Tränen der Liebe

Autor: Nati
veröffentlicht am: 16.01.2009




Das ist eine kleine Kurzgeschichte, die mir irgendwann zwischendurch eingefallen ist. Ich musste sie einfach aufschreiben. ;) Ich hoffe sie gefällt euch! Vllt kommt irgendwann noch ein Teil 2 ... natürlich nur, wenn ihr wollt. :) Kommentare wären nett :)

Ich musste einfach weg. Weg von ihm, Nina und seinen Freunden. Es war alles zu viel. Er muss doch etwas gemerkt haben. Meine Blicke, Andeutungen oder sonst was. Ich trottete langsam, wie in Trance, den Weg zu meinem Schulbus entlang und konnte es gar nicht abwarten, das Gelände zu verlassen.
Niemals in meinem Leben hatte ich mir so sehr gewünscht vom Schulhof runterzugehen als jetzt. Ich, als Streber der Klasse, war ja eigentlich unglaublich gerne hier, doch jetzt war es wie ein Gefängnis für mich. Ich konnte den ganzen Tag nicht flüchten und musste zusehen wie mein bester Freund, den ich nebenbei auch noch abgöttisch liebte, ein anderes Mädchen küsste und umarmte.
Es war noch nie so schlimm wie jetzt gewesen, obwohl sie schon 2 Wochen zusammen waren.
Ich versuchte meine Trauer im Zaun zu halten, damit ich nicht auch noch auf dem Schulgelände vor all den Leuten anfing zu heulen. Im Grunde hatte ich doch, was ich wollte. Ich wollte, dass Christian glücklich ist, und das war er ja auch. Selbst wenn ich nicht diejenige war, die er liebte, sollte ich zumindest froh darüber sein, dass es ihm gutging.
Ich atmete einmal tief durch und ging noch einen Schritt schneller weiter als vorher, um aus dieser Hölle zu fliehen.
'Vanessa?' Ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen, wer es war. Ich hielt einfach nur an und hörte, dass er durch die Pfützen im Boden rannte. Ganz aus der Puste stand Christian plötzlich neben mir.
'Mein Gott, was ist denn mit dir los?' fragte er entsetzt. Ich gab mir nicht die Mühe ruhig zu atmen und sah weiter in die Ferne.
Er rüttelte mich am Arm. 'Verdammt, Vanessa sieh mich an! Ich dachte wir sind beste Freunde!'
Jetzt überrannte mich die Trauer und Tränen schossen mir in die Augen. Verzweifelt sah ich ihn an, da ich sowieso keine andere Wahl hatte. 'Schön, ich guck dich an. Und was jetzt?'Er war offenbar ganz geschockt mich so fertig zu sehen, da er plötzlich die Augen weit aufriss. 'Was ist mit dir los? Seid den letzten Wochen bist du wie ausgewechselt ...' Den letzten Teil flüsterte er nur.
Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich musste mich zusammenreißen, damit ich nicht zusammenbrach. Er sah beinahe so traurig aus wie ich, obwohl ich fand, dass das gar nicht möglich war.
'Ich …' setzte ich an, doch die letzten beiden Worte brachte ich nicht heraus. Ich hatte angst, ich würde alles kaputt machen. Andererseits, was konnte ich schon noch falsch machen? Es war eh schon alles vorbei - Meine Chance war vorüber. Er liebte jetzt eine Andere. Trotzdem war es zu schwer, es ihm zu gestehen.
'Du?' fragte er neugierig und traurig zugleich. 'Vanessa, du weißt, dass du mir alles anvertrauen kannst.'
Nein, das konnte ich eben nicht. Das nicht.
'Ja ich weiß.' Log ich und wandte meinen Blick wieder ab.
'Also?'
Ich blickte auf unsere Schule und sah Nina in der Ferne ankommen. Die hatte gerade noch gefehlt. Entweder jetzt oder nie, dachte ich und holte tief Luft.
'Komm her.' Bat ich und breitete meine Arme aus. Etwas verwirrt kam er näher und umarmte mich so vorsichtig und zärtlich wie noch nie. Das war das erste Mal seid genau 2 Wochen, dass wir uns umarmten, dessen war ich mir bewusst. Er hatte ein neues Deo, es roch stärker als das vorher. Wahrscheinlich war es von Nina. Trotzdem sog ich seinen Duft ein, aus Angst, es könnte das letzte Mal sein, dass ich Gelegenheit dazu habe.
Ich schmiegte ich an seine Wange und genoss die Wärme, die von ihm ausging. Am liebsten hätte ich ihn nie losgelassen, doch mir war klar, dass mir diese Umarmung mehr bedeutete als ihm. Ich seufzte tief und merkte, dass Tränen mein Gesicht herunter rannen. Vorsichtig legte ich meinen Mund an sein Ohr und flüsterte:
'Ich liebe dich.'
Dann ließ ich ihn los und blickte noch ein Letztes mal in seine wunderschönen braunen Augen. Ich lächelte gezwungen und versuchte zu gehen, doch er hielt mich auf und sah mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an.
'Da kommt Nina.' Schluchzte ich und deutete auf sie. Unsicher befreite ich mich aus seinem Griff und murmelte: 'Tut mir leid. Ich konnte nichts dagegen tun.'
Meine Stimme brach und weitere Tränen flossen. Dann drehte ich mich langsam um und verließ ihn.







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