Liebe auf Ukrainisch

Autor: _Schmusekätzchen_
veröffentlicht am: 04.07.2009




Hey Leute, ich hoffe die Geschichte gefällt euch auch weiterhin udn ihr schreib auch weiter solche lieben Kommentare.
Aber natürlich ist auch Kritik erwünscht, also immer rann an die Tasten.

Liebe Grüße
Dani

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Während Irina sich bemühte, den Lichtkegel der Taschenlampe gerade zu halten, schob Kyle die zwei kleinen 'Stäbchen' - in Wirklichkeit ein erstklassiges Lock-Picking-Set - in dem Türschloss gegeneinander und versuchte den Mechanismus des Schlosses auszuhebeln. Er horchte so angestrengt auf das erwartete Klicken, dass er Irinas Fragte völlig überhörte. Erst als sie einen Schritt näher trat und die Frage noch mal nachdrücklicher wiederholte, höre er sie.
'Kyle, verdammt was machst du da? Was hast du vor?'
'Nach was sieht's denn aus?!' spottete er.
Er wollte gerade noch etwas hinzufügen, als sich die Türe mit einem leisen Klicken öffnete. Er schob die kleinen Werkzeuge zurück in sein Täschchen und nahm Irina bei der Hand.
Dann schlüpfte er mit ihr geschwind durch die Türe und drückte sie von innen wieder vorsichtig zu.
'Wieso machst du sie nicht ganz zu?' wisperte Irina leise, als er sich wieder zu ihr umdrehte.'Weil ich nicht weiß, wie schnell wir nachher wieder von hier verschwinden müssen. Komm jetzt, zeig mir wo hier was ist, ich kenn mich hier nicht aus.'
Irina war für einen kurzen Moment orientierungslos. Eben noch eine unbeteiligte Zuschauerin - so kam sie sich zumindest vor - war sie gerade zur Anführerin hoch gestuft worden. Vorsichtig sah sie sich kurz um, dann wusste sie an welcher Stelle sie durch den Zaun geschlüpft waren.
'Da geht's zu den Umkleidekabinen. Und dort drüben sind die Schwimmbecken.'Sie deutete immer auf die jeweilige Richtung, im Dämmerlicht jedoch nur schwach zu erkennen.
'Na los, wer schneller im Wasser ist!' Kyle schnappte sich die zweite Taschenlampe und rannte in die Dunkelheit.
'Kyle!…' Sie richtete ihre Taschenlampe auf die Stelle an der er verschwunden war und setzte dann, wesentlich langsamer als er, einen Fuß vor dem anderen.
Es widerstrebte ihr hier zu sein, aber andererseits gab es ihr das Gefühl etwas Verbotenes zu tun, das das Blut schneller durch ihre Adern zirkulieren ließ.
'Jetzt komm schon Iri', tadelte sei sich selbst. 'Sei einmal so verrückt, wie du es immer schon sein wolltest. Sei einmal du selbst und frei. Hier sieht dich außer Kyle ja niemand.'Sie rang noch einen Augenblick mit dem Engelchen auf ihrer Schulter, dann rannte sie Kyle hinterher.
'Da bist du ja endlich.' kam eine Stimme aus der Schwimmbecken zu ihrer Rechten.Ihre Augen hatten sich recht schnell an das schummerige Licht gewöhnt und plötzlich konnte sie alles genauer erkennen.
Der Mond stand noch dazu voll und rund über ihren Köpfen und beschien das Wasser mit seinem Licht.
'Komm rein', rief Kyle ihr mit gedämpfter Stimme zu. 'Es ist schön kühl.'
Das ließ sich die neue Irina nicht zweimal sagen. Ihr Engelchen wisperte ihr zwar noch zu, dass es sich für die Tochter des Bürgermeisters nicht gehörte, sich vor einem fast fremden Mann bis auf den Bikini aus zu ziehen, aber es gehörte sich ja schließlich auch nicht in ein Schwimmbad einzubrechen.
Das Engelchen konnte gegen das Teufelchen und Irinas Sehnsucht nach Freiheit, nichts bewirken.
Mit einer geschmeidigen Bewegung zog Irina sich ihre türkise Bluse über den Kopf und schlüpfte ohne Scheu aus ihrer schwarzen ¾- Hose. Sie schlüpfte aus ihren Ballerinas und sprang nach einem kleinen Anlauf mit einem kleinen Jauchzer in das mondbeschienene, klare Wasser.

