Für immer Zusammen

Autor: Katrin (2)
veröffentlicht am: 04.04.2009




Eine halbe Stunde später sitzt meine Familie bei mir im Auto, bis auf meinem Bruder, der hat es mal wieder geschafft sich zu drücken. Geile Nummer. Wenn ich so recht überlege, habe ich ihn auch schon länger nicht mehr gesehen, wir telefonieren zwar öfter, aber zu Gesicht habe ich ihn auch schon lange nicht mehr bekommen. Naja, vielleicht fahre ich später noch einmal bei ihm vorbei.
Es ist Sommer. Ich liebe den Sommer. Also habe ich ein leichtes Sommerkleid an, die Fenster sind runter und im Radio läuft 'All Sommer long' von Kid Rock. Ich liebe diesen Song.
'Und Schatz, wie war Dein Abend? Irgendwas ereignisreiches passiert?'
Ich werde hellhörig, irgendwie schrillen meine Alarmglocken.
'Was meinst Du mit 'ereignisreich'?'
Meine Mutter überlegt und scheint zu überdenken, wie sie die Worte formulieren soll. Warum verhält sie sich so?
'Ja ich meine, hattest Du Spaß?'
'Ich habe immer Spaß wenn ich mit Steffi raus gehe.'
Eine kleine Pause entsteht.
'Hast Du vielleicht jemanden kennen gelernt?'
Jetzt reichst. Ich blaffe meine Mutter an, irgendwie ist mir das zu bunt.
'O.K. Mutter, jetzt mal Butter beie Fische. Was geht hier ab?'
Meine Mutter spielt die Erstaunte, aber sie konnte noch nie gut lügen oder etwas vor mir verbergen, dafür haben wir ein zu freundschaftliches Verhältnis zu einander.
'Ich weiß nicht was Du meinst? Fühlst Du Dich nicht gut? Hast Du vielleicht Fieber?''Da ist es doch schon wieder. Nein ich bin nicht krank, ich habe auch niemanden kennen gelernt? Was soll diese Fürsorge. Muss ich vielleicht irgend etwas wissen?'
Jetzt wird meine Mutter hellhörig.
'Wieso denkst Du, dass Du irgend etwas wissen müsstest?'
'Weil Ihr komisch seit. Warum denkst Du in letzter Zeit immer, dass ich krank bin, oder mich komisch fühle?'
'Wir machen uns doch nur Sorgen.'
'Dass braucht Ihr nicht, es geht mir gut.'
'Und was ist mit Steffi?'
'Was soll jetzt mit Steffi sein, Mama?'
'Fühlt sie sich kränklich?'
Gleich bekomme ich einen mega Ausraster. Die Wut staut sich in mir auf und gleich fange ich an zu brüllen. Mehr als gereizt antworte ich.
'Steffi geht es bestes. Keine geheimnissvolle Fremden, kein Fieber, keine Grippe, kein gar nichts.'
'Geheimnisvolle Fremde?'
Ups. Ich denke einfach nicht nach, wenn ich sauer bin.
'Dass war rein faktisch gemeint.'
Mein Vater wirft meiner Mutter einen seltsamen Blick zu. Ich weiß nicht was er genau bedeutet, ich interpretieren ihn etwa so 'lass es fürs Erste gut sein'. Dass ist irgendwie seltsam. Aber seit gestern ist alles seltsam.

Endlich sind wir da. Ich war noch nie so froh bei meinem Onkel zu sein. Und das ist wirklich ungewöhnlich, normalerweise gehe ich Familienbesuchen immer aus dem Weg. Ich springe aus dem Auto, stürme in den Garten und begrüße alle ausgesprochen fröhlich. Stutzige Blicke verfolgen mich. Mein Gott so schlimm bin ich ja jetzt auch nicht.
'Und Onkelchen, wie wäre es mit einem Bier?'
'Schätzchen Du willst doch fahren.'
Ich blicke meine Mutter mehr als düster an.
'Ich werde von einem Bier schon nicht sterben.'
