Ihr Name ist Nesrin und das ist ihre Geschichte

Autor: __Asmera__
veröffentlicht am: 04.03.2009




Ihr Name ist Nesrin und das ist ihre Geschichte

Kapitel 1: Der Tod ihres geliebten Vaters


Nesrin wurde in Tunesien geboren und lebte seit ihrem 5 Lebensjahr in Wien. Sie wuchs in einer großen Familie auf. Sie waren sehr glücklich miteinander. Ihr Vater besaß eine große Autofirma und sie lebten in sehr guten Verhältnissen. Sie waren 5 Geschwister. Sie war die älteste der 5 Kinder. Ihre Mutter war Hausfrau und sie selbst ging ins Gymnasium. Sie besaßen eine sehr schöne Villa und konnten sich alles leisten was sie wollten. Nesrin´s Vater hatte eine sehr eingeschränkte Kindheit. Sie waren sehr arm gewesen doch jetzt hatte er eine sehr gute Arbeit und konnte seiner Familie das geben was er als Kind nie hatte. Als sie 17 Jahre alt war, wurde sie mit einer unerwarteten Situation konfrontiert, die ihr Leben ganz plötzlich veränderte. Ihr Vater kam nach Hause und erzählte dass es in der Firma nicht mehr gut laufen wurde. Nesrin empfand das als gar nicht schrecklich. Es würde sich doch alles wieder bessern. Doch die Mutter machte sich Sorgen. Der Vater hatte keine gute Laune mehr. Doch Nesrin lenkte ihn immer ab und ermutigte ihn. Nach einigen Wochen wurde es immer schlimmer mit der Firma. Es stellte sich heraus, dass der Kollege mit dem Nesrin`s Vater arbeitete ihn betrogen hatte. Er hatte die ganze Firma unter Schulden gebracht und ist mit dem Geld abgehauen. Der Vater von Nesrin hatte keine Beweise dafür weil er alles unterzeichnet hatte und als Verschuldeter da stand. Er kannte keinen Ausweg mehr. Nun hatte er keine Firma mehr und nur wenig Ersparnisse. Er musste seine Villa verkaufen und sie zogen alle in eine kleine Wohnung ein. Die kleinen Geschwister von Nesrin bekamen nicht viel mit davon. Sie waren noch zu klein um dies alles zu verstehen. Doch Nesrin bemerkte dass es nun nie wieder so sein werde, wie früher. Die Mutter von Nesrin suchte sich eine Arbeit und arbeitete als Kassiererin. Der Vater litt sehr unter dieser neuen Situation und es war für ihn nicht mehr aushaltbar. Er arbeitete nicht weil er unter Depressionen stand. Nesrin musste die Schule wechseln weil ihre Privatschule ganz einfach zu teuer war. Für alle war es eine schwierige Zeit geworden. Doch es blieb nicht damit. Ihr Vater kam jeden Abend sehr spät nach Hause. Er trank zu viel Alkohol und weinte als er nach Hause kam. Er wurde von seinem besten Freund den er hatte erniedrigt und betrogen. Für ihn waren es Messerstiche ins Herz als er sah wie er seine Familie nicht mehr versorgen konnte. Alles hatte sich verändert. Das Leben in eine großen Villa und das Leben in einer 80 qm Wohnung hatten große Unterschiede. Nesrin war sehr unglücklich ihren Vater so zu sehen. Doch sie blieb immer stark und zeigte ihren Schmerz nicht. Eines Tages kam ihr Vater wieder sehr spät nach Hause. Er war total betrunken und schrie in der Wohnung herum. Nesrin stand auf und ging ins Wohnzimmer. Sie sah ihn an und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Noch vor einem Monat sah sie ihren gepflegte Vater in einem Designeranzug. Doch jetzt? Er hatte eine schmutzige Hose an, darüber ein langes blaues Hemd was sehr alt aussah. Seine Haare waren durcheinander und seine Augen waren gerötet. Sie stellte sich vor ihn hin und nahm seine Hand. Sie sagte: 'Papa, was ist nur mit uns passiert? Warum können wir nicht mehr glücklich sein? Ich will dich nicht so schwach erleben! Denkst du denn nicht mehr an uns?' Ihr Vater antwortete: ' Du verstehst das nicht Tochter, du verstehst es nicht betrogen zu werden. Ich schäme mich weil ich euch das Leben dass ihr mal hattet nicht mehr geben kann. Ich bin Schuld an allem.' Er fing an zu weinen und fiel in die Knie. Er schluchzte und fing an zu schreien. Er hörte nicht mehr auf zu schreien. Er war viel zu viel betrunken. Auf einmal standen alle Geschwister auf und sahen ihren eigenen Vater im Wohnzimmer schreien und weinen. Alle hatten Angst und die kleinsten fingen auch an zu weinen. Die Mutter stand auch auf und schrei ihren Mann an. Er solle gefälligst aufstehen und den Kindern keine Angst machen. Daraufhin stand er auf und klatschte der Mutter eine runter. Sie fiel zu Boden und hielt vor weinen die Hände vors Gesicht. Er schrie sie an: ' Als ich noch eine gute Arbeit hatte, warst du immer an meiner Seite. Seit dem ich kein Geld mehr habe bin ich nichts mehr für dich wert. Du liebst mich nicht. Du hast nur mein Geld geliebt. Jetzt wo ich dir kein schönes Leben bieten kann, willst du mich verlassen.
' Das stimmt nicht, schrie die Mutter entsetzt. Ich liebe dich noch immer auch wenn du keine Arbeit mehr hast. Ich liebe dich verstehst du? Und ich werde dich nie verlassen.' In dieser Nacht konnte keiner mehr schlafen. Alle fühlten sich schrecklich und verlassen. Jeder war in seiner eigenen Welt. Die Nacht verging und ein neuer Tag begann. Nesrin ging in die Schule und brachte die zwei kleinen in den Kindergarten. Sie hatte rot geschwollenen Augen und eine sehr traurige Stimmung. Die Mutter hatte im Wohnzimmer geschlafen und der Vater war nicht mehr da. Er war sicher wieder in einem Wirtshaus. Sie wollte an den gestrigen Tag nicht mehr denken. Sie ging zur Schule und kam diesmal früher nach Hause. Sie kümmerte sich ein wenig um den Haushalt und kochte das Mittagessen. Als alle zu Hause waren, aßen alle das Essen was sie machte. Nur der Vater war noch nicht da. Sie machten sich ein wenig Sorgen doch das war natürlich nicht so schlimm weil sie es auch schon gewohnt waren. Es wurde dunkler und die kleinsten schliefen schon. Nur Nesrin blieb wach. Die Mutter legte sich auch schon ins Bett. Nesrin wollte auf ihren Vater warten. Sie hatte Angst dass er wieder herum schreien würde. Sie ging in das Schlafzimmer ihrer Mutter, wo sie schon längst schlief und sah von dort aus, aus dem Fenster raus. Sie wollte sehen ob ihr Vater schon auf dem Weg war. Doch niemanden sah sie. Es war schon stock dunkel. Schließlich setzte sie sich auf dem kleinen Stuhl neben dem Fenster hin. Sie wartete und wartete. Niemand kam. Plötzlich schlief sie auf dem Stuhl ein. Nach ungefähr drei Stunden erschrak sie und wachte auf. Sie hatte einen schrecklichen Traum. Doch sie erinnerte sich nicht mehr. Sie hatte ein schlechtes Gefühl im Bauch und ihr Herz klopfte wie wild. Sie stand auf und sah auf das Bett und sah dass ihr Vater noch nicht gekommen war. Sie sah auf die Uhr und es war schon 03:15 Uhr. Sie hatte große Angst um ihren Vater und beschloss ihn zu suchen. Sie zog sich die Jacke an und nahm die Wohnungsschlüssel in die Hand. Sie lief zu Fuß ins Wirtshaus doch da fand sie niemanden. Dann lief sie ein Stück in die Stadt hinein. Vorne sah sie eine Menschenmenge. Sie erschrak plötzlich. Was wenn ihrem Vater etwas zugestoßen sei? Sie rannte so schnell wie möglich in die Massenmenge. Dort waren auch viele Polizisten und hielten die Menschen davon ab näher zu kommen. Nesrin drängte sich dazwischen und sah ganz plötzlich ihren Vater am Boden liegen. Er wurde von einem Auto überfahren. Eigentlich schmiss er sich absichtlich vor das Auto. Nesrin ging zu ihm und hielt seine Hand ganz fest. ' Papa! Was ist passiert? Oh Papa! Sag doch was, sagte sie leise. Er antwortete: 'Es tut mir leid mein Kind aber ich konnte diesen Schmerz nicht länger ertragen… ich liebe euch vergesst das nicht. Sag deiner Mutter dass ich sie sehr liebe und es mir leid tut.' Nesrin weinte und sagte: 'Nein Papa geh nicht. Warum hast du das getan? Warum willst du uns verlassen? Lass uns nicht im Stich Papa. Wir lieben dich. Geh nicht!' 'Nesrin….. hör zu! Ich will das du auf unsere Familie acht gibst. Du bist meine große Tochter und du wirst unsere Familie zusammen halten. Ich weiß das du es schaffen wirst. Es tut mir leid aber du musst stark bleiben.' Sagte er. Das sprechen fiel ihm so schwer und es kostete ihm zu viel Kraft. Er sprach seinen letzten Satz zu Ende und dann schloss er seine Augen und ging für immer.

Zwei Monate später!

Fortsetzung folgt







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