Das Leben geht weiter

Autor: Mitze0050
veröffentlicht am: 29.11.2008




Lauren wohnt jetzt erst seit 1 Woche in Hamburg. Vorher wohnte sie mit ihrem Ehemann Ben in Berlin. Wo auch die kleine Samantha vor 6 Wochen zur Welt kam. Alleine wenn die erst 21 jährige Mutter an Berlin und an die Geburt dachte stiegen ihr auch schon wieder Tränen in die Augen. Denn kurz vor der Geburt starb Ben bei einem Hubschrauberabsturz über Afghanistan.

Ben war Pilot bei der Bundeswehr, und musste kurz vor der Geburt mit seinem Kameraden in das Einsatzgebiet wegen eines Kontrollfluges fliegen. Er war schon seit Monaten dort stationiert und freute sich schon auf dem Heimflug. Doch genau bei diesem Kontrollflug wurden sie von feindlichen Truppen abgeschoßen.

Später fand man jedoch nur seinen Helm und seine Jacke. Sowie die Leiche von seinem Kameraden. Man ging davon aus das er sich vielleicht noch retten konnte oder in den nahe gelegenen Fluss gestürzt sei. Doch trotz groß angelegter suche fand man ihn nicht. Lauren kann noch immer nicht glauben was passiert ist und steht nun mit der kleinen ganz alleine da. Denn ihre Eltern sind sehr früh gestorben und wuchs im Heim auf.Sie hatte sich fest vorgenommen ihrer Tochter das nicht anzutun.
Doch muss sie ihr irgendwann erklären warum alle anderen einen Vater haben und sie nicht. Bens Eltern kommen aus Amerika. Sie sind damals nach Deutschland gezogen, weil es ihrer Mutter nicht gut ging, sind aber vor 2 Jahren wieder nah Florida gezogen.

Für Lauren wird es nicht einfach werden, wenn sie ihre Tochter anschaut. Samantha hat die gleichen dunkel braunen Augen, die gleiche Nase und die gleichen blonde Haare wie ihr Vater. Ihr Entschluss wieder nach Hamburg zu ziehen, lag daran das sie damals in Hamburg gelebt hat und nur Bens Liebe wegen nach Berlin gezogen war. Sandra , ihre beste Freundin, hat ihr eine kleine aber gemütliche 2 Zimmerwohnung verschafft. Wo sie erst einmal einziehen konnte. Um den Umzug und die Beerdigung kümmerte sich die Bundeswehr. Sandra war nachdem sie von dem Unfall gehört hatte gleich zu Lauren geflogen um ihr bei den Vorbereitungen und der Beerdigung beizustehen. Viele Bekannte und Kameraden von Ben und dessen Kamerad waren gekommen um den beiden die letzte Ehre zu erweisen. Samantha war zu diesem Zeitpunkt 2 Wochen alt und so noch im Krankenhaus. Immer wieder fragte sich Lauren warum ausgerechnet Ben. Warum nahm man ihr den Ehemann und der kleinen den Vater?

Sie weiß noch genau das die beiden gerade mal 1 Jahr verheiratet waren als sie erfuhr das sie schwanger war. Da ihr morgens immer schlecht war und ihre Brust spannte ging sie zum Arzt. Erst als dieser sie fragte wann sie das letzte Mal ihre Periode hatte, fiel ihr auf das diese schon seit Wochen ausgeblieben waren. Beim Ultraschall meinte er dann:' Herzlichen Glückwunsch, Frau Mclow sie sind freudiger Erwartung!'

Zuerst wollte sie das gar nicht glauben aber als er ihr das schlagende Herz auf dem Monitor zeigte liefen ihr die Tränen. Ben und sie werden Eltern. Den ganzen Tag überlegte sie wie sie es ihm am besten beibringen soll. Jedoch als er abends nach Hause kam sprudelte es nur so aus ihr heraus.Ben war überglücklich und konnte es gar nicht abwarten sein Kind in den Armen zu halten. Doch leider verwehrte man ihm diesen Wunsch.

Lauren liebte es an schöne Momente zu denken, jedoch konnte sie an diesem Nachmittag nicht weiter nachdenken weil es an der Tür klingelte. Zu ihrer Freude waren es Sandra mit Samantha. Sandra, wusste das Lauren jetzt ab und an mal etwas zeit für sich braucht und nahm ihr Samantha für ein paar Stunden ab. Und da Lauren die Wohnung noch etwas einrichten muss war sie Sandra sehr dankbar. Die beiden Frauen haben sich immer viel zu erzählen und Lauren fragte sie gerne nach Rat was Samantha angeht, da Sandra schon Mutter eines 7-jährigen Sohns ist.

Doch auch an diesem Nachmittag kamen die beiden nicht dazu weil Samantha ihre Flasche haben wollte. Nachdem Lauren ihr die Flasche gegeben hatte wollte Sandra von ihr wissen ob sie sich schon Gedanken gemacht hat wie es jetzt weiter gehen soll.

