Eine E-Mail von ihm

Autor: __Asmera__
veröffentlicht am: 13.04.2009

Ich war enttäuscht. Ich war enttäuscht, von ihm und von mir. Von ihm weil er mit meinen Gefühlen gespielt hat und von mir, weil ich so naiv sein konnte und ihm geglaubt habe. Wenn man verliebt ist glaubt man immer an dass, was man gerne hätte. Ich hätte besser überlegen sollen, bevor ich auf die Idee mit dem Treffen gekommen bin. Was passiert war, war passiert. Zum Glück hatte mein Vater uns beigebracht, immer positiv zu denken. Wenn ich nach Hause kam, wollte ich ganz einfach nur meine Hausaufgaben machen und dann duschen und schlafen. Ich klingelte an der Tür und trat herein. Mein Bruder Selim empfing mich: 'Rita macht uns alle fertig. Du musst etwas unternehmen! Sie hat den Spiegel im Badezimmer kaputt gemacht!' 'Was?? Geh zur Seite…' Ich ging in die Wohnung und suchte Rita. Meine Mutter saß im Wohnzimmer und sagte: ' Sie hat sich in ihren Zimmer eingesperrt und kommt seit einer halben Stunde nicht heraus. Zur Schule gegangen ist sie auch nicht.' 'Das mach ich schon Mama' sagte ich und klopfte an ihre Zimmertüre. 'Rita, lass uns reden, lass mich herein! - 'Nein! Ich will mit niemandem reden' -- 'Ah, komm schon. Mach auf, wir reden wie zwei Freundinnen. Ich werd dir helfen. Ich hör dir zu, okay?' --- 'Niemand versteht mich hier, alle sind gegen mich. Ich hasse alle Männer. Er hat mich verarscht. Mein Herz wird immer gebrochen. Ich habe so ein Unglück in meinem Leben.' Sie weinte in ihrem Zimmer und ich konnte sie nicht beruhigen. Ich wusste nicht mehr, welche Worte ich wählen sollte. Dann sagte ich: 'Rita, du bist nicht die einzige, die heute verletzt wurde. Mein Herz wurde heute auch gebrochen'. In der ganzen Wohnung wurde es leise. Meine Geschwister sahen mich mit großen Augen an. Meine Mutter war geschockt und stand auf. Sie sagte beleidigt: 'Du hattest ein Freund und hast es mir nicht einmal gesagt? Obwohl ich dich jeden Tag danach frage?' 'Ja und mir hättest du es auch erzählen können. Ich erzähl dir doch auch immer, wenn ich Liebesbriefe von meinem Klassenfreunden bekomme' schimpfte Juli. 'Es ist nicht so wie ihr denkt. Ah Mann! Ich wollte es gar nicht erwähnen', sagte ich leise. Plötzlich ging die Türe auf und Rita bat mich herein. Ihre Augen waren rot und sie sah aus wie ein Clown, weil ihre Tränen, ihren Make - up und Liedschatten verwischte. Ich konnte mich schwer zurück halten, um nicht zu lachen. Sie sah so lustig aus, aber gleichzeitig tat sie mir leid. Sie war sehr hübsch, hatte lange braune Haare, und honigbraune Augen. Doch sie war sehr naiv und wurde von den Jungs nur ausgenutzt. Ihre Gutmütigkeit wurde ausgenutzt und sie merkte es erst sehr spät. 'Zenna, was mache ich nur falsch? Warum war ich ihm nicht gut genug? Er liebt mich nicht. Er liebt sie! Warum Zenna?' Sie weinte und legte ihren Kopf auf ihren Kissen. 'Na ja, du bist ein wundervolles Mädchen. Doch wenn ich dir die Wahrheit sagen muss…..' ich streichelte ihre Haare und überlegte, wie ich es ihr sagen konnte, ohne sie zu verletzen. '…… du sagst nicht was du willst. Du sagst immer ja. Du bist immer da wenn er dich braucht, du hast alles für ihn getan, du bist ihm hinterher gerannt, du hast deine zeit nur für ihn geopfert. Alles hast du für ihn gemacht.' -- 'Ja stimmt. Ich habe alles getan und das war doch kein Fehler oder?' - 'Ich finde schon! Männer sollte man zappeln lassen. Sie sollten nicht gleich alles bekommen was sie wollen. Du hättest ihm nicht gleich alles offenbaren sollen. Du warst zu offen. Du bist jedem Streit aus dem Weg gegangen. Kein Streit keine Liebe, so ist es!' Sie setzte sich auf. Und sah mich an. 'Das stimmt Zenna. Ich habe jede Schuld an mich genommen, nur damit wir nicht streiten. Immer gab ich ihm Recht, obwohl er sehr viele Fehler gemacht hat. Nie haben wir diskutiert, nie habe ich ihm von meinen Bedenken erzählt.' Sie beruhigte sich und umarmte mich. Für mich war sie, obwohl sie schon 15 Jahre alt war, ein kleines Mädchen mit einem weichen Herz. 'Ist schon gut. Du solltest immer stark bleiben. Egal was passiert. Okay?' --- 'Ja so wie du! Was ist dir eigentlich passiert? Wer hat dir dein Herz kaputt gemacht?' Ich lächelte, wegen dem Ausdruck, den sie betonte. 'Du kennst doch die E - Mail Story! Der jenige der mir diese E -Mail geschrieben hatte, war unser süßer Pizza - Junge. Er schrieb mir das er mich liebte und ne Chance wollte. Ich bot ihm an ich heute vorbeikomme und das wir Auge vor Auge reden. Ich ging hin. Er sah mich die ganze Zeit an und lächelte mehrmals. Kam aber kein einziges mal zu mir. Später kamen zwei Mädels und er flirtete mit einer vor mir. Ich saß da und fühlte mich total ausgenutzt. Da stand ich auf und ging, ohne Aufweidersehen zu sagen.' --- 'Dieses Schwein. Was der sich einbildet. Also von dort will ich keine Pizza mehr', sagte meine Schwester mitfühlend. Wir gingen aus dem Zimmer hinaus und kehrten die zerbrochenen Scherben auf. Meine Mutter richtete das Abendessen her und wir setzten uns um den Tisch. Meine Mama hatte Nudeln mit Tomatensauce gemacht und wir aßen ganz gemütlich. Plötzlich sagte mein Bruder Selim: 'Rita du bist das hübscheste Mädchen die ich je gesehen habe!' - 'Ja, wenn ich nicht dein Bruder wäre, und zehn Jahre älter wäre, könnte ich die Finger nicht von dir lassen', ergänzte ihn mein Bruder Samet. Wir fingen alle an zu lachen. Rita hatte es nicht mehr nötig motiviert zu werden. 'Ist schon gut, das könnt ihr euch ersparen. Mir geht es wieder besser' sagte sie und hielt ihre Hand vor dem Mund vor Lachen.Es war wieder alles gut.

