Unerfüllte Liebe

Autor: Jessica (3)
veröffentlicht am: 04.07.2009




Der KussSchon eine Weile blickten wir uns in die Augen und mein Magen spielte komplett verrückt. Als hätte ich tausend Flugzeuge in meinem Bauch. Es war ein verrücktes Gefühl. Ich war total aufgeregt.
Doch Gott sei Dank lenkte mich mein knurrender Magen ab.
'Oh…Willst du auch was essen?', fragte ich Colin.
'Ähm…Nein, danke!'
Er wurde komplett rot und starrte auf mein Sideboard.
Ich lief in die Küche und atmete erst mal tief durch.
'Okay, du isst jetzt was und gehst ins Bett, es ist spät.'
Tatsächlich gingen die Lampen schon in der Nachbarschaft an und die Sonne war schon weg.Plötzlich entdeckte ich in meinem Kühlschrank einen Zettel.


Hallo Kiana,
Hi Kiana,
Hey Kiana,
Dein großer Bruder ist bei mir
Und das Mädchen ist auch hier,
sie leben noch.
Pass auf, ich mach dir ein Angebot:
Ich will dich sehen. Komm dort hin wo der Unfall mit dem Auto war.
Um neun Uhr abends. Und komm allein.


'Oh mein Gott!', schrie ich.
Colin platzte rein. 'Was ist los?', fragte er.
'Er…er will…mich!', stotterte ich.
Jetzt bekam ich richtige Angst. Was will er oder sie von mir?
Kann das denn sein?
Ich ließ den Zettel fallen und konnte kein Wort mehr sagen.
Tausende Gedanken schwirrten mir im Kopf und mir wurde angst und bange.
Colin hob den Zettel auf und las ihn vor:
'Hey Kiana,
dein großer Bruder ist bei mir und das Mädchen ist auch hier, sie leben noch. Pass auf, ich mach dir ein Angebot:
Ich will dich sehen. Komm dort hin wo der Unfall mit dem Auto war. Um neun Uhr abends. Und komm allein. Verdammt, was ist das für ein Bastard.', fluchte Colin.
Mir quollen Tränen aus den Augen und ich hatte in dem Moment Angst um meinen Bruder.Wenn ich nur an die Blutspur denke, auf der Landstraße, dann weiß ich nicht was er mit meinem Bruder anstellt.
Wenn beide noch leben dann muss ich ihnen helfen.
Ich würde alles tun, damit mein Bruder lebt.
Doch, warum will er mich sehen? Das klingt so als wolle er mich um-bringen oder…Schlimmeres.
Dann muss er in mein Haus eingebrochen sein und hat das Armband gestohlen.
Welchen Grund hat er es zu stehlen.
Das ist absurd.
Das ist krank, einfach…Ach mir fallen keine Worte ein, für die-ses…Arsch.
Colin riss mich plötzlich aus den Gedanken und sagte:
'Keine Angst Kiana, ich bin da!'
Er ging aus der Küche und ging in mein Zimmer.
Ich und machte in der Küche das Licht aus.
Total fertig stieg ich ins Bett, dachte nicht mehr an Colin der neben mir im Bett lag.
Bei dem ganzen Heck meck vergas ich sogar meinen Pyjama anzuzie-hen.
Plötzlich bewegte sich was in meinem Bett und zuckte zuerst zusam-men. Doch dann dachte ich wieder an Colin und schon ging es mir wieder besser.
Ich legte mich zu Seite, von Colin weg und plötzlich drehte er sich zu mir um.
Er legte eine Hand um meinen Bauch. Er war ganz nah an mir.
Da drehte ich mich um und er presste seine Lippen an meine. Ich spürte dieses Gefühl glücklich zu sein. Seine Lippen waren ganz warm und ich war kalt. Das ich so viel durchmachen musste.
Unsere Lippen lösten sich kurz und trafen dann wieder aufeinander.
