Liebe bis in den Tod Teil 1

Autor: Katrin
veröffentlicht am: 24.08.2008




Hallo Zusammen,
dass ist meine erste fiktive Geschichte. Ich hoffe sie gefällt Euch und warte auf positive wie auch negative Kritik. Nur dadurch kann ich besser werden.
Ich danke Euch jetzt schon mal!
LG Katrin

Liebe bis nach dem Tod

War es wirklich die richtige Entscheidung? Ich bin 21 Jahre alt, mein Name ist Lynn Honar Rossmann und ich habe mein Leben in Hamburg hinter mir gelassen und sitze im Flugzeug nach Seattle. Warum mache ich das? Ich habe meinen Patenonkel Paul schon lange nicht mehr gesehen, trotzdem freute er sich riesig, als ich ihn fragte, ob ich für unbestimmte Zeit bei ihm Leben könnte!

Meine Ausbildung zur Krankenschwester habe ich abgeschlossen! Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als unsere Abschlussfeier stattgefunden hat! Der ganze Jahrgang hat sich versammelt um eine Party zu feiern. Im Haus meiner etwas wohlhabenden Freundin (zu damaligen Zeiten beste Freundin) getroffen. Es war eine gigantische Party. Dieses Haus ist einfach unbeschreiblich schön im spanischen Stil gehalten nähe der Alster! Ich feierte mit meinen Freunden und Schulkollegen und hatte schon einiges getrunken und merkte erst nach einiger Zeit, dass ich meinen Freund David schon länger nicht mehr gesehen habe. Wir haben uns irgendwie im Gewühle der Party verloren. Gott wie ich ihn liebte. Wir waren schon lange ein Paar, seit ich 15 Jahre alt bin. Wir kannten uns in und auswendig und es war schön mit ihm. Mit ihm wollte ich mein Leben verbringen.

Ich lief durch die vielen Zimmer um David zu suchen. Ich machte das Zimmer meiner Freundin Sandra auf und was musste ich sehen...Sandra und David, im Bett, nackt!!! Ich konnte den Blick nicht abwenden, obwohl mein Herz bei den beiden eng umschlungenen Leibern in tausend Stücke zerbrach. Der Schmerz traf mich wie ein Hammerschlag! Ich war geschockt, wir wollten zusammen ziehen, eine gemeinsame Zukunft, alles dahin. Ich lief raus, raus aus dem Zimmer, raus aus dem Haus, auf die Straße. Bei meinem Glück hätte mich eigentlich ein Auto anfahren müssen, aber nein. Ich rannte nach Hause so schnell ich konnte, meine Lunge brannte und die Tränen brannten umso heißer auf meinen Wangen. Es war alles kaputt, meine heile Welt brach auseinander!!!

Ich stürzte in unser Haus, rannte die Treppe hoch, natürlich stolperte ich noch über meine eigenen Füße und biss mir dabei auf die Lippe, in meinem Zimmer warf mich aufs Bett und gab mich dem Selbstmitleid hin. Meine Mutter kam mir sofort hinter her. Sie sagte nichts. Sie setzte sich zu mir aufs Bett und nahm mich einfach in den Arm. Dafür liebe ich sie so sehr. Ich musste nichts sagen und sie drängte mich auch nicht dazu irgendwas zu sagen. Sie wartete bis meine Tränen versiegt waren. Ich erzählte ihr was ich gesehen habe, dass meine Welt ein Scherbenhaufen ist und sie streichelte mir die ganze Zeit beruhigend über den Rücken. Mein Vater luckte kurz durch die Tür, aber meine Mutter gab ihm ein Handzeichen, dass er uns doch allein lassen sollte. Er verstand. Meine Eltern sind wunderbare Menschen. Mir fehlte nie etwas, weder in meiner Kindheit, noch jetzt, sie sind immer für mich da und stehen zu mir!!! Sie hatten nichts dagegen einzuwenden, dass ich nach Amerika möchte. Im Gegenteil, sie fanden es gut. Ermutigten mich nach Onkel Paul zu fliegen und in Amerika etwas zu erleben!!!

