Wenn das Herz sein Schweigen bricht

Autor: Allegra
veröffentlicht am: 14.08.2009




**So hier ist der 2. Teil. Viel Spaß. LG Allegra**

Kapitel 1 (immer noch 13 Jahre alt)

Immer und immer wieder schrieb Romy eine Zeile, doch dann löschte sie alles wieder, um vom Neuen anzufangen. Sie zerbrach sich bereits seit mehreren Tagen den Kopf, wie sie Zoey erklären sollte, dass sie zu ihrer Geburtstagsparty nicht kommen kann. Morgen war schon die Party und Romy fiel immer noch keine Ausrede ein. Vielleicht sollte sie einfach nicht erscheinen, schlich sich ihr ein Gedanke ein, doch sie verwarf diesen sofort. Zoey war ihre beste Freundin und ihr konnte sie so etwas nicht antun. Doch sie konnte ihr auch nichts über ihre Gefühle erzählen, Zoey würde es nicht verstehen und sie auslachen.
*Hi Zoey.* schieb sie dann. *Leider kann ich morgen nicht zu deiner Geburtstagsparty kommen. Ich melde mich. Gruß Romy.* sie drückte auf Senden. Einige Sekunden später ließ sie eine Nachricht auf dem Bildschirm wissen, dass ihre Nachricht erfolgreich versandt wurde.
Es vergingen nicht mal fünf Minuten und schon klingelte das Telefon.
-Hallo. - meldete sich Romy, als sie den Hörer an das Ohr legte, was sie jedoch im nächsten Moment bereute.
-Was heiß denn, du kannst nicht kommen? - schrie Zoey außer sich in den Hörer.
-Mir geht es nicht gut. - meinte Romy, doch dafür hatte Zoey kein Verständnis.
-Liegst du sterbenskrank im Bett? - wollte sie wissen.
-Nein. - antwortete Romy dazu.
-Hast du irgendeine ansteckende Krankheit? - fragte Zoey weiter.
-Nein. - meinte Romy dazu.
-Na also. - zog Zoey ihre Schlüsse. - Dann stehst du morgen um 16:00 Uhr bei mir auf der Matte. - verlangte sie.
-Zoey, ich kann nicht. - flehte Romy.
-Ich kann auch so vieles nicht. - entgegnete Zoey trotzig. - Romy, es ist mein 13. Geburtstag und du bist meine beste Freundin. - meinte sie. - Es wäre wie Winter ohne Schnee, wie Tom ohne Jerry, wie Brad ohne Angelina. - zog Zoey die Vergleiche und Romy musste unfreiwillig schmunzeln.
-Ach komm schon. - meinte Romy bloß dazu.
-Komm du schon. - sagte Zoey. - Du hast doch schon zugesagt und ich habe mit dir fest gerechnet. - meinte Zoey und Schuldgefühlen krochen in Romy hoch.
-Ich habe mich mit Jason gestritten. - gab Romy endlich zu.
-Mein Gott. - stöhnte Zoey. - Ihr zankt euch doch fast jede Woche. - sagte sie dazu.-Diesmal ist es ernst. -meinte Romy und ihr kamen die Tränen, da sie wieder an den Streit denken musste.
-Das hast du auch gesagt, als er dir den letzten Chip weggegessen hatte. - erinnerte Zoey.-Diesmal geht es nicht um Chips und wir sind nicht mehr 8 Jahre alt. - gab Romy zurück.-So ernst kann es doch nicht sein. - meinte Zoey. - Was ist passiert? - fragte sie dann.-Also, er hat Beth zu deiner Geburtstagsparty als seine Begleitung eingeladen. - antwortete Romy.
-Und? - wollte Zoey wissen. - Sie ist doch ganz nett. - meinte sie.
-Nein, sie ist eine blöde Ziege. - meinte Romy wütend dazu.
-Was ist dein Problem? - fragte Zoey.
-Ich … ich wollte als seine Begleitung zu deiner Party gehen. - gab Romy in einem Atemzug zu.
-Was? - Zoey war hörbar verwirrt. - Du und Jason? - fragte sie. - Du bist in Jason verliebt? - fragte sie und Romy schwieg. - Das ist doch nicht wahr. - meinte sie und brach im Gelächter aus.
-Es ist nicht witzig. - meinte Romy beleidigt dazu.
-Sorry, aber das ist zu viel. - entschuldigte sich Zoey. - Hast du ihm das erzählt? - fragte sie.-Natürlich nicht. - sagte Romy.
-Warum nicht? - fragte Zoey weiter.
-Na weil er … - stotterte Romy. - Er würde es nicht verstehen. - sagte sie dann.
-Woher weißt du das, wenn du mit ihm gar nicht darüber gesprochen hast? - wollte sie wissen.
-Weil er dumm ist. - meinte Romy dazu.
-Das ist er nicht, und das weißt du auch. - meinte Zoey. - Siehst du, dann ist meine Geburtstagsparty genau richtig. Dann kannst du mit ihm sprechen. - schlug sie vor.-Ich weiß nicht. - drückte sich Romy immer noch.
-Was gibt es da nicht zu wissen? - fragte Zoey.
-Ich habe gar keine Begleitung. - sagte sie dazu und wirkte sehr froh, dass ihr diese Ausrede eingefallen war. - In deiner Einladung stand: mit Begleitung. - zitierte Romy.
-Ich erlaube dir ohne zu erscheinen. - sagte Zoey großzügig. Jetzt hatte Romy keine Ausreden mehr. - Also bis Morgen. - verabschiedete sich Zoey und ohne eine Antwort abzuwarten legte sie auf.
Einige Minuten saß Romy mit dem Hörer in der Hand. Wie konnte sie sich von Zoey zu einer Aussprache mit Jason überreden lassen, dachte sie und schüttelte über sich selbst den Kopf.

Diese Nacht tat sie kein Auge zu und dachte die ganze Zeit darüber nach, wie sie Jason auf die Sache ansprechen sollte. Sie drehte sich auf den Rücken und starrte in die dunkle Decke. Sie legte sich die Wörter zusammen, doch als sie diese laut aufsagte, verwarf sie erneut alle Sätze und fing von vorne an.
Als die aufgehende Sonne am Horizont einen leuchtend orangefarbenden Streifen bildete, schlief Romy endlich ein.

-Schatz, hör auf in deinem Essen zu stochern. - wurde Romy von ihre Mutter ermahnt, als sie beim Mittagessen saßen.
-Sorry. - entschuldigte sie sich und ließ ihre Gabel fallen. - Ich habe keinen Hunger. Darf ich in mein Zimmer gehen? - fragte sie ihre Mutter.
-Bist du krank? - erkundigte diese sich sofort.
-Nein. -stritt Romy ab. - Ich habe nur keinen Hunger. - meinte sie nur dazu.
-In Ordnung, geh in dein Zimmer. - meinte ihre Mutter und schaute ihr besorgt hinterher.Romy warf die Tür ihres Zimmers zu und setzte sich auf die Fensterbank. Bei dem Gedanken an das bevorstehende Gespräch wurde ihr ganz schlecht und ihr Herz schlug schnell gegen die Rippen. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und weinte.