Kyle hatte gewusst, dass sie so sein würde. So voller Spaß und Leidenschaft, voller Tatendrang und Risikobereitschaft.
Er wartete bis sie wieder auftauchte, dann schwamm er ihr ein Stück entgegen. 'Es ist echt schön hier.'
'Ja', stimmte sie ihm zu. 'Ich wusste gar nicht dass in ein Schwimmbad einbrechen so viel Spaß machen kann.' Ihre Augen funkelten vor Schabernack.
Kyle verschluckte sich beinahe an seiner eigenen Spucke. 'Einbrechen?'
'Ja, einbrechen. Oder wie würdest du es sonst beschreiben? Das ist glatter Einbruch.' stellte sie bestimmt fest. Dann sagte sie mit einem Augenzwinkern: Aber ich finde es absolut herrlich!'
Ein Mädchen, das nicht versuchte zu beschönigen was sie gerade getan hatte?
Na, das war ungewöhnlich. Kyle grinste.
Während er noch darüber nachdachte, wie Irinas Leben wohl früher ausgesehen hatte, tauchte sie unter und zog ihm mit einem Ruck beide Beine wg. Er ruderte mit den Armen, aber da war sie schon wieder aufgetaucht und drückte ihn mit dem Oberkörper unter Wasser.
Als er ein paar Sekunden später wieder prustend auftauchte, war Irina schon zu nächstgelegenen Beckenrand geschwommen. Sie hielt sich mit einem Arm an der Umrandung fest, mit der anderen hielt sie sich den Bauch vor lachen.
Sie lachte ihn aus!
Kyle grinste hinterlistig und schwamm näher.

Irina lag im flach auslaufenden Ende des Beckens und japste lachend nach Luft. 'Gnade! Gnade! Du hast gewonnen.'
Kyle ließ sich ebenfall keuchend neben sie fallen. 'Also gut, aber nur weil du so lieb gebettelt hast.' Er grinste.
Eine Weile lagen sie schweigend da und außer ihr beider Atem war nichts zu hören. Sie lauschten auf ihren langsam ruhiger werdenden Herzschlag und genossen die Stille der Nacht und das Plätschern des Wassers.
Sie hatten bestimmt eine halbe Stunde wie die Kinder in dem großen Becken herumgetollt.'Sag mal Irina, darf ich dich was fragen?' bat Kyle sie plötzlich und seine Stimme durchwehte die Stille so sanft wie ein Windhauch.
'Klar, frag ruhig.' Irina war gespannt welche Frage nun folgen würde.
'Sag mal… hattest du schon viele Freunde? Ich mein einem Mädchen wie dir müssen die Männer doch in Scharen hinterher rennen, oder?'
Es war einen Moment still, dann kam die Gegenfrage: ' Wieso willst du das denn wissen?''Bitte antworte mir zuerst, ich erklär es dir dann hinterher, ok?'
Kyles Stimme klang immer noch ernst, aber es schwang eine Spur mehr Humor als in der Frage mit.
Irina fügte sich und begann wieder einmal zu erzählen: 'Naja, eigentlich waren es noch nicht so viele, nur drei. Aber bei einer war ich 13, wir haben uns nicht wirklich oft gesehen, da er weiter weg gewohnt hat und dann mein zweiter Freund hatte kaum Zeit, da er sehr viel in seinem Tennisverein trainieren musste und eigentlich war das nur mit meinem letzten Freund so eine Art richtige Beziehung.'
'Wie lange wart ihr denn zusammen, wenn ich das fragen darf.'
Ungefähr ein halbes Jahr. Bis vor 5 Monaten war ich noch mit ihm zusammen. Sagst du mir jetzt wieso du gefragt hast?'
'Naja, weil ich mich gewundert habe. Ich hab eigentlich damit gerechnet dass du schon ein paar Freunde mehr hattest - so wie du aussiehst. Und es hat mich gewundert, dass keiner erkann haben soll, dass du eigentlich ein 'kleiner Freigeist' bist.'
Die letzten Worte sagte er in einem liebevoll neckenden Tonfall, der ihr ein kleines Lächeln entlockte.
'Jetzt will ich aber auch was über dich wissen. Wie viele Freundinnen hattest du denn schon?'
'Ohje, diese Frage hab ich befürchtet. DU wirst es mir nicht glauben, aber… zwei.''ZWEI? Verarsch mich.'
