(Alp-) Traumwelten

Autor: Linna
veröffentlicht am: 07.03.2009




Anne trat aus dem Haus ihrer besten Freundin um nach Hause zu gehen. Es war schon Abend und nur das Licht der Straßenlaternen durchbrach die Dunkelheit. Schnee knirschte unter ihren Füßen und sie zog die Jacke fester um sich. Es war Winter geworden. Einen Moment zögerte sie, doch es schien so als würden sich ihre Schritte von selber in den dunklen Park bewegen. Am Tag war es hier voll und gut besucht, doch jetzt am Abend schien er fast einsam. Besorgt blickte Anne sich um. Dieser Weg war zwar eine Abkürzung, dennoch hatte sie schon oft von Jugendlichengehört die hier ihr Unwesen trieben. Vorsichtig machte sie zwei Schritte in den verschneiten Park und blickte sich nochmals um. Es war niemand zu sehen. Langsam setzte sie sich in Bewegung und ihre Angst ließ nach. Ihr Atem gefror und sie bemerkte ihre kalten Füße. Sie hatte die Mitte des Parks erreicht und konnte schon den Ausgang erahnen. Erleichtert beschleunigte sie ihre Schritte als die letzte Laterne zu flackern begann. Kurz darauf stand sie im nun dunklen Teil des Parks. Schritt für Schritt trat sie in Richtung des Ausgangs. Plötzlich spürte sie etwas am Bein und stolperte über dieses für sie noch unerkennbare Hindernis. Ängstlich schrie sie auf und begann zu zittern. Ihr Knie war aufgeschürft und blutete leicht. Als sie zurückblickte und genauer hinschaute erkannte sie worüber sie gestolpert war- eine Baumwurzel hatte sich ihr in den Weg gestellt. Hörbar atmete sie aus und schloss für einen Moment ihre Augen. Nachdem sie sich beruhigt hatte stand sie auf und klopfte Schnee von ihrer Jacke. 'So einMist',wetterte sie in die Dunkelheit hinein. Leicht durchnässt trat auf die Straße hinaus. Froh den Teil des Weges hinter sich zu haben ging sie ein kleines Stück weiter. Sie wog sich in Sicherheit bis eine kalte Stimme die Stille durchbrach: ' Ey Süße wie wärs' mit uns?' Abrupt drehte sie sich um und erblickte einen Jungen der in ihren Alter sein musste. 'Lass mich in ruhe.' 'Dann nimmst du mich, oder?', fragte ein weiterer Junge der sich unbemerkt hinter ihr aufgebaut hatte. Anne wusste gar nicht wie ihr geschah, denn in kürzester Zeit hatten sich insgesamt sechs Jugendliche in einen Kreis um sie herum aufgestellt. Niemand hörte das aufkommen von zwei Füßen und bemerkte die Person im Schatten eines Hauses, die die Szene beobachtete. 'Was wollt ihr?', fragte Anne ängstlich, ihr Herz raste und sie suchte verzweifelt nach einer Lösung aus dieser Situation. 'Habt ihr das gehört Jungs? Fragt die doch tatsächlich was wir wollen.', wiederholte der größte von allen und lachte anschließend süffisant. Der größtetrat vor und beugte sich hinunter und schaute sie herablassend an und sagte:'Na was glaubt den das hübsche Köpfchen was wir wollen? Ich kanns dir sagen: Geld.' Langsam trat der Unbekannte aus der Dunkelheit, er hatte genug gehört. Mit sicheren Schritten kam er auf die Gruppe zu und trat ins Licht. Nun konnte man seine Schwarze Kleidung und seine noch recht Junge Erscheinung erkennen. Sein Gesicht war fast vollständig verdeckt nur eine blonde Strähne und seine Augen waren zu sehen. 'Nicht gerade fair was ihr da macht', sagte er mit ruhiger Stimme. 'Und wenn schon Alter, zieh lieber Leine. Sonst bist du der nächste.' Die Gruppe setzten ein grinsen auf was von einem gemeinen Gelächter gefolgt war. 