Erweckung

Autor: Selene
veröffentlicht am: 14.08.2009




Sie nickte. 'Du mußt ganz ruhig sein, Michell. Habe keine Furcht.' Was meinte er nun damit? Verwirrt schaute ich Rufus an. Ignis schloß ihre Augen. Doch das dritte blieb offen. Es studierte den Spalt genauer. Selbst Rufus hatte die Augen geschloßen. Ich konnte spüren, dass er sich konzentrierte. Sein Atem verlief gleichmäßig. Ignis und Rufus atmeten im gleichen Rhythmus. Was passiert hier? Unter uns fing das Gras Feuer. Oh mein Gott, wir werden hier verbrennen! Ich konnte schon die Hitze auf meiner Haut spüren. Die Flammen wuchsen und wuchsen. Sie verzerrten jeden in seiner Umgebung. Ignis Schuppen fingen mit glühen an. Das Feuer leckte danach. Ich wollte gerade aufschreien, als die Flammen mein Fuß berührten. Aber ich spürte keinen Schmerz. Irritiert berührte ich die Flammen. Sie waren warm, doch sie taten mir nicht weh. Auf einmal konnte ich Rufus und Ignis Nähe spüren. Sie haben zusammen die Flammen heraufbeschworen, doch wozu? Der Wind peitschte mir ins Gesicht. Das Feuer breitet sich aus. Es lief überdie Schlucht. Es bildete eine feuernde Brücke vor uns. Das dritte Auge starrte die Brücke genau an. Es überprüfte ob alles funktioniert hat. Kein Fehler durfte ihnen unterlaufen, denn sonst wären sie tot. Sie würden sonst in die Tiefe der Schlucht fallen und dort aufschlagen. Das Auge war mit dem Werk zufrieden. Es befahl dem Körper langsam loszulaufen. Ignis Körper bewegte sich. Sie berührte das Feuer. Das Feuer lief mit Ignis. Ihre erste Hufe berührte die Brücke. Die Flammen lechzten auf. Sie hielten das Gewicht. Sie waren darauf vorbereitet. Ganz langsam schritt sie weiter. Der Wind zerrte an den Flammen, als wolle es versuchen das Feuer auszupusten. Doch das Feuer war zu kräftig. Ein Lächeln umspielte Ignis und Rufus Lippen. Für mich vergingen Stunden, obwohl es nur ein paar Minuten vorbei waren. Wir erreichten sicher das andere Ende der Schlucht. Sofort waren die anderen bei uns. Aber sie sagten nichts. Sie durften Rufus und Ignis bei ihrer Meditation nicht stören, denn sonst würde was schlimmesgeschehen. Es könnte nämlich sein, dass Rufus in Ignis Bewußtsein gefangen bleibt oder anders herum. Das Schlimmste wäre wenn ihre Bewußtsein in den Flammen stecken bleiben und für immer dort gefangen sein. Ich konnte spüren wie Rufus Konzentration nachließ. Langsam öffnete er seine Augen. Ignis blinzelte die anderen Reittiere an. Ein Grinsen erschien auf ihrem Maul. Erschöpft schloß sich das Dritte. Es brauchte nun Ruhe und genau das bekam es jetzt auch. Eine Unruhe heftete sich immer noch an uns. Es war wie eine Krankheit, die nicht weggehen wollte. Ignis schüttelte ihren Kopf und wedelte freudig mit dem Schwanz. 'Was war das?' fragte Caesius die anderen. Der Wind erstarrte, das Beben hielt den Atem an und beruhigte sich langsam. 'Ihr wart selbst Schuld!' schrie einer uns entgegen. Der Himmel wurde wieder bedrohlich dunkler. 'Odis,' flüstere ich. Der Wind nahm ihn auf und trug ihn fort. Caesius spürte es und begriff das eine mächtige Kreatur gerade anwesend war. Er konnte den Wind nicht rufen oderbeherrschen, wie es sein sollte. 'Wer bist du?' Caelum wurde nervöser und scharbte mit dem Huf am Boden. Er spürt das ebenfalls wie sein Herr. 'Wieso sollte ich dir antworten, Mensch? Du spürst das du keine Chance gegen mich hast. Und trotzdem hast du die Frechheit mich zu fragen, wer ich bin?' Odis Stimme klang zornig und aggressiv. 'Du hast uns angegriffen. Wir haben schließlich ein Recht darauf zu erfahren wer uns angreift,' sprach Gutta. Ein Lachen hallte zu uns. 'Ja und,' sprach Odis, doch diesmal war er näher als zuvor. Die anderen drehten sich blitzschnell um und erblickten ihn. Sein schlanker Körper lehnte sich gespannt an einen umgestürtzten Baum. 'Ihr habt kein Recht zu wissen, wer ich bin. Ihr seid nur Abschaum!' Die Worte trafen mich hart. So hatte ich Odis noch nie gehört. Was ist mit ihm los? Rufus und die anderen zückten ihre Schwerter. Schnell öffneten die Reittiere ihre dritten Augen. 'Ihr wollt kämpfen? Mir soll es Recht sein. Aber ihr habt keine Chance gegen mich! Ich bin zu mächtig!'Rufus setzte mich behutsam auf den Boden ab. 'Michell, du bleibst hier. Es könnte nun gefährlich werden. Wir möchten nicht, dass dir etwas zustößt. Wenn wir verlieren sollten, dann fliehe um dein Leben.' Ein zaghaftes Lächeln erschien auf seinem Mund. Ich wollte ihn und die anderen aufhalten, doch es war schon zu spät. Minis und die anderen rannten los. Sie waren bereit zum kämpfen. Was soll das? Was hat Odis vor? Tränen der Verzweiflung traten mit in die Augen. 'Nein!' schrie ich so laut wie ich nur konnte. Natura fing mit leuchten an. 'Odis!' Er sah sofort zu mir. 'Wieso tust du das?' Ohne zu wissen was ich tat, stellte ich mich genau in die Mitte des Geschehens. Hinter mir befanden sich meine Freunde und vor mir mein heißgeliebter Odis. 'Odis, was machst du da? Es sind meine Freunde und du weißt das! Wieso hast du uns angegriffen?' Er sah meine Tränen, die eins mit der Erde wurden.







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