it's time to tell you how you move me

Autor: **Eliza**
veröffentlicht am: 16.01.2009




'Mum, da will jemand einchecken', rief ich nach hinten. Vor drei Jahren hatten wir dieses Hotel gekauft und renoviert. Es war und ist auch heute noch viel Arbeit, aber seid die Renouvierungsarbeiten geschafft waren, lief das Geschäft eigentlich ziemlich gut.
Meine Mutter erschien hinter dem Vorhang. Sie übernahm das Ehepaar mit ihrem Sohn, um mit ihnen die Formalitäten zu erledigen. Ich versuchte mich wieder auf den Stapel Papierkram vor mir zu konzentrieren, doch es gelang mir nur halb. Meine Gedanken schwebten bei Tim. Er lebte in der Nachbarschaft und sah unglaublich gut aus. Ich hatte mich sofort und auf der Stelle in ihn verliebt. Leider war er ein echter Weiberheld und hatte jede Woche eine Neue.'Hi, ich bin John'
'was?'
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht gemerkt hatte, wie der Junge des Ehepaares mich angesprochen hatte.
'Oh, hi, ich heiße Ana'
Ich mussterte ihn. Er trug ein hellblaues T-shirt und hatte die eine Hand läsig in die Hosentasche seiner Jeans vergraben. Mit der Anderen lehnte er an einer Seule.'Ja, ich weiß'
Ich sah ihn verdutzt an. Er zeigte auf das Schild an meiner Brust: Ana Martens prangte darauf. Ich wurde rot und tat so, als konzentriere ich mich schwer auf die Unterlagen vor meiner Nase. Normalerweiße wurde ich nicht so schnell rot, aber dieses mal konnte ich es nicht verhindern.
'Hey, du siehst total süß aus wenn du rot wirst' grinstet dieser John blöd vor sich hin.Ich überhörte das schlichtweg einfach mal
'Was mach ich hier eigentlich wenn mir langweilig wird?' Er stand immer noch vor mir und versuchte das Gespräch weiter zu führen. Ich stützte mich auf den Tresen zwischen ihm und mir und spielte mit meinem Kuli rum. Ich zuckte mit den Schultern.
'Keine Ahnung.... schwimmen.... Tisch-Tennis... der Ort hier is ganz in Ordnung, manchmal sind hier ganz coole Veranstaltungen!'
Er grinste. Lachte er mich aus? Irgendwie war er schon niedlich. Er sah auch gut aus und ich könnte schwören er ist ziemlich gut gebaut.
'Wohnst du hier?'
Er sah mir direkt in die Augen. Ich bemerkte, dass sie glitzerten wenn er grinste. Aus irgendeinem Grund konnte ich den Blick nicht standhalten. Mit einem einfachen ‚ja' blickte ich wieder auf meine Unterlangen, wobei ich immer noch nicht geschnallt hatte um was es dabei genau ging.
'Kann ich mal vorbei kommen?'
Nun sah ich doch wieder zu ihm rauf. Das hatte mich noch nie jemand gefragt. Eigentlich sah ich ganz hübsch aus soweit ich das selbst beurteilen konnte, aber vielleicht lag es auch einfach daran, dass das eine etwas komische Frage war.
Ich sah ihn an. Eigentlich hatte ich in der nächsten Woche noch nichts vor. Es waren Sommerferien und die meisten meiner Freunde waren verreist. Umso länger ich drüber nachdachte, desto mehr freute ich mich schon auf ein Wiedertreffen mit ihm. Also gab ich ihm meine Zimmernummer.
Obwohl unser Hotel nicht alzu groß war sah ich John erst beim Abendessen wieder. Er trug ein kariertes Hemd und hatte die Ärmel zurück geschlagen. Sehr sexy!
Als er mich sah lächelte er mir zu. Mir wurde ganz komisch in der Magengegend also sah ich lieber schnell weg. Ich verzog schnellstmöglichst in mein Zimmer und lies mich auf mein Bett plumpsen. Mein Zimmer und die meiner restlichen Familie waren größer als die anderen Hotelzimmer . Nebenan wohnte mein großer Bruder. Er hatte die Musik so aufgedreht, dass die Wände vibrierten. Zum Glück bekamen die Gäste davon nicht mit, da unsere Zimmer abseits lagen. Ich hämmerte gegen die Wand. Keine Reaktion. Ich wollte schon losbrüllen, er solle gefälligst die Musik leiser machen, als es zaghaft an meiner Tür klopfte. Ich vermutete, dass es meine Mutter war und sagte deshalb: ' Komm rein!'
