Fameless world Teil 3

Autor: Naina
veröffentlicht am: 19.09.2008




Hallo ihr lieben! ich muss zu meiner schande gestehen, dass ich heute irgendwie zu faul war, noch einmal drüber zu lesen, wollte aber trotzdem schon einschicken. also ihr könnt euch ruhig guten gewissens beklagen, wenn ich ein chaos hinterlassen habe xD
wünsche euch trotzdem viel spaß und liebe grüße Naina

'Tut mir Leid, Zara. Aber du brauchst keine Angst zu haben, ich werde auf dich aufpassen. Das verspreche ich dir.', tröstend strich er über ihren Kopf.
'Jan jetzt böse?', fragte sie traurig.
'Der kriegt sich schon wieder ein. Außerdem habe ich dir doch eine Überraschung versprochen.'
'Ja, eine schöne Überraschung.'
Dante begann zu lächeln. Sie behielt sich einzelne Sätze wirklich schnell.

'Ist sie das?', eine Frau mit schwarzen, langen Haaren und den gleichen Gesichtszügen, wie auch Dante sie hatte, kam auf die Zwei zu.
'Ja, das ist Zara.', bestätigte Dante. 'Du bist ja wirklich süß! Ich bin Dantes große Schwester Lopi. Er hat mir alles von dir erzählt. Wir bekommen das schon wieder hin.'
Zara lächelte freundlich und verständnisvoll. 'Dantes große Schwester Lopi.', wiederholte sie den ganzen Satz mit ihrer hohen Stimme und nickte.

