Die Stille, die uns umgibt

Autor: me (2)
veröffentlicht am: 07.11.2008




'Aufstehen, Schule/Uni/Arbeit/, schlafen, zwischendurch essen und sonstige Kleinigkeiten, aber im Prinzip jeden Tag das Selbe.
Am Wochenende auch. Lernen, feiern, schlafen. Ein fortwährender Rhythmus der uns immer weiter forttreibt, der jeden Menschen nur zu einem unter vielen macht. Kein Innehalten , kein Blick, nur Eile.
Ein Mädchen steht an der Ampel und wartet bis sie grün wird, nur eine unter vielen, die auf dem Weg nach Hause ist. Ein junger Mann auf der anderen Straßenseite , der es eilig hat, nur einer unter vielen. Ein kurzer Blick, ein kurzes Lächeln, ein flüchtiger Gedanke.
Dann kommt das Vergessen eines Gesichtes unter vielen.
Jeder geht seiner Wege, folgt seinem Tagesrhythmus, kein Innehalten.
Bleibe stehen, nimm dir Zeit das Gesicht zu betrachten, damit du dich erinnern kannst. Nimm dir Zeit still zu stehen, dich betrachten zu lassen, damit nicht vergessen wirst. '

Ein lautes Hupen und Reifenquietschen reißt mich aus meinen Gedanken. 'Ey, spinnst du?', brüllt der aufgebrachte Taxifahrer mich an, 'geh von der Straße runter! Bist du Lebensmüde oder was?'
Nachdenklich blicke ich auf die Ampel, die mittlerweile wieder auf rot umgesprungen ist. Wie so oft in letzter Zeit war ich in meine Gedanken versunken und habe nicht gemerkt, wie ich mitten auf der Straße stehen geblieben bin. Ich beeile mich auf die andere Seite zu kommen, was mir noch ein paar laute Huper und neugierige Blicke beschert.
Für die nächste halbe Stunde, werde ich für meine Umgebung die sein, sie mitten auf der Straße stehen geblieben ist, bevor ich in Vergessenheit gerate und mein Gesicht zu einem unter vielen wird.







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