Love has many ways Teil 1

Autor: Vreni
veröffentlicht am: 22.08.2008




Hey
also, ich möchte von vornherein sagen, dass die story sicher sehr lang wird, mit ziemlichen Überraschungen. Am Anfang ist sie vielleicht noch ein wenig langweilig, aber das wird dann schon besser (hoff ich mal) Kommis sind erwünscht bzw. erhofft *grins*... is meine 2te story, die erste war nur ganz kurz...bitte nicht mit Kritik (und auch Lob *smile*) sparenok, nun aber genug der schwafelei
viel spaß beim lesn eure Vreni
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1

Heulend werfe ich mich aufs Bett.
'Dieses Arschloch!!!', denk ich und wein weiter.
'Wie kann er mir das antun? Und das an meinem Geburtstag!!!'

Da geht plötzlich die Tür auf und mein Vater kommt herein.
'Juli, Schätzchen, ist alles in Ordnung mit dir? Warum weinst du denn? Es ist dein Geburtstag, willst du nicht runterkommen und ein Stück vom Kuchen den ich gekauft hab probieren? Der schmeckt sicher super!'
Da schluchze ich auf einmal wieder auf und mein Vater nimmt mich in die Arme. 'Willst du nicht mit mir reden? Ich kann sicher gut zuhören und vielleicht finden wir ja eine Lösung!'Tja, mein Paps hat es manchmal wirklich nicht leicht mit mir. Ich kann ja verstehen, dass er es gut mit mir meint, aber ich will jetzt allein sein und noch mal über alles nachdenken. Das sag ich ihm dann auch.
Daraufhin zuckt er nur hilflos mit den Schultern und geht aus dem Zimmer in die Küche hinunter.
Und ich kann mich wieder ganz meinem Leiden hingeben.

Okay, für alle die es noch nicht wissen, mein Freund hat mich gerade verlassen; oder besser gesagt, betrogen. Aufs Schlimmste! Aus ist es noch nicht, aber das wird nicht mehr lange dauern, darauf kann der Wichser Gift nehmen!!!

Ich heiße Juliana, aber alle nennen mich Juli. Ich bin 15, also nein, seit heute ja 16 und habe einen Freund namens Ben; ich meine natürlich, ich hatte einen Freund. Seit ich 14 bin. Ganze 2 Jahre lang, auf den Tag genau.
Und ich weiß noch genau wie alles begann. Am ersten Tag der 8. Klasse kam er neu in unsre Klasse. Er war groß, gut gebaut, blond, hatte blaue Augen und war natürlich sofort der Schwarm aller Mädchen. Auch meiner. Und wie das Schicksal so spielt, wurde er neben mich gesetzt (Ich war Klassensprecherin und musste ihm alles zeigen, erklären und dafür sorgen, dass er gut aufgenommen wurde). Ben und ich entwickelten eine enge Freundschaft und fast alle Mädchen aus meiner Klasse waren eifersüchtig auf mich.
An meinem Geburtstag am 21. Juni lud ich dann meine ganze Klasse ein. Ich feierte im Freibad. Es war herrlich! Wir hatten ne Menge Spaß.
Zwischen zwei wilden Wasserschlachten legte ich mich in die Sonne um mich zu bräunen und auch ein bisschen auszuruhen. Und weil ich so geschafft war, döste ich auch prompt ein.Ich wachte davon auf, dass ich etwas Kaltes auf meinem Mund spürte. Ich fuhr hoch und blinzelte, konnte aber wegen der Sonne niemanden sehen. Plötzlich drückten mich zwei Hände wieder runter auf mein Handtuch und ein Gesicht verdeckte die Sonne: Ben lächelte mich an!
Und logisch war ich so blöd, und ließ mich noch mal von ihm küssen. Hätte ich das nicht getan, würde ich jetzt nicht weinend hier liegen, er hätte mich nie betrogen und mein Herz wäre auch noch ganz. Aber damals vor 2 Jahren war ich so überwältigt und überglücklich, dass ich ihn zurückküsste. Daraufhin meinte Ben, er wäre seit Schulbeginn in mich verliebt. Er habe sich selbst nicht wieder erkannt, ihm sei das noch nie vorher passiert, dass er einfach ununterbrochen an ein bestimmtes Mädchen denken musste. Und dann waren da das Herzklopfen, die weichen Knie und alles überhaupt total neu für ihn. Am Ende allerdings die die Tatsache, nicht zu wissen, was ich für ihn fühlte, und das habe ihn innerlich ganz kaputt gemacht.
Und dann habe er mich hier so liegen sehen, mit meinem langen Haar ausgebreitet auf der Wiese, in dem sich die Sonne reflektierte, und meinem süßes Gesicht, da habe es ihn plötzlich gepackt und er wollte mich unbedingt küssen, in seinen Armen halten und mich nie mehr hergeben.