John schob sich durch die Tür. 'Oh, du bist es, hi.... ähm, warte ‚ne Sekunde'
Ich stieg auf den Balkon und hüpfte über die Mauer die den Balkon meines Bruders und meinen voneinander trennte. John war mir derzeitig hinterhergelaufen, blieb aber hinter der kleinen Mauer stehen. Ich klopfte gegen die Glasscheibe. 'Chris, mach endlich die Musik leiser'
Mein Bruder erschien an der Tür und öffnete. 'WAS?'
'die Musik!' Eigentlich verstand ich mich ziemlich gut mit meinem Bruder, aber manchmal könnte ihn echt sonst wohin schießen. Chris verschwand wieder und die Musik wurde ein klein wenig leiser. Ich gab es auf. Ich stieg in mein Zimmer zurück und seufzte erst mal John sah mich an und lächelte. Den hatte ich ja ganz vergessen.
'Wird einem hier so schnell langweilig?' ich sah ihn schief an.
'Kann schon sein...'
Er grinste mich an. Plötzlich kam mir eine Idee: 'hey, ähm... hast du morgen schon was vor?'Er überlegte kurz und antwortete dann: 'nicht, dass ich wüsste.'
'In der Stadt ist Jahresfest! Es is' immer ganz nett, da. Wenn du willst können wir hingehen.''Klar, gern, natürlich nur wenn du auch willst.' Der Junge wurde mir immer symphatischer.'Cool, ich schätze mal ich hol dich dann morgen einfach ab, oder?'
John stimmte zu und zischte dann auch wieder ab.
Ich lies mich auf mein Bett sinken. Ich musste wohl ziemlich müde gewesen sein, denn als ich am nächsten Morgen wieder aufwachte, stand Chris in meinem Zimmer.
'Was machst du denn hier?'
Verschlafen setzte ich mich auf. Die Nacht war ziemlich ungemütlich gewesen in meinen Klamotten. 'Hast du ‚s schon vergessen? Du wolltest heute für mich einspringen!''Einspringen? Wo rein denn? Ich versteh kein Wort...'
Chris wirbelte mit der Hand vor meinem Gesicht rum:' Hallo?, schläfst du noch, oder was? Ich wollte doch heute mit Alice auf dieses Fest. Du hast gesagt, du übernimmst für mich das Frühstück.'
Alice war seine Freundin. Das mit dem Frühstück hatte ich echt total vergessen. Der Ausflug mit John würde wohl ins Wasser fallen.
Ich sprang aus dem Bett und rannte ins Bad. In Null komma nichts war ich fertig und griff nach meinen Schuhen.
'Kannst du bitte abschließen, wenn du hier fertig bist?' Ich warf meinem Bruder den Schlüssel zu und war verschwunden. Ich musste vor dem Frühstück unbedingt noch John erwischen. Die Zimmernummer hatte ich von meiner Mutter. Vor seiner Tür machte ich erst mal halt, atmete tief durch und klopfte. Ich wusste auch nich wieso ich das tat. Das Durchatmen, mein ich! Es öffnete niemand also drehte ich mich wieder um. Mit einem gemurmelten 'Verdammt!' wollte ich schon die Treppe runterstürmen, als mich jemand daran hinderte. 'Wolltest du zu mir?' mit einem breiten Grinsen stand John vor mir. Oh, man! Da wurden einem echt die Knie weich. 'Äh, ja, also da gibt es ein Problem!' fing ich an.'Willst du rein kommen?' John schloss die Tür auf. Eigentlich hatte ich es eilig, aber er ließ mich nich zu Wort kommen, sondern schob mich ins Zimmer. Ich sah mich um. Es war erstaunlich sauber hier drin, was bestimmt nicht an den Putzfrauen, sondern an ihm lag. Vielleicht war das aber auch nur weil er erst einen Tag hier war.
'Also, was gibt's?'
'Wegen dem Fest, mein ich.'
Erwartungsvoll sah er mich an.
'Ich habe meinem Bruder versprochen heute die Schicht für ihn zu übernehmen...'
'das heißt?'
'Ich kann nicht mit dir auf das Fest!' vollendete ich den Satz.
'Aber ist die Schicht nicht heute morgen?' Er lies nicht locker. Ich nickte.
'Lass uns doch heute abend gehen.' Er lächelte schon wieder dieses Lächeln. Heute Abend wollte ich eigentlich zu Tim rüber, aber das behielt ich lieber für mich. Ich konnte es einfach nicht sage, also sah ich auf meine Schuhe, während ich fieberhaft nach einer Ausrede suchte.Er legte seine Hand sanft unter mein Kinn und hob meinen Kopf. Ich bekam Gänsehaut. John sah mir jetzt direkt in die Augen. Er hatte wunderschöne, grüne Augen.
'Ach komm schon. Sag mir jetzt nicht, dass du keine Lust hast.'
'Okay!' Ich riss mich von seinem Blick los, murmelte noch ein unverständliches ‚bis
nachher' und lief nach unten.

'Also, was wollen wir jetzt machen?'
John und ich waren schließlich doch noch auf dem Fast angekommen. Ich sah ihn fragend an. Um uns rum lief laute Musik, von der mir jetzt schon die Ohren dröhnten. Seine Lippen bewegten sich, aber ich konnte ihn nicht verstehen.
'WAS?' rief ich über den Lärm hinweg. Er nahm mich bei der Hand und zog mich durch die Menge. Seine Hand war angenehm warm, aber so was war ich nicht gewohnt, weshalb ich mich augenblicklich versteifte. John musste das wohl gemerkt haben, denn er drehte sich zu mir um und rief mir zu: ' he, bleib mal locker.' Ich grinste ihn schief an und griff fester nach seiner Hand.
Der Tag wurde trotzdem noch ziemlich lustig. John war echt nett. Irgendwann kamen wir an einer Tanzfläche vorbei.
'Willst du tanzen?'
'Ich kann nicht tanzen!'
'Ich doch auch nicht!' damit zog er mich in die tanzende Menge.
John hatte nicht zu viel versprochen: Er konnte wirklich nicht tanzen. Als dann allerdings ein langsameres Lied gespielt wurde bewies er doch noch einiges Können.
Total selbstverständlich legte er seine Hände um meine Taille. Da ich nicht als Depp dastehen wollte, schlang ich meine Hände um seinen Hals und legte mein Kinn auf seine breiten Schultern. Er flüsterte mir etwas ins Ohr, aber ich konnte nicht verstehen was.
Auf dem Heimweg war er ziemlich still.
Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und hakte nach.
'Hey, was ist denn los?'
'Ach keine Ahnung..... Hast du eigentlich einen Freund?'
'Nein!' Ich war selbst verwundert mit welcher Selbstverständlichkeit ich dieses Wort aussprach.
Ganz vorsichtig nahm er meine Hand. John war so anders als Tim.
Tim! Der hatte wahrscheinlich schon wieder eine Neue. Ich nahm mir vor, dass mit Tim einfach zu vergessen.
'Wir müssen uns beeilen...' sagte ich in die Stille hinein.
'Hey, Ana... ähm, kann ich dich was fragen?'
'Klar, schieß los!'
John fasste meine Hand fester. Ich tat immer noch nichts dagegen. Wir liefen einfach so nebeneinander bis er plötzlich stehen blieb.
'Also... kann ich dich küssen?' Ich sah ihn, konnte ihn aber nicht richtig erkennen. Es war stockdunkel und nur weit entfernt schimmerte eine Straßenlaterne. Ich musste lachen. Mir war selbst nicht so klar wieso.
'Wieso lachst du?' John hielt immer noch meine Hand. In seiner Stimme lag etwas verletztes. Ich wusste nicht was ich antworten sollte, also sagte ich:' so was frägt man nicht! Entweder man tut es, oder man lässt es sein.'
Sein Gesicht war meinem jetzt so nah, dass ich seinen warmen Atem spüren konnte, als er mir zuflüsterte: 'wie du willst!'
Und dann küste er mich! Erst berührten seine Lippen meine nur ganz sanft, doch dann wurde er sachlicher. Wir standen ganz dicht beieinander und ich schlang meine Arme um ihn. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit. Wie eine wunderschöne Ewigkeit. Als wir uns wieder voneinander lösten lächelte er mich total lieb an. Ich sah auf die Uhr.
'Oh, VERDAMMT! Ich müsste schon längst zu Hause sein...'
Ich wollte schon losrennen, als mich John festhielt.
Er küsste mich auf die Nasenspitze und fragte total niedlich: 'bin ich jetzt dein Freund?''John. Also weiß du, wir kennen uns seid... lass mich nachdenken... ah genau: gestern. Du bist wirklich süß und normalerweise küss ich wildfremde Jungst auch gar nicht, aber das geht mir echt ein bisschen zu schnell!'
Er sah weg. 'Hm, schon okay.'
Ich drehte seinen Kopf wieder zu mir und streichelte ihm über die Wange. 'Hey, das war kein ‚nein'!'
Dann rannten wir los.









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