Verspielt wehte der Fahrtwind, der durch das Dachfenster eindrang, durch Zaras Haare. Sie klebte an der Fensterscheibe und betrachtete die unglaubliche Landschaft. 'Eine schöne Überraschung', murmelte sie vor sich hin.
'Und sie ist dir tatsächlich vors Auto gelaufen?', überrascht hob Lopi ihre Augenbrauen und lachte lauthals, 'Du hast echt ein Talent dafür schöne Frauen abzuschleppen.'
'Ich habe sie nicht abgeschleppt.', sagte Dante ruhig und achtete auf die unebene Fahrbahn.'Ja, ich weiß doch. Aber ich wäre dafür du tauschst sie gegen Patricia ein.', schlug sie sich entschlossen die Faust in die andere Handfläche. 'Bitte?'
'Du weißt genau, was ich von ihr halte. Sie ist eine verwöhnte Tussi!'
'Rede nicht so von ihr.', Dante ließ sich nicht von seiner vier Jahre älteren Schwester provozieren. Dieses Gespräch blieb nie aus, wenn sich die Beiden mal wieder sahen, was die letzten Monate nicht all zu oft der Fall gewesen war.
'Ich werde ihr heute Abend alles erzählen. Ich bin mir sicher, sie wird Verständnis haben und mir dabei helfen.'
Ein hysterisches Kichern entfuhr Lopis Lippen: 'Mach dir nichts vor. Warum nimmst du dann gerade mich mit und nicht gleich sie? Du weißt genauso gut wie ich, dass sie dir die Hölle heiß machen wird. Pass auf, ich gebe dir einen Vorgeschmack ihrer Reaktion:' , Lopi räusperte sich kurz und setzte dann mit krächzender Stimme neu an: 'Das ist jetzt nicht dein Ernst, Dante! So ein Weib kommt mir nicht ins Haus! Außerdem: Warum darf sie bei dir wohnen und ich nicht! Los entscheide dich. Entweder wirfst du dieses Miststück auf die Straße oder das wars, Freundchen!', Lopi und Zara begannen zu lachen, auch wenn Zara nicht wusste, worum es genau ging.
'Ach, Blödsinn. Sie wird das ganze schon verstehen.', versicherte Dante. Dabei sagte ihm sein Unterbewusstsein, dass Lopi sie ziemlich gut getroffen hatte. Ein flüchtiges Seufzen entfuhr ihm.
Schnell parkte er in einer Einkaufsstraße.
'Zara, sieh dich mal um, wir befinden uns in einer Stadt.'
'Stadt…und jetzt eine schöne Überraschung!', forderte sie bewusst.
'Ja, jetzt bekommst du deine Überraschung. Lopi ist extra mitgekommen, um uns Beiden dabei zu helfen. Wir werden dir nämlich heute Klamotten und Schuhe kaufen.', erklärte Dante.
'Klamotten und Schuhe schöne Überraschung!', lächelte sie unwissend. 'Zara, du bist wirklich zum knuddeln!', überkam es Lopi und sie nahm die junge Frau in ihre Arme.'Also gut, dann lasst uns langsam mal los.', bestimmte Dante und machte sich auf den Weg in die Einkaufsstraße.
Neugierig beäugte Zara die Umgebung. So viele Menschen auf einem Haufen hatte sie noch nie gesehen. Ein wildes Getümmel aus großen und kleinen Persönlichkeiten. Zara war mehr als begeistert. Ihre Augen sprangen hin und her. Am liebsten würde sie jedes noch so kleine Detail in sich aufsaugen.
'Zara, hier lang. Schläfst du?'
'Hm?', verwirrt blickte sie zu ihren Aufpassern. 'Wir wollen hier reingehen, damit du nicht dauernd barfuss rumlaufen musst. Das kann nämlich ganz schön gefährlich sein, wenn du in eine Scherbe trittst.', warnte Lopi mit drohend erhobenem Zeigefinger. Zara verstand natürlich nur Bahnhof.
Dafür fiel ihre Kinnlade fast auf dem harten Boden auf, als sich die Türen aus Glas ganz von alleine öffneten.
Lopi, ganz in ihrem Element, steuerte schnurstracks auf das Regal mit den High Heels zu und nahm sofort ein weinrotes Paar in ihre Hände. Bewundernd weitete sie ihre holzfarbenen Augen: 'Was meinst du? Würden die Zara stehen?'
Überlegend stellte sich Dante neben sie: 'Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sie darin laufen kann?'
'Fragen wir sie doch selbst. Das Laufen musstest du ihr ja auch nicht
beibringen!…Moment…Wo ist sie?', suchend blickte Lopi um sich, 'Sie ist verschwunden!', ihre Stimme zitterte panisch. Dante jedoch lachte belustigt.
'Was?!', giftete die Schwester darauf beleidigt. Ohne ihr zu antworten, erhob er seinen Zeigefinger. Lopis Pupillen folgten der angezeigten Richtung und auch sie begann zu schmunzeln. Zara war immer noch vor der Glastür. Sie sprang hin und her und freute sich jedes Mal aufs neue, wenn die Tür auf sie reagierte.
'Das ist eine elektrische Glastür.', erklärte ihr Lopi kichernd.
'E-elektrische Glastür?', wiederholte Zara mit viel Mühe. 'Ja, richtig. Sag mal, was würdest du zu diesen Schuhen sagen?'
'Schuhe sind schön.', sie nahm ihr die Schuhe sanft aus den Händen und blickte fragend durch die Gegend und beobachtete die anderen Menschen in dem Laden. Dadurch erkannte sie schnell, wozu sie gut waren. Ohne weitere Probleme setzte sie sich auf einen Stuhl und zog sie an. Doch dafür bereitete ihr das Aufstehen die ersten Schwierigkeiten. Als sie auf den neuen, hohen Schuhen stand, landete sie sofort wieder auf dem Stuhl. 'Warte, ich helfe dir.', Dante nahm ihre Hände und zog sie hoch. 'Versuch mal ein paar Schritte zu laufen. Ich halte dich auch fest.'
Mit kleinen, vorsichtigen Schrittchen bewegte sie sich noch etwas wackelig vorwärts. Wie versprochen hielt er sie jedes Mal fest, wenn sie ins Schaukeln geriet.
'Siehst du? So Schuhe sind doch nichts für den Anfang. Such mal andere und bitte auch in einer dezenteren Farbe.', bat Dante im Vorbeigehen. 'Aber natürlich!', verdrehte Lopi die Augen.
Zara und Dante drehten derweil ein paar Runden um die großen Regale. Sie wurde immer sicherer und ihre Schritte etwas größer.
'Willst du es mal alleine versuchen?'
'Hm?'
'Pass auf, ich lass dich jetzt los.', gesagt, getan.
Zara versuchte es dieses Mal alleine, geriet jedoch nach zwei Schritten ins Taumeln und landete auf ihrem Hinterteil. Dante kicherte leicht und zog sie wieder nach oben. 'Wollen wir das lieber zusammen machen?'
'Zara versucht das alleine.', sprach sie äußerst fröhlich und befreite sich aus seinen Armen. 'Auch gut.', murmelte er etwas verwundert.
Aber nun stand sie wesentlich sicherer. Auch wenn ihr Gesicht äußerste Konzentration signalisierte, klappte das Laufen doch ziemlich gut.
'Was hältst du von diesen hier?', stellte sich Lopi wieder neben ihn. 'Wesentlich besser.', stimmte Dante zu. Die nächsten waren schwarz, und waren nicht ganz so hoch. 'Sie hat Schuhgröße 36. Hätte ich auch gerne. Aber sie ist ja auch höchstens 1,64m, eher kleiner.', überlegte sie.
'Zara, komm mal her.', forderte Dante auf und hielt ihr das nächste Paar entgegen. Zaras Augen weiteten sich begeistert. Sofort probierte sie die Schuhe an. Und siehe da. Sie standen ihr perfekt und laufen konnte sie darin noch obendrein.
'Gut, die kaufe ich ihr.'
'Dann kaufe ich mir die weinroten in meiner Größe.', grinste Lopi.