Ich ignorierte die Anrufe von Sandra und David. Ich weiß nicht, ob sie wussten, dass ich sie gesehen habe. Es war mir auch egal. Ich wusste auch nicht was mehr schmerzte, dass meine beste Freundin mich hintergangen hat oder mein Freund. Es war so schwer und ich fühlte mich doppelt betrogen. Ich ging ohne mich zu verabschieden oder eine Nachricht zu hinterlassen. Ich wollte einfach weg!!!

Und jetzt bin ich hier im Flugzeug, allein!!! Bei dem Gedanken, dass ich allein bin, stiegen mir schon wieder die Tränen in die Augen. Ich war nicht dazu in der Lage meine Tränen zurück zu halten. Ich wollte sie auch nicht zurückhalten. Jeder sollte sehen, was für ein unglückliches kleines Mädchen ich war. Die Blicke der anderen Passagiere störte mich nicht. Ich war unglücklich, allein, betrogen und verraten.

Als ich aus dem Flugzeug stieg wunderte ich mich nicht, dass es regnete. Ich hatte vergessen, dass hier in Seattle kaum die Sonne schien! Mir war kalt, ich war nass, ich hatte Hunger und war müde. Meine zickige Laune kam wieder zum Vorschein.

Dann entdeckte ich Onkel Paul und sein freudestrahlendes Lächeln war einfach ansteckend. Er war ein großer liebenswürdiger Mann und ich warf mich ihm in die Arme und schon wieder musste ich losheulen. Ich ärgerte mich selbst, aber da er die Geschichte und Beweggründe meiner Ankunft kannte, hielt er mich einfach fest.

'Hey little Sunshine, let me see you', waren seine lieben Worte und er musterte mich von oben bis unten. Ich hatte keine Probleme mit der amerikanischen Sprache. Ich konnte viele Fremdsprachen, irgendwie hatte ich wenigstens darin ein Talent.
'Du bist groß und verdammt hübsch geworden, als ich Dich das letzte Mal gesehen habe, gingst Du mir gerade mal bis zum Hosenbund!', er lachte und ich musste auch grinsen.'Danke Paul', war alles was ich zustande brachte. 'Komm Sunshine, Du bist bestimmt müde nach dem langen Flug und Du siehst so aus, als ob Du Dich über ein heißes Bad freuen würdest.'
Stimmt so war es. Ich konnte es kaum erwarten, meine steifen Glieder auszustrecken.

Wir saßen im Auto, ich schaute zu wie der Regen an der Windschutzscheibe hinunter lief und wie die Bäume an uns vorbeisausten. 'Lynn'. Bei meinem Namen wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. 'Weißt Du wer heute früh schon angerufen hat?', erzählte Paul weiter. Ich schüttelte den Kopf. 'Fynn Stevenson, ich habe ihm erzählt, dass Du mich besuchen kommst, wenn ihr früher bei uns wart, habt ihr als kleine Kinder miteinander gespielt. Kannst Du Dich erinnern? Er freut sich wahnsinnig Dich zu sehen, er ist ein hübscher Bengel geworden'. 'Paul, ich bin hier um über diese Typen hinweg zu kommen und möchte nicht gleich wieder verkuppelt werden. Ich hab die Nase von Männer gestrichen voll.' Ich war genervt und schaute trotzig wie ein kleines Kind, dabei meinte es Paul nur nett!

Ich konnte mich an Fynn erinnern. Er ist der Nachbarsjunge von Paul. Er ist gut mit der benachbarten Familie befreundet und es stimmt, in den Sommerferien, wenn wir in Seattle waren, war ich nur mit Fynn zusammen. Er war ein kleiner magerer Junge mit braunen Haaren und blauen Augen, wir hatten immer Spaß zusammen. Irgendwie war ich jetzt doch neugierig. Ich habe ihn das letzte Mal vor zehn Jahren gesehen. Wir waren beide elf Jahre alt. Mal schauen wie er jetzt so ist.

