Ich spürte es als er starb

Autor: Maxy
veröffentlicht am: 24.03.2005




Es war letztes Jahr im Juni, mein Opa war schon lange sehr schwer krank und wieder musste er wegen seiner verdammten Krankheit ins Krankenhaus. Er sollte operiert werden und die ganze Familie war sehr zuversichtlich, dass er es auch dieses Mal wieder schaffen würde. Doch wir sollten eines besseren belehrt werden. Es war der Tag vor der OP, als ich meinen Opa besuchte. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt und kamen irgendwann auf das Thema OP und was ihm bevorstand zu sprechen. Als ich zu ihm sagte, du wirst es auch dieses Mal wieder schaffen, so oft wie du schon operiert wurdest, sah er mich an und sagte kopfschüttelnd: 'Nein, ich glaube nicht das ich es dieses mal schaffen werde. Sieh mal, ich bin schon alt und mein Immunsystem ist auch nicht mehr das Beste. Glaube mir, ich werde aus diesem Krankenhaus nicht mehr lebend rauskommen.' Dieser Satz, den er in diesem Moment zu mir gesagt hat, machte mich sehr traurig und nachdenklich. Ich redete mir ein dass er es wieder schaffen würde. Ich wollte es nicht wahr haben, das jetzt die Zeit gekommen war, in der auch er gehen musste. Ich ging nach Hause und verkroch mich in meinem Zimmer. In meinem Innersten brodelte es und ich hatte angst, dass mein Opa mit seiner Aussage recht behalten würde. Am nächsten Tag, als er operiert wurde, war ich zu nichts fähig. Ich konnte mich in der Schule nicht mal konzentrieren. Wohl gemerkt stand ich gerade vor meinen Abschlussprüfungen, was mir die Sache noch schwerer machte. Als meine Mutter und ich am Nachmittag ins Krankenhaus kamen, sagte man uns, dass mein Opa nach der OP ins künstliche Koma gelegt worden sei und am nächsten Tag wieder geweckt werden sollte, damit er sich erst einmal richtig von der OP erholen könne. Die Tage nach der OP dämmerte er nur so vor sich hin, bis er uns eines Nachmittags, als wir ins Krankenhaus kamen, mit wachen Augen ansah und sagte: 'Ich dachte ihr kommt nie mehr und besucht mich.'. Wir erzählten ihm, das wir jeden Tag da gewesen wären. Am Tag darauf wurde uns von den Ärzten gesagt, das sein Zustand sich sehr verschlechtert hätte und dass es nur noch eine Frage der Zeit wäre bis er sterben würde. Mich machte diese Nachricht sehr, sehr traurig und ich fing auf der Stelle an zu weinen. Hatte er also doch Recht gehabt mit seiner Äußerung. Am Abend dieses Tages starb er um kurz vor Mitternacht. Ich weiß nicht ob ihr es versteht was ich jetzt sage, aber ich spürte es, als er starb. Mein Opa war immer mit der wichtigste Mensch in meinem Leben und jetzt sollte er nicht mehr für mich da sein. Es zeriss mir das Herz. Ich sollte also in Zukunft ohne ihn weiterleben, was mir sehr schwer fallen würde. Es fällt mir auch heute noch schwer, aber eines weiß ich ganz genau: Mein Opa wird immer in meinem Innersten weiterleben.

Egal wo du jetzt bist Opa, ich werde dich nie vergessen und dich immer lieb haben!!!!









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