Rosengarten

Autor: zeroKelvin
veröffentlicht am: 08.07.2005




1. Held rettet Prinzessin

Ich saß im Stadtpark auf einer Bank und las interessiert in meinem Schmöker. Es war eines meiner vielen Fantasiebücher und wie die vielen anderen hatte mich dieses vollkommen gepackt und ich war konzentriert auf die Buchstaben die ich mit meinen Augen verschlang. Das ich nicht von irgendwelchem Kindergeschrei abgelenkt wurde hatte ich dadurch verunmöglicht dass ich meinen I-Pod auf volle Lautstärke gestellt hatte und ich es so noch nicht mal gemerkt hätte wenn ein Flugzeug vor mir abgestürzt wäre. Ich blätterte schnell um, damit ich die nächste Zeile lesen konnte:
'… so zog er sein Schwert aus dem Schaft und stellte sich tapfer dem silbern glänzenden Gegner entgegen. Er war sich bewusst dass seine Chancen gegen ein solches Ungetüm nicht gross waren, aber er musste sich dem Drachen stellen, nicht für seine Ehre, nicht für Geld nein für die Liebe welche der Drache ihm geraubt hatte. So riss er sein Schild in Position und schrie mit all seiner Wut los und stürmte auf den Drachen zu…'
Ich holte tief Luft, ich beneidete diese Helden in den Büchern, ich wollte auch so der Liebe verfallen dass ich keine Angst mehr hatte, dass ich alles für meine Angebetete tun würde. Aber nun ja ich brachte es ja noch nicht einmal fertig eine Frau anzusprechen, wie sollte ich mich dann verlieben und eine Liebe finden wie sie im Buche steht. Ich seufzte leise und vergass die Wirklichkeit und vertiefte mich erneut in das Buch:
'… Der Drache schien nicht besonders beeindruckt zu sein von meinem Handeln, er bäumte sich auf und schlug dann mit seiner ganzen Kraft auf mich ein, oder besser er versuchte es, da ich eine geschickte Rolle zur Seite machte und so seinem Schlag ausgewichen war. Dabei hatte ich jedoch mein Schild verloren, welches nun in drei Teile zersprungen war, da dass Schild nicht das selbe Glück hatte wie ich sondern mit ganzer Kraft des Drachen getroffen wurde. Ich atmete glücklich aus, wäre ich wagemutig gewesen und hätte versucht den Schlag zu blocken wäre ich nun wohl muss, aber nun konnte ich weiterkämpfen für meine Liebe.Erneut stürmte ich auf den Drachen zu und mit einem Satz nach vorne war ich hinter einem Stein versteckt so dass mich der heisse Odem des Drachen nicht traf, welcher er mir zu sandte! Ich schlug mich gut, nicht viele dürften dem Drachen so lange widerstehen haben, doch nun war meine Zeit. Ich sprang aus der Deckung des Steines hervor stand auf seine Klaue und rammte mein Schwer in eben diese. So schrie der Drachen vor Schmerz auf, so dass meine Ohren drohten zu platzen und zu gleich riss er seine Klaue hoch in die Luft.Mein Plan funktionierte, ich war auf der Höhe des Herzens der Drachen, ich sprang von der Klaue ab und rammte mein Schwert in sein Herz. Als der Drache zu Boden erspähte ich sie, meine Liebe…'
Ein Windhauch blies mir durch das Gesicht und ich verlor meine Konzentration. Ich blickte erstaunt auf, weil ich äusserst selten meine Konzentration verlor. Nein das war nicht richtig, dies war das erste mal dass ich meine Konzentration verloren hatte. Als ich aufblickte, hatte ich gerade noch genug Zeit um zu begreifen dass der blaue Punkt vor mir keine Einbildung war sondern ein Ball der auf mich zu flog. Im nächsten Moment traf er mich mitten ins Gesicht und warf meine Brille zu Boden und einen meiner Kopfhörer aus den Ohren.Ich schüttelte schnell meinen Kopf um alle Sinne wieder richtig zu