'Genau das meine ich.' Seine Stimme klang amüsiert, aber auch ein wenig resigniert. 'Irgendwie denken alle Frauen, dass ein Mann mit meinem Aussehen ein Weiberheld ist. Ich weiß nicht wieso mir die Frauen nachlaufen. Ich finde das Aussehen ist nichts worauf man sich etwas einbilden kann. Man hat es sich weder verdient noch etwas dafür getan. Ich hab nur zufällig die richtigen Gene beider Elternteile erwischt.'
Während dieser kleinen Rede wurde seine Stimme immer aufgebrachter und Irina wollte gerade etwas antworten, als sie beide eine Taschenlampe aufblitzen sahen.
'Scheiße, da kommt jemand!' Kyle sprang mit einem Satz auf die Beine und half dann Irina aufzustehen. Sie schnappten sich ihre Kleider und rannten Richtung Zaun. Aber die Person mit der Taschenlampe hatte sie entdeckt.
'Hey, ihr da! Stehen bleiben!'
Die Stimme eines Mannes, der anscheinend ziemlich sauer war.
'Schnell Irina, komm!'
Kyle packte sie an der Hand und kichernd rannten sie so schnell sie konnten zu der Türe im Zaun. Der Mann mit der Taschenlampe bog gerade um das Gebäude, als Kyle Irina durch die Türe half.
Dann rannten sie schnell zu Irinas Auto. Sie hechtete hinters Steuer und ließ den Wagen an, während Kyle die Klamotten auf die Rückbank warf und um das Auto herum lief. Irina hatte in der Zeit den Motor schon gestartet und fuhr schon langsam an, während er mit einem gewagten Sprung über die Tür in das zum Glück offene Cabrio sprang.
Kaum sah Irina, dass er saß, als sie den Wagen auch schon so nach vorne schießen ließ, dass hinter ihnen der Schotter aufspritzte und, dem wütenden Schrei nach zu urteilen, den Wachmann traf, der ihnen durch die Tür auf den Parkplatz gefolgt war.

Erst als sie nach fünf Minuten beim See ankamen, drosselte Irina das Tempo und hielt am Straßenrand an.
'Man, das war knapp.'
Kyle schielte vorsichtig zu Irina hinüber und erschrak über das was er sah. Sie hatte den Kopf gegen das Fenster gelegt, ihre Schulter bebten und über ihre Wangen liefen einzelne Tränen.'Hey Kleines, das tut mir alles sehr sehr leid und ich verspreche dir nächstes Mal gehen wir einfach nur ins Kino oder…'
'Während er noch nach Worten suchte um sie zu beruhigen, drehte sie den Kopf zu ihm und schlug die Augen auf.
Sie lachte! Sie lachte so sehr, dass ihr ganzer Körper geschüttelt wurde und dass ihr Tränen über das Gesicht liefen.
'Das war das absolut beste das ich je gemacht hab!' rief sie lachend aus.
'Hat der Typ echt gedacht wir würden stehen bleiben wenn er ruft? Gott das war sooo toll.'Sprachlos sah Kyle sie an wie sie bei der Erinnerung wieder anfing zu glucksen.'Können wir so was mal wieder machen? Das war echt geil sau cool.'
Langsam breitet sich auch auf Kyles Gesicht ein Lächeln aus.
'Klar können wir so was mal wieder machen. Aber nächstes Mal was anderes, ok? Sonst wird's ja langeilig.' Er zwinkerte ihr zu und war erleichtert, über ihre strahlenden Augen.'Hey Tyler wir sind zu Hause!' rief Irina quer durch das Haus, als sie zur Haustür hinein stürmte.
'Irina, nicht so laut, Es ist immerhin schon kurz vor zwölf. Vielleicht schläft dein Bruder schon.'
'Nee nee, du kennst meinen Bruder noch nicht. Der geht nie vor zwei ins Bett.'
Und tatsächlich saß Tyler, als sie ins Wohnzimmer kamen vor dem Fernseher und sah sich Hooligan 2 an.
'Hey Tyler, wir sind wieder da!'
'Ja, war nicht zu überhören.' grinste er.
'Und, wo wart ihr so?'
'Och, nur am See und so… ein bisschen Schwimmen.' wich Irina der Frage schnell aus. Und sie baute auch die nächste Frage schnell vor, in dem sie meinte: 'Ich bin total müde und da ich morgen ne Arbeit schreibe muss ich unbedingt ins Bett. Gute Nacht Bruderherz.'
Sie pflanzte ihrem erstaunten Bruder einen kurzen Kuss auf die Wange, dann drehte sie sich um und war im Flur verschwunden.