Mein Onkel reicht mir ein gekühltes Blondes und es tut mehr als gut, wie es mir die Kehle runter läuft.

Für den Rest des Abends klinke ich mich mehr oder weniger aus. Ich verfolge als stumme Betrachterin unser Zusammensitzen. Hier und da ein Nicken, ein Lächeln oder Kopf schütteln. Dass kann ich wirklich gut. Meine Tante unterhält sich sehr angeregt mit meiner Mutter, da sie schon einiges im Kasten hat, merkt sie nicht, wie ihr der Rock etwas hochrutscht. Für ihr Alter hat meine Tante sehr hübsche Beine aber etwas lässt mir das Blut in den Adern gefrieren und zwar das Muttermahl auf ihrem Oberschenkel. Ich habe das Gleiche Muttermahl und zwar knapp unter meinem Haaransatz hinter meinem rechten Ohr. Das Mahl sieht aus wie eine Sonne. Und seit gestern habe ich festgestellt, dass es irgendwie dunkler geworden ist, als würde es pulsieren, außerdem juckt es.
O.K. die ganz Sache wird seit gestern Nacht immer verrückter. Warum habe ich Steffi nicht danach gefragt? Wir dachten immer, dass wir etwas Besonderes sind, weil wir ein identisches Muttermahl haben. Wir mussten nie unsere Freundschaft besiegeln, mit einem gleichen Tattoo oder so ähnlich. Wir hatten immer etwas ganz Besonders was uns verbindet, unser gleiches Mahl. Nur das Steffi es direkt im Nacken hat. Gibt es irgend eine Verbindung zwischen unseren Familien. Steffis und meine Familie sind seit Urzeiten mit einander befreundet und wir kennen uns eigentlich schon seit wir bei unseren Müttern in den Bäuchen waren, wir sind wie Schwestern zusammen aufgewachsen, aber warum zum Teufel hat meine Tante das gleiche Mahl wie wir, dass kann kein Zufallen sein. Hat meine Mutter das etwa auch, mein Bruder, mein Vater?

Ich zücke mein Handy.
'Hey Katy was ist los? Schon Sehnsucht.'
'Stell jetzt keine großen Fragen, Steffi, hör mir zu.'
'Du machst mir Angst, Du klinkst ganz schön aufgeregt.'
'Zuhören', zische ich ins Handy. 'Ich weiß das klingt verrückt, aber suche bei Deinem Vater oder Mutter nach unserem Muttermahl?'
'Was?' Steffi schreit in den Hörer.
'Ich kann Dir das jetzt nicht erklären. Vertrau mir einfach und tu es.'
'Und wie soll ich das Bitteschön anstellen?'
'Watt weiß ich, veranstalte eine Bikinimodenschau, oder sonst irgendwas, Herrgott lass Dir doch was einfallen.'
'Eins noch Katy...fühlt sich Dein Muttermahl irgendwie komisch an?'
Dass hat sie jetzt nicht wirklich gesagt, ich bin total erstaunt und habe das Gefühl ich müsste in Ohnmacht fallen.
'Hallo? Bist Du noch dran? Hast Du Dich neben den Stuhl gesetzt? Bist Du hingefallen? Katy sag doch was.'
'Ja...ähm...ich bin noch dran. Mmh...ja...mein Mahl hat die Farbe geändert.'
'Ok, ich muss jetzt erstmal wieder die Fassung wieder finden.'
'Ich auch Steffi. Wir reden heute abend.'
Und mit einem Klick hat Steffi auch schon aufgelegt. Ich weiß nicht warum ich sie dazu angestiftet habe, die Haut ihrer Eltern abzusuchen, aber irgendetwas sagt mir, dass es richtig ist. Nur...will ich es wirklich wissen, wenn sie es findet? Was sagt uns das dann? Eins weiß ich auf jeden Fall genau, es ist absolut nicht normal, dass meine Tante das gleiche Muttermahl hat und eigentlich ist es auch nicht normal das Steffi und ich das gleiche Mahl haben. Aber ganz ehrlich, ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht.
