Kl?nge der Nacht

Autor: _Britta_
veröffentlicht am: 22.04.2009




Prolog
<bR>Niemals h?tte ich gedacht das es so weit kommen w?rde. Mein K?rper erstarrte, ich war wie leblos. Meine Gedanken ging hin?ber zu den Augenblicken, an denen er noch gelebt hatte. Wie wir zusammen Eis essen waren im Sommer und er mich dabei bekleckert hatte. Oder sein Lachen wenn ich wieder einmal etwas lustiges gesagt hatte. Seine Stimme war immer so warm gewesen, so freundlich. Und seine ganze Art, sein Wesen. Auch er hatte mich immer zum Lachen gebracht. Ich erinnerte mich an seine H?nde. Wie er mir damit ?ber meinen R?cken gestreichelt hatte. Und wie wir zusammen getanzt hatten, oh ja er war ein guter T?nzer gewesen. Ich wei? noch wie wir uns kennen gelernt hatten. Es war auf einem Ball gewesen. Ich war nur so zum Spa? hingegangen, ohne Begleitung. Und er hatte mich angesprochen, er hatte mit mir getanzt. Und er hatte gestrahlt wie ein Engel. Ich wei? noch das sein Haar so sch?n gewesen war, wie Gold hatte es geschienen. Und seine Kleidung hatte meine Lieblingsfarbe gehabt: Rot. Doch jetzt war es vorbei. Ich merkte wie ich meine Tr?nen nicht mehr zur?ck halten konnte. Wie lange hatte ich schon nicht mehr geweint, doch jetzt weinte ich. Ich weinte um einen Bruder, einen Freund, einen verloren gegangenen Engel. Wie hei?e Perlen rannen mir die Tr?nen ?ber das Gesicht. In der Hand hielt ich immer noch die Rose aus Plastik, die er mir einmal geschenkt hatte. Er hatte mir versprochen,so lange bei mir zu bleiben, wie diese Rose bl?hte. Er hatte sein Verprechen gebrochen. Wie konnte man einen lieben wenn man Tot war? Langsam sank ich auf die Knie. <bR>'Warum?' <bR>'Warum hast du mir das angetan? Verdammt warum?' <bR>Ich schrie meinen Schmerz heraus. Die B?ume rauschten im Wind, es war mein Trauerlied. Ich blickte auf sein Grab. 'Warum', fl?sterte ich leise. Und dabei hatte alles so sch?n angefangen. Aber es war vorbei. Ich steckte die Rose auf sein Grab und ging. Es war vorbei. Ich konnte nichts mehr machen. Der Kies unter meinen F??en knirschte und kein einziger Vogel sang. Dabei war es Sommer. Diese Stille. Ich konnte mein eigenes Herz schlagen h?ren. Er hatte mich allein gelassen, dachte ich. Allein mit der Stille. <bR><bR>'Ninii. Wo steckst du? Nini?' <bR>Die Stimme meiner Schwester riss mich aus dem Schlaf. M?de blickte ich um mich. Ich h?rte jemanden laut die Treppe herauf kommen und gleich darauf in mein Zimmer st?rmen.'Ninia Charlotte Weber.Was ist blo? los mit dir?' <bR>Entr?stet blusterte sie sich auf. In solchen Momenten war sie wie meine Mutter. Und auch noch meinen ganzen Namen zu gebrauchen. Das tat sie immer, wenn sie mich ?rgern wollte. Und ich konnte es bis auf den Tot nicht ausstehen, wenn sie das machte! Beleidigt setzte ich mich auf. <bR>'Was ist dir denn ?ber die Leber gelaufen? Ich habe doch noch den ganzen Tag Zeit', maulte ich und stieg aus dem Bett. W?hrend ich ins Bad lie? musste ich mir die ganze Zeit Vorw?rfe anh?ren. <bR>'Du bist viel zu sp?t! Wie willst du den da ?berhaupt aufkreuzen? Und dein Kleid m?ssen wir auch noch besorgen! Oh das wird einfach zu viel. Schon auf die Uhr gesehen? Es ist halb zw?lf! Und um sechs f?ngt der Ball schon an! Jetzt beeil dich mal. Das schaffen wir doch nie!' <bR>Meine Schwester raufte sich die Haare. Ob sie wohl hyperventilieren w?rde? Vorsichtig mussterte ich sie. <bR>'Was ist denn? Warum starrst du mich so an, du musst dich beeilen! Wenn wir noch alles erledigen wollen, dann spute dich gef?lligst. Geh duschen und komm dann sofort runter!'Mit lautem gepoltere verschwand sie. In solchen Momenten tat sie mir fast leid. Meine Mutter war letztes Jahr gestorben. Diagnose: Lungenkrebs. Die ?rzte konnten nichts mehr tun. Einen Vater hatte ich nicht. Er hatte meine Mutter verlassen als sie mit mir schwanger war. Da meine Schwester zu