Nach dem Essen ging ich duschen und föhnte meine Haare. Ich zog mein Nachthemd an und legte mich ins Bett. Doch dann wurde ich von meiner Neugier gefressen. Ich musste nachsehen, ob er wieder geschrieben hatte. Ich konnte mich nicht mehr zurück halten und schaltete den PC ein. Ich war schon mit dem Internet verbunden und öffnete mein Posteingang. Ja, wie ich es erhofft, ich meinte es befürchtet hatte, war eine E - Mail von Lars angekommen.

Hi Zenna

Ich verstehe nicht warum du so schnell verschwunden bist. Ich wollte mit dir reden und du warst schon weg. Ich konnte mich nicht überwinden, zu dir zu kommen. Verzeih mir.

MFG Anonym
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Also bitte, was war denn das für ein respektloser Angeber? Er flirtet vor meinem Augen und fragt sich dann, warum ich abhaue? So dumm bin ich doch nicht. Ich habe schließlich auch eine Stolz und konnte mir so etwas nicht gefallen lassen. Ich schrieb sofort.

Hallo Anonym

Ich muss dir wirklich sagen, dass du leider keinen Verstand besitzt. Wenn du unbedingt mit Gefühlen spielen willst, dann bitte…. Aber nicht mit meinen. Ich gehöre nicht zu den verleibten Gören, die an alles glauben. Dass das mal klar ist. Ich bin heute zu deinen Füßen gekommen, ( was ich allerdings bereue) nur um dir die Chance zu geben, mich direkt anzusprechen, aber du!! Was machst du?

Mir ist lieber du löschst meine E - Mail Adresse und vergisst mich (falls du überhaupt an mich gedacht hast)

Bay

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Ich war ihn endlich los. Nie wieder werde ich an diesem Restaurant vorbei gehen. Er ist meinem Blick nicht mehr würdig.

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