Ich fuhr tatsächlich noch bei Torben vorbei, meinem Bruder. Irgendwie schockiert mich gar nichts mehr seit gestern. Torben sah vollkommen anders aus. Er ist knapp 30, war eigentlich schon immer groß, schlank und natürlich gutaussehend, aber jetzt, er ist ein kleines Stückchen größer geworden und ist sowas von in die Breite geschossen. Sein Körper wirkt massig und durchtrainiert und sein Gesicht ist ein ticken schärfer geworden. Seine schönen blonden Haare hat er sich wieder abrasiert, ich mochte ihn mit Haaren wie auch mit Glatze und sie steht ihm auch wirklich unglaublich gut, aber es macht ihn jetzt irgendwie so furchterregend. Er war ziemlich erstaunt mich so unangemeldet vor seiner Tür stehen zu sehen und es machte ihn irgendwie nervös, als dürfte ich gar nicht da sein oder ihn nicht sehen. Aber er freute sich trotzdem tierisch mich zu sehen, wir drückten uns ganz fest und hielten ein wenig Small Talk. Seine Freundin Patty war auch da und so war mein Besuch nicht ganz so lange. Ich war auch froh, wieder fahren zu können, irgendwie ist mir die merkliche äußerliche Veränderung von meinem Bruder etwas unheimlich, auch wenn er sich von seinem Charakter her überhaupt nicht verändert hat.

Endlich zuhause. Es ist spät und ich bin müde. Die ganzen Ereignisse machen mich müde und ich bekomme Kopfschmerzen. Vielleicht sollte ich meine Mutter anrufen und ihr sagen, dass ich glaube krank zu werden. Ich würde zu gerne wissen wie sie reagiert. Ich fange leicht an zu lächeln. Von Steffi habe ich auch noch nichts gehört. Anscheinend habe ich überreagiert. Ich stelle mich wieder unter die Dusche, dieses Mal ist es aber eine kalte Dusche, nicht wie heute morgen eine heiße. Ich muss unbedingt einen klaren Gedanken fassen und habe das Gefühl, dass mir das kalte Wasser helfen wird.
Die Veränderung an meinem Bruder lässt mir einfach keine Ruhe. Bei den Gedanken an die ganzen Veränderungen oder Ereignissen bekomme ich eine mächtige Gänsehaut und ein Schauer läuft mir über den Rücken. Ich werde das Gefühl einfach nicht los, dass irgendwas 'Mächtiges' ansteht. Irgendetwas das wartet und zwar nicht nur auf mich sondern auch auf Steffi, irgendwas kommt da auf uns zu und mir ist absolut nicht wohl bei der Sache.Ich käme meine Haare und lasse sie lose über meinen Rücken fallen. Ich trage ein fast transparentes rot-schwarzes Spaghetti-Top und dazu den passenden Slip. Ich liebe erotische Unterwäsche und in meinen eigenen vier Wänden kann ich ja rumlaufen wie ich will. Steffi und ich teilen natürlich diese Leidenschaft, wenn wir mal alleine schoppen gehen, was wirklich höchst selten ist, bringen wir uns immer etwas mit und meistens ist es Unterwäsche. Schon witzig. Ich bleibe vorm Spiegel stehen und schaue auf irgendwelche Veränderungen an mir. Schon albern. Obwohl, ich habe irgendwie das Gefühl das meine Haut spannt. Komisch. Es tut nicht weh, aber ich habe das Gefühl, dass meine Haut zu eng für meinen Körper ist. Gott ich werde noch vollkommen bekloppt. Ich schaue auf mein Mahl. Es ist jetzt tiefrot und es fühlt sich so an, als ob es stärker pulsiert, als würde es sich bewegen. Dass ist echt mal unheimlich. Ich bin doch sowieso ein Schisser. Ich sollte jemanden anrufen. Irgend jemanden, ganz egal. Ok Steffi kann ich nicht anrufen, sie ist mit Julia unterwegs oder lernt. Wen kann ich denn anrufen? Meinen Bruder? Lisa? Nee...