Als wir in den Ort Ebbinghouse ankamen hat sich in den zehn Jahren kaum etwas verändert. Die Straßen, Vorgärten und Häuser sahen noch genauso aus. Ebbinghouse war eine Kleinstadt, ein winziger Vorort von Seattle, wie man es aus den amerikanischen Filmen kannte. Aber das triste grau des Himmel passte gut zu meiner Stimmung, trotzdem hatte ich das Gefühl des Vertrauten in mir und langsam fiel meine Anspannung und als ich Onkel Pauls Haus sah musste ich doch lächeln. Es war ein Kleinstadt, ein winziger Vorort von Seattle, wie man es aus den amerikanischen Filmen kannte. Ein kleines typisch amerikanisches Haus mit einem blauen Dach! Es war niedlich und gemütlich, genauso war auch die Einrichtung. Man musste sich einfach wohlfühlen. Als Paul mir mein Zimmer zeigte, dass ich immer bewohnte, wenn ich da war, hat sich etwas verändert. Ich hatte einen eigenen Telefonanschluss und ein neuer PC stand auf dem etwas abgenutzten Schreibtisch, der mit tausend Pferdchenbildern beklebt war. Ja ich war eine Pferdenärrin in meinen Kindertagen. Obwohl ich mir tausend Knochen beim Reiten gebrochen habe, liebte ich es zu reiten. Als ich allerdings mit einem Oberschenkelhalsbruch im Krankenhaus landete, haben meine Eltern mir verboten, je wieder ein Pferd zu besteigen. Ich bin leider ein riesiger Tollpatsch.

'Paul, ich danke Dir. Dass Zimmer ist noch genauso schön und danke für den Rechner, dass ist sehr lieb von Dir.', sagte ich mit einem Lächeln. Er drückte mich an seine Brust, 'Ich bin froh, dass Du hier bist. Jetzt ruh Dich erstmal aus und nehme eine Dusche. Ich bin heute Abend mit Peter verabredet, damit Du Dich in Ruhe eingewöhnen kannst. Vielleicht schicke ich Fynn vorbei, ' kicherte Paul vor sich hin. Ich schnaubte verspielt verärgert vor mich hin und schüttelte den Kopf. Paul lachte und ließ mich allein.

Ich packte meine Sachen aus und nahm eine lange heiße Dusche, meine Glieder entkrampften sich und ich fing an mich zu entspannen. Ich schlüpfte in meine Lieblingsjogginghose, zog mein Top an und setzte mich vor dem Rechner. Es dauert so lange bis der Rechner hochfuhr. Er machte so komische Geräusche, dass ich Angst hatte, dass das Ding explodiert. Ich lief nervös im Zimmer rum und fing schon wieder an nachzudenken! Ätzend, meine Gedanken kreisten um David, ob die Entscheidung richtig war, davonzulaufen. Mein Blick blieb vorm Spiegel hängen. Durch meinen Liebeskummer hatte ich die Tage nicht so viel gegessen und war überwiegend joggen. Ich war zwar schon immer schlank, aber jetzt war ich auch etwas durchtrainierter. Ich hatte nie Probleme mit meiner Figur, ich war eins der wenigen Mädchen, die zufrieden waren. Ich bin schlank, habe aber gute Proportionen! Ich bin blond und habe blaue Augen. Eigentlich mochte ich mein Aussehen immer, aber heute fand ich mich einfach ätzend, fett und abstoßend.