-Toll, dass du doch gekommen bist. - begrüßte Zoey Romy, als diese um 16:00 Uhr an der Haustür klingelte. Ängstlich schaute Romy in das Innere des Hauses. - Er ist noch nicht da. - flüsterte Zoey ihr ins Ohr.
-Danke. - bedankte sie sich und überreichte ihr das Geschenk.
-Komm rein. - lud Zoey sie rein.
Das Wohnzimmer war festlich dekoriert. Überall hingen gelbe Luftballons und ein 'Happy Birthday'-Schild war über der Schwelle zum Speisezimmer angebracht. Überall saßen, standen und unterhielten sich in kleinen Gruppen ihre Mitschüler und Nachbarn.
-Hi Romy. - begrüßte sie Martin, ein schlaksiger großer Junge mit Brille.
-Hi. - gab Romy zurück und freute sich, dass sie nicht alleine rumstehen musste. -Wie geht es dir? - fragte sie ihn.
-Gut, und was ist mit dir? - fragte er ebenfalls.
-Mir geht es auch gut. - sagte sie. Ein unangenehmes Schweigen lag sich zwischen ihnen.-Also. - meinte Martin.
-Also. - gab Romy zurück. - Du bist ja richtig gewachsen über den Sommer. - meinte sie und kam sich recht blöd an. In ihren Gedanken gab sie sich gerade eine Kopfnuss.
-Ja. - sagte er. - Das Sommercamp hat mir richtig gut getan. - meinte er dazu und schwieg erneut. - Willst du was trinken? -fragte er sie. Sie nickte nur und Martin machte sich auf den Weg, um ihr ein Glas Punsch zu bringen.
An der Tür wurde geklingelt und das Herz rutschte Romy in die Hose. Zoey fiel gerade Jason um den Hals und begrüßte mit einem kalten und prüfenden Blick Beth. Romy duckte sich, um von Jason nicht gesehen zu werden, doch es war zu spät. Ihre Blicke trafen sich und es schien so, als ob es keiner von beiden wagte, den Blick abzuwenden.
Dann zog Beth Jason auch schon zu ihren Freunden, die in einer Gruppe an der Treppe standen.
Den ganzen Abend traute sich Romy nicht, Jason anzusprechen und gar noch mal anzusehen. Er schien sich aber zu amüsieren. Er tanzte und umamte ständig Beth, was Romy sehr rasend machte. Romy musste sich mit Martins Gesellschaft zufrieden geben, den Zoey musste sich um ihre Gäste kümmern, was Romy auch verstand.
-Wollen wir tanzen? - forderte Martin sie auf.
-Okay. - sagte sie etwas verklemmt dazu. Als sie auf der Tanzfläche ankamen, kam ein Schmusesong aus der Stereoanlage und das Licht wurde gedämmt.
*Das hat mir jetzt noch gefehlt* - ärgerte sich Romy und wollte schon einen Rückzieher machen, doch Martin legte bereits seine Hände auf ihre Hüfte. Langsam schaukelten sie sich im Kreis. Martin redete pausenlos, doch Romy hörte ihm nicht mehr zu, weil sie die ganze Zeit Jason und Beth beobachtete. Sie tanzten sehr eng beieinander und Beth hatte ihre Hand in seinen Nacken gelegt und streichelte über sein Haar. Leise unterhielten sie sich miteinander, doch das bekam Romy nicht mit.
Doch als sie sich küssten, hielt Romy das nicht mehr aus. Sie ließ Martin mitten auf der Tanzfläche stehen und stürzte aus dem Haus. Tränen versperrten ihr die Sicht, als sie über den steinernen Weg vom Haus weg lief. Sie stolperte und stürzte.
-Aua. - schrie sie auf und setzte sich auf. Sie zog ihren Rock über das Knie und betrachtete es. Das Knie war aufgeschlagen und blutete. Sie blies drauf um den Schmerz zu lindern.-Hier. - jemand streckte ihre eine Serviette von der Party entgegen.
-Danke. - sagte sie und nahm diese entgegen um die auf das Knie zu legen und die Blutung zu stopfen. Sie hob ihre Augen und sah Jason vor sich stehen. Sie wusch sofort ihre Tränen weg und erhob sich.
-Können wir reden. - meinte er zu ihr.
-Nein. - sagte sie bloß dazu und humpelte zur Treppe. - Aua. - schrie sie auf, als sie sich auf die Treppe setzte. Jason nahm neben ihr Platz und schaute sie an.
-Ich möchte aber mit dir reden. - sagte er dazu.
-Pech für dich. - sagte Romy trotzig. - Ich habe nämlich keine Lust mit dir zu reden. Gehe doch zu deiner Freundin. - blaffte sie ihn an.
-Was habe ich dich getan? - fragte er und in seiner Stimme vernahm Romy eine Trauer, die ihr Tränen in die Augen trieb. - Habe ich was Falsches gesagt oder getan, dass du so sauer auf mich bist? - fragte er weiter. Verstohlen blickte sie ihn an und ihr Herz schlug schneller.-Nein. - gab sie zu. - Es liegt nicht an dir, es liegt an mir. - meinte sie und schaute auf den Boden vor sich.
-Aber warum bist du dann sauer auf mich? -wollte er wissen.
-Ich mag dich Jason. - sagte sie.
-Ich mag dich auch. - gab er zurück.
-Ich mag dich aber nicht so, wie du mich magst. - erklärte Romy, doch er schaute sie bloß fragend an.
-Was? - er war ganz verwirrt und kratzte sich am Hinterkopf.
-Ich mag dich wie ein Mädchen einen Jungen mag. - erklärte sie und lief rot an. Erneut warf sie ihm einen unsicheren Blick zu, doch sein Gesichtsausdruck war für sie unergründlich.-Du meinst ... - fing er an doch stockte mitten im Satz. Fassungslos und erschrocken schaute er sie an. - Wie in Liebesfilmen? - sagte er dann und Romy nickte nur. - Aber du bist meine beste Freundin? - sagte er dazu.
-Ich weiß und deswegen ist es ja so schlimm. - meinte Romy dazu.
-Ja. - war alles, was er aus sich herauspressen konnte. Er schaute auf seine Hände und schwieg.
*Sag doch bitte was* - flehte Romy innerlich.
-Was denkst du? - fragte sie ihn, nachdem sie mehrere Minuten schweigend nebeneinander sitzen blieben.
-Ich bin verwirrt. - gab er zu. - Ich mag dich wie einen Freund, verstehst du? - sagte er dann zu ihr gewandt.
-Ja. - sagte Romy mit hängenden Schultern dazu. - Ich verstehe. - fügte sie hinzu und Tränen brannten in ihren Augen.
-Ich gehe dann zurück zu Beth. - schlug er vor und erhob sich.
-Ja, tue das. - echote Romy nur und schniefte. Einige Sekunden blieb er stehen und es schien so, als ob er noch etwas sagen wollte, doch überlegte es sich dann anders und ging ins Haus.Als Romy alleine blieb, rannten Tränen über ihr Gesicht.

Von diesem Tag an, war nichts mehr wie früher.

Fortsetzung folgt ...







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