Dann bemerke ich dieses Prickeln. Meine Haut fühlt sich so an als würde sie wieder brennen und ich werde schlagartig von einem Verlangen gepackt, dass mich stolpern lässt. Ich fange an zu keuchen und muss mich am Sofa festhalten. Eine gewaltige Hitze durchläuft meinen kompletten Körper, meine Brustwarzen werden schlagartig hart wie kleine Kieselsteine. Alles um mich herum dreht sich und ich sehe verschwommen. Ich gehe die paar Schritte zum Bad, stolpere über meine Katze und knalle auf den Fußboden. Na toll, kein Tag vergeht, an dem ich nicht auf der Fresse liege. Meine Katze Roxy stürmt zur Balkontür, ganz aufgeregt schnurrt sie als würde sie die Ankunft eines langen Freundes erwarten, den sie schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hat. Ich rapple mich auf und mein Knie schmerzt, natürlich das Gleiche auf das ich gestern schon gefallen bin. Ich blicke hoch, dass Prickeln wird unerträglich und ist unglaublich erotisch zugleich. Es wird immer stärker, meine Mitte zieht sich schmerzhaft schön zusammen, ich stehe vor einem gigantischen Orgasmus und niemand ist bei mir. Was ist hier los?
Und da steht er, mitten in meinem Wohnzimmer und streichelt in aller Ruhe meine Katze. Diese Verräterin. Er sieht unglaublich aus. Seine hellen blonden Haare sind ein starker Kontrast zu seiner schwarzen Kleidung. Schwarze Hose, schwarzes Shirt, schwarzer Mantel und schwere Bikerboots. Sein Gesicht ist hart, seine grünen Augen sprühen Funken und seine Lippen...ich will sofort diese Lippen auf meinen spüren und diesen prickelenden Kuss von gestern noch einmal erleben. Nein ich will mehr. Ich will ihn und zwar alles was er zu bieten hat und ich glaube das ist eine Menge. Er musstert mich mit seinen Augen, seine Augen wandern über meinen ganzen Körper und ruhen schmerzlich lange auf meiner Brust, dann endlich als er noch eine Ewigkeit auf meine Lippen starrte, blickt er mir in die Augen. Dieses Mal waren seine Augen nicht unergründlich. Diese Augen strahlen den puren Sex aus. Sein Blick bringt mich um, wenn er mir nicht gleich die Sachen vom Leib reißt muss ich sterben. Ich will genauso verführerisch auf ihn zugehen wie gestern, aber das ist mir nicht möglich. Sobald ich das Sofa los gelassen habe, gehorchen mir meine eigenen Beine nicht mehr. Aber er ist schon da, er ist so schnell bei mir, dass es fast unmenschlich ist, aber ich habe keine Zeit zum nachdenken. Sein Mund hat schon besitzt von meinem ergriffen. Seine Hände sind überall auf meinem Körper und blitzschnell hat er den dünnen Stoff den ich an meinem Leib getragen habe, in zwei gerissen. Diese Aktion steigert meine Lust ins unermessliche. Hilflos klammere ich mich an ihm fest, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Sein Mund hinterlässt brennende Küsse auf meinem Hals, er wandert immer tiefer, während seine eine Hand meine Brust umfasst, hält er mich mit der anderen umschlungen. Sein Mund nimmt bereits meine Brustwarze in Beschlag und saugt sie ein. Sein Mund ist warm, weich und so seidig. Ein Stöhnen entrinnt mir und ich biege meinen Rücken durch und werfe meinen Kopf in den Nacken. Ich bin vollkommen gefangen in meiner Ekstase. Ich biete mich ihm vollkommen dar. Als ich seine harte Erektion durch seine Hose an meinen Bauch gedrückt spüre, bin ich vollkommen verloren.
'Schlafzimmer?'
