Mein trauriges M?rchen

Autor: Sebastian Henning
veröffentlicht am: 14.12.2008




Kapitel 1

Ich hatte mich verlaufen? irrte schon seit Wochen in einer gigantischen W?ste umher? Es war hei? sehr hei? Der Schwei? tropfte mir von der Stirn? Ich hatte einen Sonnenbrand, er brannte f?rchterlich und das stechen der br?hendhei?en Sonne lie? nicht nach. Kein Schutz, Kein Schatten.. Ich wusste nicht mehr wohin... ?berall wo ich hinschaute sah ich Sand. Milliarden Tonnen feinen wei?en Sand aufget?rmt zu malerisch aussehenden D?nen. Alles sah gleich aus... ich irrte schon die ganze Zeit im Kreis umher? Hatte Durst, brauchte Wasser? Doch da war nichts? Ich f?hlte mich schwach? Ich bef?rchtete das ich jeden Moment zusammenbrechen k?nnte und in der W?ste verenden werde wie die Tiere die rings um mir lagen... so stark verwest das man nicht mal mehr erkennen konnte was die Kadaver mal gewesen sein k?nnten? Geier schwirrten um mich herum? mindestens genauso hungrig wie ich? Sie starrten mich an, beobachteten mich, in der Hoffnung ich w?rde bald meinen letzten Atemzug machen? Doch dann sah ich etwas unbeschreiblich Sch?nes... In meinem K?rper breitete sich wieder das Leben aus. Ich hatte nichts anderes mehr im Kopf? Hunger, Durst und die Schmerzen waren auf einmal zweitrangig geworden...
Ich eilte in die Richtung in der ich meine Hoffnung gesehen hatte und lief? und lief... und lief? in der Hoffnung es sei keine Fata Morgana.
Ich erinnerte mich auch nicht mehr an den Grund warum ich ?berhaupt in der Ein?de gelandet bin? Doch nachdem ich Tagelang auf der Suche gewesen bin fiel es mir wieder ein...Einst habe ich einen Engel gesehen und schwor mir ihn zu finden, was es auch koste? ich wollte mein Herz mit ihm teilen? In jener W?ste in der ich mich immer noch befinde an einer Oase mit kristallklarem Wasser mit wundersch?nen schattenspendenden Palmen fand ich ihn endlich. Ich war ?berw?ltigt von seinem Charakter. Ich wollte nie wieder weg. Des Nachts bei Mondschein zeigte sich der Engel erst in seiner wahren Sch?nheit, so sch?n das man wie erstarrt da stand wenn man seine Augen betrachtete. Ich wollte ihn nie wieder gehen lassen, ich f?hlte mich als der gl?cklichste Mann der Welt. Er war wie ein St?ck Farbe in einem Schwarz-wei? Film, wie das w?rmende Feuer in einem Kalten Wald? Einfach nur unbeschreiblich.. Doch 3 Tage sp?ter lie? der Engel mich fallen und schwang seine gigantischen pechschwarzen Fl?gel auf und flog weg ohne den Anschein das er je wieder kommen wird? Er sagte mir nicht warum er mich verlie?. Ich war traurig. Nein traurig war ich nicht? Es ist zu milde ausgedr?ckt? Ich weinte? Tagelang, Wochenlang.. Das Salz meiner Tr?nen vereinte sich mit dem glasklaren Quellwasser und nach einigen Tagen war so viel Salz in dem See das alles um den See herum austrocknete. Die Palmen waren nach einigen Wochen nicht mehr.. nur noch Wracks ihrer vergangenen Sch?nheit? Sie spendeten keinen Schatten mehr, die h?bschen Bl?tter die sonst immer mit einem Hauch von Eleganz im Wind t?nzelten sind nicht mehr. Das Wasser konnte ich nicht mehr trinken? Ich musste weg.. Denn ich merkte dass es auch mich von innen austrocknete? Warum nur? Womit hatte ich das verdient?
Als ich mich so daran zur?ckerinnerte fragte ich mich: War es jener Engel den ich vor Monaten schon gesehen habe? Ich machte mir Gedanken was ich zu ihm sagen w?rde falls er es war.. falls es ihn noch gibt? Ich liebe ihn immer noch? Viel zu stark? Vielleicht hat er mich noch nicht vergessen?!?....

Kapitel 2

Die Tage verstrichen? Es verging kein Tag an dem ich nicht an den Engel gedacht habe. Den Engel der mir so viel Kraft gab allein in der W?ste zu ?berleben, der aber auch Schuld daran war das ich ?berhaupt erst hier gelandet bin? Oder hatte er keine Schuld? War es mein ?bereifer der mich in die W?ste getrieben hatte um meinen Engel zu finden? War Hochmut daran Schuld, mich in etwas zu verlieben, was unerreichbar f?r mich schien? Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Was es hei?t zu fallen wusste ich jetzt? Die Geier kreisten noch immer ?ber mir, blo? viel verzweifelter als vorher.. War ich der einzige Mensch in der gottverlassenen W?ste, gar das einzige Lebewesen abgesehen von den Geiern? Ich w?nschte ich w?rde irgendetwas lebendiges sehen.. Ich wollte einen Hauch Leben sp?ren.. War ich schon tot? War das das Jenseits? Ich war mir nicht mehr sicher? Ich qu?lte mich durch die W?ste, war vom Schmerz durchdrungen, dennoch verlor ich keine Hoffnung meinen Engel zu finden, denn ich bin der, der keine Hoffnung verliert?
Was w?rde ich in diesem Augenblick f?r einen Schluck Wasser geben? Was w?rde ich daf?r geben meinem Engel wiederzusehen? Ich dachte noch immer dar?ber nach was ich zu ihm sagen w?rde? Ich verzweifelte langsam.. Wo war der Ausgang? Ich wollte einfach nur noch raus aus der W?ste? Ich hatte die Tage nicht gez?hlt die ich hier schon alleine unterwegs war, dennoch wusste ich es waren zu viele.
Die darauffolgende Nacht war kalt, wie jede Nacht, dennoch ?berkam mir irgendwann das Gef?hl von W?rme.. Was war es? Ich sah kein Feuer oder derartiges? Umso weiter ich ging umso w?rmer wurde mir und langsam schlich sich ein Gef?hl von Behaglichkeit ein.. Ich wusste es kann nur einen Grund daf?r geben? Mein Engel ist zur?ckgekehrt.. Oder waren es nur Wahnvorstellungen? War ich schon so verr?ckt geworden das ich dachte dass es bei Eisesk?lte auf einmal ohne ersichtlichen Grund warm wird? Selbst wenn? Was hatte ich zu verlieren? Ich ging weiter und weiter?
Und irgendwann sa? er da, genauso einsam wie ich im Sand? Ich konnte es nicht glauben.. Was machte er an einem so verlassenen Ort? Hatte er mich gesucht? Allein schon der Gedanke lie? mein Herz h?her schlagen. Ich kam ihm n?her und n?her. Er bemerkte mich und schaute mich an? Das Gesicht ausdruckslos? Keine Freude dar?ber mich zu sehen. Ich wusste nicht mehr was ich denken sollte.. Ich sah ihm in die Augen. Eine Tr?ne kullerte lautlos im Mondschein, glitzernd wie ein Diamant, seine Wange runter?
Ich versuchte ihn zu tr?sten, ganz gleich was war? Er sagte mir dass er viel Zeit damit verbracht hat an mich zu denken? Die Worte kamen nur schwerf?llig aus ihm heraus.. Das er von total vielen Personen entt?uscht wurde.. Und er das Gef?hl hat das diese Person die Freundschaft nicht wichtig nimmt? Auff?llig war der st?ndige Einzahl-Mehrzahl Wechsel? Obwohl ich total ersch?pft von den letzten Wochen war und unter Garantie nicht klar denken konnte, fiel es mir auf.. War es eine bestimmte Person von dem der Engel immer wieder entt?uscht wird? Und nicht mehrere? Ich hatte so meine Vermutung dennoch sagte ich nix? Ich fragte ihn ob er gl?cklich ist..Diese Antwort werde ich nie verstehen? Erst sagte er w?re sich nicht sicher ob er gl?cklich ist. Er w?sste es nicht. Aber fragte ich ihn ob es sich gelohnt hat wegzufliegen und an einem anderen Ort gl?cklich zu werden antwortete er damit das er gl?cklich sei? War er wirklich gl?cklich? Oder bel?gt er sich selbst? Diese Antwort besch?ftigt mich bis heute?

Er fragte mich ob er besser h?tte nicht wegfliegen sollen? Was sollte ich darauf antworten? Ich liebe ihn. Er wusste das. Warum fragte er mich das?
Ich antwortete ihm: Manchmal braucht man l?nger um zu wissen was einem gut tut und was man haben will?. Ich will nur dass du gl?cklich wirst, wenn du es nicht bist, hast du irgendetwas falsch gemacht?
Er starrte mich an.. Seine Augen waren leer? Er wusste nicht was er dazu sagen sollte?Ich will dir nicht schon wieder wehtun? Du hast das Beste vom Besten verdient, stammelte er dann unter erneutem Tr?nenfluss?.
Was war denn das Beste f?r mich? Ich wusste es? Ich wollte meinen Engel, Ich liebe ihn? ganz gleich was war?
Aber warum erz?hlte er mir das so schwerf?llig? Hatte er Angst davor, dass ich ihn lynchen w?rde, weil er damals einfach weggeflogen ist? Hatte er Angst das ich mich verarscht f?hlen w?rde wenn er mir sagt das er doch ganz gerne bei mir ist anstatt woanders? Hatte er Angst davor einen Fehler gemacht zu haben? Fehler sind menschlich? Sie sind daf?r da gemacht zu werden damit man aus ihnen lernen kann? Aber mein Engel war kein Mensch? Oder war er es? Gefangen in dem K?rper eines Engels? Ich bin mir nicht mal sicher ob es ?berhaupt ein Fehler war das er mich fallen lassen hat? Denn das konnte nur mein Engel selbst beantworten?
Egal was er dachte? Egal warum er sich so viele Gedanken machte? Ich liebe ihn... Er wei? das? Ich w?rde alles daf?r geben das er bei mir bleibt? Denn er erf?llt mein Herz mit so viel Behaglichkeit, W?rme und Geborgenheit?
Der Engel starrte mich nur weiter ausdruckslos an? Wusste er was ich dachte? Hatte er die Gabe Gedanken zu lesen? Ich wusste dass er es konnte? Ich setzte mich zu ihm, legte meinen Arm um ihn und versuchte ihn zu beruhigen?

