Erweckung

Autor: Selene
veröffentlicht am: 15.08.2009




'Ach Michell,' flüsterte er sanft zu mir. Er senkte seinen Blick. 'Du verstehst es einfach nicht. Ich wollte deinen Freunden nicht weh tun oder sie gar töten. Ich wollte ihnen nur klar machen, was alles auf sie zu kommt. Sie können dich nicht beschützen, wenn sie nicht stark genug sind. Unser Feind rückt immer näher. Ich spüre schon seit längerem seine Nähe.' - 'Wieso hast du das nicht gesagt?' - 'Ich wollte es nicht. Hätte ich ihnen sagen sollen, dass ich sie angreife aber sie nicht verletzen möchte? Sie hätten niemals ihre wahre Kraft gezeigt, wenn wir kämpfen, Mädchen.' - 'Es tut mir leid.' - 'Du hattest Angst um sie. Außerdem wußtest du nicht, wie du dich verhalten solltest. Schließlich sind das deine Freunde und ich bin irgendwie auch einer.' Ein Lächeln huschte über meine Lippen. 'Es ehrt mich, dass du sagst dass du mein Freund seist.' - 'Dankeschön. Aber ich spüre doch, dass du mich dafür hälst. Doch ich möchte dir sagen, dass du mir nicht ganz vertrauen solltest.' - 'Wieso sagst du das? Wiesosollte ich dir nicht vertrauen? So oft hast du mein Leben gerettet und..' weiter kam ich nicht. Kann ich ihm sagen, dass mein Körper ihn begehrt und sich dananch sehnt, dass er mich endlich berührt? Mein Blick senkte sich, denn ich konnte es nicht aussprechen. Mein Herz klopfte wild. Odis hob eine Braue hoch und plötzlich fühlte er was. Er sah meinen Körper an, der mit etwas ran um ihm was zu sagen, oder nicht. Sein Instinkt verriet ihm, dass mit mir was nicht stimmte. 'Ach Mädchen,' wisperte er zu mir. Langsam hob er mein Kinn hoch. Liebevoll schaute er mir in die Augen. 'Wann ist es passiert, dass du so fühlst?' Wieder wollte ich meinen Blick senken, doch er ließ es nicht zu. 'Ich weiß es nicht,' flüstere ich so leise wie der Wind. Er aber verstand mich. 'Ach, Mädchen. Ich möchte dir ungern das Herz brechen, aber ich empfinde nichts für dich. Du bist nur ein Leben wie die anderen.' In meinem Herzen krachte es. Es zerbrach entzwei. Tränen des Schmerzes kam in mir auf. Sachte strich er meine Tränen von denWangen weg. 'Verzeih mir.' Ein Nicken brachte ich zustande. Was sollte ich denn sonst sagen? Ist schon gut. Habe ich eh gewußt, dass ich bei dir keine Chance habe. Oder ich bin noch jung und knackig und es gibt noch viele Männer auf der Welt, wie auf einer Wiese Blumen gibt. Man muss sie nur pflücken. Doch das konnte ich nicht sagen. Denn eine Blume hat es mir angetan. Sie ist die Schönste von allen. 'Nur eines kann ich dir versprechen. Ich werde immer für dich da sein, aber mehr kann ich dir nicht geben.' Seine Hand ließ von mir locker. Er verbeugte sich vor mir. Dann wendete er sich an meine Freunde. 'So lange ich abwesend bin vertraue ich euch Michell an. Ich verspreche euch, wenn Michell etwas passiert, dann werde ich euch lebendig die Haut abziehen. Ihr werdet meine Macht kennenlernen und dieses mal meine ich es ernst. Ich bin einer, der nicht zum Spaß angelegt ist.' Um seine Wort zu verdeutlichen ertönte über unsere Köpfe ein Donner. Blitze zuckten am Himmel auf und erhellten den Tag nur noch mehr.'Wir haben nicht die Absicht Michell in irgendeiner Weise in Gefahr zu bringen,' antwortete Caesius. Odis nickte und und glaubte ihm. 'Nun wird es Zeit zu gehen. Ihr solltet auf euch aufpassen, denn der Weg zu eurem Ziel ist weit und gefährlich.' Sein letzter Blick traf mich bevor er verschwand. Er hinterließ keine Spur. Rufus und die anderen stiegen von den Reittieren herunter und kamen zu mir. Sie alle legten ihre Hände auf meine Schulter. Zusammen versuchten sie mir Trost zu spenden. Doch wie konnte ein gebrochenes Herz wieder geheilt werden? Wie lange dauert es bis ich Odis vergesse und ihn nicht mehr begehre? Wie lange? 'Michell,' sprach Gutta und brachte mich zurück in die Realität. Ein verstohlenes Lächeln trat auf meine Lippen, als ich meine Freunde betrachtete. 