Durch diesen Kuss beruhigte sich mein Körper und hoffte dass ich gut schlafen konnte.Er ließ sie los und küsste mich auf die Stirn.
Danach drehte ich mich wieder um und er legte seinen Arm wieder um meinen Bauch.Durch dieses glückliche Gefühl vergas ich alles was wichtig war und konnte gut einschlafen.

Als es morgens war hörte ich Wasser laufen. Jemand duschte sich. Ich stand auf und zog die Rollländen hoch und
petzte meinen Augen kurz zusammen. Die Sonne schien und beleuch-tete mein Zimmer. Ich hatte verdammt viel hunger.
Doch als ich in die Küche ging musste ich stauen. Colin hatte Frühs-tück gemacht. Ohne wie ein hungriger Mensch zu denken, setzte ich mich hin und begann zu essen.
Plötzlich hörte ich wie die Dusche ausging. Die Badezimmertür öffne-te sich und ich schaute seitlich aus der Küchentür. Colin kam gerade aus der Dusche und schüttelte die Haare. Als er die Augen öffnete und mich sah, kam er zu mir.
Er presste seine Lippen auf meine Nutella verschmierten Mund und sagte:
'Morgen!'
Da ging er auch schon wieder ins Bad.
Ich hatte noch nie so einen wunderschönen Morgen gehabt, wie jetzt.
Plötzlich klingelte das Telefon. Schnell ging ich ran und die Polizei war am Hörer.'Oh! Guten Morgen!', begrüßte ich sie.
'Guten Morgen! Wir haben von ihrer Wohnung gehört und das ein-gebrochen wurde. Würde es ihnen etwas ausmachen wenn wir in zehn Minuten da sind! Es ist wirklich wichtig für uns und ihren Bru-der.'
Wieder schoss mir die Erinnerung hoch, dass ja mein Bruder ver-schwunden ist.'Hallo? Kiana!', rief er am Telefon.
'Ja…ja! Ich bin noch da. Ähm…nein, aber mir wäre in einer halben Stunde besser. Mir ist wirklich nichts passiert. Es ist nur sehr unor-dentlich hier.'
'Also gut, wir machen uns alles halt nur Sorgen. Bis gleich.'
Ich legte auf und schaute gerade aus über die Spüle, wo das Bild von mir und Markus hang.Schon wieder hatte ich Tränen in den Augen, weil er mir so sehr fehl-te.
Wenn das alles zu Ende ist, dann will ich einen Urlaub. Ich kann ja dann nach meinem Abitur, Arbeit suchen.
Jetzt kamen mir die Erinnerungen hoch von Markus.
Ich weiß noch als wir das Auto von unserem Vater abholten, der es uns vererbt hat. Er wollte immer nur das Beste für uns.
Markus und ich haben das Auto gleich angenommen und es war zwar nicht gerade der 'Hit', aber trotzdem war ich froh das wir was zum rumfahren hatten. Als er noch achtzehn war, brachte er mich immer in die Schule. Da war ich nicht immer so allein.
Doch jetzt wenn ich daran denke, das er vielleicht tot sein könnte.
Eine halbe Stunde saß ich da und überlegte was ich tun könnte, damit mein Bruder überlebt.Plötzlich klingelte es an der Tür.
Zuerst dachte ich vor Schreck, mein Herz blieb stehen, doch trotz meiner Angst ging ich vorsichtig an die Tür.
Ich hatte gar nicht mehr an die Polizei gedacht und schaute durch den Spion in der Tür.Erleichtert öffnete ich sie und die Spurensicherung kam rein. Als letz-tes kamen noch einige Polizisten und drückten mich zur Seite.
Colin kam aus dem Wohnzimmer und stand hinter mir. Es sah aus als käme eine Hörde Büffel in meine Wohnung.
Sie durchsuchten alles was Andeutungen auf den Fall haben könnte. Insbesondere Markus Zimmer.
Doch worauf ich ziemlich sauer war, ist, das ein Reporter meine Wohnung betrat.
