Komm zu mir und wir sind nie mehr allein

Autor: Bina
veröffentlicht am: 04.07.2009




'Was ist?' fragte Emma. 'Das fragst du noch? Lass mich raten, es ist alles wieder in Ordnung.' ärgerte sich Rafael über Emmas Naivität. 'Er brauchte dir nur sagen, dass es ihm Leid tut, es nie wieder vorkommt und schon verzeihst du ihm?' 'Hast du etwa gelauscht Rafael?' 'Das war gar nicht nötig, du hattest die Tür offen gelassen.' 'Du hast trotzdem kein Recht dazu.' begehrte sie auf. 'Aber wo du eh schon alles weißt...hast du gehört, er will ein paar Tage mit mir wegfahren. Es wird wunderbar sein.' Rafael drehte sich um und ging. 'Was hast du? Antworte mir wenigstens, du bist sonst auch ehrlich gewesen.' lief sie ihm hinterher. 'Ach Emma, ein paar Tage Urlaub. Was sollen die denn bewirken? Wenn ihr wieder zurück kommt, wird der Alltag nicht anders sein. Du wirst trotzdem weiter deinen Job haben. Und das scheint ja eines seiner Probleme zu sein.' 'Kannst du dich nicht wenigstens ein bißchen für mich freun?' 'Also schön, Ehrlichkeit.' Sie traten durch die Ausgangstür, als Emma, die darauf bedacht war Rafaels schnellen Schritten zu folgen, mit eine andere frau zusammen stieß. 'Disculpame' sprach diese und lief weiter. Den entgeisterten Blick der Frau hatte sie vollkommen übersehen.
Auf dem Vorplatz blieb Rafael endlich stehen. 'Du bist blind Emma, auf beiden Augen blind. Leider weiß ich, dass du dich nicht umstimmen lassen wirst, die Beziehung zu beenden. Also was soll ich dir dazu noch sagen?' Emma sah zu Boden. Er hatte Recht, sie hatte schon längst entschieden, sich mit Paul zu versöhnen. 'Trotzdem hätte ich gern so etwas wie seine Zustimmung gehabt, aber sicher ist das unmöglich, weil er nicht weiß, wie Paul wirklich ist.' grübelte sie vor sich hin. 'Glaube es ist besser, wenn ich jetzt gehe.' machte Rafael auf sich aufmerksam. 'Aber wir wollten doch den Nachmittag zusammen verbringen.' 'Wir würden uns nur wieder über Paul unterhalten und das ist kein gutes Thema. Ich wünsche dir Glück, vielleicht ist er wirklich ganz anders, wie du sagst. Ich hoffe das sehr, weil du es verdienst glücklich zu sein.' Er küsste Emma kurz sanft auf die Lippen, drehte sich um und ging.'Was war das?' Emma stand wie erstarrt dort und sah ihm nach. 'Hab ich etwas nicht mitbekommen? So verabschiedet man sich doch nicht von einer guten Freundin. Emma lief grübelt in den nahe gelegenen Park vom Krankenhaus und setzte sich dort auf eine Bank. Sie musste ihre Gedanken ordnen.

Unterdessen lag Paul in seinem Krankenbett und freute sich, dass nun alles wieder mit Emma in Ordnung kommen würde. 'Sie hat begriffen, dass es um uns, um unsere Familie geht.' Er malte sich aus, dass sie nun bald schwanger werden würde, die Arbeit immer mehr an Bedeutung verlor und er sie sicher dazu überreden könnte, diese bald ganz aufzugeben.Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür beinah stürmich aufflog und Noelia mit wedelnden Armen auf ihn zu rannte.
'Mein armer Liebling. Ich habe im Büro die Nachricht erhalten, dass du im Krankenhaus liegst. Was ist passiert? Hast du Emma die Wahrheit gesagt? Ist es das?' bestürmte sie ihn mit Fragen. Bevor Paul überhaupt antworten konnte, lagen ihre Lippen auf seinen. Zuerst wollte er sich wehren, blieb jedoch wenig standhaft. Er schob Noelia seine Zunge in den Mund und schloss die Augen. Sie sah dass und tat es ihm triumphierend gleich. Nach einiger Zeit ließ sie von ihm ab und legte sich zu ihm. 'Wie hat sie es aufgenommen?' brachte sie das Thema wieder auf Emma zurück. 'Wie kommst du darauf, dass ich Emma erzählt habe, was passiert ist?' Verwirrt sah Noelia ihn an. 'Eben, als ich ins Krankenhaus kam, hat sie mich beinah umgerannt und ist einem Mann gefolgt. Vielleicht ist sie es, die dich betrügt und nicht andersrum.' Paul saß wie versteinert da. 'Was für ein anderer Mann' knurrte er beinah. 'Ach was weiß ich, andere Männer interessieren mich nicht. Du allein bist das Zentrum meiner Blicke und meiner Liebe.' gurrte sie und strich über seine Brust. Der Stoff des Krankenhaushemdes raschelte unter ihre Fingern. 'Hast du mich vermisst? Ich hab die ganze Nacht kein Auge zu getan, weil ich mich nur hin und her gewelzt habe vor Sehnsucht nach dir.' Die Tonlage ihrer Stimme riss Paul aus seinen Gedanken. Er war zu dem Entschluss gekommen, dass Emma niemals fremdgehen würde, sonst hätte sie mit ihm Schluss gemacht und sie war ja wie sie selbst sagte, wegen ihm in Peru. Trotzdem würde er gut auf sie aufpassen müssen, sie erweckte hohes Interesse in vielen anderen Männern.Noelia hatte begonnen ihn am Hals zu küssen und knabberte schließlich an seinem Ohr. 'Du hörst mir gar nicht zu.' beschwerte sie sich und biss etwas fester zu. 'Bitte entschuldige. Ich war in Gedanken woanders.' 'Ach ja? Wo denn? Deine Gedanken sollten hier bei mir sein.' mit diesen Worten glitt ihre Hand unter die dünne Decke und suchte sich ihren weg in seinen Schoß. Paul atmete gepresst aus. 'Noelia, wir sind hier im Krankenhaus. Es könnte jeden Augenblick eine Schwester hereinkommen.' versuchte er sie abzuweisen und schob ihre Hand weg. Eigentlich machte ihm sowas nichts aus. Mit Emma war er schließlich auch in eine Umkleidekabine verschwunden. Aber genau deshalb. Emma.
Noelia ließ sich jedoch nicht beirren. 'Ach Schatz, du bist ein heißblütiger Latino, MEIN heißblütiger Latino. Dass du nicht willst, brauchst du mir nicht weis zu machen und das uns jemand erwischen könnte, macht dich nur noch wahnsinniger.' schon berührte sie ihn wieder und machte ihn an. 'Aber schön, wie du willst, wir müssen nicht mit einander schlafen, jedenfalls nicht hier, doch ein Veröhnprogramm werd ich dir trotzdem auferlegen. Das macht den Kopf frei und außerdem werden Glückshormone freigesetzt, gut für deine Genesung.' Paul kam nicht mehr dazu, nachzufragen, ob sie unter die Mediziner gegangen sei. Er konnte nur noch mit ansehen, wie sie ans Fußende des Bettes kroch, unter die Decke krabbelte und sich auf ihn zu bewegte.

José hatte sich im Hotel von seinem Vater verabschiedet, Unterlagen gegriffen, die er durchsehen wollte und gemeint, er würde heute von zu Hause aus arbeiten. Carlos nahm es erstaunt zur Kenntnis. Sein Sohn hatte das bisher nur einmal zu ihm gesagt und damals war es eine Ausrede. Damals hatte er sich in Wahrheit mit Laura verabredet. Aus den beiden wurde ein wunderschönes Paar. José war nie so ausgeglichen und zufrieden mit sich selbst wie zu dieser Zeit. Bis sich irgendwann herausstelte, dass Laura nur auf das Ansehen der Familie aus war und jeden Vorteil den es mit sich brachte.Carlos wusste noch genau, wie tief das seinen Sohn getroffen hatte. Wochenlang vergrub er sich in Arbeit, kanzelte sich von allen ab und man hatte das Gefühl er würde nicht mehr am normalen Leben teilnehmen. Bis Rafael auf Josés Schreibtisch seine Faust mit einem lautem Krachen platzierte und energisch 'Schluss jetzt' sagte. Sie hatten beide angefangen das Haus im hinteren Teil des Anwesens zu bauen und die körperliche Arbeit an der frischen Luft hatte José wieder Aufschwung verliehen.'Wie lang ist das jetzt wohl her?' fragte Carlos Ramirez sich selbst. 'Es müsstem bald an die 6 Jahre sein.' Seitdem hatte seines Erachtens sein Sohn keine Frau auch nur mehr angesehen. Bis Emma vor einigen Wochen kam.
Schon damals hatte er Josés enttäuschten Blick gesehen, als er erfuhr, dass die neue Assistentin bereits vergeben war und auch in den wenigen Malen, die er ihn und Emma zusammen in einem Raum gesehen hatte, sah man José sanft lächeln. 'Ob José selbst weiß, dass er dabei ist, sich in Emma zu verlieben? Wenn er es nicht schon ist. Aber Emma ist vergeben und verliebt, auch wenn dieser Paul der absolut Falsche für sie ist. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass Emmas Herz für ihn schlägt.'
Carlos saß lange Zeit in seinem Chefsessel und sah zum Fenster hinaus. Zum Schluss war er sich sicher, dass Emma perfekt für seinen Sohn wäre. Aber er würde sich hüten, sich in die Gefühlswelt einzumischen. 'Ich werde stiller Beobachter sein, Berater, wenn es gefragt wird, aber mehr nicht.'

José dachte auch daran, dass er einmal gesagt hatte, er würde von zu Hause aus arbeiten. Er wollte nicht mehr an Laura denken. Er hatte kurz bevor rauskam was für ein Spiel sie trieb, bereits einen Verlobungsring gekauft. Laura war ernstahft die Frau gewesen, die er heiraten wollte. Doch nun war da Emma. José stellte fest, dass er an Laura denken konnte, ohne traurig zu werden. 'Emma hatte schon mehr Einfluss auf mich, als sie sich überhaupt bewusst ist.' stellte er fest.
Er ging diesmal wirklich nach Hause, wie er es seinem Vater gesagt hatte. Angekommen, warf er die Akten auf den Tisch und ging erstmal kalt duschen. Während er duschte, fragte er sich, ob Emma überhaupt schon einmal mehr an ihn gedacht hatte. Bei der Erinnerung, wie bezaubernd sie in diesem Sommerkleid aussah, als sie im Hause seiner Eltern stand wurde es ihm in den unteren Regionen warm. Angesichts der Tatsache, dass er unter fließendem kalten Wasser stand, überraschte ihn die Reaktion seines Körpers auf die Erinnerung.
Er hatte noch keine gemeinsamen Erlebnisse mit, ihr, zum Mindest nicht mit ihr allein. Trotzdem war sie ihm bereits entscheidend wichtig geworden, dass wurde ihm bewusst. 'Schluss jetzt, ich bin Realist. Emma ist verliebt und zwar nicht in mich. Aber was, wenn sie irgendwann doch feststellt, dass ihr Freund nicht gut ist? Irgendwann wird sie das mitbekommen und dann werde ich da sein. Solange kann ich ihr guter Freund sein und sie kennenlernen. Vielleicht bin ich es ja wert, von ihr geliebt zu werden. Dieser Paul weiß überhaupt nicht, was er da für einen Schatz an seiner Seite hat.'
José ließ sich diesen Nachmittag auf seine Couch fallen und die Arbeit links liegen. So fand ihn dann Rafael vor. Er kam ins Haus gestürmt und sag sich um. 'Was ist denn in dich gefahren?' sah José ihn fragend an. 'Unser werter Herr Papá hat mich vorhin angerufen und gemeint, du hättest dir Unterlagen mit nach Hause genommen. Das hast bisher nur...' '...einmal gemacht. Ja ich weiß' unterbrach er seinen Bruder. 'Und jetzt finde ich dich hier nicht in Anzug und Krawatte, sondern Freizeitoutfit vor dem Fernsehr. 'Wo du schonmal da bist, nimm dir ein Bier aus dem Kühlschrank und bring mir auch eins mit.' Rafael stand da wie angewurzelt. 'Biiiieeer??? Seit wann hast du Bier und willst davon auch eins Trinken? Normaler Weise trinke ich das hier immer und du einen Wein....alles klar... wo ist José, was hast du mit meinem Bruder gemacht?' grinste Rafael und fing an zu lachen. José kuckte erst ein wenig pikiert, musste dann aber auch lachen. 'Du sagst mir doch schon seid Ewigkeiten, ich soll endlich ein Mann werden.' konterte José. 'Das stimmt, ich dachte nur nie, dass ich den Tag erleben würde, an dem du auf mich hörst.' kam Rafael mit zwei Flaschen Bier zurück. José wurde wieder einen Tick ernster 'Du weißt genau, dass ich immer auf deine Meinung zähle und diese Schätze.' Rafael hieb ihm auf die Schulter 'werd nicht sentimental. Erzähl mir lieber, was es mit dieser Veränderung auf sich hat.' sagte er und machte es sich neben José auf dem Sofa bequem.

Muss mich an dieser Stelle entschuldigen, hab sicher bei den letzten Teilen einige Rechtschreib- und Grammatikfehler. Bin selbst gerade verliebt und deshalb etwas unkonzentriert ;) hoffe die ihr habt wieder Kommentare für mich parat. LG







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