Dass ist das erste Wort was ich heute von ihm gehört habe. Mein geheimnissvoller Fremder. Seine Stimme ist belegt und hört sich so an, als würde er gleich die Beherrschung verlieren.'Dort',
mit einer Handbewegung die mir unglaublich schwer fällt, deute ich auf mein Schlafzimmer. Ich bin unfähig noch mehr zu sagen. Schon bin ich auf seinen Armen. Ohne große Mühe hebt er mich hoch und ich schmiege meinen Kopf an seine Brust. Schon liege ich wieder auf den Bett. Traurig darüber das seine Hände nicht mehr auf meinen Körper hin und her wandern. Mit großer Erleichterung stelle ich fest, dass er nur wenige Sekunden gebraucht hat um nackt neben mir zu liegen. Als ich seinen riesigen, atemberaubenden Ständer sehen, fangen meine Augen an zu leuchten, er ist bestens ausgestattet. Ja da hat es aber jemand eilig. Aber das ist nur nach meinem Geschmack. Ich betrachte ihn im Schein einer Kerze. Wer hat die eigentlich angemacht? Egal. Seine gerade stolze Nase wirft Schatten unter seine schönen Augen. Sein Gesicht wirkt angespannt, seine Augen sind wachsam, als suche er mein Zimmer ab, trotzdem hoch konzentriert auf meinen Körper. Dieser Typ in meinem Bett ist merkwürdig. Trotzdem muss ich ihn anfassen. Ich streichele über seine Wangen wandere runter an seinem Hals, er riecht unglaublich gut, sehr männlich, nach After Shave, frischen Schweiß, er riecht nach Abenteuer. Ich bedecke seinen Hals mit kleinen Küssen und ich merke, dass sein Atem genauso unregelmäßig ist wie meiner. Ich knabbere an seinem Ohrläppchen.
'Mehr',
dass 'mehr' ist nur noch ein heiseres Stöhnen. Was jetzt? Der Typ steht aufs Beißen? Kann er haben. Ich beiße etwas fester in seinen Hals, meine Hände wandern zu seiner Brust und ich zwicke ihn in die Brustwarze. Ein lautes Knurren ist zu hören und schon liege ich unter ihm mit einem einzigen kräftigen Stoß ist er in mir und ich bin mehr als bereit ihn zu empfangen. Er bewegt sich so gekonnt, als hätte er es schon mit tausend Frauen getan und dieser Gedanke lässt mich schmerzhaft zusammen zucken. Keine andere Frau darf jemals wieder mit meinem Fremden schlafen. Er gehört nur mir allein. Mein Körper wird immer heißer, ich kralle meine Fingernägel in seinen überaus breiten Rücken und dann komme ich mit einer Intensität wie ich sie noch nie vorher gespürt habe. Ich habe das Gefühl, dass Sterne vor meinen Augen tanzen, ich fühle mich Schwerelos, als würde ich fliegen. Es ist unbeschreiblich, so etwas schönes habe ich noch nie mals mit einem anderen Mann erlebt. Mein Fremder wird immer schneller immer wilder und mit einem tierischen Brüllen entlädt er seinen Samen in mir und sackt über mich zusammen. Ich streichele über seinen Rücken, seinen Nacken und drücke ihn Küsse auf die Stirn. Diese Gefühle für diesen Fremden sind mir unergründlich. Ich fühle mich zu ihm hingezogen, als wäre es völlig normal so unter ihm zu liegen, als wäre ich nur dafür geboren um diesen Mann Erleichterung und Liebe zu geben. Ihn zu schützen, zu trösten, zu Ehren. Ich will ihn jede Nacht in meinem Bett, will ihn fühlen und spüren. Ich will ihm gehören. Dass scheint mir richtig zu sein. Auf einmal sticht mein Mahl. Einmal kurz und heftig, genau bei diesem Gedanken, dass ich diesem Fremden gehören will. Er hebt den Kopf, blickt mir in die Augen und streicht mir eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht. Sein Blick ist unglaublich sanft und weich. Aber irgend etwas liegt noch in seinem Blick, etwas was ich nicht deuten kann. Er küsst sanft meine Lippen und lächelt mich an. Oh was für ein Lächeln. Es lässt Eisberge zum Schmelzen bringen.
Als ich mir sicher bin, meine Stimme wieder zu finden, öffne ich meine Lippen.