Auf einmal hörte ich ein Kratzen im Zimmer ich drehte mich um und sah...ja...wer war der nette Mann vor meinem Fenster mit diesem spitzbübischen Lächeln. Fynn? 'Na komm schon Lynn, mach auf, ich werde ja ganz nass', spottete Fynn. Tatsache, es war Fynn Stevenson. Fynn und Lynn, wie oft wurden wir von anderen aufgezogen. Fynn und Lynn das Traumpaar. Kinder konnten ja so grausam sein. Wieder klopfte es am Fenster. 'Lynn was ist, willst Du Wurzeln schlagen?' Ich löste mich aus meiner Starre und machte das Fenster auf und Fynn sprang behände in mein Zimmer.
'Na endlich, ich dachte schon Du willst mich da draußen dem Sturm überlassen, ' stöhnte er und dann sah er mich an und grinste. Fynn hat sich verändert. Er ist ein erwachsener junger Mann geworden und er sah gar nicht schlecht aus. Die braunen Haare fallen ihm ins Gesicht und er hat eine gut gebaute Statur, er ist groß und hat für einen Mann überaus weiche Gesichtszüge. 'Mensch, bist Du eine Schönheit geworden, komm lass Dich zur Begrüßung in den Arm nehmen', surrte Fynn. Ich lächelte und wollte Fynn umarmen, natürlich stolperte ich über meine halb ausgepackte Tasche und warf mich quasi in Fynns Arme. 'Oh...ich hab mich ja auch über unser Wiedersehen gefreut, aber dass DU so freudig reagierst hätte ich nicht gedacht', lachte Fynn. Ich wurde natürlich wieder rot und löste mich aus der Umarmung. 'Hey Fynn, ganz schön lange her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Wie geht es Dir, was machst Du so, erzähl mir alles und lenk mich ab, ' brachte ich dann endlich auch mal zustande.
Fynn lächelte und wir setzten uns aufs Bett und fingen an zu reden. Jeder erzählte so seine Geschichte und wir lachten viel. Wir redeten über unsere Kinderzeiten, die Gegenwart und die Zukunft. Ich habe schon lange nicht mehr so viel gelacht. Fynn war witzig und auch er hat eine unglückliche Liebe hinter sich. Die Stunden vergingen und er machte sich auf den Heimweg, diesmal nicht durchs Fenster. Das haben wir früher immer gemacht. Wir haben uns heimlich aus dem Fenster geschlichen und haben uns im Garten rumgelümmelt. Ich dachte zwar die Zeiten sind vorbei aber diese Aktion von Fynn hatte wirklich was Erfischendes und ich freute mich auch wirklich ihn zu sehen. Ich war allerdings auch froh als ich allein war. Bevor ich schlafen ging, schrieb ich noch eine Email an meine Eltern. Ich schrieb dass ich gut angekommen bin, mich schon soweit in meinem Zimmer eingerichtet habe und das ich schon Fynn getroffen habe. Dann sank ich endlich ins Bett. Ich war total erschöpft.

Ich schlief unruhig in der Nacht und hatte einen merkwürdigen Traum. Ich lief durch den Wald, es war dunkel und nass, ich fühlte mich ängstlich, trotzdem lief ich immer weiter und tiefer in den Wald hinein, als ob irgendwas auf mich warten oder mich rufen würde. Ich kam auf eine kleine Lichtung und blickte in den Wald, ließ meinen Blick über die Bäume schweifen obwohl ich nicht viel erkennen konnte und plötzlich wie aus dem nichts stand er da und ich sah ihn. Einen Mann. Einen wunderschönen Mann. Seine Haut schimmerte hell im Mondlicht. Sein Oberköper war nackt und muskulös, seine Oberarme sahen so aus, als wären sie aus Granit, sein Bauch war flach und die Muskeln zeichneten sich ab. Aber sein Gesicht, ich habe noch nie in meinem Leben ein so schönes Gesicht gesehen. Es war überaus männlich, kantige Gesichtszüge passten sich seiner schmalen Nase an und seine Lippen waren so rot wie Blut und zeichneten sich deutlich von seiner weißen Haut ab, seine Augen funkelten wie Bernstein und dunkle Schatten lagen darunter, sein Haar war voll und kräftig. Es war etwa schulterlang und blond zu einem Zopf zusammen gebunden. Ich konnte meinen Blick nicht von seinen Augen abwenden. Es war hypnotisch und seine Augen ruhten auf mir, auf meinem Körper und ich spürte dieses Verlangen. Ich habe so etwas noch nie empfunden, es traf mich wie der Schlag und mir wurde schwindelig, ich musste mich an einem Baum stützen um nicht umzufallen. Ich sehnte mich danach, dass er seine starken Arme um mich schlang. Sein Blick war immer noch durchdringend und er lächelte, aber nicht auf angenehme Art und Weise, es war beängstigend und seine Augen veränderten sich, sie wurden fast schwarz. Jetzt sah er nicht mehr so anbetungsvoll aus, er sah aus wie ein Löwe auf der Lauer und ich hatte Angst, ich konnte mich nicht mehr bewegen. Mit einem irren Satz, sprang er auf mich zu und hielt mich fest. Ich hatte tierische Angst, war bewegungsunfähig und das lag nicht nur an seinem eisigen Griff. Obwohl ich Panik hatte, fühlte ich immer noch dieses Verlangen, diese Begierde. Er senkte seinen Kopf, er überragte meinen um das Doppelte, seine Lippen legte er an mein Ohr und sie waren eiskalt. 'Auf Dich habe ich gewartete', flüsterte er mir ins Ohr und dann biss er mir in den Hals.