funktionieren zu bringen, aber seltsamer weise spürte ich keinen Schmerz. Ich schaute nach unten und setzte zuerst meine Brille auf und danach nahm ich den blauen Ball auf. Als ich ihn in meinen Händen hielt, begriff ich wieso ich keinen Schmerz fühlte, es war einer dieser ultraweichen Schwammbällen. Als ich ihn leicht zusammen drückte hörte ich eine Stimme, jedoch relativ undeutlich da ich im anderen Ohr relativ laute Musik hörte. So verstand ich nicht viel mehr als '…Entschuldigung… unser Ball … versehen' Da ich gerade noch auf den Boden geschaut hatte um den Ball aufzunehmen, sah ich nicht wer mich da angesprochen hatte, da es mich aber interessierte hob ich meinen Kopf. So schaute ich plötzlich in das nicht gerade schlecht gefüllte Ausschnitt einer jungen Frau. Nach wenigen Momenten, in welchen ich einfach fasziniert war, riss ich mich zusammen und hob meinen Kopf das letzte Stück so dass ich in ihr Gesicht blickte und hoffte dass sie nichts bemerkt hatte. Als sie mich anlächelte, dachte ich für mich dass sie wohl nichts bemerkt hatte, oder es ihr gefiel. Ich bemerkte dass sie ihren Mund bewegte und versuchte mich auf das zu konzentrieren was sie sagte, doch verstand ich auch diesmal nicht viel mehr als das letzte mal. So nahm ich den zweiten Kopfhörer aus dem Ohr und sagte mit möglichst freundlicher Stimme:
'Sorry, ich hab leider gar nichts verstanden wegen der Musik.'
Sie lächelte und strich sich eine ihrer blonden Strähnen hinters Ohr. In diesem Moment wurde ich mich erst ihrer Schönheit bewusst. Sie hatte hellbraunes, schulterlanges Haar welches mit helleren und dunkleren Strähnen durchzogen war, welches es noch interessantes machte. Ihre beiden hell blauen Augen leuchteten wie die Bergseen die ich aus meiner Kindheit kenne, mit einer solchen Reinheit und Unschuld, direkt darunter ihre kleine süsse Stupsnase. Schlussendlich fiel mein Blick auf ihren Mund welcher süsser und perfekter nicht hätte sein können und er beginn sich zu bewegen und zu öffnen. Ich gab mein bestes nicht nur zu schauen sondern auch zu hören und so schaffte ich es mit Müh und Not sie zu verstehen:'Eh'… ich habe gesagt dass es mir schrecklich leid tut. Ich und mein Freund und noch ein paar Kollegen haben dort drüben Ball gespielt und mein Freund, wie er halt ist, hat mal wieder übertrieben. Ich hoffe dir geht es gut?'
Ich konnte es nicht fassen, wie konnte sie nur einen Freund haben, sie wäre meine Traumfrau gewesen und nun diese Enttäuschung. Obwohl eigentlich verwunderte es mich nicht dass sie einen Freund hatte, immerhin war sie so umwerfend schön. Trotz des Schmerzes den ich fühlte seit den Worten ‚Ich und mein Freund' antwortete ich nun in einer freundlichen Stimme:
'Ach nein, nur keine Sorge der Ball ist ja nicht hart. Ich hoffe nur ich finde die Stelle im Buch wieder.'
Sie setzte sich neben mich auf die Bank, legte ihre Hand auf das Buch und fragte mich ob sie es schnell anschauen dürfte. Ich konnte ihr nicht widersprechen so gab ich es ihr, sie hätte ebenso fragen können ob ich für sie von einer Brücke springen würde und ich hätte nur gefragt: 'Jetzt? Oder darf ich mich noch von meiner Familie verabschieden.' Sie schaute auf die Vorderseite des Buches, strich schnell über das Bild des Drachen welcher auf dem Einband thronte und drehte es dann um damit sie schnell die Zusammenfassung überfliegen konnte. Als sie die Rückseite fertig gelesen hatte, schaute sie auf, mir direkt in die Augen und fragte neugierig:
'Und ist es gut?'