'Soll ich Dich auf Ewig 'Fremder' nennen?'
Er streichelt mir über die Haare ich bekomme eine Gänsehaut und ich wäre mehr als bereit eine neue Runde zu starten.
'Schlaf jetzt',
ist das letzte was ich von seiner wunderschönen Stimme zu hören bekomme. Obwohl ich seine Stimme noch nicht sehr oft gehört habe, ich glaube, es waren noch nicht mals zehn Wörter, kommt sie mir sehr vertraut vor. Aber ich habe auch gar keine großartige Zeit mehr darüber nachzudenken, denn schon falle ich in einen überaus entspannten Schlaf.

Durch warme Sonnenstrahlen auf meiner Haut wache ich auf. Ich greife rüber auf meine andere Bettseite, freue mich schon seinen heißen breiten, durchtrainierten Körper an meiner Brust zu spüren, aber...Pustekuchen...mein Bett ist leer. Dass kann nicht sein. Habe ich das alles nur geträumt? Nein, als ich meine Beine bewege, bemerke ich, dass ich ganz schön wund zwischen meinen Schenkeln bin. Außerdem riecht mein Schlafzimmer nach Sex, die Bettwäsche riecht nach ihm und ich kann immer noch fühlen das er hier war. Aber was soll das? Wo ist der Kerl? Ich war doch nicht wohl nur eine Nummer für eine Nacht? Dieser Gedanke schmerzt mich tierisch. Ich will nicht nur eine Bettgeschichte für ihn sein. Oh Gott, so fühlt sich das also an, ich sollte wohl mal ein paar Entschuldigungsbriefe schreiben. Ich setze mich auf. Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? Ich bin mit einem wildfremden Mann, der überaus gefährlich aussieht ins Bett gestiegen. Außerdem habe ich mich benommen, wie eine ausgehungerte Sexsüchtige. Ich hab mich ohne erdenklichen Widerstand einfach nehmen lassen, normalerweise lässt man den Mann doch ein bisschen zappeln. Haben wir überhaupt verhütet? Angstschweiß glitzert auf meiner Stirn. Nein haben wir nicht, dafür ging einfach alles viel zu schnell. Was habe ich da nur angerichtet? Aber es hat sich so gut angefühlt, der Sex war außerordentlich gut, ich bin noch nie so auf meine Kosten gekommen und ihm hat es doch anscheinend auch gefallen? Es hat sich so angefühlt, als ob ich für diese Arme geboren wurde. Er hat mich so vorsichtig und sanft angefasst, als hätte er Angst mich mit seiner Kraft zu zerbrechen, seine Küsse waren so sanft und liebevoll. In seinen Armen möchte ich immer liegen. Ich wäre echt bereit mich an diesen Mann zu binden. Ich schlage mit meiner flachen Hand an meine Stirn. Katrin denk nach, Du kennst ihn nicht, er sieht gefährlich aus, er hat garantiert Dreck am Stecken, außerdem redet er nicht mit mir und er verschwindet einfach, nachdem er mich im Bett hatte und ich denke über eine Bindung nach. Ich bin echt verpeilt.

Das Telefon klingelt, Steffi ruft an. Ein Glück. Ich hebe ab.
'Craig war hier!'
'Wer?'
'Craig mein dunkelhaariger Fremder?'
'Du kennst seinen Namen?'
'Ähm...ja...das haben wir so gerade eben noch auf die Reihe bekommen. Sag mal, willst Du nicht lieber wissen, wie er in meine Wohnung gekommen ist, oder was passiert ist? Du willst wissen warum ich seinen Namen kenne?'
'Du kennst seinen gottverdammten Namen?'
'Hallo? Was ist los mit Dir?'
'War er heute morgen noch bei Dir?'
'Nein als ich wach wurde, ist er fort gewesen...'
Ha...also auch ein Arsch.
'...aber er hat mir eine total süße Nachricht geschrieben, sie lag auf meinem Kissen.'
'Was ein Arschloch!' Ich kann meine Wut einfach nicht mehr unterdrücken.'
