Elbenfluch

Autor: _Britta_
veröffentlicht am: 17.07.2009




Ich wachte mit schmerzendem Kopf in meinem Bett auf. Wie war ich hierher gekommen?
Ich wusste nur noch dass ich zu Abend gegessen hatte und dann ein ziemlich nettes Gespräch mit meiner Familie gehabt hatte…ich glaube über meine Kindheit oder so…oder nein…warte, es war über etwas anderes! Aber immer wenn ich es fast wusste wurde ich so unendlich müde…deswegen ließ ich es.
Komisch, jetzt war ich hellwach. Aber ich dachte nicht darüber nach. Ich war schon angezogen…auch seltsam aber egal, vielleicht hatte ich gestern vergessen mich auszuziehen…wer weiß?
Ich ging ins Bad und wusch mich. Danach ging ich aus meinem Zimmer und lief die Gänge entlang. Meine Familie wartete schon im Esszimmer auf mich.
'Guten Morgen, meine kleine Schönheit, wie geht es dir?'
Mein Vater stand auf und schaute mich prüfend an. Ich fühlte mich sehr unwohl, ich hatte doch nichts verbrochen oder?
'Mir geht es gut, danke.'
'Wirklich?'
'Ja…wirklich was ist denn los?'
'Ach…ähmm eigentlich nichts es tut mir leid, du musst ja immer noch ziemlich verwirrt von all dem neuen hier sein und ich konfrontiere dich mit all dem hier. Setz dich doch und iss auf.'
Ich versuchte zu lächeln und setzte mich etwas steif hin. Mein Vater hatte geschickt vom Thema abgelenkt und ich wollte wissen was er meinte. Doch als ich daran dachte was es sein gewesen sein könnte wurde ich wieder unendlich müde. Ich versuchte meine Neugierde auf später zu verschieben und siehe da ,ich war wieder hellwach! Aber was wunderte ich mich…vielleicht war ich einfach nur schlecht drauf wegen der Prophezeiung die ich gestern gelesen hatte, wen würde es verwundern?
Ach ja, die Prophezeiung…Und Tot und Verderben warten schon auf sie. Das warne die Zeilen weswegen mir mein Vater gestern das Gedächtnis gelöscht hatte…
Moment mal!


Er hatte mir mein Gedächtnis gelöscht! Das war es, ich erinnerte mich. Meine Gedanken gingen zu dem Punkt zurück an dem es passiert war..


-Mein Vater kniet vor mir-
-Er drückt mir ein Tuch auf das Gesicht-
-Vor Schreck atme ich ein-
-Alles um mich herum wird Schwarz-


Ich ließ meine Gabel fallen. Klirrend landete sie auf meinem leeren Teller. Erschrocken starrten meine Eltern mich an. Mein Bruder jedoch blieb entspannt sitzen.
'Hatte ich nicht gesagt dass sie sich wieder erinnern wird? Es hat nichts genutzt, außer das sie nachher schreckliche Kopfschmerzen bekommen wird.'
Ich konnte es nicht fassen, sie hatten mir so etwas tatsächlich angetan…meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich konnte meine Eltern nicht ansehen, nicht nachdem sie mir das angetan hatten…ich war enttäuscht. Langsam stand ich auf und ging aus dem Raum. Niemand hielt mich zurück.


Ich ging lange bis ich irgendwann aus dem 'Palast' oder was auch immer heraustrat. Ich kam an einer Bank vorbei…naja wie immer war Bank etwas untertrieben…sie hatte in etwa die Größe eines Schrankes, umgekippt also. Vorsichtig setzte ich mich auf sie und starrte in den Himmel. Es war ein schöner Tag…ich spürte wie mir die tränen in die Augen stiegen. Nein1 Ich durfte nicht weinen, ich versuchte an den Steinritter zu denken…er war leblos und weinte auch nicht. Und gleich ging es mir viel besser. Komisch, genau in diesem Moment musste ich an Lukas denken. Er hätte heute mit mir ein Date gehabt…wäre nicht alles so gekommen. Er wird sich sicher fragen was mit mir los ist, wo ich bleibe… es wäre bestimmt etwas aus uns geworden. Ich hatte mich vor drei wichen in ihn verliebt und ihn angesprochen. Wie sich herausgestellt hatte war er auch in mich gewesen. Und so hatten wir für heute ein Date ausgemacht. Aber das Schicksal hatte es anders mit mir gemeint. Ich war nicht für die Liebe bestimmt, nein für mich gab es nur den tot. Früher oder später würde es darauf hinaus laufen.Früher wohl eher, oder wie meine Lieblingsfigur immer gesagt hatte: Es gibt kein später also lasst es uns anfangen! Hmm lasst es uns anfangen und sterben! Das wäre wohl die Fortsetzung gewesen. Ich spürte wie mir eine einzelne Träne die Wange hinunter rollte und wie sie gleich darauf von jemandem weg gewischt wurde.
'Warum weinst du?'
Ich drehte mich herum und sah Tar hinter mir stehen.
'Was machst du denn hier?'
'Dein Vater hat mich geschickt, ich soll doch bitte nach dir sehen, denn dir geht es anscheinend nicht so gut…er hatte recht. Was bedrückt dich?' Er setzte sich neben mich und sah mich fragend an. In seinen Augen sah ich echte sorge um mich…das gab es selten.'Es ist nichts, mir geht es gut.'
'So siehst du aber nicht aus.' Er sah mich zweifelnd an.
'Es ist nichts, wirklich…lass mich bitte in ruhe ok?'
'Nein ich werde dich nicht in Ruhe lassen…erst wenn es dir wieder besser geht!'
'Wie bitte? Bist du jetzt etwa mein neuer Leibwächter? Lass mich in Ruhe ok!!!'
Ich schrie ihn an und stand auf um zu gehen, doch er hielt mich zurück.
'Es, es tut mir leid…ich wollte dir nur helfen und nicht von dir angeschrien werden…'Er sah mich an, in seinen Augen standen Tränen. Auf einmal fühlte ich mich schlecht! Wie konnte ich nur annehmen, ich wäre die einzigste der es miserabel geht? Ich hatte ihn echt verletzt.
'Tar…es tut mir leid, bitte weine nicht wegen mir.'
'Es ist schon ok, ich komme mit so was klar aber andere vielleicht nicht. Wir alle wissen dass es nicht leicht für dich ist, doch wir haben auch unsere Probleme. Du musst auch Rücksicht auf uns nehmen verstehst du?'
Ich war geschockt. Wie hatte ich ihm nur so etwas antun können?
'Ja ich verstehe das…es tut mir wirklich leid…'
Auf einmal fing ich an zu weinen…richtige Stürzbäche rannen mir meine Backen hinunter. Und auf einmal umarmte mich Tar. Es tat gut dass jemand da war an dessen Schulter ich mich ausweinen konnte. Seine starken Arme hielten meinen Weinanfällen aus, sein Mund sprach beruhigende Worte für mich und sein Körper gab mir halt. Wie ich so mit ihm verschlungen war und weinte merkte ich nicht wie die Zeit verging. Erst als die Sonne unterging und ich nicht mehr weinen konnte ließ er mich los und sah mir lange in die Augen. Das war der Moment an dem ich das erste Mal etwas für ihn verspürte. Doch er ließ mich los und ging ohne ein Wort zu sagen davon. Ich sah ihm solange hinterher bis er aus meinem Blickfeld verschwand.







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