Schnell schubst ich ihn raus und knallte die Tür zu.
'Was soll das?', fragte Colin mich.
'Ich will hier keinen Menschen haben, der der ganzen Welt mitteilt das mein Bruder verschwunden ist.', antwortete ich ärgerlich.
Der Reporter klopfte plötzlich gegen die Tür:
'Hey, was soll das? Ich geh sonst.'
'Dann gehen sie!', rief ich.
Eine Frau kam zu mir gelaufen und zeigte mir eine durchsichtige Plastiktüte.
'Wir haben ein Haar gefunden und es ist schwarz. Wir vermuten es ist vom Dieb. Oder es kann auch jemand von hier sein.'
'…Danke.', murmelte ich und senkte den Kopf nach unten.
Markus hatte blonde Haare und keine schwarzen.
Ich hoffte so sehr das sie vom Täter sind.
Da kam noch ein anderer von der Spurensicherung und zeigte mir den Zettel des Täters.Da sagte er endlich eine verdammt gute Nachricht:
'An dem Zettel wurden drei Fingerabdrücke gefunden. Wir werden ihnen es morgen mitteilen.'
Beide gingen wieder weg und suchten in Markus Zimmer weiter.
Ich war so froh, dass man gute Hinweise auf den Täter fand.
Länger als eine Stunde waren sie hier und suchten noch nach mehr Hinweisen. Ich stand dort die ganze Zeit und hoffte einfach nach gu-ten Neuigkeiten. Immer mehr Polizisten und Leute von der Spurensi-cherung gingen aus der Wohnungstür.
Doch plötzlich kam der Vermieter wütend hereingestürzt.
'Was ist hier los, warum sind die Bullen hier?', fragte er mich.
'Bei mir wurde eingebrochen.'
Mein Vermieter war ein komischer Kauz mit einem Akzent. Manch-mal verdrehte er auch die Wörter beim sprechen. Markus und ich hassten ihn, weil er uns zuerst die Wohnung nicht geben wollte.
Als alle draußen waren, außer mein Vermieter, der mich immer noch verärgert ansah, kam ein Polizist zu mir und sagte:
'So, wir sind mit den Ermittlungen fertig.'
Ich seufzte kurz und bedankte mich.
Er schloss die Tür und der Vermieter Antonio schaute mich immer noch mit seinen gemeinen Augen an.
'Mein Bruder ist verschwunden.', brüllte ich wütend los.
'Nicht in diesem Ton oder du kannst dir eine andere Wohnung su-chen.', sagte Antonio ärgerlich.
Colin schwieg immer noch und hörte nur unser Gespräch zu.
'Kiana! Es ist mir egal. Nur wenn ich nochmal Bullen hier sehen, dann fliegt ihr beide raus!'Er öffnete wütend die Tür und versetzte mir noch einen bösen Blick. Ich schloss die Augen und wollte am liebsten weinen.
Ich hörte nur noch wie er die Tür mächtig zuknallte.
'Man der ist ja echt doof!', meckerte Colin.
'…ja. Er kann schon ganz schön nerven.'
Die Tür von Markus war offen und von weitem konnte ich am Fenster etwas erkennen.Ein Schokoladen Fleck klebte unten am Rand.
Doch als ich näher kam, sah man dass es keine Schokolade war, son-dern getrocknetes Blut.Schnell rief ich die Spurensicherung an und fragte sie, ob sie schon das Blut am Fenster entdeckt hatten.
'Ja, sicher! Ein College fand es und machte eine Probe, sie wird gera-de untersucht.', sprach die blonde Frau am Telefon.
'Oh…danke!'
Ich setzte mich mit angewinkelten Beinen auf das Sofa und schlug meine Arme darum. Mein Kopf war dazwischen versteckt und ich konnte nur überlegen.
Was mach ich nur? Dieser Drohbrief machte mir höllische Angst.
Colin kam ins Zimmer rein und setzte sich neben mich.
Da machte er den Fernseher an und schaute die Nachrichten.