'Joa', antworte ich, 'Mir gefällt die gesamte Reihe sehr gut. Ich weiss es ist kindisch solche Bücher zu lesen, aber ich kann dort besser entspannen.'
'Nein nein', schoss sie los, 'Ich liebe Fantasiebücher, und ehrlich gesagt habe ich gefragt weil ich nach neuen Büchern Ausschau halte und dies klingt nach …'
Sie wurde von den Schreien eines jungen sportlichen Mannes unterbrochen:
'Hey Nadia, Ihm scheint's doch gut zu gehen, komm lass uns weiterspielen!'
Sie hatte immer noch mich angeschaut und verdrehte nun nach dem Schrei schnell die Augen und schrie dann aber mit einem freundlichen Unterton zurück:
'Ja Schatz, komme gleich'
Gleich anschliessend wandte sie sich an mich und meinte:
'Er ist nicht besonders freundlich, aber ein ganz lieber Kerl. War mir eine Freude dich zu treffen, ich werde mir das Buch merken, danke vielmals. Und ich hoffe du findest die Textstelle wieder. Bye'
So verschwand sie mit einem Bye und dem blauen Ball aus meinem Leben. Ich stopfte mir die Kopfhörer zurück in die Ohren und versuchte alle Was-wäre-Wenn-Fragen aus meinem Kopf zu verbannen. Nach dem ich ein bisschen im Buch geblättert hatte, fand ich schliesslich wieder die Seite an welcher ich gelesen hatte:
'…Sie Stand an einen Pfahl gefesselt am Eingang der Hölle des Drachen. Ihr langes blaues Kleid war zerrissen und schmutzig und ich ertrug es kaum sie so zu erblicken. Schnell eilte ich zu ihr und befreite sie mit einem starken Schlag von ihren Fesseln, worauf sie mir sofort um den Hals fiel und mich innig küsste…'
Plötzlich wurde ich mir meiner Fantasie gewahr, wie immer stellte ich mir das was ich las bildlich vor, jedoch war es diesmal anders als sonst. Ich war der Held in glänzender Rüstung, auch wenn mir die Vorstellung gefiel dass ich eine solche Figur hatte war es doch nicht so wie sonst. Was jedoch das war was mich verwunderte war die Prinzessin, sie hatte hellbraunes, schulterlanges Haar mit helleren und dunkleren Strähnen durchzogen, hellblaue Augen welche leuchtete, eine süsse Stupsnase und einen perfekten süssen Mund. Ich blätterte schnell zurück auf die Anfangsseiten, auf welcher das Heldenpaar heiratete und ich irrte mich nicht:'… Sie sah so unglaublich wunderschön aus. Ihr dunkles haar war durch den weisen Schleier zu sehen und ihre grünen Augen leuchteten durch…'
Ich schüttelte den Kopf, so etwas war mir noch nie passiert. Wahrscheinlich hatte mich der Ball fester getroffen als ich es gedacht hatte. Ich entschied mich für heute den Park zu verlassen und heim zu gehen. Dort würde sich schon was finden was zu tun wäre.

2. Auge in Auge

Es war nun gut eine Woche vergangen seit ich sie im Park getroffen hatte und ich hatte sie mehr oder weniger vergessen. Dies fiel mir einiges leichter nachdem ich das Buch beendet hatte und ein anderes angefangen hatte. An diesem Tag folgte ich aber dem Lebenswandel der normalen Menschen, kurz gesagt ich ging einkaufen. Ich hatte mal wieder meinen Kühlschrank aufzustocken, damit ich mich für ein paar weitere Tage in meinem Haus verkriechen konnte und meine Bücher durch lesen.
