Die Insel

Autor: chanti95
veröffentlicht am: 17.01.2009




Kapitel 4
Futter

Woher sollen wir Futter herkriegen??', fragte ich Jacke ratlos.
'Fisch wird sie wohl kaum fressen. Obwohl, einen Versuch wäre es wert. Ob es hier wohl irgendetwas Fleischiges gibt? Und wir können ja schliesslich auch nicht nur von Kokosnüssen und Wasser leben.'
'Könnten wir sie vielleicht an etwas anderes gewöhnen? Zum Beispiel eben doch an Fisch. Sonst wird sie sterben.'
'Probieren wir es.'
Wir gingen aus der Höhle hinunter zum Strand. Allerdings gingen wir die andere Seite hinunter.
Was uns da wohl erwarten würde??

Auf der anderen Seite erwartete uns erstaunbares.
Ein Wald.
Eine Wiese.
Und auf dieser Wiese standen Tiere:
So etwas ähnliches wie Gazellen, Steinböcke und Ziegen in einem.
Unser Essen war (beinahe) beschert.
'Sag einmal, hast du schon mal von Wölfen auf einer solchen Insel gehört??', fragte ich Jacke. Irgendwie war mir das gerade in den Sinn gekommen.
'Nee, nicht wirklich.'
'Aber wie kommt es dann, das ein WolfBABY hier auf der Insel ist??!!'
'Weiss nicht.'
Ich studierte noch lange, während wir die Aussicht genossen.

'Während du Kokosnüsse besorgst, könnte ich doch jagen?', schlug Jacke auf einmal vor.'Kannst du das?', fragte ich nicht wirklich überzeugt.
'Wie hast du mal gesagt? Probieren geht über studieren.'
'Ach, und wie willst du diese Tiere dann essen?? Mit dem Fell? Ich bin keine Vegetarierin aber eine Tierschützerin, falls du's noch nicht bemerkt hast. Ich werde diese Tiere nicht häuten!!'
'Ich könnte es ja mal probieren?!'
'Mach, was du nicht lassen kannst.'

Ich ging mit Saphira gegen die Höhle zu, schaute mich immer wieder um.
Er hatte mein Taschenmesser gewollt, vielleicht um die Tiere zu jagen?

Gegen Abend lief ich aufgeregt hin und her.
Saphira hatte mein T-Shirt um den Bauch rum beinahe auf gefressen. Sie hatte riesigen Hunger. Mir ging es inzwischen auch so.
‚Wo er nur bleibt??', fragte ich mich immer wieder.
Draussen knackte es.
Ich erschrak fürchterlich, als da etwas vor mir auf den Boden klatschte.
Ich schrie auf.
Vor mir lag der Körper einer dieser Tiere.
Ehrfürchtig schaute ich das tote Tier an.
Kein schöner Anblick:
Das Fell war weg, der Kopf ebenfalls. Nur noch die Hinterläufe waren dran, an welchen Jacke das Tier hinauf geschleppt hatte.
'Oh-mein-Gott', stotterte ich.
'Wie, zum Teufel, hast du das gemacht???'
'Ganz einfach:
Man nehme ein Messer', er hob es in die Luft und zeigte es, 'einen Stock und schnitzt mit dem Messer, welches geschlifen ist, eine Spitze. Dann hat man so etwas ähnliches wie ein Speer. Mit diesem jagt man, mit etwas Geschick, das ausserwählte Opfer und es dann.'
Dies sagte er alles wie ein Kochrezept.
Ich musste lachen.
'Du bist ein Idiot!!', scherzte ich.
'Aber bin ich nicht auch ein NETTER Idiot??'
'Mhhhhmmmm..... Manchmal.'
Ich musste lachen.
'Komm, wir gehen runter zum Strand, dann wäschst du dich und ich sammle Holz. Dann essen wir, O.K??'
'Ja, klar!'
Er strahlte über beide Ohren. Das Blut auf seinem Körper musste abgewaschen werden.

Nachdem er sich gewaschen hatte und ich das Holz zusammen gesammelt hatte, versuchte ich, das Feuer in Gang zu bringen. Das war schwieriger, als es sich anhört.
Ich suchte eine Stunde lang Steine. Fand aber keine. Langsam aber sicher wurde ich ungeduldig.
Als ich endlich geeignete fand, wurde es schon dunkel.
Ich versuchte, das Feuer zu entfachen. Es gelang mir nicht. Erst als Jacke es versuchte, konnten wir endlich das Fleisch an einem Spiess braten.

Es schmeckte wundervoll.
Wir hatten es in kleine Stücke geschnitten und in Blätter eingewickelt.
Saphira hatte auch gebratenes Fleisch gegessen. Ihr hatte es scheinbar genau so geschmeckt, wie uns.
Wir schleppten das übrige Fleisch in den Blättern in die Höhle. Dort lagerten wir es in einem der beiden Nebenräume.
'Wir könnten aus einem der Nebenhöhlen ein Vorratslager machen?!', schlug ich vor.'Du hast recht. Zu dem ist es dort kalt genug für das Fleisch. Aber erst einmal wird geschlafen.'
Saphira kletterte zu mir ins . Sie schlief in meinen Armen ein. Bald darauf schlief auch ich ein.
Nur Jacke betrachtete mich die ganze Nacht...