Kapitel 3

Ich kam nur sehr schwerf?llig vorw?rts? Meine Kr?fte gingen zu Ende? Die Sonne brannte, mehr als je zuvor, so hatte ich das Gef?hl? M?hsam setzte ich ein Bein vors andere? Die Geier, die mich noch immer beobachteten, schienen zu sp?ren dass mein Lebensgeist erlosch, denn sie schauten mich mit einem selbstgef?lligen Grinsen an und warteten? Bildete ich mir das nur ein? War es Geiern m?glich den nahenden Tod zu sp?ren? Ich schleppte mich m?hsam weiter? So wollte ich nicht sterben. Nur dieser Gedanke hielt mich noch am Leben? Ich sackte zusammen? Es ging nicht mehr? Eine Tr?ne kullerte ?ber meine Wange und vermischte sich mit dem feinen gl?hendhei?en Sand auf dem ich lag. Es war meine letzte, wie sich sp?ter herausstellte? Unf?hig auch nur den Kopf zu bewegen sah ich wie die Geier nach und nach vor mir landeten und mich anstarrten? Grausame Schmerzen durchdrangen meinen K?rper? Die Geier hackten auf mich ein und zogen mir St?ck f?r St?ck das Fleisch aus den klaffenden Wunden die sie geschaffen hatten? Wenn ich k?nnte w?rde ich vor Schmerz schreien? Warum ich? Womit hatte ich das verdient? ... Ich sp?rte wie mein Lebenslicht erlosch? Unter unvorstellbarem Schmerz schritt ich dem Licht entgegen?
Nun bin ich tot? Ich h?tte mir gew?nscht mein Tod w?re weniger qualvoll gewesen? W?rde ich beerdigt werden? Was w?rde auf meinem Grabstein stehen? Verloren in der W?ste der Liebe? Oder vielleicht: Starb als Ungeliebtes Aas f?r die Geier? Keine sch?ne Vorstellung? Nun wusste ich was die vielen Kadaver in der W?ste f?r Tiere waren? Es waren keine Tiere? sondern Menschen, ungeliebt verendet wie ich es bin? Meine letzte Tr?ne galt nicht dem bevorstehenden Tod, sondern daf?r, dass mir klar wurde dass mein Engel mich auf ewig verlassen hatte? Er w?rde nicht zur?ckkommen und mich retten? Ich liebte ihn? Wie konnte er nur so grausam sein? Ich schenkte ihm meine Liebe und er wies sie ab weil er dachte er h?tte schon genug davon?
Was war passiert? Wir sa?en dem Sonnenaufgang entgegen... Sein Kopf lehnte an meiner Schulter? Wir sprachen ?ber diverse Dinge? ?ber sein Leben wie er es gelebt hat? Tr?nen tropften von seinen Wangen? Nach einiger Zeit gelang es mir ihn zu beruhigen... Meine Hand streichelte ?ber seinen R?cken? Mit dem Ergebnis das er schlie?lich zu mir sagte das ich ihm die Augen ge?ffnet h?tte? Was er damit meinte wusste ich nicht? Seine dankenden Augen sahen mich an und ich sah nur noch wie er seine Fl?gel aufschlug und sich majest?tisch erhob um mich schlie?lich endg?ltig zu verlassen? Was musste ich f?r ein schlechter Mensch sein das er mich nicht mal aus dieser W?ste befreit dachte ich mir, stets mit der Hoffnung er w?rde zur?ckkommen? W?rde mich jemand vermissen wenn ich in die ewigen Jagdgr?nde gehen w?rde? Ich glaubte nicht dass es so war? Ich f?hlte mich so einsam und verlassen wie noch nie?
Nun bin ich tot? Das war der Preis f?r meine unsterbliche Liebe die ich aufgeboten habe? Vielleicht ist es auch besser so, denn nun konnte mich niemand mehr verletzen, ich hatte keine Schmerzen mehr? Ich konnte endlich meinen Seelenfrieden finden. Grotesk dabei war, dass meine Liebe zu ihm, selbst nach meinem Tod und dem was er mir angetan hatte, sich nicht verkleinerte? Ich hoffte dass er meine Seele in den Weiten des Universums irgendwann finden wird und mich besuchen kommt? die Hoffnung stirbt zuletzt? Ich wusste, vergessen hat er mich noch nicht?
Denn ich bin der, der keine Hoffnung verliert?.







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