'Was? Craig? Warum? Na Du bist mir eine Freundin!' Steffi ist merklich sauer.
'Nein verdammt, der andere Fremde, der immer noch fremd ist, da ich seinen scheiß Namen immer noch nicht weiß, war gestern auch da. Ich kenne weder seinen Namen, noch hat er mir eine scheiß Nachricht hinterlassen. Mister Geheimnisvoll hält es anscheinend nicht für nötig mich in irgendeiner Art und Weise zu unterrichten was hier vor sich geht. Er war einfach weg und ich habe mich benommen wie eine Nutte.'
Ich kann quasi hören wie Steffi am anderen Ende schmunzelt.
'Hör auf damit Steffi, dass ist nicht witzig.'
'Du hast recht. Es tut mir leid.'
'Was ist gestern zwischen Euch passiert?
'Also ich war im Wohnzimmer und habe gelernt. Ich bemerkte einen leichten Luftzug und schon stand er vor mir. Ich hatte das Gefühl das er mir was sagen wollte, er sagte nur kurz 'ich bin Craig' und schon fingen wir an rum zu machen. Ich konnte mich gar nicht halten, es war als hätte mein Körper nur auf ihn gewartet und Du kannst mir sagen, was Du willst, mein Unterbewusstsein wusste schon vorher das er kommt. Ich habe ihn gespürt und wie ich ihn dann später noch gespürt habe, mein Gott war das ne Nacht. Er ist so geheimnisvoll, wirkt gefährlich aber auch unglaublich liebevoll. Was er alles mit seinen Händen machen kann und mit seiner Zunge ist der reine Wahnsinn. Aber ich glaube nicht, dass das seine eigentliche Absicht war.'
Steffi klang bei diesem Gedanken ganz schön enttäuscht.
'Versteh ich das richtig Steffi wenn es sich bei Dir so anhört, als wärst Du enttäuscht darüber, dass er mit Dir reden wollte, anstatt sich von Dir reiten zu lassen wie eine junge Stute?'Ich spüre quasi wie Steffi rot wird.
'Maus wirst Du gerade rot?'
Steffi ist verdutzt.
'Woher zum Teufel weiß Du das? Und warum zur Hölle weiß ich, dass Du vor Wut deine Faust ballst und ständig in Dein Kissen schlägst?'
Ich war mehr als erstaunt und wieder läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken.
'Dir läuft gerade ein kalter Schauer über den Rücken, oder Katy?'
'Dir auch.'
'Dass ist unheimlich.'
'Mehr als unheimlich. Du weißt also auch nicht, warum ich spüren kannst, was Du gerade fühlst.'
'Hat das etwas mit unserem Mahl zu tun? Du hast mir immer noch nicht erzählt, warum ich meine Eltern beim Duschen beobachten musste.'
Ich musste grinsen.
'Hör auf zu grinsen!'
'Hör auf zu wissen, was ich tue, dass ist unheimlich.'
'Dass weiß ich, sorry, es war nur so offensichtlich. Also warum habe ich am Schlüsselloch spioniert? Diesen Anblick muss ich auch erstmal wieder los werden.'
'Hallo? Das sind Deine Eltern, was meinst Du wie Du eigentlich entstanden bist.'
'Der Storch hat mich gebracht, ist doch klar. Also?'
'Meine Tante hat das gleiche Mahl wie wir.'
Ich höre nichts, kann aber spüren, dass Steffi total erstaunt vor sich hinstarrt und das ihr der Mund offen steht.
'Klapp den Mund zu.'
'Mensch Katy, lass den Scheiß.'
'Sorry.'
'Schon gut.'
Eine kleine Pause entsteht.
'Maus, meine Mutter hat es auch und zwar auf ihren Fuß.'
Ich bin fassungslos. Dass kann nicht wahr sein. Das sind zu viele Zufälle, irgendwas scheint dieses Mahl zu bedeuten. Nur was zu Hölle. Mir wird ganz anders. Ich brauch ein Glas Wasser.
'Trink ein Glas Wasser.'
'Bin dabei.'