Tyler sah Kyle verwundert an, aber auch der konnte nur die Achseln zucken.
'Ich brauch dich nicht fragen ob du gut auf sie aufgepasst hast, oder?' fragte Tyler mit einem Schmunzeln.
'Nein, ich war ganz lieb zu ihr.' flachste Kyle zurück, woraufhin Tyler ihm ein Sofakissen an den Kopf warf.
'Das befürchte ich ja' kam die schlagfertige Antworte, aber er lachte dabei und zwinkerte Kyle verschwörerisch zu.
Kle warf noch einen kurzen Blich auf den Film, dann verabschiedete er sich ebenfalls und ging in den Flur Richtung Treppe.
Hier im Erdgeschoss lagen nur Tylers Zimmer, ein kleines Bad und das Wohnzimmer plus Küche. Irinas Zimmer, und ein weiteres Bad lagen im oberen Geschoss und das Gästezimmer, beziehungsweise jetzt sein Zimmer, lag unter dem Dach.
Kyle ging die Treppe hinauf in das zweite Stockwerk der Maisonettwohnung und wollte eben die schmale Treppe zu dem geräumigen Dachzimmer hinaufsteigen, als Irina aus ihrem Zimmer kam.
Während er noch auf den Film im Fernseher gestarrt und mit ihrem Bruder gequatscht hatte, hatte sie sich bereits umgezogen.
Ihre milchig weißen Beine steckten in den kurzen Hotpants ihres liebsten Satinpyjamas und ein Oberteil mit kleinen Engeln und Teufeln umflatterte sie so, dass ihre Figur nur zu erahnen war.
'Hey Kyle. den Abend fand ich echt schön.'
'Ja, ich auch. Das machen wir mal wieder, ja?'
'Ja, unbedingt. Aber jetzt gute Nacht. Schlaf gut und träum was Schönes.'
Mit diesen Worten stellte sie sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Als sie sich wieder zurück auf die Fersen sinken ließ und in ihrem Schlafanzug so klein und niedlich aussah, konnte er nicht anders.
Er bekam plötzlich das Gefühl, sie vor der Welt mir allen ihren Fehlern beschützen zu müssen. Er beugte sich zu ihr hinunter, nahm ihr Gesicht in seine Hände und streifte mit seinen Lippen ganz kurz ihre Stirn.
'Gute Nacht Kleines. Schlaf du auch gut. Bis morgen.'
v'Und, wie war dein Date gestern?'
'Was habt ihr gemacht?'
'Wie ist er so, wenn du mit ihm allein bist?'
'Hey Mädels, ganz ruhig, ja? Ich erzähl euch alles heute Abend ja? Wir treffen uns ja eh bei unserem Baum, oder?'
Irina war vor der ersten Schulstunde zusammen mit Kyle in die Klasse gekommen und war, sobald Kyle außer Hörweite gewesen war, mit Fragen bombardiert worden.
Sie hatte aber keine Lust gehabt, die ganze Klasse mit neuen Gerüchten und neuem Tratsch zu versorgen und wollte es ihren Freundinnen deshalb erst wenn sie alleine waren erzählen. Was sie ihnen allerdings erzählen sollte, war ihr im Moment noch ein wenig unklar.
Als sie nach dem Unterricht mit Kyle nach Hause fuhr, fragte er feixed: 'Na, wie war unser Date gestern?!'
Irina musste laut lachen.
'Ich muss dich wohl nicht fragen wo du das gehört hast, oder?'
'Nein, ich konnte Vivien sehr gut durch den ganzen Raum hören.'
'Hmm, ich hab dazu mal ne Frage.'
'Zu unserem ‚Date' gestern?'
'Ja. Darf ich den Mädels das mit dem Schwimmbad erzählen? Oder ist dir das ned so recht?''Kannst du darauf vertrauen, dass es dann nur wir fünf wissen?'
'Ja, ich kenne sie schon mein halbes Leben. ich weiß dass ich ihnen vertrauen kann.''Gut, ich hab da nichts dagegen wenn du es ihnen erzählen möchtest.'
Es blieb kurz still im Wagen, dann meinte Irina in schelmischem Tonfall: 'Ich glaube ich will es ihnen gar nicht erzählen. Höchstens Alexej wenn er dann irgendwann wieder aus Australien zurück ist, ja? Aber bis dahin, ist es spannender wenn es nur wir zwei wissen.'Sie warf ihm einen verschwörerischen Blick zu und musste gleich darauf über sich selbst lachen. 'Ich benehme mich wie ein kleines Kind das zum ersten Mal ein Geheimnis hat. Entschuldigung.'
