Beautiful mess - manchmal kommt alles anders...

Autor: xAlinax
veröffentlicht am: 22.05.2009


Sehr kurz geworden diesmal. Tut mir Leid :)

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'Ist es nicht seltsam,
dass Freudentränen genauso schmecken,
wie die aus Schmerz und Kummer,
sie unserem Leben aber einen völlig
anderen Geschmack verleihen?'
'Da seid ihr ja!'
Als Marc vorsichtig die Augen öffnete, sah er direkt in Alex' Gesicht, das dem seinen unangenehm nah gekommen war. Charlie lag immer noch wie einige Stunden zuvor an ihn gelehnt und schlief seelenruhig. Doch als Tina sie unsanft am Arm rüttelte, öffnete auch sie ihre Augen. Einige Sekunden sah sie irritiert durch die Gegend, dann sagte sie leise: 'Schon Tag?'
Marc sah, dass seine Freunde inzwischen alle Sachen gepackt hatten und es war kaum zu übersehen, dass sie aufbruchbereit waren und nur nach ihm und Charlie gesucht hatten. Jetzt, da sie die beiden gefunden hatten, an einem Baum mitten in einem riesigen Wald, weiter weg von dem eigentlichen Lagerplatz, kamen natürlich Fragen auf.
Marc rappelte sich auf, klopfte seine Jeans sauber und streckte dann Charlie eine Hand entgegen, um auch ihr aufzuhelfen.
'Was war los?', fragte Chris neugierig, als sie sich auf den Weg zurück zur Schule machten. 'Ihr wart plötzlich weg.'
Charlie zögerte, doch als Marc keine Anstalten machte, etwas zu sagen, übernahm sie das Sprechen und erzählte den anderen, was geschehen war.
Marc hörte nur mit halbem Ohr zu; er hing noch dem Morgen mit Charlie hinterher. Immer wieder stellte er sich dieselbe Frage: Warum? Er wusste doch, dass er das nicht wollte. Wieso also hatte er sich nicht dagegen gewehrt, als Charlie ihn geküsst hatte? Marc biss sich auf die Lippe. Warum musste er nur immer alles falsch machen? Charlie war sehr sensibel, er würde es nicht übers Herz bringen, ihr zu sagen, dass das alles keine Bedeutung hatte. Aber er konnte ihr doch auch nichts vormachen, was wäre er denn dann für ein Freund gewesen?'Scheiße, der Baker steht vor der Tür!', rief Alex plötzlich und riss Marc aus seinen Gedanken. 'Was sollen wir denn jetzt tun?!'
Marc hob den Kopf und musste feststellen, dass sein Freund Recht hatte. Der Direktor stand am Haupteingang der Schule und sprach mit dem Hausmeister. Es war unmöglich, da unbemerkt in die Schule zu gelangen, es sei denn…
'Klettern wir doch einfach durch das Fenster in unserem Zimmer', schlug Charlie vor. 'Das war offen und im Schulgarten lässt sich ganz bestimmt irgendwo eine Leiter auftreiben.''… wir gehen durch den Hintereingang, der zur Sporthalle führt', beendete Marc seinen Gedanken laut und fragte sich gleichzeitig, wieso sonst keiner auf diese simple Idee gekommen war.
Sie wollten sich gerade in Bewegung setzen, da sah Mr. Baker plötzlich auf und entdeckte seine Schüler. Er wechselte noch schnell einige Worte mit dem Hausmeister, ehe er direkt in ihre Richtung kam. Es war nun vollkommen sinnlos, jetzt noch wegzulaufen, das leuchtete allen ein. Deswegen bewegten sie sich nicht von der Stelle und warteten darauf, dass der Direktor endlich ankam.
'Ab auf mein Büro', sagte er freundlich, kaum dass sie ihn hören konnten, 'ich habe eine Überraschung für euch.'
Überraschung? Das hörte sich ganz und gar nicht gut an!

Jasmin hatte Maja mit Freuden wieder in ihrem Zimmer aufgenommen und ihr auch beim Auspacken ihrer Sachen geholfen. Maja war froh, wieder in ihrer gewohnten Umgebung zu sein, sie hatte diese Ordnung beinahe vermisst. Zugegeben, sie war nie sonderlich ordentlich gewesen, aber dieses Chaos in Tinas und Charlies Zimmer war extrem gewesen. Maja könnte sich nicht vorstellen, in diesem Zimmer tagein tagaus leben zu müssen.
Mit Jessica hatte Maja bisher noch nicht gesprochen, aber sie war sich sicher, dass Jessica sich bald wieder beruhigt hatte und man mit ihr normal reden konnte.
Nun saß sie in ihrem Zimmer alleine auf dem Sofa, teils am Boden zerstört und zugleich so wütend, dass sie am liebsten etwas kaputt gemacht hätte.
Hieß es nicht, Zeit heilt alle Wunden? Maja glaubte nicht daran. Sie glaubte nicht, dass dieser Zustand, in dem sie sich befand, jemals wieder vergehen würde.
Sie hatte schon öfter geglaubt, dass sie verliebt sei. Aber damals war sie noch ein kleines Kind gewesen, sie hatte keine Ahnung gehabt. Sie hatte doch auch an Frösche geglaubt, die sich in einen Prinzen verwandelten. So ein Schwachsinn…
Wenn sie gewusst hätte, was passieren würde, hätte sie sich niemals auf das alles eingelassen. Sie hätte Marc niemals so nah an sich rankommen lassen, niemals. Sie hätte gleich die Klasse gewechselt, die Schule, die Stadt! Aber nun war es zu spät, sie war in eine Falle getappt, aus der niemand sie befreien konnte. Es war wie ein riesiges Labyrinth, in dem sie herumirrte, ohne Aussicht auf ein Ende.
Maja versuchte sich auf das Kreuzworträtsel vor ihr zu konzentrieren, das sie sich zur Ablenkung aus Jasmins Schrank geholt hatte. Das deutsche Wort für car, vier Buchstaben… Maja war unfähig klar zu denken. Das einzige Wort mit vier Buchstaben, dass ihr in den Sinn kam, war M-A-R-C. Ohne großartig darüber nachzudenken, trug sie dieses Wort ein.Gut… Marc… kalt… Marc… innerhalb kürzester Zeit hatte Maja alle Felder, in denen ein Wort mit vier Buchstaben stehen sollte, mit diesem Namen gefüllt. Erst, als sie fertig war und ihr Werk noch einmal betrachtete, kam sie sich doof vor. Konnte Liebe wirklich so krank machen?
Maja zerknüllte die Zeitschrift gerade noch rechzeitig, denn Sekunden später betrat Jasmin das Zimmer. Maja nahm einen Hauch ihres Lieblingsparfums war und fragte sich, ob Jasmin vielleicht an ihren Sachen gewesen war, doch sie kümmerte sich nicht allzu lange darum.'Weißt du schon das Neueste?', fragte Jasmin und schloss die Tür hinter sich. 'Die Sache mit eurem heimlichen Campingausflug hat sich herumgesprochen. Jetzt sagt man sich, dass alle Beteiligten außer dir von der Schule geworfen werden.'
'Was?' Maja sah Jasmin mit weit aufgerissenen Augen an. Mr. Baker wollte allen Ernstes so viele Leute auf einmal von der Schule werfen?!
Jasmin nickte. 'Ja, du hast richtig gehört. Was starrst du mich so verdattert an? Du solltest doch froh sein, dass die endlich von hier verschwinden.'
Maja schüttelte den Kopf. 'Nein, Jasmin. Du verstehst das alles nicht! Sie werden meinetwegen von der Schule geworfen! Nur weil ich sie verraten habe. Und ich darf bleiben. Was glaubst du, was passiert, wenn sich erstmal herumspricht, wer dafür gesorgt hat, dass die Beliebtesten der ganzen Schule rausgeschmissen wurden?'
Jasmin zuckte nur leicht mit den Schultern. 'Dann wirft Mr. Baker die eben auch raus. Na und?'
Maja sprang auf und verdrehte die Augen. Jasmin verstand das alles nicht. Als wenn man eine ganze Schule rausschmeißen konnte! Mr. Baker wäre so schneller wieder arbeitslos geworden als ihm lieb war.
Maja sprang auf und hastete zur Tür. Sie musste Mr. Baker sprechen und ihn davon überzeugen, dass er die anderen nicht einfach so rauswerfen konnte. Sie erhoffte sich einen kleinen Pluspunkt nach dem Gespräch gestern.
'Warte, Maja! Ich weiß doch noch nicht einmal, ob das alles-…', wollte Jasmin ihre Freundin zurückhalten, doch Maja war schon auf den Gang gestürmt und ging nun mit eiligen Schritten in Richtung Büro.
Auf dem Weg zu Mr. Baker (Maja konnte sich einfach nicht an ‚Dad' gewöhnen) kam Marc ihr entgegen. Ihr Körper versteifte sich, sie streckte den Rücken, hob den Kopf an und ging demonstrativ an ihm vorbei, ohne ihn auch nur ein einziges Mal anzusehen. Dabei rammte sie ihn aus Versehen, doch das tat ihr nicht sonderlich Leid.
Dann setzte sie ihren Weg fort, ohne noch einmal zurückzublicken.







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