Dass kalte klare Wasser beruhigt mich ein wenig und mir ist nicht mehr so schwindelig.'Katy was machen wir jetzt?'
'Unsere Eltern scheinen was zu wissen, diese Fragen was wir machen, ob es uns gesundheitlich gut geht, ob irgendetwas passiert ist, dann diese Typen die auftauchen, mit und ohne Namen, die irgendetwas in uns freisetzten, das wir gegenseitig spüren was wir fühlen und dann dieses Mahl. Dass ist kein Zufall.'
'Nein definitiv nicht. Ich würde vorschlagen wir gehen unseren Eltern auf den Barrikaden.''Meinst Du?'
'Hallo? Dass sind unsere Eltern, wenn irgendwas merkwürdiges mit uns vorgeht, was es gerade definitiv tut, dann sollten sie uns sagen was los ist. Sie sollten uns schützen und sich nicht in Geheimnissen verstricken.'
'Wir sollten sie alle vier zusammen am Wickel haben, dann können sie uns nicht ausweichen. Ach und Torben sollten wir dazu holen.'
'Warum, was ist mit ihm?'
'Ich habe ihn gestern wieder gesehen und er hat sich äußerlich total verändert. Irgendwie wirkt er wie ein...Tier... . Ich kann es nicht genau erklären, er hat irgendwas animalisches an sich.'
'Shit.'
'Dass kannst Du laut sagen, dass wird alles verrückter.'
'Was? Äh...nein...das meine ich nicht, aber das mit Torben ist natürlich noch ein Punkt auf unserer immer länger werdenden Liste. Aber ich meine eher unsere Eltern. Die sind heute doch zusammen in diesem Wellnesshotel. Heute ist der erste Sonntag im Monat. Schon vergessen?'
'Ach ja, dass allmonatliche Treffen. Voll vergessen.'
'Gut dann halt morgen, ich rufe morgen meine Chefin an und nehme mir Urlaub, dass habe ich mir nach dem ganzen Stress wirklich verdient und die privaten Sachen gehen momentan vor.'
'Stimmt Steffi, ich rufe meinen Boss auch an. Dass wird garantiert gehen. Meinst Du drei Wochen sind drin.'
'Sicher.'
'Gut, sehen wir uns morgen. Ich habe keine Lust mehr auf Sauna. Ich mache es mir lieber zuhause gemütlich.'
'Kein Thema, ich wusste das Du das vorschlägst.'
'Lass mich raten, Du hast es gespürt.'
'Ähm...ja...mann ist das heftig.'
'Steffi...ich hab Dich lieb.'
'Ich dich auch Maus. Ehrlich. Also bis morgen und pass auf Dich auf.'
'Du auch auf Dich.'

Ich telefoniere mit meinem Boss. Er war etwas wütend, dass ich ihn auf einen Sonntag anrufe, aber das war gleich verflogen, als ich mit meiner samtweichen Engels-Einschleim-Stimme um Urlaub bitte. Es geht natürlich in Ordnung. Hoffentlich hat Steffi es nicht ganz so schwer. Ein Glück, dass ihre Chefin lesbisch ist und unglaublich auf sie steht. Im selben Moment spüre ich eine starke Erleichterung von Steffi. Ihr Urlaub geht also auch klar. Mensch, dass ist echt unheimlich. Wir hatten zwar schon immer einen guten Draht zu einander, haben uns im gleichen Moment getext oder angerufen oder im selben Moment das Gleiche gesagt, aber das jetzt?! Die Gefühle des anderen Spüren, dass ist noch mal etwas anderes! Just in dem Moment bekomme ich eine SMS von ihr.
'Mein Urlaub geht klar, aber das weißt Du ja schon. Dein Boss ist mal wieder total weich geworden, bei Deiner Stimme, stimmst?!'
Ich muss lächeln. Bald müssen wir gar nicht mehr miteinander reden. Wir können dann nur noch per Gefühle kommunizieren. Eine Nummer für sich. Kann auch nicht jeder, aber will ich das überhaupt?







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