Vater, Mutter, Kind

Autor: O.o pieeeeep o.O
veröffentlicht am: 07.12.2008




Auch nach Wochen kam mein Vater nicht nach Hause. Langsam wurde ich unruhig. War ihm etwas zugestossen? Oder war er endlich selbststaendig geworden? Sollte ich nach ihm suchen? Oder sollte ich ihn in Ruhe sein Leben leben lassen? War er ueberhaupt noch am leben? Ich konnte mich nicht richtig auf meine Arbeit konzentrieren. Ich liebe meinen Vater, egal wie unmoeglich er als Vater ist. Er ist der einzige Mensch, der sich um mich kuemmert, auf dieser Welt. Er ist meine Familie, er ist derjenige, mitdem ich den meisten Kontakt auf dieser Welt hatte. Und jetzt war er weg, und ich konnte irgendwie nicht damit leben. Vorallem weil alles so ungewiss war. Ich wusste nichts und das war ich nicht gewoehnt. 'Frau Stein, kommen Sie bitte sofort in mein Buero.' Ich zuckte zusammen, als mein Chef, ein Mann mit Lachfalten in seinen 50zigern, vor meinem Schreibtisch stand und mich forschend ansah. Ich nickte und folgte ihm in sein Buero. 'Was haben Sie in letzter Zeit? Sie waren immer so eifrig dabei, ich hatte noch nie eine so praeziese und schnelle Sekretaerin wie Sie. Das wissen Sie. Aber in den letzten Wochen traeumen Sie mal und ein ander Mal sind Sie gleich mehrere Tage hier im Buero und gehen nochnicht einmal etwas essen. Ich mache mir Sorgen um Sie. Als ihr Chef muss ich Sie fragen, ob Sie irgendwelche persoehnlichen Probleme haben. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?' Ich schaute auf meine Schuhspitzen. 'Nein, alles ist in Ordnung. Ich habe alles im Griff. Es tut mir Leid, das ich meine Arbeit vernachlaessigt habe.' 'Dann ist gut, aber falls Sie ein Problem haben, wenden Sie sich an mich, okay?' 'Ja, vielen Dank. Ich werde nun wieder zurueckgehen.' 'Ja, machen Sie das!' Ich drehte mich um und genau als ich die Tuerklinke ergriff wurde die Tuer schwungartig aufgemacht und knallte auf meinen Kopf, aber auch mein Gewicht schien die Tuer aufzuhalten. Sie schob mich weiter und ich fiel nach hinten und schlug mit dem Hinterkopf mit voller Wucht auf den Mamorboden. Verschwommen nahm ich meinen Chef wahr, der sich ueber mich beugte. Dann wurde mir ganz schwarz vor Augen und es fuehlte sich, als ob mich jemand in Tiefe reissen wuerde.
Leuchtendes Licht. Zwei Personen, Hand in Hand. Ich sehe ihre Gesichter nicht aber ich weiss dass sie laecheln. Eine Frau und ein Mann. Sie hat ein wunderschoenes weisses Kleid an und ist auch so wunderschoen. Ich habe das Gefuehl sie zu kennen. Doch ich weiss nicht wer es sein koennte. Langsam erkenne ich den Mann. Es ist mein Vater. Ist das daneben also meine Mutter? Bin ich tot? 'Schatz, wir lieben dich...Pass auf dich auf....' Das Licht wird heller und heller und schliesslich verschwindet es.
Langsam spuere ich, dass ich aus der Dunkelheit befreit werde. Ich oeffne meine Augen. Ich bin wohl im Krankenhaus. Das war mal wieder super. Wieso musste ich im Krankenhaus landen? Die Tuer oeffnete sich ein Spalt. 'Aber Dad, ich wusste ja nicht, dass sie da steht! Ich habs ja nicht mit absicht getan?' 'Musst du so schreien? Es ist mir egal ob es Absicht oder nicht, aber ich will dass du es wieder gutmachst. Nimm sie einfach mal zum Abendessen mit, okay? Sie ist ein nettes Maedchen und sie hat es nicht leicht.' 'Was hat das denn mit mir zutun?' Die beiden Maenner traten ein. Sie sahen mich an, und ich sie. Sofort laechelte mich mein Chef freundlich an. 'Ich bin froh dass sie wieder aufgewacht sind. Es tut mir Leid, dass mein Sohn Sie so zugerichtet hat.' 'Es war ja nicht seine Schuld. Ich haette aufpassen sollen.' 'Schau!' Trotzig schaute junge Mann seinen Vater an. Dieser erwiderte den Blick sehr streng. Dann laechelte er mich wieder an. 'Die Kosten werden wir selbstverstaendlich uebernehmen. Sie sollten sich ausruhen. Falls Sie etwas brauchen sagen Sie es mir sofort, ich werde entweder selber kommen oder meinen ungezogenen Sohn schicken.' 'Dad, dein ungezogener Sohn hat auch einen Namen. Und was glaubst du wird sie denken, wenn ein fremder Mann einfach in ihren Raum kommt! Ich bitte dich!' Genervt setzte der Sohn zum Gehen an. 'Ah, das Problem loesen wir jetzt. Also dies hier ist mein Sohn, Lukas Bernd, er ist 27 Jahre alt und er wird in Zukunft immer mehr mit ueber die Schulter schauen, damit er dann in Zukunft die Firma uebernehmen kann. Nicht wahr, Lukas? Und dies hier ist Elina Stein, meine Sekretaerin, sie ist die schnellste und fleissigte, genaueste Sekretaerin, die du jemals gesehen hast.' Zuerst etwas missmutig dann aber freundlich reichte Lukas mir die Hand. Ich ergriff sie und er drueckte sie kurz. Dabei musterte er mich. 'Herr Bernd, ich habe ein Bitte. Koennte Sie mit bitte meinen Lap-Top von der Frima schicken?'







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