Mein Gott, ich hab ihm das alles geglaubt, ihm verzückt gelauscht und ihm geantwortet, bei mir wäre es keinen Deut anders gewesen. Was war ich nur für ein naives Mäuschen!! Und überhaupt, seit wann reden Jungs so frei über ihre Gefühle?? Der hat das alles sicher nur dahingeschwafelt um mich irgendwie rumzukriegen! So ein Arschloch!

Seit dem waren wir jedenfalls das Traumpaar der Schule schlechthin. Er unsagbar hübsch und ich, auch nicht von schlechten Eltern, mit den großen braunen Augen, den langen dunklen Haaren und einer sportlich-weiblichen Figur. Ja ja, optisch passten wir wirklich gut zusammen. Wir trafen uns fast jeden Tag, hingen dauernd verliebt miteinander rum und… na ja, es war einfach perfekt. Wahrscheinlich zu perfekt.
So und heute, da war unser 2-jähriges Jubiläum UND mein 16. Geburtstag. Wir hatten vor, groß aus Essen zu gehen und danach, ja danach wollten wir zum ersten Mal miteinander schlafen. Das hatten wir ausgemacht, und ich mich riesig darauf gefreut. Bis jetzt waren wir nämlich übers Petting nicht hinausgekommen und hatten meinen Geburtstag als Datum festgelegt. Und alles genau organisiert. Es sollte schließlich perfekt werden.
Na ja, ich wollte meinen lieben Ben aber besonders überraschen und behauptete so in aller Frühe am Telefon, dass ich eine hoch ansteckende Sommergrippe hätte und wir unser Vorhaben um ein paar Tage verschieben müssten. Er sollte mich auch nicht besuchen kommen, sonst könnte er sich womöglich anstecken. Ich kann euch nicht sagen, wie enttäuscht er war. So traurig, dass ich ihm fast gesagt hätte, was ich eigentlich vorhatte.Voller Vorfreude ging ich dann am späten Nachmittag zu ihm. Seine Mutter war gerade vom Einkaufen zurück und ließ mich rein. Also lief ich hinauf in sein Zimmer, riss die Tür auf und wollte ÜBERRASCHUNG schreien, aber mir blieb das Wort ihm Hals stecken.

Vor mir lag Ben. Auf seinem Bett. Unter ihm eine blonde Schönheit. Und sie waren beide nackt. Und starrten mich an.
Und ich glotzte zurück.
Bis es zu viel für mich wurde. Rückwärts stolperte ich aus der Tür. Die Treppe runter, zur Haustür raus. Inzwischen liefen mir auch noch Tränen die Wangen runter, aber ich war unfähig zu denken. Mein Kopf war leer. Ich konnte nicht kapieren, was los war; ich wollte nicht kapieren.

Und jetzt lieg ich hier auf meinem Bett. Und mir fällt all das wieder ein, ich muss noch mal jede einzelne Sekunde durchleben.
Plötzlich wird mir speiübel. Ich renn aufs Klo und kotze alles aus.

Ich könnte echt sterben! Vor Liebe! Und vor Schmerz, aber hauptsächlich vor Liebe zu diesem hirnverbrannten Idioten! Genau das ist das Problem; ich liebe Ben, ich liebe ihn wirklich, mit jeder Faser meines Körpers. Und ich habe ihm vertraut! Mein Fehler!! Das darf mir nie wieder passieren, dass ich mich je wieder einem Jungen so ausliefere, so hingebe!