'Weißt du Sandra,
ich kann zwar nichts mehr an der Vergangenheit jedoch an der Zukunft ändern. Und ich mochte der kleinen eine gute Mutter sein. Die Bundeswehr schickt mir morgen 3 Tagesmütter vorbei. Sie werden natürlich für die Tagesmutter aufkommen. Aber ich habe zwar nein gesagt, doch sind sie der Ansicht das seien sie Samantha schuldig.Man versicherte mir auch das die Damen allesamt ziemlich gut auf diesem Gebiet sein sollen. Ich werde sie mir morgen anschauen in der Hoffnung sie gefällt mir und Samantha vertrauen zu ihr fasst. Und da ich mich nicht so in der Sache auskenne wollte ich dich fragen ob du vielleicht dabei sein möchtest?'

Sandra stimmte zu und musste sich dann auch schon verabschieden sicherlich warten Tim und ihr Mann Sven zu hause schon. Nachdem Sandra gegangen war brachte sie die kleine ins Bett und wollte noch ein paar Kisten auspacken. Schließlich sollen die Frauen nicht denken das Lauren trotz Kind keine Ordnung halten kann. Nach 3 Stunden waren auch die restlichen Kisten ausgepackt und sie wollte endlich schlafen gehen. Doch Samantha war da ganz andere Meinung als ihre Mutter. Denn sie wollte jetzt gerne ihre Flasche haben. Lauren versorgte ihre Tochter und legte sich dann wieder hin. Sie hatte gerade eine Stunde geschlafen als sie wieder geweckt wurde diesmal jedoch durchs Telefon. Jetzt hätte sie sich schon gerne über eine helfende Hand gefreut.

'Mclow........ach Tina, nein du hast mich nicht geweckt. Samantha hatte gerade erst ihre Flasche bekommen......Nein leider schläft sie noch nicht durch....Ja, aber sag mal wie geht es euch den in Florida? Das freut mich.Und Richard sich wieder erholt von seinem Herzinfarkt?......Ja sie sieht ihrem Vater jeden Tag ähnlicher.' Was jetzt kommt, wusste Lauren schon weil Tina das bei jedem Telefonat machte. 'Tina das habe ich. Gleich morgen kommen 3 Tagesmütter und ich bin jetzt schon ganz gespannt auf die Reaktion von Samantha.......Tina bitte mich dich nicht schon wieder ein. Ich muss arbeiten und schließlich soll es ihr ja auch an nichts fehlen und das wäre auch im Bens sinne.'
Tina fand das ganz und gar nicht gut das die kleine bei einer fremden Frau aufwachsen wird. Darüber spalten sich die Meinungen jetzt schon seit der Beerdigung. Zum Glück machte sich in diesem Augenblick Samantha bemerkbar. Ansonsten hätte das wieder eine lange Diskussion zwischen den beiden Frauen gegeben. 'Ja das ist Samantha die da schreit, sie hat bestimmt wieder schlecht geträumt,ich muss jetzt erst einmal Schluss machen......ja euch auch alles gute und meldet euch doch bald mal wieder!'Lauren war noch nie so glücklich darüber das ihre Tochter weint als jetzt gerade in diesem Augenblick. Nachdem sie aufgelegt hatte ging sie zu ihrer Tochter und wickelte sie.Schnell noch einmal etwas mit der kleinen gekuschelt und dann wieder ins Bett gelegt. Jetzt wollte sie nur noch ein paar Stunden schlafe . Diesmal ging jedoch alles gut und auch Samantha machte keine Anstanden ihre Mutter wach zu machen.Obwohl die kleine wach war schaute sie lieber an die Decke zu ihrem Mobile als nach ihrer Mutter zu schreien.Erst das klingelt der Türglocke weckte Lauren , schnell zog sie ihren Morgenmantel über und ging an die Tür. Zum Glück war es nur Sandra. Diese war sofort klar das es wohl eine harte und lange Nacht gewesen sein musste. Und deshalb schlug sie vor erst einmal Kaffee zu kochen und der ersten Frau dann auch die Tür zu öffnen. Damit Lauren erst einmal duschen gehen konnte. Während sie nun unter der Dusche stand und Sandra den Kaffee aufgesetzt hatte klingelte es an der Tür. Samantha war noch im Bett da sie sehr ruhig war, wollte sie man sie noch etwas liegen lassen. Als Sandra die Tür öffnete stand vor ihre eine Frau ende 40, sehr freundlich und Sandra fand da sie sicherlich gut mit Samantha auskommen wird. 'Sicherlich möchten sie zu Frau Mclow. Diese ist gerade unter der Dusche aber bitte kommen sie doch erst einmal rein. Ich bin übrigens Frau Breier eine sehr gute Freundin von Frau Mclow'
Kaum waren sie in der Wohnung als sich auch schon Samantha meldete. Die beiden Frauen gingen gleich ins Kinderzimmer um die kleine aus dem Bett zu holen als jedoch Sandra die kleine raus nehmen wollte machte die Frau dessen Namen sie noch nicht einmal wusste bemerkbar und Sandra wusste das es jetzt die Chance war das die Frau Samantha aus dem Bett holt. Also nahm sie Samantha aus dem Bett, bestimmt auch in der Hoffnung das die kleine aufhört zu schreien, doch Samantha dachte gar nicht daran auf zuhören sie fühlte sich total unwohl bei der unbekannten Frau und schrie nun noch lauter. Das es selbst Lauren unter der Dusche mitbekam. Sofort stellte sie das Wasser ab, trocknete sich nur ganz kurz an und schlüpfte in ihren Bademantel und wollte sofort ins Kinderzimmer gehen. Lauren kam gerade noch rechtzeitig ins Kinderzimmer um mit zubekommen das der Frau diese Situation total peinlich war und Samantha an Sandra übergab. Jedoch glaubte Lauren das sich ihre kleine nicht so schnell wieder beruhigen würde. Doch zu ihrer Überraschung war sie sofort ruhig. Die Frau, die eigentlich versuchen wollte das die kleine aufhört zu weinen, rehte sich um und wollte gerade wieder gehen als sie auf Lauren traf. Zu Peinlich war ihr gerade die Situation und sagte kein Wort sondern ging nur an Lauren vorbei. Sandra schaute Lauren nur an und dann hörten sie auch schon wie die Tür ins Schloss fiel.
Beide mussten anfangen zu lachen wussten jedoch gar nicht warum. Sandra ging dann mit der kleinen erst einmal in die Küche um ihr die Flasche zu geben und Lauren zog sich in Ruhe an. In der Küche angekommen tranken die beiden gerade einen Kaffee als es wieder an der Tür klingelte. Diesmal konnte Lauren selber zur Tür gehen, vor ihr stand eine kleine rundliche Frau um die 36 Jahre und machte Lauren einen sehr unsympathischen Eindruck. Auch Samantha fing an zu weinen, was nicht zu letzte an der vollen Windel lag. Lauren bedankte sich kurz bei der Frau, die auch schon wie die Dame zuvor sich nicht vorstellte, teilte ihr dann allerdings mit das sie sich bereits anderweitig entschieden habe. Die Frau war sichtlich sauer und ging. Für Lauren kam diese Frau nun gar nicht in Frage, schließlich soll sich die kleine bei der Frau wohl fühlen und sie selbst muss 100%tig vertrauen zu dieser Person haben.Als sie das Sandra erzählte war diese der gleichen Meinung, damals bei Tim hatte sie eine gute Freundin fürs aufpassen gehabt zu der Tim auch vertrauen hatte. Sandra und ihr Mann führen ein sehr angesehenes Bauunternehmen in Hamburg. lötzlich zuckten beide zusammen als es an der Tür erneut klingelte. Lauren hoffte das es diesmal gut gehen würde doch schon beim öffnen der Tür wusste sie das es das nicht wird. Als die Frau Samantha sah war ihre erste Frage gleich ob es sich dabei um das Kind kümmert welches sie zu beaufsichtigen hat. Und als Lauren dann auch noch nickte machte die Frau auch schon einen schritt zurück.'Es tut mir sehr Leid. Zwar sagte man mir schon das es sich um ein Kleinkind handelt aber nicht um so klein. Unter diesen Umständen kommt ein Vertrag zwischen uns nicht zu standen.'Und mit diesen Worten lies sie Lauren einfach stehen. Lauren, die jetzt gar nicht wusste was sie dazu sagen sollte, fragte sich ob es auch noch geeignete Tagesmütter gebe. Zurück in der Küche telefonierte Sandra gerade mit ihrem Mann, denn dieser wollte auch gerne wissen wie es mit dem Tagesmüttern gelaufen ist. Kurz erzählte sie ihrem Mann von den Frauen und auch wie enttäuscht Lauren gerade sei nun doch noch nicht arbeiten gehen zu können. Bis Sven eine Idee hatte. Schnell legten die beiden auf und Sandra erzählte Lauren von der Idee. 'Sag mal was hälst du davon wenn ich auf die kleine aufpassen? Schließlich kennst du mich schon seit Jahren, die kleine hat Vertrauen zu mir und ich kann von zu hause aus auch sehr gut arbeiten. Es würde mir nichts ausmachen.'
Lauren fand diese Idee echt gut und überlegte auch nicht lange.'Aber nur unter einer Bedingung. Du bekommst fürs aufpassen Geld. Keine widerworte. Schließlich hätten die Frauen auch Geld dafür bekommen. Ich kläre das alles mit der Bundeswehr und sage dir dann so schnell wie möglich Bescheid!'
Lauren konnte es gar nicht glauben bald kann sie endlich wieder arbeiten gehen und ihr eigenes Geld verdienen. Sandra stimmte zu und so beschlossen beide noch etwas shoppen zu gehen.

Am Abend fiel Lauren total erschöpft ins Bett und freute sich schon bald wieder arbeiten gehen zu können.







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