'Weiter zum Klamottengeschäft!', verkündete Lopi entschlossen und riskierte stolz einen letzten Blick auf ihre neuen Schuhe.

Als nächstes steuerte Dante zielsicher auf die nächste Modeboutique zu.
'Brüderchen?', fragte Lopi mit einem etwas sarkastischem Unterton, 'Was genau hast du hier vor? Weißt du eigentlich, wie teuer der Laden ist?'
'Natürlich.', gab er entschlossen zurück, 'aber ich hab grad mal Lust richtig Geld auszugeben. Außerdem habe ich Zara eine Überraschung versprochen.'
'Übertreib's nur nicht…Aber wenn du so in Kauflaune bist….ich hätte mal wieder gerne ein neues Kleid.'
'Ich würde sagen, du verdienst genug.', grinste Dante sie an und wendete sich zu Zara, 'Zara, benimm dich, wenn wir darein gehen, Okay?'
Zara zog ihre Augenbrauen herunter: 'Zara, benimm dich!'
'Sehr schön.'

Wie bei dem Schuhladen zuvor, öffnete sich die Glastür automatisch und die Drei kaufwütigen traten ein. Es roch deutlich nach Leder und teurem Stoff. Eine stille, beruhigende Atmosphäre ohne jegliche störende Zwischengeräusche. Nur reiche Menschen, die etwas auf ihre Klamotten setzten, kauften hier ein. Somit trug einer die Nase höher als der andere.'Sauerei!!!!', freute sich Zara lautstark und deutete auf die sämtlichen Klamotten. Sämtliche Köpfe drehten sich um und rümpften ihre Nase. Lopi drehte sich im unangenehmen Scharm weg und tat so, als würde sie ein neues Teil anprobieren wollen.
'Du hast Recht! Bei solchen Preisen sollte man wirklich mit einer schöneren Einrichtung rechnen können!', versuchte Dante die Situation zu retten. Als sich dadurch die feinen Leute wieder ihren Tätigkeiten zuwandten, schnappte Dante Zara am Arm und zog sie ein Stück weg. 'Das hier ist ein Klamottenladen. Das hier-', er zupfte an seinem Anzug, 'sind Klamotten. KEINE Sauerei.'
'Klamotten', nickte Zara.
'Gut, dann wollen wir mal etwas für dich finden, hm?', Dante atmete tief durch. War wohl doch zu früh gewesen, sie jetzt schon der Öffentlichkeit auszusetzen.
Dafür jedoch verlief der restliche Einkauf umso idyllischer. So bekam Zara ein neues, schickeres Kleid, zwei teure Jeanshosen, einen dicken Pulli und ein niedliches Top. Dazu noch ein Outfit was sie gleich anbehielt.
Dante war sehr begeistert. Die neuen Sachen betonten ihre schöne Figur sehr vorteilhaft.'Wow, bin ich geschafft! Wir sollten jetzt dringendst ein Cafe oder eine Eisdiele ausfindig machen.', verkündete Lopi und führte ihre Begleiter in ihr liebstes Lieblingseiskaffe. Als sie dort saßen, streckten alle die Füße von sich.
'Shopping ist mein Sport.', stellte Dantes Schwester mal wieder fest -das tat sie immer, wenn sie länger als eine Stunde in der Stadt verbrachte- und baute die Speisekarte vor sich auf.'Dante, Dante!', Zara zog an seinem Ärmel und zeigte auf ein knutschendes Pärchen.'Was ist?', er verstand nicht. 'Dante?', fragend blickte sie zu ihm auf.'
'Ach so…Sie küssen sich.'
'Küssen?'
'Ja, das macht man mit einem Menschen, den man von ganzem Herzen liebt, weißt du? Lieben ist das Schönste was es gibt.'
'Lieben schön? Küssen auch schön.', schlussfolgerte sie. 'Genau, Zara.'