Mit einem Schreckensschrei wachte ich schweißgebadet auf und musste mich erstmal orientieren. Ich hätte vergessen wo ich war. Ich taste meinen Hals ab, dieser Biss fühlte sich so echt an, aber da war nichts. Mein Körper zitterte immer noch aber dieses Verlangen brannte immer noch in meinem Körper und es war unerträglich. Es dauerte lange bis die Gefühle, Angst und Verlangen abebbten. Ich zog die Knie an mein Kinn und fing an hin und her zu schaukeln. Was war das? Es fühlte sich so echt an. Wer war dieser Mann, gab es ihn wirklich? War er gefährlich? Nach einiger Zeit beruhigte ich mich und kam zu dem Schluss dass es nur ein Alptraum war und nichts weiter. Ich schlief wieder ein. Diesmal traumlos bis zum nächsten Morgen.

Paul war schon aus dem Haus, er war mit Peter, Fynns Dad zum Angeln verabredet und nach einem schnell Frühstück beschloss ich ins nahe gelegene Krankenhaus zu fahren. Vielleicht konnte ich ja dort als Krankenschwester arbeiten. Ich wollte nicht sinnlos rum sitzen und meinen Gedanken nachhängen. Ich dachte noch zu oft an David. Natürlich geht es nicht von heute auf morgen, der großen Liebe Adieu zu sagen, aber meine Ungeduld war einfach unerträglich.

Ich schnappte mir den Wagen von Paul und fuhr los. Das Krankenhaus war nicht weit entfernt und ich war schnell da. Ich lief schnell über den Parkplatz, da es mal wieder regnete und war in Gedanken wieder bei meinem Traum, ich passte nicht auf und prallte mit Jemanden zusammen. Ich prallte gegen eine so harte Brust das es mich hinter rüber warf und ich mir meine Ellenbogen aufschürfte. Mir war ganz schwindelig. Der Geruch von Blut stieg mir in die Nase und mir wurde übel. Ich schätze mal, dass lag an meinem zu schnellen Frühstück. Eine Hand streckte sich mir entgegen und half mir auf. 'Haben Sie sich verletzt?', fragte eine besorgte melodische Stimme. Ich blickte auf und sah in das Gesicht eines Mannes. Er schön. Auf mich wirkte er nicht älter als 35. Blond und sehr markant. Ich schüttelte meinen Kopf und wieder klar zu denken, irgendwie kam mir der Mann bekannt war. Ich holte tief Atem, 'nein...äh...sowas passiert mir ständig, ich bin aber auch ein Tollpatsch.' Der Mann lächelte sanft und half mir hoch, 'Kommen Sie, ich bin Dr. Carl Feller, ich werde mir Ihre Ellenbogen mal ansehen, die müssen gereinigt werden und Sie sehen etwas blass um die Nase aus.' Mein Gott, war dieser Doktor charmant. Ich musste ihn die ganze Zeit total dämlich angeschaut haben. Er grinste die ganze Zeit, bis wir im Behandlungszimmer waren. Ich setzte mich auf die Liege und beobachtete Dr. Feller. Er legte sich die Instrumente zurecht und zog sich Handschuhe an. Er blickte auf und lächelte als er merkte dass ich ihn anstarrte. Ich wurde augenblicklich rot. Kann ich mich denn nie wie eine erwachsene Frau benehmen.'Wo kommen Sie her, nach ihrem Akzent zu urteilen, sind sie keine Amerikanerin?', fragte Dr. Feller. 'Nein ich...äh...komme aus Deutschland, Hamburg um genau zu sein und lebe hier bei meinem Onkel. Ich wollte mal was anderes sehen und erleben, daher kam ich auch hier her um nach einen Job zu fragen, ich bin Krankenschwester, allerdings dachte ich nicht, dass ich direkt im Behandlungszimmer lande,' versuchte ich zu scherzen. Er lachte, es war ein angenehmes Lachen, sehr melodisch. Er fing an meine Ellenbogen zu untersuchen und ich zuckte leicht zurück, als seine Hände meinen Arm berührten, sie waren so kalt. Irgendwie kam mir das bekannt. Er achtete nicht groß darauf das ich zusammen zuckte und meinte dann, ' wissen Sie es trifft sich sehr gut, wir könnten eine Aushilfe für ein paar Stunden am Tag gebrauchen, wann könnten Sie anfangen...wie heißen Sie überhaupt?' 'Lynn Rossmann und sofort, ich kann sofort anfangen, ' sprudelte es nur aus mir raus. Etwas zu hektisch, denn er grinste schon wieder! 'Mal langsam, erstmal sollten sie noch ein paar Tage zuhause bleiben, die Wunde sieht doch recht übel aus und ich möchte nicht, dass sie sich entzündet. Des weiteren spreche ich das mit meinen Kollegen ab und das mit diesem albern 'Sie' können wir auch weg lassen. Ok!?' 'OK', antwortete ich.