'Guten Tag! Gestern am späten Abend fanden wir an der B16 in der Nähe der Sonnds, am Rande des Waldes, ein Auto. Eine ohnmächtige Frau befand sich dort drinnen. Etwas weiter entdeckten zwei Perso-nen eine lange Blutspur die über die Straße führte. Mehr dazu gibt ihnen Michael Sangs.'
Ich nahm den Kopf nach oben und schaute auf den Fernseher.
'Ich stehe hier am Auto und frage jetzt Herr Laaps, was vorgefallen ist.' Er hielt das Mikrofon zu einem alten Mann, der der Chef von der Polizeiwache war.
'Ja, wir fanden das Auto am Rande und nahmen erst mal die Ohn-mächtige Frau, Katharina Schwarz, raus. Als wir von einem Mädchen, Kiana Haffner, und ihrem jetzt verschwundenem Bruder…'
Ich petzte die Augen fest zusammen und wollte einfach nicht hören dass er den Namen meines Bruders ausspricht, doch er stoppte kurz und sprach dann weiter:
',…Markus Haffner, eine Blutspur gefunden hatten, suchten wir im Wald nach mehr Spuren. Wir fanden ein Stückchen Stoff der ver-schwundenen Tochter, Hanna Schwarz, und fanden dann noch ihren Turnschuh wieder ein Stückchen weiter des Unfallorts. Am nächsten Tag hörten wir von der Schwester des vermissten Bruders, Markus Haffner,…'
Schon wieder erwähnte er den Namen meines Bruders. Es regte mich ziemlich auf. Da schrie ich den Fernseher an:
'Halt die Klappe!'
Colin schaute mich entgeistert an und meine Wut stieg.
'…das er verschwunden sei. Der neunzehnjährige Markus wollte in den Wald und war dann plötzlich verschwunden.'
'Hat man Spuren vom Täter gefunden?', fragte der Reporter ihn.
'Ja, in der Wohnung des Vermissten haben wir einen Drohzettel und ein Haar gefunden. Man fand sogar getrocknetes Blut an einem Fens-ter.', erläuterte der Herr Laaps.
'Gut. Vielen Dank, Herr Laaps.'
Der Nachrichtensprecher kam wieder auf den Bildschirm und sagte:
'So, das hört sich ja schon furchtbar an. Doch jetzt kommen wir zum Sport…'
Ich riss Colin die Fernbedienung aus der Hand und schaltete den Fernseher aus.
'Ich…Ich hab einfach Angst das er tot ist.'
'Das ist deine Meinung, aber er lebt.', versuchte er mich aufzuhei-tern.
Da klingelte das Telefon wieder und Colin hob ab.
'Ja?', fragte er.
Ich hob meinen Kopf hoch und schaute zu ihm. Er stand mit dem Rücken zu mir und schnippte mit den Fingern.
'Ah, Hallo, Papa!'
'Ja das kann sein! Soll ich sie fragen?'
Er drehte sich zu mir um und schaute mir einen Moment lang in die Augen. Sein Gesicht war traurig und aufgeregt. Sein Ausdruck wollte mir was sagen, traute sich aber nicht.
Vielleicht ging es um meinen Bruder? Bei dem Gedanken sprang ich auf und stellte mich neben ihn. Er schaute mich an und drückte mich an seine Brust. Meine Arme umschlungen seinen Körper und er legte seine freie Hand nur um meinen Rücken.
'Ja, mach ich, Papa! Bis gleich!', sagte er und legte auf.
'Hey Schatz, ich muss arbeiten. Wann musst du denn?', fragte er und schaut zu mir runter.Mein Kopf bewegte sich langsam und schaute hoch.
'Ich…hab mir frei genommen.'
'So, gut. Ich muss dann zur Arbeit gehen.'
Er nahm seine Jacke, zog sie an und kam zu mir. Er drückte seine Lip-pen auf meine und verschwand durch die Tür.







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