In love again

Autor: Allegra
veröffentlicht am: 13.04.2009




***So noch ein Teil von mir. Ich bin so froh, dass mir zu dieser Geschichte immer wieder was einfällt. LG Allegra***

Kapitel 3

Die Melodie des Hochzeitsmarschs erstarb und die Gäste nahmen ihre Plätze ein. Hier und Da wurde noch getuschelt und Natalie nahm einige Floskeln auf.
*Eine schöne Braut*
*Eine schöne Hochzeit*
*Hoffentlich gibt es bald was zu Essen*
Das Räuspern des Pfarrers brachte Natalie aus ihren Gedanken und die Anwesenden zum Schweigen.
-Geehrte Anwesende, geehrte Eltern und natürlich geehrtes Brautpaar. - sagte er so laut, dass seine Stimme in die hintersten Ecken des großen Saals zu hören war. - wir haben uns hier versammelt und diesen Mann und diese Frau in den heiligen Stand der Ehe zu führen. - fuhr er fort, doch Natalies Gedanken schweiften erneut ab. Sie fragte sich, ob Jack noch hier war. Verstohlen blickte sie sich um, doch ihr Blickradius war zu klein und den ganzen Saal zu überblicken. Sie versuchte sich auf die Rede des Pfarrers zu konzentrieren, doch es gelang ihr einfach nicht. Seine Stimme klang so gedämmt, als ob er hunderte Meter von ihr entfernt wäre.

***So kurz vor der Hochzeit würde eine andere Braut vor Nervosität in Ohnmacht fallen, nicht so Natalie. Alle Vorbereitungen waren bereits getroffen und die Hochzeit kam immer näher. Natalies Ruhe und Gelassenheit brachte ihre beste Freundin und ihre Schwester zur Aufregung.
-Ich verstehe dich einfach nicht. - wunderte sich Sarah, die zu Natalies Füssen saß und ihre Zehnnägel lackierte, in einen sanften Rotton. - Vor meiner Hochzeit war ich total aufgeregt. - sagte Sarah und schon bei der Erinnerung verdrehte sie die Augen.
-Ich weiß nicht. - sagte Natalie bloß dazu und trug auf ihren Daumennagel einen Nagellack in dunkelrot auf. - Ich bin mir der Sache so sicher, dass ich gar nicht nervös zu sein brauche. Ich liebe Paul und er liebt mich. Wir sind schon seit fast drei Jahren zusammen. Es kann einfach nichts schief gehen. - fügte sie achselzuckend dazu. Misstrauisch schaute Sarah Natalies ins Gesicht, was sehr emotionslos und langweilig aussah.
-Sei mir jetzt nicht böse. - fing Sarah langsam und vorsichtig an. - Ich habe das Gefühl, dass dir die Hochzeit an deinem hübschen Hintern vorbeigeht. - sagte sie. Es entstand eine Pause. -Das ist doch Quatsch. - sagte Natalie mit einer wegwerfenden Bewegung. - Ich werde erst zehn Minuten vor der Trauung nervös. - meinte sie. Doch das überzeugte Sarah nicht, die bereits seit der High School ihre besten Freundin war.
-Du warst sogar vor jeder Matheklausur zwei Wochen im voraus nervöser als du es jetzt bist. - gestand Sarah und schraubte das Nagellackfläschchen zu. Sie erhob sich vom Boden und nahm neben Natalie auf der Couch Platz. Sie schaute in das hübsche Gesicht ihrer Freundin, doch wurde daraus nicht schlau. Natalie wand sich ebenfalls ihre Freundin zu.-Ich weiß. - gab sie zu und legte ihren Kopf auf Sarahs Schulter. - keine Ahnung, was mit mir los ist. - fügte sie hinzu. Sarah streichelte über Natalies Oberarm und sprach das aus, was Natalie seit mehreren Monaten, eigentlich seit dem Anfang ihrer Beziehung mit Paul, vermutete, aber Angst hatte sich das einzugestehen, geschweige den laut auszusprechen.-Ich habe das Gefühl, du liebst Paul gar nicht. - sagte Sarah.
-Natürlich liebe ich ihn. - sagte Natalie und sprang auf, um nicht in die Augen von ihrer Freundin zu schauen, die sie sicherlich bei dieser Lüge sofort ertappt hätte. - Sonst würde ich ihn ja nicht heiraten. - argumentierte sie und sammelte die Nagellackfläschchen auf, die auf dem Couchtisch standen.
-Mein Bauchgefühl, und das ist immer sehr zuversichtlich, sagt mit, dass du nur Jack entfliehen möchtest. - meinte Sarah.
-Ach was, - verärgert drehte sich Natalie zu Sarah um. - wo war denn dein Bauchgefühl, wo Viktor dich geschwängert hat. - warf sie Sarah an den Kopf und bereute es im gleichen Moment. Mit Tränen in den Augen schaute Sarah sie an. Natalie fühlte sich von ihrer Freundin, die ihr das sagte, was sie bereits selbst wusste, in die Ecke gedrängt und währte sich auf diese unfaire Weise. Bevor Sarah etwas antworten konnte, erklang ein Schrei aus dem Babyfon, das auf dem Fernseher stand und Sarah stand auf und nach Julie zu sehen.Währenddessen wurde Natalie von ihren Schuldgefühlen zerfressen. Sarah hatte es nicht verdient, dass sie mit ihr so sprach. Sie war immer für sie da, hat ihr Leid mit ihr geteilt und auch ihre Freuden.
Nach wenigen Minuten kam Sarah mit einem Babyfläschchen wieder zurück.
-Es tut mir leid. - entschuldigte sich Natalie bei Sarah. - Ich .. - fing sie an, doch Sarah schnitt ihr das Wort ab.
-Ich weiß. - sagte sie bloß und Natalie umarmte sie. Sie waren seit mehr als 10 Jahren Freundinnen und diese Freundschaft bedurfte keiner Worte.
Diese Intimität wurde von Drew unterbrochen.
-Guten Abend zusammen. - begrüßte er die beiden Frauen und legte seine Jacke ab.-Hallo Schatz. - begrüßte Sarah ihn mit einem Kuss.
-Hallo Drew. - Natalie gab ihm einen Kuss auf die Wange.
-Hast du es? - fragte Sarah ganz aufgeregt. Drew lächelte siegessicher und zog aus seiner Hosentasche einen weißen Umschlag. - Ich liebe dich, ich liebe dich. - Sarah riss ihm den Umschlag aus der Hand und küsste ihn noch einmal. Aus dem Babyfon ertönte erneut der Babyschrei.
-Ich gehe schon. - sagte Drew und ließ die beiden Freundinnen alleine. Geheimnisvoll lächelte Sarah ihre Freundin an und drückte den Umschlag an die Brust.
-Ich weiß, dass es für Hochzeitsgeschenke zu früh ist. - meinte sie und spannte Natalie auf die Folter. - Eigentlich ist es ja auch kein Hochzeitsgeschenk. - widersprach sie. - Na ja. - taumelte sie.
-Sarah. - ermahnte Natalie ihre beste Freundin, die vor Neugier fast platzte.
-Jedes Mädchen soll ihren Junggesellinnenabend feiern. - sagte sie. - Und wir feiern in Atlanta City. - sagte sie begeistert und die beiden kreischten los. Sie sprangen im Kreis und ließen ihrer Begeisterung freien Lauf.