Am nächsten Morgen erwachte ich ab Saphira. Sie latschte tollpatschig über mich rüber.Das war die zweite volle Nacht auf dieser Insel gewesen.
Dort wo Jacke eigentlich liegen sollte, war das Bett leer.
Ich setzte mich unter meiner Blätter-Decke auf und schaute mich um.
‚Wo ist er jetzt schon wieder???', fragte ich mich.
Als ich vor der Höhle war, schaute ich mich um. Da unten am Strand stand er.
'Was machst du?', rief ich ihm zu.
Keine Antwort.
Ich ging runter zu ihm, wobei Saphira mir auf jeden Schritt tollpatschig folgte.
'Was machst du?', wiederholte ich.
'Ich fange einen Fisch', flüsterte er.
Pflatsch, da war sein Speer, den er selber gebastelt hatte, auch schon im Wasser. Er hatte einen Fisch gefangen, dieser war allerdings noch am leben. Er nahm ihn ab dem Speer und stach nochmals hinein. (Mag brutal klingen, ist es auch.)
Grinsend hielt er mir den toten Fisch vor's Gesicht.
'Na?'
'Tooooll. Und was beweist das jetzt??', fragte ich sarkastisch.
'Wir haben einen GANZEN Fisch mehr zu essen!!'
'Zuerst müssen wir aber erst einmal die Höhle aus legen.'
'Mit was?'
'Blättern!'
'Ok. Machen wir halt DAS zuerst.'
Ach, wie ich diesen Sarkasmus an anderen Menschen hasste!!!
Wir gingen erst einmal zu den Palmen und Kokosnussbäumen, wo ICH dann die Blätter runter holte. Mit denen legten wir dann den gesamten Boden aus. Darauf deponierten wir das Fleisch vom vorigen Tag und den, in einem Blatt eingewickelten, Fisch.
Dann krochen wir durch den (KLEINEN!!!) Ausgang in die Haupthöhle, wo ich dann einen Stein nahm und zwei kleine Stiche an die Wand malte.
'Für was ist das?', fragte Jacke mich neugierig.
'Damit wir wissen, wieviele Nächte wir schon auf der Insel sind.'

Heute jagte Jacke nochmals. Er kam mit zwei Tieren in die Höhle. Ich untersuchte die Insel besser. Ich fand heraus, dass es (essbare!!) Beeren auf der Insel gab, von denen ich auch gleich einige sammelte. Diese deponierte ich in der Höhle, damit ich noch einige Kokosnüsse sammeln konnte.
Dank dieser Zusammenarbeit hatten wir am Abend genug zu essen für ca. 4 Tage und noch dazu drei schöne Felle (eigentlich bin ich ja nicht für Pelze, oder für die Tierermordung. Aber wir brauchten ja schliesslich auch was zu essen. Und da wir die Felle hatten, gebrauchten wir sie halt als Bettlaken und Decken).
Allerdings dachte ich voraus. Da tauchte ein riesiges Problem auf. Wenn wir für längere Zeit auf dieser Insel sitzen bleiben würden, hätten wir ein Problem wegen dem Essen.
Jedoch wollte ich mir jetzt noch keine Sorgen darüber bereiten. Jacke zündete ein Feuer am Rande der Höhle an, da es schon dunkel geworden war. Ich nahm zum ersten Mal an diesen Tagen meine Gitarrentasche in die Hand und packte sie aus.
'Darf ich?', fragte ich vorsichts halber Jacke.
Der antwortete:
'Ja, ja. Mach nur. Einwenig Unterhaltung kann nicht schaden.'
Sanft fuhr ich mit meinen Fingerspitzen über die sechs Saiten. Es entfuhr ein wunder schöner Klang. Ich spielte ein paar Akkorde von 'Tears in Heaven'. Dieses Lied erinnerte mich immer an meinen Vater, an meine Familie, an meine verschwundene Katze. Leise summte ich mit. Ich hörte, wie Jacke mit summte. Leise fing ich an, zu singen:

'Would you know my name
If I saw you in heaven?
Would it be the same
If I saw you in heaven?
I must be strong
And carry on,
'Cause I know I don't belong
Here in heaven.
Would you hold my hand
If I saw you in heaven?
Would you help me stand
If I saw you in heaven?
I'll find my way
Through night and day,
'Cause I know I just can't stay
Here in heaven.
Time can bring you down,
Time can bend your knees.
Time can break your heart,
Have you begging please, begging please.
Beyond the door,
There's peace I'm sure,
And I know there'll be no more
Tears in heaven.
Would you know my name
If I saw you in heaven?
Would it be the same
If I saw you in heaven?
I must be strong
And carry on,
'Cause I know I don't belong
Here in heaven.'

Ich liess mich in mein Bett sinken und schlief unter den Blicken von Jacke ein....







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