...bis der Tod uns scheidet Teil 13

Autor: Lollita
veröffentlicht am: 18.10.2009




Kapitel 13

Erst in einer Stunde kam Bonnie am Krankenhaus an. Vor der T?r blieb sie stehen und holte Luft. Sie war den ganzen Weg gelaufen und ihre Lunge brannte vor Anstrengung.Die gro?e Glast?r schwang vor ihr automatisch bei Seite. Vor Bonnie erstreckte sich eine gro?e Empfangshalle mit zahlreichen Sitzm?glichkeiten. An der rechten Wand stand ein Informationstresen, hinter dem eine f?llige blonde Frau sa? und ihre Augen auf den Bildschirm, des vor ihr stehenden Monitors gerichtet hatte. Auf wackeligen Beinen ging Bonnie an den Tresen. Die Frau hob ihren Kopf und schaute Bonnie oberhalb ihrer rechteckigen Brille fragend an.
-Ich suche nach Maik Warren. - sagte Bonnie. Ihre Stimme zitterte und versagte. Sie r?usperte sich.
-Maik Warren? - sagte die Frau und schaute in ihren Computer. Sie tippte irgendwas ein.-Er wurde vor ungef?hr einer Stunde eingeliefert. - half Bonnie ihr auf die Spr?nge.-Ach, da habe ich ihn. - sagte sie dann. - Er liegt auf Station 7. - teilte die Frau Bonnie mit. - Am besten Sie fahren mit dem Aufzug in die vierte Etage und dann die rechte T?r. Zimmer Nummer 8. - beschrieb sie Bonnie noch den Weg. Bonnie bedankte sich und ging zu den Aufz?gen. Sie dr?ckte den Abrufknopf und wartete.
Was w?rde Maik wohl sagen, wenn sie dann pl?tzlich vor ihm steht? - ?berlegte sie sich und hoffte inst?ndig, dass er sich freute, Bonnie zu sehen. Doch nachdem was heute vorgefallen war, war ihre Hoffnung nur sehr gering. Vielleicht m?chte er sie ja gar nicht mehr sehen? - dieser Gedanke lie? ihr einen kalten Schauer ?ber den R?cken laufen. Vielleicht war es ein Fehler ihrerseits hierhin zu kommen? Sie schluckte die Tr?nen, die ihr in der Kehle brannten runter und seufzte.
Die T?r des Aufzugs schwang mit einem Dong zur Seite. Bonnie betrat ihn und dr?ckte auf die Vier. Mit einem Ruck setzte sich der Aufzug in Bewegung. Die W?nde waren mit Spiegeln verkleidet. Ein m?des ger?tetes Gesicht mit zwei vor Weinen rotangelaufenen Augen starten ihr entgegen. Ihr Haar war ganz zersaust und hing ihr ins Gesicht. Bonnie zog die Haarklammer raus und band ihre Haare zu einem Zopf zusammen, so ordentlich wie es ohne Kamm nur ging. Der Aufzug kam zum Stehen und die T?r ?ffnete sich. Bonnie trat in einen wei?en Flur raus. Ihr Magen spielte verr?ckt und ihre H?nde waren kalt und zittrig. Sie nahm die rechte T?r, wie die Empfangsdame ihr das auch beschrieben hatte. ?ber der T?r stand mit gro?en Buchstaben 'Station 7' geschrieben.
Bonnie zog die T?r auf und wieder ging sie einen langen Flur entlang, mit vielen T?ren rechts und links. An der T?r mit der Nummer 8 blieb sie stehen. Eine Unsicherheit packte sie. Sie atmete tief durch und klopfte an die h?lzerne T?r. Sie bekam keine Antwort. Erneut klopfte sie, doch wieder nichts. Leise stie? sie die T?r auf und betrat das Zimmer. Es war ein Einzelzimmer, nicht besonders gro?. Den gr??ten Teil f?llte das Bett aus. Bonnie schloss hinter sich die T?r und trat an das Bett.
Maik lag drin. Er war wei?, wie das Laken selbst. Bonnie kamen die Tr?nen ihn so zu sehen. Seine Augen waren geschlossen und sein Gesicht sah ganz friedlich aus. Um das Bett herum standen irgendwelche medizinischen Ger?te, die piepsende Ger?usche von sich gaben.Sanft legte Bonnie Maik ihre Hand auf die Wange. Sie war kalt und Bonnie erschrak. Dann st?hnte Maik leise.
-Maik. - rief sie leise nach ihm. - Maik. - doch er reagierte nicht. Sie fuhr mit der Hand durch sein blondes Haar und konnte ihre Tr?nen nicht mehr zur?ckhalten. Sie tropften auf das Laken und saugten sich in den Stoff. Sie nahm Maiks Hand und f?hrte sie an ihre Wange. - Ich bin es Bonnie. - sagte sie weinend.
-Was machen Sie hier? - h?rte sie pl?tzlich eine Stimme im R?cken und drehte sich um. Eine ?ltere Frau stand vor ihr. Sie hatte einen Strau? Blumen in einer Vase in der Hand.-?h. - meinte Bonnie dazu und legte Maiks Hand behutsam auf das Bett. Sie wusch ihre Tr?nen weg. - Ich hei?e Bonnie. Ich bin ? - sie stockte. Was war sie nur f?r Maik? Seine Freundin? Eine Freundin? - Ich bin eine Freundin von Maik. - stellte sie sich vor.-Sie sind Bonnie? - fragte sie alte Frau nach und ein L?cheln erhellte ihr faltiges Gesicht. - Maik hat viel ?ber Sie erz?hlt. - meinte sie dann und ging an Bonnie vorbei. Sie stellte die Blumen auf den Nachttisch neben dem Bett. - Ich bin Cornelie Warren, Maiks Gro?mutter. - stellte sie sich vor und streckte Bonnie ihre Hand entgegen. - Es freut mich Sie nun pers?nlich kennen zu lernen. - sagte sie und ergriff Bonnies Hand. - Sie sind genauso h?bsch, wie Maik beschrieben hat. - f?gte sie hinzu und Bonnie lief rot an.