Eine Woche später saßen Natalie, Sarah und Amanda in dem Flugzeug nach Atlanta. Natalie freute sich auf diesen Trip mit ihrer besten Freundin und ihrer Schwester. Sie hatte schon lange vorgehabt nach Atlanta zu fahren, doch immer fehlte ihre die Zeit und auch Geld. Sie war Drew und Sarah sehr dankbar für dieses Geschenk. Zwar waren es nur zwei Tage, aber sie freute sich darüber noch mehr, als über die bevorstehende Hochzeit.
In dem Hotel `Palmira Beach` checkten sie ein und verbrachten den ersten Tag damit, durch die Stadt zu ziehen, stoppen und abends eine ausgiebige Kneipentour. Dabei kam Amanda zu kurz, den sie war noch nicht 21 Jahre alt, und Natalie verbot ihr Alkohol zu trinken.-Ich bin schon erwachsen genug. - beschwerte sie sich. - Ich studiere und lebe mit meinem Freund zusammen. - argumentierte sie, doch Natalie blieb unnachgiebig.
Der Tag der Abreise kam schneller als erwartet. Nach einem schönen Abend in einer Streaptisebar kamen sie gutgelaunt in Hotel an.
-Geht schon mal vor. - sagte Natalie. - Ich bitte noch an der Rezeption, dass sie uns morgen früh wecken. - fügte sie hinzu. Amanda und Sarah gingen in Richtung Aufzug und Natalie an die Rezeption.
-Guten Abend. - begrüßte sie ein in grüne Uniform gehüllter Mann an der Rezeptionstheke.-Guten Abend. - gab Natalie zurück. - Ich wollte nur bitten, dass sie mich morgen um 7 Uhr wecken. - bat sie. - Zimmer 109. - meinte sie dazu. Der Hotelangestellter schrieb es in seinen Computer auf.
-Wird gemacht. - sagte er nur lächelnd.
-Danke. - sagte Natalie. - Schönen Abend noch. - wünschte sie ihm und drehte sich um. Dabei stieß sie gegen eine muskulöse Brust. - Oh, Entschuldigung. - murmelte sie vor sich hin, ohne den Mann anzuschauen.
-Natalie? - hörte sie eine Stimme sagen und hob ihre Augen.
-Jack. - sagte sie überrascht.***

-Die Ehe ist wie eine Blume. Man muss sie gießen und pflegen, damit sie gedeihen kann. - fuhr der Pfarrer fort. Für einen Augenblick kehrte Natalies Gedanken in die Realität zurück. Paul, ihr gegenüber wippte ungeduldig hin und her. Das tat er immer, wenn er nervös war.Erneut verschwamm die Realität vor Natalies geistigem Auge und die Erinnerung traf sie unerwartet.

Fortsetzung folgt...







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