Erweckung

Autor: Selene
veröffentlicht am: 21.08.2009




Ein Lachen drang in meine Ohren. 'Du bist einfach köstlich. Warum sollte ein Element dich hierher führen? Das ist eine berechtigte Frage, doch es war unnötig zu fragen, denn wie schon gesagt kennst du die Antwort bereits. Minis bat mich darum euch zu meinen Geschwistern zu führen. Ich habe getan um was sie mich bat. Aber ich wollte zuerst mit dir allein reden. Du interessierst mich, wie es bis jetzt noch kein Mensch getan hat. Mein Interesse wurde geweckt. Außerdem bist du nicht auf den Kopf gefallen. Du weiß was du willst und du verstehst schnell. Ich weiß wovon ich rede, denn ich habe dich beobachtet. Du hast eine berechtige Frage an meine Tochter gestellt. Und es stimmt. Du besitzt ebenfalls einen Gefährten, der aber schon lange schläft. Er hat sehnsüchtig auf dich gewartet, dass du endlich zu ihn kommst. Nun will ich dich zu ihm führen. Zu lange habt ihr gegenseitig auf euch gewartet, dass es nun Zeit ist euch zu treffen.' Plötzlich verspürte ich Angst. Aber warum? Natura spürte mein Zögern. Ein aufmunterndes Lächeln schenkte sie mir. 'Du brauchst keine Angst zu haben. Zwar weiß ich nicht wie du dich fühlst, aber ich kann es mir denken. Er ist ein Teil von dir, Michell. Egal was du auch machst.' - 'Er ist ein er?' - 'Ja, so kann man es auch sagen.' - 'Wie heißt er?' - 'Das solltest du ihn selbst fragen. Ich glaube ihr beide habt eine Menge nachzuholen.' Ich nickte und folgte Natura.
Meine Augen öffneten sich und ich sah meine Freunde vor mir. Habe ich es mir eingebildet, dass Natura vor mir stand? Oder was ist genau passiert? Minis schüttelte ihre Mähne. 'Sie hat unsere Bitte erfüllt,' sprach sie freudig. Rufus reichte mir seine Hand und mit einem Ruck stand ich auf meinen Füßen. 'Wo sind wir?' - 'Wir sind im Herzen von unserer Welt. Hier ruhen die Lapis, seit Anbeginn der Zeit. Und so wird es immer bleiben.' Mit staunenden Augen betrachtete ich die Umgebung. Es war eine Halle, die so hoch schien, dass sie bis zum Himmel reichen könnte. Überall strahlte ein helles Licht und hüllte unserer Körper sicher ein. An den vier Wänden befanden sich jedesmal eine Aushebung und dort ruhten die Lapis. Jede Wand sah anders aus. Bei Aqua sah es so aus, als würde die Wand dort aus Wasser bestehen. Ich konnte dort Wale und andere Wassertiere erkennen. Ich hörte das Rauschen der Welle. Flamma knisterte vor sich hin. Die Hitze strömte auf meine Haut und die Flammen lechzten auf. Ventus schwebte in der Luft. Kleine weiße Wolken flogen umher und streiften Ventus liebevoll. Eine Brise berührte mich sanft und sofort nahm ich tief Luft und atmete es ein. Nur bei Naturas Schrein war es ruhig. Der Wald war düster. Kein Tier sprach, alles blieb still. 'Ich glaube es wird Zeit, dass du an deinen Platz gehst,' flüsterte ich leise zu meiner Stirn. Ich spürte wie sie sich löste. Lachen drang in meine Ohren, als Natura an ihren Platz zuflog. Ventus, Flamma und Aqua jubelten auf, dass nun wieder ihre Schwester sich in iher Mitte befand. Sie waren wieder komplett. Der Wald erwachte zum neuen Leben, als Natura ihren Platz einnahm. Er strahlte auf und atmete erleichtert auf. Tiere bewegten sich unter dem Gestrüpp und redeten wieder. Die Natur hatte nun wieder ihren Beschützer unter sich. 'Es wurde auch Zeit das du kommst, Michell.' Wir erschraken gleichzeitig. Die Stimme hallte in der Halle wider. Mein Herz blühte auf einmal auf. Meine Kehle wurde staubtrocken. 'Wer ist das, wer da spricht? Zeige dich,' sprach Ignis wütend. Sie stampfte mit ihren Hufen. 'Willst du mir drohen? Ich glaube kaum, dass du eine Chance gegen mich hast. Ich lebe schon lange und habe auf dich geduldig gewartet.' Die Stimme wurde sanfter und zärtlicher. Ich spürte Blicke auf mir und irgendwie kannte ich sie, als hätte ich nie was anderes gespürt. So vertraut. Ganz langsam trat es ins Licht. Seine schuppige schwarze Haut glänzte auf. Imposant streckte es seine Feuerflügel aus. Es war pures Feuer, dass gierig nach einem Gegner lechzte. Doch hier war kein Gegner zu sehen. Es sah so aus wie die Reittiere und doch irgendwie nicht. Vielleicht ein Kopf größer als Ignis und die anderen. Augen schauten mich an und sie glichen dem Mond selbst. Ein Stern leuchtete auf seiner Stirn. Kein drittes Auge war zu sehen, nur dieser Stern. Es wedelte mit seinen drei Schweifen, die Cyan, grün und blau waren. Seine Mähne war ebenfalls mit diesen Farben gemischt. Minis und die anderen brachten keinen Ton heraus, denn solch ein Geschöpft hatten sie noch nie erblickt. Ihre Mäuler standen weit offen. 'Ich glaube ihr habt nie Benehmen erlernt, obwohl ihr aus königlichem Geblüt stammt.' Mit langsamen und schweren Schritten näherte ich mich ihm. Für mich stand die Zeit still. 'Michell,' wisperte er zart. Seine Augen waren mit so viel Gefühlen gefühlt, dass ich nicht wiederstehen konnte. 'Du bist..' - 'Ja, ich bin es. Zu lange habe ich auf dich gewartet.' - 'Du warst in meinen Träumen. Ich erinnere mich, dass ich von einem Geschöpft geträumt habe, das ich nicht kannte. Und nun stehst du vor mir. Ich kann es nicht glauben.' - 'Ich konnte es nicht aushalten dich nicht zu spüren. Deshalb suchte ich dich immer in deinen Träumen auf.' Ein Lächeln kam über meine Lippen. 'Mein Name ist Honor.' Er verneigte sich, doch ich ließ dies nicht zu. Ich sprang ihm an den Hals. Gefühle überströmten meinen Körper, die ich nicht zurückhalten konnte. Sanft legte er seinen Flügel um mich und drückte mich an seinen warmen Körper. 'Ich weiß Michell. Ich habe die Tage gezählt an dem wir endlich vereint sein werden.' Tränen befeuchteten seine Schuppen. 'Ich..' weiter kam ich nicht. Man konnte nur Schluchzen hören. Rufus und die anderen waren gerührt was sie sehen konnten. 'Endlich sind wir vereint und ich werde dich nicht mehr ziehen lassen.' Ganz langsam beruhigte ich mich und Honor strich die Tränen aus meinen Augen. Sein Stern leuchtet auf.







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz