Beautiful mess - manchmal kommt alles anders...

Autor: xAlinax
veröffentlicht am: 25.04.2009


Ich hab noch weiter geschrieben, aber das reicht erstmal '-'

Viel Spaß bei Teil 17 :'D

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'Damals, als ich mit dir Schluss gemacht habe, dachte ich, dass es der einzige Weg wäre. Ich selbst habe heute noch furchtbare Angst davor verletzt zu werden und ich wollte mich früher dadurch schützen. Ich dachte, ich würde von dir loskommen, irgendwann. Tausend Mal habe ich mir das gesagt, immer und immer wieder. Aber im Gegenteil. Du hast mir so sehr gefehlt und dass du weder auf meine Anrufe, noch auf meine Briefe reagiert hast, war eigentlich schon zu viel für mich. Aber ich wollte stärker sein und fing an, mich zu verstellen. Plötzlich schien mir nichts mehr auf dieser Welt wirklich richtig Bedeutung zu haben und mein einziges Ziel war nur noch: Maja muss wieder mit mir reden. Es hat mich regelrecht krank gemacht. Doch am Schlimmsten war es, als ich dir eines Tages begegnet bin, damals in der Stadt, erinnerst du dich? Du sagtest, ich solle aus deinem Leben verschwinden. Du nanntest mich einen Arschloch, vor all deinen Freunden. Und dann hast du mich stehen lassen.'Maja schluckte schwer. Sie erinnerte sich. Sehr gut sogar. Ein dicker Kloß saß in ihrem Hals und machte es unmöglich zu sprechen.
'An diesem Abend', fuhr Jake nach einer kurzen Pause fort, 'habe ich dann gedacht, nun ist alles vorbei. Ich klickte mich im Internet durch verschiedene Foren, bis ich auf eins stieß, dass mich ansprach. Es war krank, ich wusste es, doch es schien der einzige Ausweg aus diesem Teufelskreis zu sein.'
Maja erkannte, dass sich Tränen in Jakes Augen bildeten und sie merkte, dass er krampfhaft versuchte sich zu fangen und bloß nicht auf der Stelle loszuheulen. Er ballte die Hände zu Fäusten, ehe er weiter sprach.
'Es war ein Forum, der sich mit dem Thema Selbstmord auseinandersetzte.'
Maja unterdrückte einen spitzen Schrei bei diesen Worten. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie ihren Freund an und eine unglaubliche Angst machte sich in ihr breit. Tausend Dinge gingen ihr durch den Kopf, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen.
'Nein', hauchte sie fassungslos, 'nein, Jake, ich-… du-…'
'Warte Maja, ich bin noch nicht fertig. Du wolltest die ganze Geschichte hören, hier hast du sie. Auf jeden Fall suchte ich in diesem Forum nach verschiedenen Möglichkeiten und war doch ziemlich überrascht, was es so alles gab. Ich hatte alles perfekt geplant, sogar einen Abschiedsbrief geschrieben, in dem ich dich erwähnte. Doch an dem Tag, an dem es geschehen sollte, kam plötzlich Panik in mir auf. Ich wusste erst nicht warum, doch mit einem Blick auf den Kalender wurde mir bewusst, dass es dein Geburtstag war. Ich schickte dir eine SMS und dachte, das war's jetzt. Doch als du mir geantwortet hast, ich weiß nicht, warum, doch in diesen Moment wurde mir klar, dass ich das alles nicht tun konnte. Ich habe mich gezwungen, diesen ganzen Mist zu vergessen. Leider ohne Erfolg.' Jake schüttelte leicht den Kopf, ehe er weiter sprach. 'Ich fing an, Tagebuch zu führen und meinen ganzen Schmerz in Texten zu verarbeiten. Es hat wirklich gut funktioniert und ich schöpfte neuen Mut. Ich fing wieder an, Kontakt mit dir aufzunehmen und hoffte, dass wir wenigstens Freunde bleiben würden. Aber nein, auch da blocktest du wieder ab. Gestern, als du mich aus deinem Zimmer geworfen hast, starb dann auch das letzte bisschen Hoffung in mir. Es war sozusagen das Ende. Nicht, dass ich wieder an Selbstmord dachte, nein. Es war einfach vorbei. Du und ich. Das würde niemals wieder etwas werden, in diesem Moment verstand ich erst. Aber als du dann zu mir gekommen bist, da konnte ich einfach nicht mehr. Ich wollte nicht zulassen, dass durch deinen Besuch diese Hoffnung nun doch wiederaufkeimt, und habe deswegen schroff und unfreundlich reagiert. Aber plötzlich, ich weiß nicht, was mich dazu bewegt hat, da habe ich diese Hülle einfach fallen lassen. Es war ein Fehler, den ich erst bemerkt habe, dass ich dir sagte, dass du gehen sollst. Ich halte solche Demütigungen einfach nicht aus, es ist zu viel für mich. Aber ich wusste auch nicht, wem ich mich anvertrauen sollte. Mein einziger Freund zu diesen Zeiten war dein Foto…' Dann schnaubte er leise. 'Du hältst mich jetzt für einen ziemlichen Freak, oder?'
Es dauerte eine Weile, bis Maja begriff, dass dies eine Frage war. Sie ging auf Jake zu, setzte sich neben ihn und antwortete mit kaltweißen Gesicht: 'Nein. Nein, das tue ich nicht. Jake, ich-… ich hatte ja keine Ahnung! Es tut mir Leid, was ich dir angetan habe. Ich wollte es nicht… Oh ich bin ja so froh, dass du dich damals nicht wirklich umgebracht hast!'Und mit diesen Worten fiel sie dem Jungen um den Hals. Tränen liefen ihr über die Wangen, doch sie machte keine Anstalten, sie wegzuwischen. Es hatte eine beruhigende Wirkung, feststellen zu können, dass Jake hier vor ihr saß, Fleisch und Blut, lebendig. Sie spürte seine Hand auf ihrem Rücken.
'Es tut mir Leid', flüsterte sie wiederholt und kämpfte gegen einen erneuten Heulanfall an.'Ich werde es überleben', gab Jake zurück und Maja war ihm dankbar, dass er nicht sagte, dass es nicht schlimm ist. Sie wusste, dass sie sich absolut absurd und unfair verhalten hatte und bei den Gedanken, Jake könne sich umbringen, wurde ihr übel.
'Verdammt, was für ein Idiot ich war', sagte Maja es war ein schwaches Lächeln auf ihrem Gesicht war zu sehen.
'Nenn dich keinen Idioten, Maja. Du wusstest doch nicht, dass-… es alles anders kommen könnte als du denkst', entgegnete Jake und nahm ihre Hand. Kurz schwieg er, aber dann sagte er leise: 'Liebe kann einen ganz schön krank machen, stimmt's?'
Maja nickte schwach.
'Ja', antwortete sie dann leise, 'ja, das kann sie.'

'Auf Wiedersehen', sagte Maja und drückte Stella fest. 'Kommt mich möglichst bald wieder besuchen, ja?'
Stella nickte und löste sich aus der Umarmung.
'Du auch, Jo.' Maja ging lächelnd auf ihren besten Freund zu und schlang ihre Arme um ihn. 'Dass du mir das nächste Mal ja nicht mit einer neuen besten Freundin ankommst.'
'Natürlich nicht', entgegnete dieser lachend und küsste sie auf die Wange. 'Als wenn man dich einfach so ersetzen könnte.'
'Machs gut, Mom', wandte Maja sich nun an ihre Mutter, die hinter Stella stand und ziemlich nervös von einem Bein auf den anderen trat. Sie hatten das Thema Mr. Baker nicht nochmals angesprochen und die Stimmung war deshalb auch dementsprechend mies.
'Du auch, Schatz.'
Schatz, dachte Maja und verzog leicht das Gesicht. Es hörte sich inzwischen merkwürdig fremd an, wenn sie es sagte.
Die Tür des Haupteinganges wurde geöffnet und Jake kam heraus, voll bepackt mit Stellas und seinen Taschen. Mühsam ging er die wenigen Stufen hinunter und ließ die Sachen dann mit einem Schnauben auf den Boden fallen. Stella beschwerte sich, dass sich daran wertvolle Dinge befanden, doch Jake kümmerte sich nicht darum.
'Jake.' Maja lächelte bei seinem Anblick. 'Ich dachte schon du würdest gar nicht mehr kommen. Ich wollte mich von euch verabschieden.'
Sie trat einen Schritt auf ihn zu und schloss ihn dann fest in ihre Arme. Sie fühlte sich gut dabei.
'Auf Wiedersehen', flüsterte sie und fügte dann hinzu: 'Und pass auf dich auf, Jake.''Das werde ich', antwortete dieser ebenso leise und es klang aufrichtig. 'Jetzt erst recht. Für dich.'
'Nein, Jake', entgegnete Maja leise, 'nicht für mich. Für dich.'
Jake lächelte und Maja erwiderte es. Jos Blicke ignorierte sie. Er wusste nichts von dem Gespräch und demnach auch nicht, dass sie sich wieder vertragen hatten. Aber das musste er auch nicht, fand Maja und hatte es ihm besten Gewissens verschwiegen. Wenn Jake wollte, würde er es ihm selbst sagen.
'Bis dann, arrogante Schnepfe', sagte Jake nun laut und zwinkerte ihr dabei unauffällig zu. 'Auf dass wir uns nie wieder sehen müssen.'
'Auf nimmer Wiedersehen, Idiot', entgegnete Maja und es fiel ihr schwer nicht auf der Stelle loszulachen. Jake verzog keine Miene, aber sie hatte noch nicht so viel Übung darin.Stella und Jo tauschten irritierte Blicke, ehe sie in das Taxi stiegen, dass gerade eben gekommen war und nun auf sie wartete.
Maja winkte ihnen nach, bis das Auto nicht mehr zu sehen war. Aber selbst dann stand sie noch auf der Stelle und starrte die Straße hinauf. Lächelnd.







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