Plötzlich klingelt es an der Tür. Paps macht auf und ich hör jemandem die Treppe rauf rennen. Meine Zimmertür geht auf und herein stürmt, na wer wohl, Ben höchstpersönlich. Er sieht mich an, wie ich so vollkommen zerstört und verheult auf dem Bett liege und er flüstert erschrocken: 'Oh Scheiße, das hab ich nicht gewollt!' Uhhh, das hat er nicht gewollt, tja da hätte er mal früher überlegen sollen, was er wollte und was nicht!! Bevor er diese Nutte flachgelegt hat!
'Julischatz! Es tut mir unendlich Leid, ich wollte das echt nicht tun, aber… also… das war so…'
'Lass mich allein', stoße ich hervor.
'Bitte, lass es mich erklären! Bitte, ich…'
Ich richte mich auf. 'Es - gibt - nichts - zu - erklären!!', schreie ich ihn an und betone dabei jedes einzelne Wort. 'Du hast mit dieser, dieser… Also du hast mit einer anderen geschlafen, obwohl wir es eigentlich machen wollten, zum ersten mal, zusammen! Wir wollten es heute tun, an meinem Geburtstag, an unserem 2-Jährigen Jubiläum!'
'Aber…'
Doch ich lasse ihn nicht ausreden: 'Ich dachte echt, dass du mich liebst! Was war das alles was du mir je gesagt hast? Alles nur Show, alles nur Lüge um mich ins Bett zu kriegen? Jedes einzelne ‚Ich liebe dich', ‚Ich finde dich so wunderbar', alles nur erfunden?''Das waren keine Lügen! Das war die reine Wahrheit! Das ist die reine Wahrheit! Bitte lass es mich wenigstens erklären!'
Ich presse die Lippen zusammen und starre gegen die Wand. In die Augen sehen kann ich ihm nicht.
Und weil ich weiter nichts sage, fährt Ben mit zitternder Stimme fort: 'Also, ich…na ja, du hast heute morgen angerufen und da irgendetwas von einer Sommergrippe gefaselt und das Schlimmste daran, dass aus unserem, seit Wochen geplantem Date, nichts werden sollte…Da war ich…also ich war echt am Boden zerstört und dachte dauernd nur mehr daran, das du mich anlügst, weil du nicht mit mir schlafen willst, oder dass du mich nicht mehr liebst und so. Davon musste ich mich unbedingt ablenken. Ich ging also in dieses Cafe und dort lernte ich auch Sabine kennen…Na ja und dann…dann…' Er räuspert sich. 'Bitte es tut mir echt Leid! Ich verspreche dir, dass so was nie mehr vorkommt! Aber du hast mir gesagt, dass du nicht kommst und da…'
Bis jetzt habe ich einfach nur zugehört, aber als ich das jetzt höre, drehe ich vollkommen durch.
Ich brülle ihn ungläubig an: ' Waaas??!! Dann ist das jetzt auch noch meine Schuld?'
'Nein, so hab ich das nicht gemeint..'
'Und wie du das hast! Denkst du wirklich, nur weil ich mal was absage, hast du gleich das Recht mit einer anderen zu schlafen?'
'Aber bitte, Julimaus, ich dachte, dass du Schluss machen würdest oder so!'
'Nenn mich nie wieder Julimaus, und überhaupt wie kommst du darauf dass ich Schluss machen wollte? Schon vergessen? Ich liebe dich!' Plötzlich verstumme ich.
Jetzt lächelt Ben. 'Ich wusste es, dass du mir verzeihst, dass du mich verstehst!'
Er will herkommen und mich in den Arm nehmen, aber ich weiche zurück.
'Ich verzeihe dir überhaupt nichts! Du kannst jetzt verschwinden zu deiner Sabine, die wird dich sicher trösten, darin ist sie ja so gut!'
'Aber ich hab ja schon gesagt, dass ich dachte dass du…'
'Ich hab nicht mal angedeutet, dass ich Schluss machen wollte! Ich hab nur gesagt ich hätte eine Sommergrippe. Als wärst du nie krank! Und wenn ich wirklich was in die Richtung gesagt hätte, warum bist du nicht her um mit mir darüber zu reden? Warum bist du einfach los um es mit 'ner anderen zu treiben? Also komm mir nicht auf die Tour!'
'Aber ich dachte echt…'
'Ben', sage ich nur und schaue ihm in die Augen, zum ersten Mal, seit er hier ist. 'Ich bitte dich, verschwinde aus meinem Zimmer, verschwinde aus meinem Leben! Es ist aus mit uns zwei!'
'Bitte nicht! Julimaus, können wir nicht ganz vernünftig darüber reden?'
'Ich bitte dich, geh jetzt', wiederhole ich mühsam. 'Siehst du nicht wie schlecht es mir geht, siehst du nicht wie es mich quält, mit dir zu reden, überhaupt dich anzusehen, wie es mich quält, mit dir in einem Raum zu sein und mir deine Lügengeschichten anhören zu müssen? Ich kann dich nicht mehr ertragen. Bitte verschwinde!' Den letzten Satz kann ich fast nur mehr flüstern.
Auf einmal geht es mir richtig elend. Ich fühle mich total ausgelaugt und müde. Ben schaut mich verzweifelt an und öffnet den Mund um noch was zu sagen, aber dann lässt er es bleiben. Langsam schlurft er zur Tür hinaus.
Ich lasse mich erschöpft aufs Bett fallen und starre nur noch die Decke an. An meinen Wangen spüre ich die Tränen herunter rinnen. In meiner Brust indessen baut sich etwas auf.Und dann bricht alles über mir zusammen, in einer einzigen Welle die mir fast den Atem nimmt.







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