Ich schaute mir gerade die Ofenpizzas an und überlegte welche ich wohl nehmen sollte, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter fühlte. Ich drehte mich um und da stand sie, die Prinzessin welche an den Pfahl gefesselt war. Es war ein Lächeln auf ihrem Gesicht, aber sie war irgendwie anders als an diesem Tag im Park. Sie hatte kein Make-up aufgetragen und auch ihre Kleider waren nun weit und nicht mehr Eng wie an dem Tag als ich sie traf, dennoch sah sie umwerfend aus, wodurch ein Lächeln auf mein Gesicht entstand. Ich nahm schnell die Kopfhörer aus meinen Ohren und sagte dann freundlich:
'Oh welcher Zufall dich hier zu treffen.'
'Kein Zufall', sagte sie bestimmt, 'es ist Bestimmung, Wir folgen nur den Fäden…''… welche uns die Götter weben', beendete ich sie, 'Du hast also begonnen zu lesen?'Sie nickte und ihr Lächeln wurde grösser nach einer kurzen Pause meinte sie:'Du hast einen ausgezeichneten Geschmack, die Bücher sind wirklich unglaublich. Ich verschlinge sie nun. Ich tue noch kaum was anderes.'
'Da wird sich aber dein Freund nicht freuen', scherzte ich.
Ihr Lächeln verschwand plötzlich und nach einer unendlich langen Pause sagte sie, den Tränen nahe:
'Er hat Schluss gemacht, einige Tage nachdem Park. Er meinte die Liebe sei vergangen, verblasst. Nach gut 2 Jahren.'
Als sie den Satz beendet hatte, ran eine Träne ihre Wange hinunter und kurz darauf folgte eine zweite auf der anderen Wange. Ich überlegte nicht, es passierte aus meinem Büchergedächtnis. Ich setzte meinen Einkaufskorb ab und schloss meine Arme um sie und drückte sie sanft an mich. Als ich sie in meinen Armen hielt machte ich mir die ersten Gedanken darüber was ich gerade tat, ‚hatte ich es vielleicht vollkommen übertrieben? Ich bin doch ein Wildfremder Mensch für sie, aber umarme sie' Ich wollte schon meinen Griff lösen als ich ihre Arme auf meinem Rücken fühlte und ich flüsterte ihr leise zu:'So etwas passiert leider und zwar viel zu oft, aber es lag sicher nicht an dir, so eine wunderschöne Fantasiebücherliebende Frau kann keine Fehler haben.'
Sie schaute langsam zu mir hoch und lächelte mich an, ich wusste nicht ob sie lächelte weil ich sie als wunderschön bezeichnet hatte oder wegen meinem kleinen Scherz. Aber sie lächelte und das reichte mir. Ich löste langsam meine Umarmung und meinte dabei:'Ich habe gehört nach einer Trennung soll man sich versuchen möglichst abzulenken, ich weiss ich nicht ob du auch Fantasiefilme magst, jedenfalls hätte ich ne gigantische Auswahl von solchen Film. So könntest du dich ein bisschen Ablenken, und ich müsste ihn mal nicht alleine anschauen.'
Ich lächelte sie an und wartete auf ihre vernichtende Antwort. Und während der Pause, in welcher sie überlegte was sie antworten sollte, überlegte ich mir was ich überhaupt gesagt hatte. Es war doch so arrogant vor mir sie so zu bedrängen, sie einzuladen in meine Wohnung zu kommen. Sie würde sowieso nein sagen es sah zu sehr nach einem rum kriegen aus, zu sehr nach einem Ins-Bett-Kriegen.
'Eh'…', begann sie, 'nun ja. Klingt wirklich nett'
sie hat wirklich gesagt, was soviel heisst wie Nein.
'Aber…', fuhr sie fort, 'Es hat nichts mit dir zu tun, aber ich bin einfach zu oft auf falsche Leute rein gefallen…'.
Mein Lächeln wich von meinem Gesicht.