Wenige Minuten später hatten sie alle einen wunderschönen, großen Eisbecher vor sich stehen und ließen sich die kühle Erfrischung genießerisch auf der Zunge zergehen. 'Eis…',
murmelte Zara verträumt und schob sich eine Kleine Ladung zwischen die Zähne.
'Woher weißt du eigentlich, dass sie Zara heißt?', fragte Lopi plötzlich mit den Augen auf ihrem Eis geheftet.
'Sie hat es mir gesagt.', zuckte er mit den Achseln.
'Aber sagtest du nicht, dass sie kein Wort reden konnte?', fragte sie weiter.
'Na, doch, außer das eben.'
'Mir gefällt der Name nicht. Ich werde sie jetzt umbenennen.', beschloss sie.
'Aha.', entgegnete ihr Bruder desinteressiert, 'stimmts, Zara, du willst keinen anderen Namen?'
'Namen?'
'Wie man dich rufen soll.', erklärte Lopi sofort. 'Also ich finde ja ‚Ai' würde zu ihr passen.'Dante runzelte unglaubhaft die Stirn: 'Ai?! Was soll das denn für ein Name sein?'
'Er ist japanisch. Das bedeutet ‚Liebe'. ich finde sie total süß. Sie muss Ai heißen! Komm schon!'
Er legte sein Kinn auf seiner Hand ab: 'Nur weil du Dolmetscherin bist…'
'Ja und?! Na, Zara. Gefällt dir der Name? Sollen wir dich Ai rufen?'
'Ai schön!', meinte Zara beiläufig und schloss ihre Augen vor Genuss. Sobald sie ihre Lider wieder geöffnet hatte, zeigte Lopi auf sie und sprach langsam 'A-I'
'Zara.', verbesserte die blonde Schönheit prompt. 'Nein. Ai!'
'Ai?', sie zeigte auf sich selbst.
'Genau.'
'Schön! Ai!', wieder zeigte sie auf sich selbst.
Dante mischte sich darauf auch wieder ein: 'Hast du mal wieder deinen Willen durchgesetzt. Okay, heißt sie eben Ai…'
Wenn er es sich recht überlegte passte Ai aber tatsächlich besser. Zara klang viiiieeeel zu streng. Ja, ihm gefiel die Vorstellung doch. Hatte seine Schwester mal wieder Recht gehabt.

~*~

Dante stellte die letzte Kerze auf dem Terrassentisch ab und TATA! Fertig. Ein letzter Blick schweifte über sein Gedeck und ein zufriedenes Lächeln machte sich breit. Das würde Patricia auch gefallen. Über ihnen der Sternenhimmel, vor ihnen das rauschende Meer. Perfekt. Dante schwärmte vor sich hin.
Geschockt stellte er jedoch kurze Zeit später fest, dass es schon viertel nach Zehn war. Patricia müsste eigentlich schon da sein. Er hatte gar nicht gewusst, dass er so lange gebraucht hatte. Für das bisschen dekorieren und Kochen- moment- kochen? Schnell stürmte er in die Küche und riss die Ofentür auf. Puh, wischte er sich den Angstschweiß von der Stirn. Sein Auflauf sah köstlich aus! Über sich selbst verwundert zog er ihn heraus und stellte ihn auf der Anrichte ab.
Er schlenderte nun deutlich gelassener zurück ins Wohnzimmer, wo Ai auf der Couch saß und fern sah. Das war wirklich die grandioseste Idee gewesen, die Lopi je gehabt hatte. War vollkommen logisch, dass sie dadurch am meisten lernen würde. Sie könnte sich voll mit Wörtern pumpen und gleichzeitig die Bedeutung verstehen.
Dante ließ sich neben ihr fallen. Ai drehte den Kopf zu ihm um und fragte in einem vollkommen empörten Ton: 'Hast du mich betrogen?!'
Dante hielt geschockt die Luft an, atmete wieder aus und kicherte leicht. 'Nein, Ai, wir sind doch nicht mal zusammen.'
'Zusammen? Versteht Ai nicht…'
'Zusammen heißt, dass du den Menschen den du liebst gefunden hast und deine Zukunft mit ihm verbringen möchtest.'
Ai nickte und blickte traurig auf ihren Schoß. Er musterte sie verblüfft. Sie hatte doch erst eine Stunde fern gesehen und schon redete sie viel besser und vor allem deutlicher.
Wartend ließ er seinen Kopf zwischen die Kissen sinken und sah erneut auf sein Zifferblatt. Bereits viertel vor elf. Die Verspätung war für sie sehr untypisch. Freute sie sich nicht auf die Verabredung? Normal war Patricia eine totale Klette. Wieso Dante auch noch nicht mit ihr zusammen ziehen wollte. Er fürchtete um seinen Freiraum.
Nun aber doch besorgt, griff er zu seinem Telefon und wählte auswendig ihre Nummer ein - besetzt. Das musste er nicht verstehen, oder?
Er wartete noch eine weitere halbe Stunde, der Auflauf war bereits kalt, versuchte sie noch einmal zu erreichen und gab schließlich auf. Er räumte alles weg, trug Ai, die bereits auf dem Sofa eingeschlafen war, in sein Schlafzimmer und starrte gegen die Wohnzimmerwand. Ein enttäuschter Seufzer entfuhr ihm. Er hatte sich so auf sie gefreut…







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