'nein, entschuldige dich bitte nicht. Du hattest als kleines Mädchen scheinbar keine wirklichen Geheimnisse die du mit einer Freundin oder einem Kumpel hättest teilen können. Machen wir das zu unserem kleinen Geheimnis, ja?'
Er sah ihr in die Augen und sie sah in seinem Blick nur Verständnis und Fürsorge und ein kleines bisschen Schalk aufblitzen.
'Ok, dann machen wir das so. Und was machen wir als nächstes?' fraget sie neugierig und in ihrer Stimme lag eine solche Ungeduld, dass er sich ein erneutes Lachen verbeißen musste.Er tat als würde er nachdenken und al er seine Lachmuskeln wieder unter Kontrolle hatte antwortete er: 'Auf die Schnelle fällt mir jetzt nichts ein. Aber zieh heute Abend einfach mal bequeme Sachen an, mir wird schon was einfallen.'
'Oh Mist, heute Abend geht nicht. Es ist Mittwoch und da machen wir Mädels immer was zusammen, sorry. Wir haben da unseren traditionellen Mädchenabend.
'Na das ist doch nicht schlimm.' beruhigte er sie. Dann machen wir es eben am Donnerstag oder am Freitag oder am Wochenende oder so. Das läuft uns ja nicht weg. und ich hab dann mehr Zeit mir irgendwas Spektakuläres zu überlegen.'
'Ok, dann verschieben wir es auf ein unbestimmtes Datum, das du dann bestimmen kannst, ok? Also sobald dir dann halt was eingefallen ist, ja?'

Am Abend wurde Irina von ihren Freundinnen stürmisch begrüßt. Sie trafen sich wie jeden Mittwoch - wenn es warm genug war - auf der kleinen versteckten Lichtung im Wald und bequatschen ihre 'Frauenprobleme', wie sie es scherzhaft nannten.
Immer hatten sie etwas Leckeres zum Essen und zum trinken dabei und hinterher konnten sie alle zu Fuß nach Hause wanken, da das Waldstück recht zentral zu allen Häusern lag.'Schau mal, wir haben heute scheinbar alle genau das Richtige für einen kalorienreichen Abend mitgebracht.' lachte Irina als sie alle Sachen auf den roten Decken ausgebreitet hatten.Irina hatte eine Flasche Sekt - Cinzano Asti - mitgebracht und Lea hatte scheinbar die gleiche Idee gehabt. Noch dazu hatte sie Schokoladenkekse und selbstgebackene Muffins mitgebracht die beim verwandtschaftlichen Kaffee am Nachmittag übrig geblieben waren.
Naomi hatte Pizza, Chips und Saft um den Sekt zu mischen mitgebracht und Vivien, die von alle am meisten Kalorien zählte, hatte sich dazu durchgerungen, Erdbeeren mit richtiger Schlagsahne und Schokoladen-Eclairs mitzubringen.
Die drei anderen hatten vor langer Zeit schon bestimmt, dass sie an dem einen Abend in der Woche ihre Kalorien vergessen müsste und Vivien hielt sich zur Freunde alle Vier immer noch an die Regelung.
'Los los, wir müssen die Pizzen essen, so lange sie noch heiß sind.'
Naomi hatte eine Pizza Hawaii und eine mit drei verschiedenen Käsesorten mitgebracht, auf die die Mädchen sich jetzt stürzten.
Im Lauf der Jahre war es zur Tradition geworden, den ganzen Tag so wenig wie möglich zu essen und am Abend dann zu schlemmen.
Nachdem die Pizza vertilgt war und die erste Flasche Sekt auch allmählich zur Neige ging, kamen die Mädchen wieder auf den gestrigen Abend zu sprechen.
'Jetzt erzähl doch mal, wie war es? was habt ihr denn so gemacht?' forderte Vivien sie schließlich zum erzählen auf.
Die anderen zwei Mädchen drehten sich gespannt in Irinas Richtung und lagen nun alle vier mit den Köpfen nach innen auf dem Bauch, die Köpfe erwartungsvoll in die Hände gestützt.'Hey, da gibt es nicht viel zu erzählen. Wir sind zum See gefahren und haben dann Sterne geguckt und sind dann noch schwimmen gegangen. Und wir haben sehr viel geredet.''Und, ist er nett?' das war Lea.