'Ach…', setzte sie fort, 'Du scheinst so nett, klar würde ich gerne mit dir ein Film schauen.'Und sofort war mein Gesicht wieder mit einem Lächeln geschmückt, und ihres ebenso. Ich konnte es kaum fassen dass sie Ja gesagt hatte, und sie schien es ebenso nicht zu fassen. Aber sie hatte zugesagt und sie würde ihr versprechen nicht brechen. So machten wir schliesslich für den Samstagnachmittag ab, sollte ja nicht nach einem Date aussehen sondern einfach nur nach einem gemütlichen Zusammensein. Nachdem wir noch für den Notfall die Handynummern ausgetauscht hatten, verabschiedeten wir uns und arbeiteten dann im Alleingang unsere Einkaufslisten ab. Durch ihren Besuch erweiterte ich diese dann auch um Popcorn, zu Trinken und Chips, so dass sie sicher alles haben würde was sie wollte.

An dem Samstag war sehr viel los in meinem Haus, mehr als je zuvor los gewesen war. Ich saugte etwa zum dritten Mal den Teppich und hatte wohl jede Stelle vom Staub entfernt. Das schwierigste war aber die Kleiderauswahl, was war eine angemessene Kleidung für ein gemütliches Zusammensein bei dem man ein Film schaut? Zuerst hatte ich einen Trainer angezogen, das sah aber zu sehr danach aus dass sie mir egal war. Darauf folgte das andere extrem, ein Anzug, aber nun ja damit würde ich vollkommen overdressed wirken und das ganze schon von Anfang an zu kaputt machen, weil sie dann denken würde ich erhoffe mir was davon. Nach etwa ein Dutzend Kleiderwechseln hatte ich mein schönstes Shirt an, mit einer schwarzen Hose und einem schönen Gurt. Es sah gut aus, nicht zu gut, jedoch sicher besser als ich normal angezogen war. Ich hoffte dass ich damit die richtige Auswahl getroffen hatte.
Schliesslich sas ich dann auf der Couch vor dem Fernseher und schult durch die verschiedenen Programme welche im Fernseher kam, nur um Zeit zu schinden. Wäre jemand noch in dem Raum gewesen, hätte er gesehen wie meine Hände zitterten, weil ich so unglaublich aufgeregt war. Auch wenn es nur ein gemütliches Zusammensein sollte, war es doch ein Bild dass sie von mir machen würde. Und plötzlich hielt ich inne. Hatte ich Interesse an ihr? Ich dachte schnell nach und ich konnte kaum anders als es zu bejahen, ich hatte schon seit beginn Interesse an ihr gehabt. Zuerst wäre nichts möglich gewesen weil sie einen Freund hatte, aber nun wäre es unhöfflich etwas in diese Richtung zu unternehmen, immerhin hatte sie sich erst gerade von ihrem Freund getrennt und ich würde auch nicht versuchen etwas in diese Richtung zu unternehmen, schwor ich mir. In diesem Moment erklang die Klingel, da diese nur sehr selten erklang war ich relativ sicher dass es Nadia war. Ich eilte daher gleich zu Türe und öffnete sie ohne zu zögern und da stand sie dann. Ihr haar war zu einem Pferdeschwanz zusammen genommen, welches ihr einen sportlichen Touch verlieh aber ebenso trug sie wieder Make-up welches sie noch schöner machte, unglaublich dass dies möglich war, aber es war ebenso nicht zu leugnen. Sie trug ein eng anliegendes Sporttop, welches sie wohl trug weil es sehr bequem war, jedoch hätte sie es ebenso anziehen können weil es super aussieht, vor allem an ihr. Ihr Oberkörper sah einfach genial aus mit dem Top und ihr Bauch war frei, es war schwer mich an mein eben gemachtes Versprechen zu halten, aber ich würde mein bestes tun. Mein Blick schweifte weiter runter, sie trug kurze Hosen welche knapp bis zu ihren Knien reichten und wohl auch sehr bequem waren, aber eben so denselben Effekt hatten wie ihr Top. Und schlussendlich endeten ihre Beine in 2 pinkfarbenen Turnschuhen.
