Wenn das Herz sein Schweigen bricht

Autor: Allegra
veröffentlicht am: 29.08.2009




Kapitel 4 (noch immer 17 Jahre alt)

Obwohl Romy nicht sehr erfreut darüber war mit Stella um die Häuser zu ziehen, machte sie sich trotzdem Gedanken um ihr Outfit. Sie lief den Trends nicht hinterher und aus diesem Grund wusste sie auch nicht, was momentan angesagt war. Nach langer Überlegung entschied sie sich für einen langen weißen Rock und ein gelbes T-Shirt. Es schmeichelte zwar nicht ihrer Figur, aber Romy blickte selbstzufrieden, als sie vor dem Spiegel stand.
Stella dagegen machte ein erschrockenes und gleichzeitig entsetztes Gesicht, als sie ihre Freundin die Treppe runter kommen sah.
-Nicht gut? - zweifelte Romy und schaute an sich herunter.
-Das kannst du anziehen, wenn du zu deinem Opa Monopoly spielen gehst, aber nicht zum Ausgehen. - sagte sie und schob Romy die Treppe wieder hoch zu ihrem Zimmer.-Während Romy auf dem Bett saß und an ihren Fingernägeln knabberte, nahm Stella ihren Schrank unter die Lupe. Nach und nach flogen Röcke, T-Shirts, Blusen durch die Luft und bedeckten den Boden in Romys Zimmer.
-Da muss doch was Vernünftiges zum Anziehen sein. - murmelte Stella. Romy sammelte die Kleidungsstücke vom Boden auf und legte sie ordentlich zusammengefaltet auf ihr Bett. Endlich wurde Stella fündig. Sie zog aus dem Kleiderschrank eine schwarze Jeans und ein giftgrünes längliches Oberteil mit Spaghettiträgern und einem sehr freizügigen Ausschnitt raus. Sie legte es an ihren Körper und sich zu Romy. - Das sie doch gut aus. - sage sie zu ihrer Freundin.
-Nein, nein und noch mal nein. - protestierte diese und streckte die Arme abwehrend aus.-Ja, ja und noch mal ja. - meinte Stella und warf die Kleidungsstücke, doch noch ihre Preisschilder trugen Romy zu. - Zieh an. - bestand sie.
-Okay. - gab Romy nach und verschwand in an ihr Zimmer angeschlossenes Badezimmer. - Das kann ich unmöglich tragen. - rief sie aus dem Bad einige Minuten später.
-Komm raus. - sagte Stella, die es sich auf Romys Bett gemütlich gemacht hatte. Mit um die Brust geschlungenen Armen kam Romy aus dem Bad.
-So gehe ich auf keinen Fall vor die Tür. - sagte sie.
-Lass doch mal die Arme runter. - meinte Stella und sprang auf. Widerwillig kam Romy der Aufforderung ihrer Freundin nach. Stella betrachtete sie begeistert. - Das sieht doch geil aus. - sagte sie aufgeregt. Kritisch schaute Romy an sich runter. Durch den tiefen Ausschnitt kamen die Wölbungen ihrer Brust Körbchen 80B deutlich zur Geltung. Sie mochte es nicht, sich zur Schau zu stellen.
-Es ist zu freizügig. - beschwerte sie sich und zog das Oberteil nach oben.
-Wir gehen doch nicht in die Kirche. - entgegnete Stella und zog das Oberteil wieder nach unten. - Du sieht sexy aus. - versicherte sie. - Ich wusste gar nicht, dass du so große Möpse hast. - meinte sie und lächelte.
-Stella. - ermahnte Romy und zog das Oberteil erneut einige Zentimeter hoch.
-Was nur ein Scherz. - sagte Stella dazu. - Es ist perfekt. Lass mich schnell die Preisschilder abmachen und dann können wir schon los. - sagte sie, riss die Preisschilder ab und zog gleichzeitig die Haarklammer aus Romys Haaren. Ihre dunkelblonden Locken fielen ihr auf die Schultern. - Jetzt können wir auch los. - sagte sie und zog Romy aus dem Zimmer und die Treppe runter. - Aus Wiedersehen, Mrs. Duke. - verabschiedete sie sich noch von Romys Mutter, die in der Küche das Geschirr abwusch.
-Bis dann Mum. - rief Romy, bevor die Eingangstür ins Schloss fiel.