Die Tür flog auf... 'Mensch Dad, was machst Du denn? Ich warte seit fast einer Stunde auf dem Parkplatz...', er brach ab und starrte mich an. Ich muss genauso gestarrt haben. Ich konnte es nicht fassen, ich war völlig aus der Bahn geworfen, mein Herz raste um im gleichen Moment wieder stehen zu bleiben, ich hielt die Luft an und griff an meinen Hals. Vor mir, in Fleisch und Blut stand der überaus attraktive, gutaussehende, große, schöne Mann, mein wahr gewordener (Alb)Traum. Ich wusste nicht wo ich hinschauen sollte. Verlegen schaute ich auf den Boden und zur Tür, ich hielt immer noch mit fest umklammerter Hand meinen Hals fest. Ich hatte das Gefühl, dass meine Halsschlagader gleich platzen muss. Irgendwie packte mich ein Fluchtinstinkt, raus hier, schrie es in meinen Kopf, beweg Dich. Aber ich konnte nicht, als sich unsere Blicke trafen, war ich wie versteinert, wie im Traum war ich hypnotisiert von seinen Augen. Er schien nicht weniger überrascht und verwirrt. Diese Augen, diese funkelnden bersteinfarbenen Augen. Er schüttelte kurz den Kopf, es schien als wolle er seine Gedanken sortieren und sein Blick ließ meine Augen nicht los. Sie hielten mich in ihren Bann. Es war nichts gefährliches mehr in ihnen zu sehen. Nur Ruhe und Sanftmut und sofort merkte ich wie mein Körper auf ihn reagierte. Meine Wangen wurden rot und mein Blut sauste durch meine Adern und in meinem Kopf drehte sich alles. Mir wurde schwindelig. Er kam einen Schritt näher, immer noch waren unsere Blicke ineinander vertieft. Jeden weiteren Schritt den er machte, raste mein Herz mehr. 'Hey, ich bin Josh Feller, alles ok bei Dir?', fragte er mit einer Stimme, die weicher war als Honig und so melodisch und sanft, wie die seines Vaters. Nur schöner. Er sah aus wie Engel, er war so schön. Ich wollte antworten. Ich konnte nicht, ich starrte ihn mit offenem Mund an und mein Herz schlug immer schneller. Dann war alles schwarz. War klar, ich dumme Gans bin vor Aufregung in Ohnmacht gefallen.







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