Mein Atem versagte bei dem Anblick, so ging ich ihr einfach aus dem Weg, und zeigte mit meiner Gestik dass sie doch rein kommen soll. Als sie drin war begann sie sofort sich ein bisschen umzusehen, es gab zwar nicht viel zusehen aber es schien ihr nicht zu missfallen, was mich schon mal aufstellte. Als ich endlich wieder zu meiner Stimme gefunden hatte, sagte ich dann:
'Wir haben uns damals nicht auf einen Film geeinigt, daher würde ich dir gerne die Auswahl überlassen, dort im Regal ist meine Sammlung.'
Ich zeigte auf ein zimmer- hohes Regal, welches voll gestopft war mit DVD. Sie begann sofort mit dem durchschauen der Videos und las eine Beschreibung nach der anderen, während dessen hatte ich mich auf der Couch niedergelassen und beobachtete sie dabei wie sie gespannt die Beschreibungen durchlas. Sie hatte schon einige Filme in der Hand behalten, welche wohl in ihrer engeren Auswahl waren. Als sie knapp ein Dutzend Filme in ihrer Hand hielt, drehte sich um und setzte sich zu mir auf die Couch und lies die Filme in meinen Schoss fallen und sagte:
'Die Filme klingen alle interessant, ich habe sie aber noch nicht gesehen, daher möchte ich dass du den besten von den allen auswählst.'
Ich schaute mir schnell die Namen der Filme durch und als ich den Namen des letzten Filmes las, musste ich lächeln, sie hatte meinen Lieblingsfilm in ihre engere Auswahl genommen. Ich tippte auf die Hülle des DVD und meinte:
''Der Goldene Dolch' er ist meiner Meinung genial, ist mein Lieblingsfilm.'Sie lächelte nun ebenfalls. Ich stand auf und schob den DVD in den DVD-Player und holte schnell die Chips und das zu Trinken aus der Küche und stellte es auf den Tisch bei der Couch. Danach startete ich den Film.
Ich hatte den Film schon gut zwei Dutzend Mal gesehen, so konnte ich die Dialoge mitsprechen ohne überhaupt auf den Fernseher zu schauen. Aber wenn ich ehrlich bin schaute ich auch relativ selten auf den Fernseher, sondern eher auf sie, ich beobachtete sie wie sie das Popcorn ass. Wie sie gespannt in den Fernseher schaute, wie sie die Luft anhielt als der Held in Gefahr war und wie sie glücklich ausatmete wenn er sich aus der schwierigen Situation gerettet hat. Ich genoss ihr Lächeln wenn der Held mal wieder einen witzigen Spruch vom Stapel liess und ihr lachen wenn sein Gegner den Spruch mit einem Witz zunichte machte. Als sich der Film langsam dem Ende entgegen neigte und so die Liebe des Helden in Gefahr geriet, begann sich Nadia an mich zu lehnen. Wohl nicht bewusst, aber sie lehnte sich an mich um ein bisschen Schutz zu bekommen, ich überlegte ob ich meinen Arm um sie legen sollte, doch ich erinnerte mich an mein Versprechen, so genoss ich die Berührung an meiner Seite und der Geruch ihres Parfüms der mir in die Nase stieg.
Als der Film endete und sich der Held und seine Liebe küssten legte Nadia ihren Kopf auf meine Schultern und ich vermochte ein Seufzen zu hören. Ich lächelte bei mir, ich liebte die Szene am Ende, in welcher alles gut wurde und man wieder ein bisschen Glauben hatte in unsere Welt. Nachdem die ersten Namen der Darsteller auf dem Fernseher erschienen, merkte ich wie Nadia ihren Kopf von meiner Schulter nahm und so drehte ich meinen Kopf zu ihr und schaute ihr Richtung. Da sie in meine Richtung schaute trafen sich unsere Blicke. So blickte ich nun in ihre hellen Augen die im dunklen beinahe schon leuchteten und sie in meine dunklen welche wohl kaum sichtbar sein durften bei diesen Lichtverhältnis. Es wäre wohl einer diesen magischen Momenten gewesen, wenn wir es den gewollt hätten, da sie es aber nicht wollte, beendete sie den Augenblick zugleich in dem sie sagte:
'War wirklich ein ausgezeichneter Film, ich liebe die Szene wo er sich dem Erz-Feind stellt und dann so eine coole Bemerkung fallen lässt, als wäre nichts weiter.'