Mit hoher Geschwindigkeit fuhren sie durch die Stand. Mit vor Schreck aufgerissenen Augen und in ihren Sitz geklammert, starte Romy auf die Straße.
-Musst du so schnell fahren? - fragte sie ängstlich.
-Wozu habe ich denn ein Auto? - entgegnete Stella uns schaltete in den 5 Gang. - Wenn ich langsam fahren möchte, nehme ich mein Fahrrad. - sagte sie dazu und drückte das Gaspedal ganz durch. - Sie warten auf uns. - sagte sie.
-Wer wartet auf uns? - fragte Romy.
-Die Jungs. - meinte Stella und lächelte Romy entschuldigend an.
-Welche Jungs? - fragte Romy und aus ihrer Angst wurde langsam Wut.
-Ich habe für mich ein Date arrangiert. - gab sie zu. - Und auch für dich. - fügte sie schon etwas leiser dazu.
-Kennst du die Typen schon? - fragte Romy.
-Aus dem Internet. - gab Stella zu und Romy stöhnte aus. - Sie sind nett. Zumindest der Eine mit dem ich gechattet habe. - versicherte sie.
-Du kennst sie nur aus dem Internet und da schreibt man auch Lügen rein. - machte Romy ihr die negativen Seiten ihrer Internet-Bekanntschaft klar. - Sie sind sicherlich picklig und richtig fies. - meinte Romy dazu.
-Warum musste du immer alles so negativ sehen? - warf Stella ihr vor. - Jake, das ist der, mit dem ich gechattet habe scheint sehr nett zu sein. Vielleicht sind sie ja süß und wirklich nett. - meinte sie dazu. - Gib ihnen doch eine Chance. - sagte sie und schaute Romy an.-Wenn sie picklig sind, dann drehen wir uns um und gehen. - bestimmte Romy.
-Ich dachte, du bist nicht so oberflächlich. - sagte Stella. - Auch wenn sie picklig sind, können sie trotzdem nett sein. - meinte sie und hielt auf dem Parkplatz vor dem Club 'Savana' an. Sie schaltete den Motor aus und sie stiegen aus.
-Warum habe ich mich von dir dazu überreden lassen? - meinte Romy genervt.
-Weil ich sehr gut im Überreden bin. - gab Stella zurück und schloss die Wagentür ab.