-Danke. - murmelte Bonnie nur dazu. Einige Minuten standen die Frauen einander gegen?ber und schwiegen.
-Wollen wir zusammen Kaffee trinken gehen? - schlug Maiks Gro?mutter vor. - Die ?rzte sagen, dass Maik bis morgen fr?h nicht aufwachen w?rde. - teilte sie Bonnie mit. Sie legte Bonnie eine Hand auf die Schulter und f?hlte sie zur T?r. Bevor diese hinter Bonnie ins Schloss fiel, warf sie noch einen Blick auf Maiks Gesicht, doch es blieb friedlich und unber?hrt.
Zusammen fuhren sie in die 1. Etage, wo sich die Cafeteria befand. Maiks Gro?mutter kaufte zwei Kaffee und sie setzten sich an einen freien Tisch an Fenster.
-Ich bin froh, dass Maik jemanden gefunden hat, der ihm so am Herzen liegt wie Sie. - fing Mrs. Warren an und schaute Bonnie l?chelnd an. - Wegen seiner Krankheit nimmt er von langen Beziehungen Abstand, weil er nicht wei?, wie lange er noch ? - die alte Frau stockte und Tr?nen traten in ihre glasigen Augen.
-Was hat er f?r eine Krankheit? - fragte Bonnie.
-Eigentlich ist es ja keine Krankheit. - berichtigte Mrs. Warren und lie? zwei L?ffel Zucken in seinen Kaffee rieseln. - Maik hat ein Hirntumor. - sagte sie dann. Bonnie blieb das Herz stehen. - Vor ungef?hr 3 Jahren haben die ?rzte ihn festgestellt. Er ist nicht b?sartig und der behandelnde Arzt sagte damals, dass er auch nicht gef?hrlich ist, weil er klein ist und wie gesagt nicht b?sartig. Vor ungef?hr 2 Monaten hatte Maik dann zum ersten Mal Nasenbluten und starke Kopfschmerzen. Der Tumor ist gewachsen, nach wie vor ist er nicht b?sartig, doch er dr?ckt auf das Gehirn. Eigentlich m?sste er herausoperiert werden, aber er ist mit dem Gehirn stark verwachsen und da trauen sich nicht viele ?rzte ran. - meinte Mrs. Warren und legte sich eine Hand ?ber die Augen. Bonnie starte in ihre Kaffeetasse. Wie kann das sein? - fragte sie sich und r?hrte in ihren eigenen Gedanken verloren, in der Kaffeetasse.-Warum hat er mir nicht davon erz?hlt? - fragte Bonnie fassungslos. Sie hatten doch ?ber alles gesprochen. ?ber den Tod ihres Vaters und ?ber den Tod seiner Eltern, aber so etwas Wichtiges verschwieg er ihr.
-Maik ist der Ansicht, dass es niemanden etwas angeht. Er m?chte niemanden mit seinen Problemen belasten, so war er schon immer. - erkl?rte Mrs. Warren. - Er will nicht, dass die Leute ihn bemitleiden. - Mrs. Warren wusch sich die Tr?nen weg, die ihr ?ber die Wange kullerten. -Als seine Eltern starben, war er f?r mich eine St?tze, obwohl es ihm selbst nicht gut ging. Er war erst f?nfzehn, doch schon so reif und erwachsen. Wenn er nicht w?re, w?sste ich nicht, was mit mir geschehen w?rde. - sagte sie. - Er ist mein Ein und Alles. Ich habe niemanden mehr. - f?gte sie hinzu und brach in Tr?nen aus. Bonnie legte ihre Hand auf die von Mrs. Warren, die auf dem Tisch lag und kaum merkbar zitterte.
-Es wird alles wieder gut. - sagte Bonnie, obwohl sie wusste, dass das nicht stimmte. Ihr selbst ging es sehr schlecht, doch sie wollte tapfer sein f?r die alte Frau, die ihr gegen?ber sa? und ihren noch lebendigen Enkel betrauerte. - Warum kann ich nicht an seiner Stelle sein? Ich bin schon alt und Maik hat ja sein Leben noch vor sich. - sagte sie dann und wusch ihre Tr?nen weg. - Das Leben ist so unfair. Ich habe schon meinen Sohn verloren. - teilte sie Bonnie mit. Einige Minuten herrschte Stimme an ihrem Tisch, nur das schluchzen von Mrs. Warren unterbrach sie . - Maik hat mir viel von Ihnen erz?hlt. - lenkte sie dann das Thema in eine andere Richtung. - Er hat so liebevoll und begeistert von Ihnen gesprochen. - teilte sie mit und l?chelte traurig. - Er mag Sie wirklich. - meinte sie dann und sah Bonnie direkt in die Augen.
-Ich mag ihn auch. - sagte Bonnie dazu und l?chelte zur?ck.
-Das ist wundervoll. - hatte Mrs. Warren dazu nur zu sagen. - Wundervoll. - wiederholte sie.Weitere 2 Stunden sa?en die beiden Frau an dem Tisch -vor ihnen der bereits erkaltete Kaffee- und redeten ?ber alles. Mrs. Warren erz?hlte Bonnie, wie Maik als kleiner Junge war. Und sie lachten und weinten gemeinsam. Sie spendeten einander Trost und boten einander gegenseitig eine starke Schulter zum Ausweinen.