Ich zitierte die Bemerkung die er machte, was mir nicht schwer fiel, so oft wie ich den Film gesehen hatten und so lachten wir beide. Ich stand von der Couch auf und schaltete schnell das Licht an, so dass wir uns wieder sahen und ich so ihre ganze Schönheit. Als ich zurück zur Couch ging, hatte sie sich davor aufgestellt und spielte die Prinzessin, ich erinnerte mich sofort welche Szene es war. Es war jene vor dem Wald in welcher sie entführt wird, und so begann sie mit ihrem mehr oder weniger korrekten Zitat:
'So nun edler Ritter, verfolgt ihr den öfters arme hilflose Ladies?'
'Nein nein', sagte ich mit extra tiefer Stimme, 'Nur wenn diese es wollen!'
Wie im Film meinte sie nun: 'Ihr wollt damit sagen ich wünschte dass ihr mich verfolgt?''Ist es den nicht so?', konterte ich.
'Nun ja…' fuhr sie fort.
Nun folgte der interessante Part, den im Film wurden sie nun von Banditen beschossen und er rettete ihr knapp das Leben, ich war so vertieft in meiner Rolle das ich tat wie es im Film geschah, so sagte ich nun laut:
'Achtung meine Prinzessin! Banditen!'
und ich machte einen Satz auf sie zu, so dass wir beide auf der Couch landeten. Ich auf Ihr. So lagen wir nun da, ich auf ihr, Gesicht auf gleicher Höhe und schauten uns gegenseitig in die Augen. Ich strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht, welche sie während dem Fall gelöst hatte. Ich versuchte mich mit aller Kraft an mein Versprechen zu halten, aber es war wieder ein magischer Moment und ich verfiel ihm. Sanft strich ich ihr über die Wange. Schaute in ihre tiefen blauen Augen und suchte nach einer Antwort. Ich näherte mein Kopf ein wenig dem ihren und sie machte keine Regung, sondern schaute mir nur tief in die Augen. Schliesslich verfiel ich ganz dem Moment und drückte sanft meine Lippen auf die ihren und sie antwortete. Sanft presste sie ihre Lippen gegen die meinen. Ich schloss die Augen und sah uns vor dem Wald am Boden liegen, der Prinz auf der Prinzessin und sie küssten sich innig. Als der Kuss endete, begriff ich abermals was ich getan hatte. Ich stand sofort auf, sie schaute mich nun neugierig an, sie mochte sich wohl fragen was ich dachte und ich würde es ihr sagen. Ich gab ihr meine Hand, so dass sie einfach aufstehen konnte. Nun standen wir erneut nah bei einander, und ich strich ihr abermals die Strähne aus dem Gesicht und kämpfte mit meiner eigenen Dämonen und mit einer zittrigen Stimme, sagte ich:
'Du hast erst gerade deinen Freund verloren. Ich will die Situation nicht ausnützen. Ich mag dich wirklich sehr gerne, ich habe noch nie so etwas wie das hier gefühlt. Aber ich will nicht dass alles begann weil du in einem Gefühlschaos warst. Ich will nicht dass du es bereust.'Sie nickte.
'Ich weiss nicht ob du Lust hast, aber vielleicht würdest du ja mit mir einen Kaffee trinken gehen nächste Woche? Einfach nur um einander zu sehen?'
und sie nickte erneut.
'Ich rufe dich an, okay?', und wieder nickte sie, doch diesmal lächelte sie dabei.
Ich begleitete sie zur Türe und öffnete sie für sie, und so standen wir dann. Gesicht zu Gesicht, blickten uns gegenseitig an und wussten nicht was wir sagen sollten, doch sie ergriff die Initiative und küsste mich noch einmal und verschwand dann gleich um die Ecke. Ich ging zurück in das Wohnzimmer und liess mich auf der Couch nieder, legte meine Füsse auf den Tisch und schloss meine Augen.