'Ja, er ist sehr nett. Und ich hab das Gefühl, dass er mir wirklich auch zuhört und an der Antwort interessiert ist wenn er mich irgendwas fragt.'
'Und denkst du, du könntest dich in ihn verlieben?' diese Frage kam von Naomi, der eher Romantischen der vier.
'Naja, ich weiß nicht. Er ist schon echt nett und so und der Abend hat auch sehr viel Spaß gemacht.' Und er hat mir gezeigt, wie frei man selbst hier in diesem Gefängnis sein kann, fügte sie stumm hinzu.
'Aber…?' das war wieder Vivien.
'Aber ich hab bei ihm weder Bauchkribbeln noch Herzklopfen, noch einen trockenen Mund. Nicht so wie bei…'
'Alexej, ja wir wissen es.' kam es im Chor zurück.
Irina wurde rot.
'Ist es immer noch so schlimm?' fragte Lea mitfühlen.
'Naja, ich dachte ich wäre über ihn hinweg, aber jetzt nachdem er nicht mehr da ist vermisse ich ihn so sehr. Und der Brief hat es auch nicht besser gemacht. Ich hab ihn gestern erst bis zur Hälfte durchgelesen, da ich mich dann ja richten musste um mich mit Kyle zu treffen und heute hab ich mich nicht mehr dran getraut. Das ich ihn so vermisse... das wird mit jedem Tag schlimmer.'
Sie ließ den Kopf hängen.
'Hey, Süße, wir kriegen das schon hin.' Lea streichelte ihr mitfühlend über den Kopf. Ihr Freund hatte vor 8 Monaten Schluss gemacht, und sie hatte seitdem nur noch Party und feiern im Kopf, da sie ihn immer noch sehr vermisste. So verstand sie Irina wahrscheinlich am besten von den drei Mädchen.
'Ich hab ne Idee.' kam es da überraschender Weise von Naomi. 'Denkst du du kannst Kyle vertrauen?'
'Als Irina bestimmt nickte, fuhr sie fort: 'Du erzählst kyle was mit dir und Alexej seit einiger zeit los ist und erklärst ihm deien Lage. Also dass du ihn schon längere zeit liebst, aber keine Chance hast. Dann machst du öfters etwas mit Kyle - ihr versteht euch doch gut, oder?'Wieder ein Nicken, dieses Mal aber interessierter. 'Ja, also, dann lernst du Kyle jetzt besser kennen und wir verstreuen das Gerücht, dass er total in dich verknallt ist und du ihn auch sehr magst. Wenn Alexej dann wieder nach Hause kommt, hast du einfach erst mal ein bisschen weniger Zeit mit ihm und dann… bum!'
'Bum?' frage Irina zögernd. 'Du meinst er erfährt dann von irgendjemandem dann Kyle und ich so viel zusammen machen und dazu noch die Gerüchte, dass da scheinbar was läuft und dann wird er eifersüchtig? Das glaubt ihr doch selber nicht. So viel liegt ihm bestimmt nicht an mir.'
'Aber an eurer Freundschaft!' warf Lea ein. 'Und, dass Kyle bei euch im Haus wohnt, hat auch noch ein entsprechendes Gewicht.'
Die vier Freundinnen sahen sich an und auf einmal mussten alle vier grinsen.
'Das ist zwar sehr kindisch' gab Vivien zu, während sie sich eine Erdbeere mit Sahne in den Mund schob, 'aber wir verhelfen ihm ja nur zu dem Besten, was ihm je passieren könnte: unsere Irina!'
Die Mädchen lachten bis ihnen die Tränen kamen und heckten immer neue, verbesserte Pläne aus und leeren nach und nach, auch die zweite Flasche Sekt.
Nachdem so um 2 Uhr alle Chips, die Schokoladenkekse und alle anderen Leckereien restlos verputzt waren, machten sich die vier wankend auf zu Irina nach Hause.
Dort verabschiedeten sich Vivien, Lea und Naomi und machten sich auf zu sich nach Hause, während Irina in ihr Zimmer schlich, es gerade noch schaffte sich auszuziehen und dann todmüde ins Bett fiel.
'Nur noch 5 Stunden schlafen!' dachte sie mit einem leisen Stöhnen.
Wie sollte sie morgen nur aufstehen? fragte sie sich. Aber das fragte sie sich schließlich jeden Mittwochabend.
Mit diesem Gedanken und einem leichten Schmunzeln auf dem Gesicht schlief sie auch gleich ein.







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