniefte.
-Oh. - bemerkte er.
-Es tut mir leid, aber ich kann nicht mitkommen. - sagte sie und ihr tat es tatsächlich leid.

Fortsetzung folgt ...







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