Die Stille, die uns umgibt

Autor: me (2)
veröffentlicht am: 20.03.2010




Hey Leute :)) nach sehr langer Zeit habe ich endlich mal
weitergeschrieben, hoffe, dass wenigstens noch ein paar das Interesse und die Lust haben weiter zu lesen und Kommentare zu hinterlassen ;)
Ich hoffe die Geschichte gefällt euch und ich verspreche auch, nicht mehr so lange zu warten mit dem Weiterschreiben , ganz liebe Grüße :)


Genussvoll atme ich den aromatischen Kaffeegeruch ein….momentmal..Kaffeegeruch..hier, in unserer Wohnung?
Abrupt setze ich mich auf, das kann nicht wahr sein. Das letzte bisschen Müdigkeit fällt von mir ab, wie das Nachthemd eines jungen Mädchens vor ihrem ersten Mal.
Ich liebe Kaffee, das ist das Getränk des Jahrhunderts überhaupt, Kaffee am Morgen, Kaffe abends, heiß, mit Milch, mit Sahne, schwarz, mit Zucker, ohne…Morgens keine Tasse heißen Kaffee zu trinken, war definitiv der erste Schritt zu einem schlechten Tag. Zum Glück gibt es Giovanni, dank ihm werden täglich etliche Mitmenschen vor meiner schlechten Laune verschont.
Ich brauche nur runterzugehen ins Café, da erwartete mich schon eine schön dampfende Kaffeekanne, niemand versteht es, so guten Kaffee zu kochen!
Erst recht nicht die Bewohner dieser Wohnung.


Wie ein Junkie, der nach monatelangem Entzug wieder rückfällig wird, folge ich dem unwiderstehlichen Duft meiner Lieblingsdroge.
Der gedeckte Tisch mit frischen Brötchen, Kaffee, verschiedenem Aufstrich, der kleine Blumenstrauß in der Mitte des Tisches und die beiden gutgelaunten Menschen in der Küche, begrüßen meine auf dem Fußboden hockende Kinnlade.
Ein vollkommenes, fertiges Frühstück- es muss ein Traum sein, oder zumindest eine Halluzination.
Vorsichtshalber zwicke ich mir in den Arm und kann grade noch einen Schmerzenslaut unterdrücken. 'Dir auch einen guten Morgen, oder eher Mittag', lächelt Ma mir entgegen.Mein Blick wandert zu der großen Wanduhr über dem Küchentisch. 13 Uhr.
Und wieder zurück.

Ma steht in ihrem scharlachroten Morgenmantel, wobei das knapp über dem Knie endende Ding diese Bezeichnung beim besten Willen nicht verdient, an das mir gegenüberliegende Fensterbrett gelehnt und schlürft mit Genugtuung ihren Kaffee. Neben ihr, am Küchentisch sitzt Vlad. Und es gelingt mir unter Aufbringung meiner gesamten Willenskraft nur knapp den Blick von ihm loszueisen. WOW.
Als ich ihn gestern Abend gesehen hatte, hatte ich das Gefühl den hottesten Mann ever getroffen zu haben...vor Allem, habe ich nicht damit gerechnet, dass er noch besser aussehen könnte, aber, oh Gott, er tut es..und wie.
Er scheint erst vor kurzem aus der Dusche gekommen zu sein, denn seine Haare sind noch nass und noch leicht wirr, obwohl er zu meiner Enttäuschung komplett angezogen ist.Er trägt ein schwarzes T-Shirt und man sieht deutlich, wie dieses seine Bauchmuskeln umspannt, Jammi.

Erst als Ma besitzergreifend ihre fein maniküierte Hand um seinen Hals legt (mit diesen Krallen könnte sie im glatt die Kehle durchschneiden) und mir einen warnend-amüsierten Blick zuwirft, löse ich mich aus meiner Starre und grummele ein muffiges 'Morgen.'Doch nach dem ersten Schluck des schwarzen Lebenselixiers, findet sich die gute Laune bei mir ein und ich fange an unruhig von einer Pobacke auf die andere zu rutschen. In meinem langsam wach werdendem Geist fangen sich die ersten Fragen zu regen an.

'Wo hast du ihn bloß kennen gelernt?' sprudelt es aus mir hervor, als Vlad nur knapp 5 Minuten nach meinem Auftauchen sich von mir zwinkernd verabschiedet, Ma einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen haucht (man fühlt sich hautnah wie in einer höchst erotischen Szene eines Liebesfilms) und die Wohnung verlässt.
Jedoch kommt sie nicht wirklich zu einer Antwort, da Davina im Türrahmen auftaucht und wild gestikulierend Richtung unserer Wohnungstür zeigt, nicht fähig zusammenhängende Sätze zu formulieren. Sie sieht so ziemlich aus, wie ein Fisch, mit ihrem Mund, den sie immer wieder auf und zu klappt, bis ihr schließlich ein 'Gott' über die Lippen kommt.
Ma kann sich nicht länger zusammenreißen und bricht in schallendes Gelächter aus, in das ich mit Vergnügen einstimme.
'Du hättest mich wenigstens warnen können, dass ihr einen neuen Mitbewohner habt, damit ich mich passender hätte anziehen können und nicht wie gewohnt in Höschen und T-Shirt durch die Wohnung rumrennen!' Davs empörter Blick und ihr wiedererlangtes Sprechvermögen lösen eine neue Welle des Gelächters aus.
'Sorry Süße' presse ich unter Lachtränen hervor 'aber das weiß ich selbst auch erst seit gestern. Also Ma, raus mit der Sprache, wo hast du ihn her?'
'Das will ich aber auch wissen, und noch, ob es dort ein paar mehr von solchen Exemplaren gibt'. Dav setzt sich zu mir an den Tisch und schmiert sich herzhaft Marmelade auf ihr Brötchen, nicht ohne mir vorher einen bedeutungsschweren Blick zuzuwerfen.

'Tut mir leid Mädels, den gibt's nur in einer Ausgabe, und die gehört mir' lässt uns Ma mit einem Augenzwinkern wissen, ' Eigentlich müsste ich dir dankbar sein Lili, weißt du noch, das Bewerbungsgespräch zu dem du mich gezwungen hast hinzugehen, aber aus dem dann nichts wirklich vielversprechendes wurde im letzten Monat? Da bin ich mit Vlad zusammengestoßen, er hätte mich fast umgerannt und lud mich daraufhin zu einem Kaffee ein. Das wiederholte sich dann ein paar Mal.' Ein verträumtes Lächeln umspielt ihr Gesicht 'Meine Güte, ihr seid erwachsen, wisst ihr nicht, wie sich Männer und Frauen näher kommen? Muss ich euch das ins allerkleinste Detail erörtern? Soll ich vielleicht auch noch von Bienchen und Blümchen anfangen?', wettert sie los, als sie die den vielsagenden Blick zwischen Davina und mir bemerkt.'Im Übrigen muss ich mich fertig machen, sonst komme ich zu spät!' Und schon ist Ma mit ihrem Kaffeebecher aus dem Zimmer gerauscht. 'Es ist Samstag!', rufe ich ihr grinsend hinterher.







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz