Dear Diary

Autor: __MisCha
veröffentlicht am: 06.06.2009




ERKLÄRUNGEN:

Die Geschichte ist aus der Sich des Jungen geschrieben. Er liest Tagebucheinträge seiner besten Freundin..

[.. ] Erinnerungen
'...' direkte Rede

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...

'Hey..' flüsterte ich unmerklich. 'Marissa..' fügte ich hinzu und blieb stehen. Ich konnte es noch immer nicht. Still legte ich eine Rose hin und betrachtete die Blüten und Blumen die überall zerstreut waren.'Ich habe von dir geträumt..' begann ich zu erzählen. 'Du warst da..' weitererzählen konnte ich nicht. Das Gefühl tat mir innerlich weh, sie nicht mehr hier zu haben.
'Scheisse- du hast mich allein gelassen- ich dachte du würdest immer bleiben!' ich klang verzweifelt und wenn mich jemand hören würde, würde er denken, dass ich krank wäre. Irgendwie war ich es auch. Krank, weil ich so viel noch sagen wollte.. Krank, weil ich so viel noch mit ihr erleben wollte. Und krank, weil ich nie darüber sprach. Meine beste Freundin war von mir gegangen..
'Du würdest jetzt danken: Ach halt die Klappe Eric.. Aber ich habe dich noch nie so vermisst..' erklärte ich. Sie hörte mich sowieso nicht. Ich holte tief Luft und hoffte, dass ich meinen Schmerz ausatmen konnte. Das würde ich nie schaffen.
'Hi..' ertönte eine Stimme hinter mir. Es war Annie, Marissas Schwester. Ich sagte nichts.
'Ich glaube du solltest nachher noch zu uns. Meine Mutter hat Tagebücher von ihr gefunden.. Könnte wichtig sein..' sagte sie. Ich nickte und bedankte mich.
'Hey..' sagte sie sanft und hielt mich fest. 'Wir vermissen sie auch alle..' sagte sie schliesslich und nahm mich in den Arm. Als Annie von Marissas Tod erfuhr, nahm sie sofort einen Flieger hierher.. Komisch, sonst sah sie ihre Schwester nicht einmal an. Jetzt wo sie weg ist, geht es Annie genauso schlecht wie mir.

*
Something's getting in my Way
Somenthing's just about to Break
I will try to find my place..
In the Diary of Jane-
So tell me, how it should be?
*


'Du kannst ruhig in ihr Zimmer, Junge..' sagte ihre Mutter April. Das tat ich auch. Langsam öffnete ich die Tür und sah Marissa wieder vor mir. Wie sie auf ihrem Bett sass. Da würde sie nie wieder sitzen. Ein unwohler Schauer durchfuhr mich. Ich ging zu der Kiste und drinnen waren etliche Bücher und Tagebücher. Kein einziges hatte ein Schloss. Ihre Mutter hatte sie wohl noch nicht gelesen. Sie kam mit Marissas tot am wenigsten klar. Ich durchstöberte die Kiste. Es war komisch wieder hier zu sein. Nach allem was geschehen war. Ich hatte mit Marissa ihre Krankheit durchstanden. Es hatte nichts genutzt. Sie starb vor ein paar Wochen an Leukämie. 3 Jahre hatte sie gekämpft. Mitte 2006 war die erschreckende Diagnose: Leukämie.
Anfangs 2008, war ihre Krankheit verschwunden. Dann, nach ein paar Monaten- kam der Riesenschock und da wussten alle, inklusive mir- dass Marissa es nicht schaffen würde- kein zweites Mal.

Ich öffnete ein Tagebuch.

3.6.07
'Liebes Tagebuch.. Ich schreibe heute mal wieder ein wenig. Ich fühle mich viel besser. Wenn ich meine Mutter und Eric nicht hätte- wüsste ich wirklich nicht, was ich machen soll. Eric kümmert sich die ganze Zeit um mich. Manchmal habe ich das Gefühl, ihm schrecklich auf die Nerven zu gehen. Und mich beschleicht noch ein anderes Gefühl, nämlich- dass er nie über meine Krankheit reden will. Ich bin nicht die erste de an Leukämie leidet.
Es ist Recht komisch- es fällt mir nicht schwer zu schreiben. Manchmal aber, fällt es mir sogar schwer meinen Arm zu heben. Es ist glaube ich wirklich, ein Zeichen der Besserung. Tom war heute mit mir beim Arzt. Es steht sehr gut um mich.. Der Arzt sagt, dass es besser wird. Eric glaubt fest daran- nun ja, eigentlich glauben alle fest daran. Nur ich nicht. Ob es dann vorbei sein wird? Ich weiss es nicht. Und wenn ich darüber nachdenke, habe ich Angst. Ich habe Angst zu sterben..'

Natürlich war sie nicht die Erste, aber warum ausgerechnet sie?! Ein Mädchen, von Herz aus gut litt an Leukämie und war von und gegangen. Das war so ungerecht.
Ich holte tief Luft und setzte mich. Sie hatte nie erwähnt, oder nur angedeutet, dass sie Angst davor hatte, zu sterben. Es ist doch menschlich, diese Angst. Marissa aber, hatte immer einen starken & mutigen Eindruck gemacht. Jetzt wusste ich, dass es nicht so war.
Sie wollte mich eigentlich nie an ihrem Leid, oder an ihrer Angst teilhaben lassen.
Ich suchte nach neueren Einträgen.

14.2.08

'Liebes Tagebuch. ICH BIN GEHEILT! Ein Wunder! Es geht mir sehr gut- eigentlich super. Die Ärzte haben gesagt, dass ich wieder gesund bin. Ist das nicht toll? Und ab jetzt rede ich nie wieder über Leukämie und lasse es hinter mir.
Ich bin so glücklich, ich strahle während ich hier alles hinschreibe. Ich denke natürlich nicht nur an mich- auch an meine Mom & Eric. Ohne sie und ohne die Ärzte wäre ich jetzt vielleicht tot. Sie haben mir alle Trost und Zuneigung gespendet. Das werde ich nie vergessen.
Eric hat jetzt nur noch einen wichtigeren Platz in meinem Leben eingenommen.. Er hat so viel mit mir durch gestanden. Einmal, da war er die ganze Nacht im Krankenhaus- an meinem Bett und schien auf mich aufzupassen. An diese Nacht erinnere ich mich noch sehr gut. Ich hatte einen Schwächeanfall und Eric hatte solche Angst um mich. Er ist wirklich der beste Freund, den man sich wünschen kann. Oh Gott, ich dachte wirklich, ich würde sterben. Zum Glück ist jetzt alles in Ordnung. Im Moment zumindest.'

Ich warf das Buch zurück in die Kiste und fuhr mir unruhig durch die Haare. Es fühlte sich schlimm an. Ich würde doch nicht von ihr wegkommen. Es ging nicht! Da gab es noch so viel, dass ich ihr sagen wollte..
Das Leben ging zwar weiter, aber nicht das gleiche Leben. Konnte sie nicht einfach ins Zimmer kommen und mich in den Arm nehmen? Hoffentlich wache ich bald aus diesem Albtraum auf.Da war aber nichts.. Keine Marissa tauchte lächelnd auf. Niemand. Ich war ganz alleine hier. Ohne Marissa...

Fortsetzung folgt.

MisCha.♥









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