'Wir müssen los.' - 'Aber ich möchte trotzdem wissen wer das war. Wieso war er hier?' - 'Es war Odis,' flüstere ich traurig. 'Er ist nur gekommen um euch zu zeigen, dass er doch auf mich aufpasst, obwohl er nicht in meiner Nähe ist.' Allelauschten meinen Worten. 'Also ist Odis dein Freund. Doch was habt ihr gesprochen?' Fragend hob ich meine Braue hoch. 'Ihr wart doch ganz in meiner Nähe. Ihr konntet doch alles hören.' - 'Es tut mir leid, aber das stimmt nicht.' - 'Was Gutta da sagt stimmt Michell. Ein Nebel umhüllte eure Leiber und wir wußten nicht was wir davon halten sollten. Wir haben gewartet und gehofft, dass wir das Richtige tun. Doch unsere Unruhe wurde von Minute zu Minute stärker. Aber ich bin froh, dass du unbeschadet zu uns zurück gekommen bist.' Caesius strahlte mich glücklich an. 'Danke. Ich fühle mich geschmeichelt, dass ihr euch Sorgen um mich gemacht habt. Aber es ist nichts passiert. Nicht wirklich.' Traurig senkte ich meinen Blick. 'Er hat deine Gefühle verletzt.' Ich wollte gerade Nicken, als mein Verstand sich meldete. Hier hat jemand gesprochen, den ich nicht kannte. Diese Stimme war fremd für mich. Irritiert schaute ich meine vier Freunde an. Sie wußten wer da gesprochen hat, dass konnte ich an ihren Blicken erkennen.'Wer war das?' fragte ich in die Menge. Fluvius trat zu mir. 'Ich habe gesprochen, Mädchen.' Mit großen Augen starrte ich ihn an. Das konnte doch nicht sein? Mein Verstand schrie auf. Er wollte das nicht begreifen, was gerade passiert ist. Er konnte reden. Verwundert schaute er mich an. 'Wie ich sehe haben meine Freunde nicht mit dir gesprochen.' - 'Ja, das haben wir nicht.' Fluvius schaute Ignis an. 'Warum?' - 'Sie ist nicht von hier, mein Freund des Wassers. Wir wußten nicht wie sie reagieren wird, wenn wir mit ihr sprechen. Und wie du sehen kannst bringt es sie ganz aus der Fassung.' - 'Da hat Ignis Recht,' meldete sich nun Caelum. Sein Schweif weldete vergnügt. 'Es freut mich, dass sie nun weiß, dass wir sprechen können.' Minis lehnte sich vergnügt an Ignis und strahlte mich an. 'Sonst denkt sie noch, dass wir nur zischen können und nichts anderes im Kopf haben.' Ignis und die anderen lachten auf. Immer wieder zischte es. Rufus und seine Freunde schauten mich vergnügt an. 'Aber..' brachte ich es heraus.Mein Blick war verschwommen und mein Verstand wollte immer noch nicht begreifen was gerade geschieht. 'Ganz ruhig, Michell. Du weiß doch, dass du in einer anderen Welt bist, deshalb ist hier vieles anders. Fremd für dich vertraut für deine Freunde. Also ist es normal, dass Tiere sprechen können. Schließlich hast du Pflanzen gesehen, die dich fressen wollten. Begreife nun, dass du ganz wo anders bist und es wird alles gut. Nehme es wie eine Herausforderung an. Dir kann nichts passieren. Viele Menschen, naja, keine Menschen sonderen menschenähnliche Wesen, sind an deiner Seite und beschützen dich. Sie werden es nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Schließlich hat es dir Odis selbst versprochen und bis jetzt hat er Wort gehalten. Zwar kannst du nicht mit ihm zusammensein, wie ein Paar, aber dafür ist er an deiner Seite. Er hat es versprochen,' sprach meine Seele zu mir um mein Verstand zu beruhigen. Und tatsächlich half das auch. Mein Blick wurde klar und meine Kopfschmerzen verschwanden allmählich. 'Ichbin wieder ganz ok,' meinte ich zu meinen Freunden. 'Aber nächtes Mal solltet ihr vorher mir einen Schock verpassen und nicht hinterher. Ihr habt mein Gleichgewicht ganz zum schwanken gebracht.' - 'Das wollten wir nicht.' - 'Ich weiß, Caelum. Ihr seid zu freundlich um jemanden zu verletzen.' - 'Darauf solltest du dich nicht verlassen, Michell. Du kennst sie nicht so lange wie wir. Aber ich kann dir sagen, dass sie sehr mächtig sind und sehr stark. Schließlich sind wir mit ihnen aufgewachsen,' sprach Viridis zu mir und streichelte Minis Nüstern, die genüßlich die Augen schloß. 'Wie seid ihr eigentlich zusammengekommen?'







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