Sp?ter rief Bonnie ihre Mutter an und schilderte ihr die ganze Situation.
-Wie lange bleibst du da? - fragte Sophia beunruhig.
-Ich wei? es nicht. - meinte sie. - Sein Oma ist jetzt nach Hause gegangen und ich bleibe noch ein wenig bei ihm. - teilte Bonnie ihrer Mutter mit.
-Ruf mich an, ich werde dich dann abholen. - versicherte Sophia.
-In Ordnung. Danke Mama. - sagte Bonnie. -Bis dann. - verabschiedete sie sich.-Bis dann Schatz. - sagte Sophia noch und legte auf. Bonnie legte den H?rer des Telefonautomaten auf die Station und kehrte wieder in Maiks Zimmer zur?ck.

Das Zimmer lag bereits in Abendd?mmerung und die wei?en W?nde leuchteten jetzt scharlachrot und orange. Es sah nicht mehr so kahl und trostlos aus. Bonnie nahm sich einen Stuhl und r?ckte ihn n?her an Maiks Bett. Er schlief immer noch. Sie setzte sich auf den Stuhl und nahm Maiks Hand in seine. Ihn so zu sehen, tat ihr in der Seele weh. Sie w?nschte, er w?re wieder frech zu ihr, wie zu ihrer ersten Begegnung. Ober so liebevoll, wie in seinen E-Mails oder als sie sich erneut begegneten.
-Oh Maik. - fl?sterte sie und Tr?nen rannten ?ber ihr Gesicht, w?hrend sie seine Hand in ihren hielt und diese k?sste. - Bitte verlass mich nicht. - bat sie ihn und lie? ihren Kopf auf das Bett neben Maik fallen. - Bitte nicht. - flehte sie und weinte leise.

Fortsetzung folgt ...







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