Als sie den Club betraten kam ihnen laute Musik und ein Gemisch aus Staub und Zigeretten entgegen. Angeekelt rümpfte Romy die Nase.
-Versuche es mal mit einem Lächeln. Wir sind hier nicht auf einer Beerdigung. - sagte Stella neben ihr und streckte ihren Hals, um den Raum zu überblicken. - Da sind sie. - schrie sie glücklich in Romys Ohr und stieß sie mit dem Elenbogen in die Rippen. Romy hatte nicht mal eine Sekunde Zeit, um sich ihre Verabredung vom Weiten anzuschauen, um zu entscheiden, ob sie bleiben sollte oder nicht. Stella zog sich zu einem Tisch, an dem zwei Jungs saßen. Einer hatte blondes Haar in Surferlook, was ihm über das rechte Auge fiel. Er sah süß aus. Seine grünen Augen schauten sie interessiert an. Er hatte eine Jeans und ein rotes T-Shirt mit einem Friedenssymbol an. Sein Freund hatte rotes Haar, was ihm in alle Richtungen abstanden. Seine kastanienbraune Augen schauten gelangweilt in sein Colaglas auf dem Tisch. Er hatte auch eine Jeans und eine gestreiftes Hemd an.
-Gar nicht mal so übel für eine pickelige Internetbekanntschaft. - flüsterte Stella Romy leise zu. - Hallo Jung. - begrüßte sie die beiden, als sie an dem Tisch ankamen. Der Blonde sprang auf und lächelte die Mädchen verlegen an. - Hi Jake. - begrüßte Stella den Blonden mit einem strahlenden Lächeln und da wurde Romy klar, dass für sie nur der Rothaarige, der überhaupt nicht ihr Typ war, übrig blieb. - Das ist meine Freundin Romy. - stellte Stella Romy vor. - Romy, das ist Jake. - sagte sie.
-Hi. - begrüßte Jake und streckte Romy seine Hand entgegen, die sie schüttelte.
-Hallo. - sagte sie verlegen.
-Das ist mein Freund Cliff. - stellte Jake wiederum den Rothaarigen vor.
-Hi. - begrüßte Romy ihn, doch er nickte ihr nur gelangweilt zu.
-Wir haben uns schon was zu trinken bestellt. - sagte Jake, als sie sich alle an den Tisch setzten. - Was wollt ihr trinken? - fragte er.-Ich nehme eine Coke. - sagte Stella nid holte eine Zigarette aus ihrer Packung in der Tasche und zündete sie ein. Fragend schaute Jake zu Romy.
-Ich nehme ein Wasser. - meinte sie.
Der Abend verlief im Großen und Ganzen ganz gelungen, für Stella ebenfalls. Jake war witzig und nett. Er spendierte ihnen Drinks und erzählte immer wieder Anekdote, über die sich alles amüsierten, außer Cliff. Er war ein Stimmungstöter. Finster blickte er sich um und redete kaum.
-Das ist mein Lieblingslied. - schrie Stella begeistert auf und sprang von ihrem Hocker runter. - Komm Jake, wir tanzen. - sagte sie und nahm seine Hand, um ihn dann auf die Tanzfläche zu zehren. Auf Romys flehende Blicke, sie bloß nicht mit Cliff alleine zu lassen, reagierte sie nicht. Und schon bald beobachtete Romy, wie sie Jake ihre Arme um den Hals legte und ihn verliebt anschaute.
-Toll hier was? - sagte sie zu Cliff.
-Mag sein. - meinte er bloß dazu und zuckte kaum merkbar mit den Schultern.
Romy umklammerte ihr Glas mit beiden Händen und bettete drum, hier und jetzt tot umzufallen.
Nach 20 Minuten eisernen Schweigens kamen Jake und Stella zu ihrem Tisch zurück. Total außer Atem und mit rosigen Wangen bediente sich an Romys Wasser.
-Du kannst sehr gut tanzen. - flirtete sie mit Jake.-ich muss mich mal frisch machen. - meinte Romy mit Nachdruck und sprang von ihrem Hocker runter. Stella reagierte nicht und flüsterte Jake irgendwas ins Ohr und kicherte dann.-Ich muss mich frisch machen. - meinte sie und sah Stella vielsagend an.
-Dann geht doch aufs Klo, wenn du pinkeln muss. - meinte sie bloß genervt.
-Möchtest du nicht mitkommen? - fragte sie.
-Wozu? - fragte Stella bloß.
-Weil die Mädchen immer zu zweit auf die Toilette gehen. - machte Romy ihr klar und griff nach ihrem Arm.
-Bestellst du mich bitte eine Coke. - warf Stella Jake zu, bevor Romy sie über den ganzen Raum in den Toilettenraum zehrte. Es gab hier nur eine Toilette.
-Bring mich nach Hause. - sagte Romy, als sie den Schlüssel im Schloss umgedreht hatte.-Aber warum? - fragte Stella überrascht. - Ist doch witzig hier. - meinte sie und rückte vor dem Spiegel ihre Frisur zu recht.
-Nein, ist es nicht. - entgegnete sie und ging in die Toilettenkabine. - Cliff ist nicht gerade Adam Sandler. - meinte sie und erleichterte sich. - Ich habe schon über 3 Liter Wasser getrunken, um überhaupt irgendwas zutun zu haben. - sagte sie.
-Warum tanzt du nicht mit Cliff? - fragte Stella.
-Weil er mich nicht einlädt. - antwortete Romy.
-Willst du mit Jake tanzen? - fragte Stella.
-Ich will gar nicht tanzen. - meinte Romy zu zog ihre Hose hoch. - Ich will nach Hause. - sagte sie und betätigte die Spülung.
-Ach komm schon. Sei keine Spielverderberin. - bat Stella. -Hier ist besetzt! - schrie sie, als an der Tür geklopft wurde.
-Macht schneller. - meinte eine Stimme hinter der Tür.
-Ja. - gab Stella zurück. - Können wir nicht noch ein bisschen bleiben? - bat sie Romy.-Nur noch 30 Minuten. - bestimmte Romy und stieß Stella vom Waschbecken weg, um sich die Hände zu waschen.
-Ich muss mal. - schrie die Stimme.
-Halt es an. - gab Stella zurück. - Noch eine halbe Stunden. - versprach sie. Romy trocknete ihre Hände ab und sie traten in den Flur. Eine blondes Mädchen rannte sie fast um. - Sachte, sachte. - sagte Stella, doch als Antwort bekam sie nur ein Zuknallen der Tür.
Als sie wieder zu Jake und Cliff zurückkehren, hatten sie bereits ihre Jacken an.
-Wir müssen leider gehen. - meinte Jake bedauernd.
-Schade. - sagte Stella dazu. - ich begleite euch zum Auto. - meinte sie und schaute Romy fragend an.
-Ich bleibe hier und passe auf unsere Sachen auf. - lehnte sie ab und zeigte auf Stellas Tasche, die auf dem Tisch lag.
-Na dann, - meinte Jake. - War nett dich kennen zu lernen. - sagte er lächelnd und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
-Gleichfalls. - gab sie zurück.
-Bye. - sagte Cliff bloß und war schon in Richtung Tür verschwunden.
-Ich bin gleich wieder da. - sagte Stella, nahm Jakes Hand und sie gingen Cliff nach.Erleichtert ließ sich Romy auf ihren Stuhl fallen und trank den letzten Schlug ihres Wassers auf. Sie war erleichtert, dass der Abend schon vorbei war und dass sie in weniger als 30 Minuten in ihrem Bett liegen würde. Sie versprach sich auch, sich nie wieder von Stella zum Ausgehen überreden zu lassen.
-Kann ich dich zu einem Drink einladen? - fragte sie jemand und sie hob ihren Kopf. - Romy? - fragte ein bekanntes Gesicht mit zwei blauen ausdrucksvollen Augen.
-Jason? - meinte Romy fassungslos.

Fortsetzung folgt ...







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