3. Rosengarten

Es war Sonntag als ich um knapp nach zehn von meinem Handy geweckt wurde. Ich wollte mich schon wieder selbst beschimpfen, weil ich wieder mal ein Weckruf eingestellt hatte, aber als ich das Handy in der Hand hatte, sah ich dass ich ein SMS bekommen hatte. Dies war so selten der Fall dass ich es doch wirklich mit einem Weckruf verwechselt habe. Schnell stellte sich heraus dass es von Nadia war, ich dachte mir nichts dabei, vielleicht ein SMS dass sie den letzten Tag genossen hatte, oder halt dass sie es besser fände wenn wir uns nicht mehr sehen würden. Aber ich lag falsch:
'Hi du, ich habe gestern viel nachgedacht und ich möchte mit dir reden. Ich erwarte dich um 12 im Rosengarten LG Nadia'.
Ich sass nun aufrecht im Bett und las das SMS mehrmals durch. ‚Viel nachgedacht' und ‚mit dir reden' sind im Normalfall eine schlechte Kombination und ich überlegte mir was sie wohl sagen wollte, worüber sie wohl nachgedacht hatte. Nachdem ich 30 Minuten darüber nachgedacht hatte und zu keiner Lösung gekommen war, liess ich es sein und begann mich bereit zu machen. Immerhin würde es eine Weile dauern bis ich im Stadtpark war.Es war fünf nach zwölf als ich durch den Torbogen schritt welcher den Rosengarten vom Stadtpark trennte und sofort sah ich sie. Sie war gut gekleidet, viel besser als ich, weswegen ich sofort in Scham rot anlief. Aber ich hatte keine Ahnung was sie wollte daher hatte ich beinahe das selbe wie gestern angelegt, ich ging im schnellen Schritt auf sie zu und als ich bei ihr stand, sah ich sie an und ihr Gesicht war emotionslos, weder ein lächeln noch eine Träne. Ich brach die Stille:
'Ich hoffe du hast nicht zu lange für mich gewartet?'
'Nein nein', sagte sie, 'Ich bin zwar eine Weile hier, aber ich hatte viel nachzudenken.'Ich schluckte: 'Und zwar über das was du mir sagen willst?'
'Genau', antwortete sie, 'Gestern war ein wunderschöner Tag, ich habe es unglaublich genossen die Zeit mit dir zu verbringen. Wir haben soviel gemeinsam, es war einfach unglaublich.'
'Aber', unterbrach ich sie, weil ich wusste dass es kommen würde.
'Aber', fuhr sie fort, 'Du sagtest du wolltest warten bis ich über meinen Ex-Freund bin. Was wirklich süss und verständnisvoll ist. Jedoch habe ich sehr viel nachgedacht und ich denke ich habe ihn nicht geliebt. Das was ich mit dir habe, ist vollkommen anders. Das was ich mit ihm hatte war eine Freundschaft, eine gute. Aber das was ich mit dir habe ist ein Funke, eine Flamme, ein Waldbrand!'
'Und das wolltest du mir sagen?', fragte ich neugierig.
'Nun ja, mehr oder weniger.', zögerte sie, sie schluckte und fuhr dann fort, 'Nun ich will den Waldbrand nicht aufhalten. Ich denke ich Liebe dich, nein ich liebe dich. Und ich will nicht warten bis ich ihn vollkommen vergessen habe, ich will jede Sekunde die ich habe mit dir verbringen, und keine davon verschwenden in dem ich warte! Sie sind mir zu Kostbar!'Ich schaute in ihre wunderschönen blauen Augen und dachte darüber nach was sie sagte und was sie wirklich sagte. Sanft strich ich über ihre Wangen und gab ihr einen sanften Kuss auf ihre Stirn und flüsterte dann:
'Es ist Bestimmung, Wir folgen nur den Fäden welche uns die Götter weben.'.
Und küsste sie sanft auf ihre Lippen.









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