Braune Augen sind gefährlich, aber in der Liebe ehrlich...

Autor: its mee_
veröffentlicht am: 14.08.2009




Meine Kehle brannte wie Feuer, als ich aufwachte. Alles in mir schrie nach Wasser. Mühsam quälte ich mich vom Sofa hoch und passte dabei auf, dass ich Miri nicht weckte, die zusammengekuschelt am anderen Ende der Couch selig vor sich hin schlummerte.
Müde tappte ich in die Küche Richtung Wasserhahn. Erst als ich das kühle Nass in meinen Mund fließen spürte, wurde ich etwas munterer. Ein schwerwiegender Fehler. Sofort schossen mir wieder Erinnerungen der Party ins Gedächtnis. Ich drehte das Wasser ab und suchte im Dunkeln nach einem Lichtschalter, damit ich die Zeiger auf der Wanduhr besser sehen konnte.
Plötzlich legten sich von hinten zwei Hände auf meine Taille. Erschrocken konnte ich gerade noch einen Schrei unterdrücken. 'Was..?', fragte ich, doch Leon unterbrach mich. 'Schhh..', machte er und legte seine Lippen auf meinen Hals. Ich roch, dass er betrunken war. 'Leon, lass das', fauchte ich wütend und wollte mich von ihm losreißen. Doch er drehte mich zu sich und legte die Finger um meine Handgelenke. Ich hatte keine Chance von ihm wegzukommen, dazu war er zu stark. Aber ich wollte eigentlich auch gar nicht von ihm wegkommen. Genussvoll schloss ich die Augen, als er mir die Haare aus dem Gesicht strich und mich vorsichtig küsste. Ich hielt ganz still, ließ ihn gewähren. Dabei wirbelten meine Gedanken durch den Kopf. Ich bedeutete ihm nichts und doch küsste er mich nun schon zum zweiten Mal. Wieder war der Kuss voller Zärtlichkeit und Sehnsucht. Entweder wollte er nicht zugeben, dass er mich mochte oder seine Küsse waren einfach immer so und er küsste mich nur, weil er betrunken war und dann wie jeder Junge gerne knutschte.
Plötzlich spürte ich etwas Nasses auf meiner Wange. Sanft schob ich Leon ein Stück von mir weg und bemerkte überrascht, dass ihm die Tränen hinunterliefen. 'Was ist los?', fragte ich besorgt. Er drehte seinen Kopf weg. 'Ich hab was im Auge', erklärte er heiser, dann ließ er mich los. Panik stieg in mir auf. Wenn er mich jetzt los ließ, war das vielleicht sein letzter Kuss für immer gewesen. Seine letzte Umarmung. Ich zog ihn an mich. 'Okay', flüsterte ich und legte meine Lippen auf seine. Mein Herz klopfte wie verrückt und meine Gedanken waren ein einziges Chaos. Aber ich war glücklich. Ich wollte nicht, dass dieses schöne Gefühl der Vertrautheit, der Geborgenheit, zwischen ihm und mir wegging.
Es dauerte nicht lange, dann löste er sich wieder von mir. 'Geh weg, verschwinde', flüsterte er, aber es hörte sich nicht feindselig an. Eher traurig. 'Warum?', fragte ich verzweifelt.'Weil es besser ist so. Das zwischen mir und dir funktioniert nicht. Wir gehören nicht zusammen.', sagte Leon und sah mich nicht an, als er noch einmal meinte, 'Du bedeutest mir nichts.'
Ich war mir sicher, dass er log. So verdammt sicher. Aber ich hatte keine Ahnung, warum er log.
Deshalb nickte ich nur und ging. Zu Miri aufs Sofa. Ich legte mich zu meiner Freundin und lauschte Leons Schritten im Haus. Erst als ich seine Zimmertür zugehen hörte, seufzte ich und begann mir den Kopf darüber zu zerbrechen, warum er nicht wollte, dass ich ihm zu nahe kam. Die ganze Nacht lag ich wach und dachte nach. Eine Weile nachdem die Sonne aufgegangen war, packte ich meine Sachen und ging. Nachdem ich die Haustür hinter mir zugemacht hatte, spürte ich Blicke im Rücken. Als ich hinaufsah zu den Fenstern, sah ich nur mehr die Vorhänge in Leons Zimmer, die sich bewegten.







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