'Ich sagte lass sie in ruhe.' Der Anführer der Gang trat hervor schaute ihn wütend an und meinte:'Junge verkrümmel dich. Sei vernünftig. Oder willst du das dein Gesicht schon in so jungen Jahren verunstaltet wird? ' der fremde schien ungerührt.'Ich würde mir eher sorgen um eure Gesichter machen', kam die gelasseneAntwort und im nächsten Moment hatte er Anne hinter sich geschoben. Nun trat die gesamte Gruppe auf ihn zu, doch es kam keine ängstliche Regung seinerseits, im Gegenteil. 'Ich sagte Anne gehört zu mir.', zischte er. Der Anführer wollte ausholen als sein Arm abgefangen wurde und sich schmerzhaft verdrehte. Sein Gesicht verzog sich und im nächsten Moment wurden ihn die Füße weggezogen und er lag auf den Boden. Mit einen Schlag ins Gesicht wurde ihm weiter zugesetzt, Blut tropfte aus seiner Nase. Doch als er zum Gegenschlag ausholen wollte bekam er einen Tritt in die Magengegend. Langsam sackte er auf den Boden und hielt sich sein Bauch. Doch der Fremde hatte kein erbarmen, zog in auf die Beine und versetzte ihn einen letzten Schlag ins Gesicht. Er taumelte zur seiner Gruppen die ihn stützte. Das alles ging so schnell das sie, als sie ihren Anführer so zugesetzt sahen flüchteten. So schnell sie konnten rannten sie weg und schleiften ihren Anführer hinter sich her, während dieser noch brüllte 'Wir werden unswieder sehen, versprochen, und nächstes mal, ja, nächstes mal das wird es nicht so gut für dich ausgehen' Anne die alles ungläubig mitverfolgt hatte stand wie versteinert da. Der Schock war ihr ins Gesicht geschrieben und sie konnte erst langsam realisieren das sie der Bande entkommen war. Nachdem die Jugendlichen geflohen waren drehte der Fremde sich abrupt um und ging mit großen Schritten auf Anne zu. 'Alle okay bei ihnen?', fragte er. Anne nickte leicht und blickte ihn mit großen Augen an. 'D-a-daa-anke', brachte sie heraus. 'Kein Problem', meinte der Fremde. Da fiel Anne etwas ein und sie fragte: 'Woher wissen sie eigentlich wie ich heiße?' Sie konnte den Gesichtsausdruck des Fremden nicht sehen, aber es schien so als würde er sich sehr über sich selbst Ärgern. 'Passen sie auf sich auf', kam als Antwort und im nächstem Moment stand sie alleine da. So geheimnisvoll wie er aufgetaucht war, war er auch wieder verschwunden. Nach ein Paar Sekunden bemerkte Anne das sie immer noch auf der selben Stelle standund setzte sich langsam in Bewegung. Zu hause angekommen fiel sie ins Bett, konnte aber nicht einschlafen. Ihre Gedanken kreisten um ihren unbekannten Retter. Nach und nach übermannte sie die Müdigkeit und sie fiel in unruhige Träume. Als sie am nächsten Morgen vor den Spiegel trat stöhnte sie leise auf. Seufzend sprang sie unter die Dusche, föhnte anschließend ihre Haare und versuchte die Augenringe der letzten Nacht zu verdecken. Nachdem sie sich wieder unter die Leute trauen konnte stieg sie die Treppen ab zu ihren Eltern. Es waren zwar nicht ihre leiblichen Eltern, doch sie liebte sie über alles. Nach dem Frühstück machte sie sich auf den Weg zur Schule. Dort konnte sie sich aber nicht wie sonst konzentrieren. Sie fasste einen Entschluss, sie würde schon noch herausfinden wer der Fremde war.









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