dem Zeitpunkt schon vollj?hrig gewesen war und gut verdiente hatte sie sich sofort bereit erkl?rt, mich aufzunehmen. Und ich machte es ihr wirklich nicht leicht! Sie bem?hte sich immer, mir es recht zu machen und steckte selber viel weg. Kopfsch?ttelnd ging ich ins Bad. Ich sollte wohl wirklich mehr R?cksicht auf sie nehmen. Schnell machte ich mich fertig und ging hinunter. Ich wurde schon empfangen'Na endlich. Das hat ja gedauert! na hop, wir m?ssen los. Geh schon es ist zw?lf Uhr! Wenn wir unseren Zeitplan einhalten schaffen wir es bis vier wieder zuhause zu sein! Also beeilung,beeilung!' <bR>So schnell wie ich konnte lief ich ans Auto. Wow! Die wahr heute aber gut drauf, trotzdem freute ich mich das sie sich extra wegen mir frei genommen hatte. Jetzt wurde mir das alles erst bewusst. Aber bedanken konnte ich mich sp?ter auch noch. Also ins Auto und schon fuhren wir los. Unsere erste Haltestelle war der B?cker. Wir bestellten uns belegte Br?tchenund a?en sie gem?tlich auf. So viel Zeit musste sein hatte ich meiner Schwester erkl?rt. Aber danach ging es z?gig weiter. Die Stadt in der ich seit einem Jahr wohnte war f?r mich immer noch fremd. Die ganzen vielen Stra?en und Wege, ich w?rde mich hier wohl nie zurecht finden. Meine Gedanken schweiften ab. Fr?her hatte ich in einem kleinen Ort gewohnt, sch?n ?bersichtlich und gem?tlich. Jetzt ging das ja nicht mehr. Leider. Ich hatte seit dem Tot meiner Mutter niemandem mehr wirklich getraut, au?er meiner Schwester. Vielleicht war das der Grund warum ich weg wollte. Heute weg wollte. Ich denke, ich bildete mir ein, das wenn ich weg gehen w?rde und neue Leute kennen lernen w?rde alles besser werden w?rde. Naja, vielleicht w?rde es das ja auch. <bR>Unsanft wurde ich an der Schulter ger?ttelt. <bR>'Wir sind das. Na komm schon, schnell schnell!', sagte meine Schwester aufgeregt und schleifte mich aus dem Auto. Das Geb?ude, das ich jetzt vor uns sah war atemberaubend! Vollkommen wei? und rie?eige Schaufenster aus denen uns herrliche Kleider anschauten. Alle M?digkeit war mit einem Schlag verschwunden. Meine Schwester brauchte mich nicht mehr mitschleifen. Ich ging freiwillig. Die Kleider waren so sch?n dass ich mich gar nicht entscheiden konnte. Letztendlich entschied meine Schwester f?r mich. Ich bekam ein schwarzes, enganliegendes Kleid mit abnehmbarer Schleppe. Dazu eine Rote Rose ins Haar, rote Handschuhe, roten Schmuck und rote Schuhe. Ich sah atemberaubend aus. Meine Schwester hatte wirklich Geschmack. Gl?cklich verlie?en wir das Gesch?ft. Zur Feier des Tages gingen wir noch in ein Cafe und tranken den besten Kaffee den sie hatten. Danach gingen wir nach hause. Endlich angekommen legte ich mich ersch?pft aufs Bett. Der Abend w?rde perfekt werden. Da war ich mir hundertprozentig sicher. ?bergl?cklich wie noch nie machte ich mich fertig. Eine Stunde Fahrt, da blieb nicht mehr viel Zeit. Kaum war ich angezogen ging es auch schon los. Die Autofahrt war das schlimmste. Dieses elendige warten. Aber ich schaffte es nicht einzuschlafen. Und endlich kamen wir an. Ich wollte schon aussteigen da z?gerte ich noch einmal. <bR>'Na los geh schon. Du schaffst es.' <bR>'Das ist es nicht, ich wei? das ich es schaffe. Ich wollte dir nur danken. F?r alles. Ich wei? das du es nicht leicht hast und...'. <bR>'Hey hey hey.Ist schon in Ordnung ich mache das gern. Du bist meine kleine Schwester.'Aufmunternd l?chelte sie mir zu. <bR>'Und jetzt geh schon'.<bR>Sie gab mir einen Klaps auf den Hintern und ich stieg aus. Das war meine Schwester. Mir einem Glanz in den Augen sah ich ihr hinterher bis sie verschwunden war. Dann atmete ich noch einmal tief ein und drehte mich um. Die Nacht war warm und der sanfte Wind blies mir die ersten Kl?nge der Musik um die Ohren. L?chelnd lief ich los.







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz