Sven und Marie Teil 17

Autor: adamina
veröffentlicht am: 02.01.2009




Nachdem ich wieder entlassen bin, bringt mich Cathy nach Cassis, einer winzigen Hafenstadt s?dlich von Zuhause, am Rande des Mittelmeers. Mein Gro?vater besitzt dort ein Fischerhaus an einem Abhang und leiht es uns aus. Ich verbringe meine Zeit damit zu spazieren, alleine. Ich muss alle Eindr?cke, alle Farben wiederentdecken. Ich entdecke aber auch Empfindungen aus meiner Vergangenheit, oder meiner Kindheit wieder, die mich oft zum lachen bringen. Ich durchquere Weinfelder, ich laufe durch das Wasser, ich rieche den Wind, und sehe die V?gel. Alles ist so wundersch?n.
Anfangs werde ich schnell m?de und gehe wieder zu Cathy. Doch St?ck f?r St?ck, werde ich resistenter. Ich nehme schon das Fahrrad und versuche so weit wie ich nur kann zu fahren um alles zu sehen. Cathy fleht mich an '?beranstreng dich bitte nicht!' In fast 8 Monaten hat sich mein K?rper ver?ndert, ich habe inzwischen Formen angenommen, wahrscheinlich habe ich Fett angesetzt vom st?ndigen Liegen, meint Yves. Doch in den Augen der M?nner hier, sehe ich dass ich mich eher im positiven Sinne ver?ndert habe. Ich denke an Sven. 'Morgen gehe ich wieder zur Schule, ich muss mein Abitur schaffen.' K?ndige ich an, und schon packen wir. Es bleiben drei Wochen bis zur Pr?fung, mal sehen ob Bill Wunder vollbracht hat. Ich frage Cathy 'Sag mal, wo steckt unser Rotschopf?' Doch sie sieht mich nur verwundert an. 'Bill, meine ich.' Auf einmal sehe ich das Verstehen in ihren Augen. 'Ach so ja, ich dachte du wolltest niemanden sehen.' 'Er h?tte wenigstens anrufen k?nnen.' Wundere ich mich. Doch Cathy nimmt mich in die Arme. 'Er hat nur seinen Job getan, jetzt ist er vorbei, er hat keinen Grund noch zu kommen, vergiss ihn.' Wie kann sie nur so grausam sein? Man k?nnte meinen sie sei eifers?chtig, sie will meine Heilung mit niemandem teilen.Am n?chsten Morgen komme ich freiwillig zu sp?t in den Unterricht, ich m?chte die Fragen und den Gl?ckw?nschen die man einer Wunderheilung nun mal entgegenbringt ausweichen. Jedoch brauche ich nicht mal ganz bis Unterrichtsschluss warten , bis mich meine Freunde mit Umarmungen, Fragen und Vorschl?gen l?chern. Ihre Fragen bedr?ngen mich, ihre N?he engt mich ein, ihre Freundschaft erstickt mich, ich glaube in Ohnmacht zu fallen, alles dreht sich, ich muss mich setzen. 'Lasst sie in Ruhe um Gottes Willen!' ruft Lionel, er entfernt die Anh?nglichsten und gibt mir zu trinken. Sobald wieder Ruhe einkehrt und ich trief durchatme, fl?stert er 'Ich habe dir geschrieben.' Ich h?re den leichten Vorwurf. 'Ich konnte niemandem antworten, glaube mir.' Versuche ich zu erkl?ren, und l?chele freundlich. 'Ich spiele in der Schwarzen K?nigin!' verk?ndet er fr?hlich. Redfort ist zur?ck! Ich denke daran dass Sven ihn unbedingt haben wollte, und er ihn bekommen hat. Er bekommt wirklich alles was er will. Ob er mich will?
Beim Verlassen des Schulgel?ndes, sehe ich ihn. Er steht l?ssig an seinen Wagen gelehnt, ganz in schwarz gekleidet, mit einer Sonnenbrille, gebr?unt und charmant l?chelnd. Wie kann ein Mann nur so gut aussehen? Mit meiner Sicht habe ich wohl auch Mut wiedergefunden. Ich f?hle mich auf einmal gutaussehend, verf?hrerisch, und selbstsicher. Ich ?berquere langsam die Strasse, gehe auf ihn zu. Auf einmal rennt mich ein blondes M?dchen an. 'Marie, Yves hat mir alles erz?hlt, wie sch?n dich wiederzusehen!' Ohne sie jemals gesehen zu haben erkenne ich ihr Lachen, ihre Augen und ihre Fr?hlichkeit! 'Schwarze K?nigin?' wieder lacht sie. 'Nein, leider nicht! Der Regisseur hat mich auf die Rolle der Comtesse versetzt. Er ist viel zu streng, und hat st?ndig stress. Er hat einfach keine Geduld mit mir!' Bei diesen Worten dreht sie mich um, und schiebt mich in Svens Arme. Er hatte sie bereits ausgebreitet und auf ihre Reaktion wohl gewartet. Er schlie?t sie schnell hinter mir als h?tte er angst ich w?rde wieder weg wollen, als k?nnte ich ihn jemals von mir sto?en! W?hrend er mich fest an sich dr?ckt und mir ?bers Haar streicht, sp?re ich auf einmal ein seltsames Schwindelgef?hl. Um die Aufmerksamkeit von mir abzulenken frage ich ihn 'Wieso hast du Laurine versetzt?' 'Zu blond!' gibt er mir bescheit. ' Rassist!' ruft Laurine und geht.
Sven h?lt mich immer noch an sich gedr?ckt. 'Acht Monate sind furchtbar lang!' fl?stert er in mein Haar. 'Wem sagst du das?' lache ich. Und ich dachte ich h?tte meine Sch?chternheit verloren, ich werde rot wie eine Tomate. Er nimmt mich bei der Hand und zieht mich in ein Caf?. W?hrend wir so Hand in Hand ?ber die Strasse zu gehen, sehen uns alle M?dchen verwundert an, ich recke das Kinn, ja seht nur, ich bin wieder da, und Sven h?lt meine Hand, endlich!
Er setzt mich an einen Tisch, ihm gegen?ber, bestellt zwei Eistee, und sieht mich schweigend an. Wir bleiben da, schweigend, ohne unsere Blicke abzuwenden. Diese Szene erinnert mich an diesen Winterabend, auf der Veranda. Aber heute ist es anders, kein Besch?tzen mehr, kein Bed?rfnis danach. Kein Mitleid, keine Freundschaft. Ein Mann verschlingt mich mit seinen Blicken. Der sch?nste Mann dieser Welt, der G?tigste, der Beste. 'Ich muss dich etwas fragen.' Setzt er an. Seine Stimme ist rau, atemlos. Ich schlie?e die Augen und halte die Luft an. 'Ich m?chte dass du die Schwarze K?nigin spielst.' Ich ?ffne sie wieder, schockiert! Ich sehe ihn an, und merke dass er es ernst meint. Ich hatte alles erwartet, zugegeben vor allem eine Liebeserkl?rung. Nur das nicht!
'Ich? Ich kann das nicht, ich bin viel zu sch?chtern, und viel zu unscheinbar. Ich kann nur schreiben, nicht spielen!' Mit einer Handbewegung scheint er alle Widerspr?che wegzuwischen 'Du kannst das lernen!' Ich starre ihn nur ungl?ubig an. 'Ich 5 Wochen? Ich hoffe du nimmst mich auf den Arm! Au?erdem hast du doch Laurine! Sie ist wundersch?n, k?niglich, und inzwischen kann sie den Text wahrscheinlich schon!' Doch er scheint gar nicht hinzuh?ren. 'Sie ist gut, ja, aber sie ist zu perfekt, sie ist sch?n, ok. Aber sie ist das was alle erwarten! Sie ist keine spontane Jugendliche, die K?nigin schon. Sie braucht mehr Jugend, mehr Leben, mehr Feuer und gleichzeitig Unschuld. Sie ist ein M?dchen des S?dens, dunkel, stolz, feurig. Das bist du!' Er nimmt meine Hand und k?sst diese z?rtlich, dabei sieht er mir in die Augen. ' Ich bitte dich, tu es f?r mich.' Fleht er. Er verwirrt mich, und er wei? das. 'Kann dir ?berhaupt jemand widerstehen?' frage ich leise. Er grinst 'Nicht beim Theater!'







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