Kribbeln unter der Haut Teil 1

Autor: Yana
veröffentlicht am: 03.08.2008




Huhu ihr Lieben. Im Moment komm ich bei der Geschichte 'Internat, Chaos und Jungs' überhaupt nicht weiter und habe mir überlegt, eine neue Geschichte anzufangen und erst einmal eine Pause bei der anderen einzulegen. Fortsetzung nur auf Wunsch! :)

Prolog
Eigentlich müsste ich glücklich sein. Doch das bin ich nicht. Im Gegenteil. Während meine perfekte Mutter in ihrem perfekten Haushalt fröhlich zwitschert und eine perfekte Ehe mit ihrem Mann - meinem Vater - führt, verfluche ich das Leben. Dieses gottverdammte Leben. Doch dann muss ich mich wieder rügen und an die Kinder in Afrika denken. Ich hatte alles, was mein Herz begehrt: Jeden Tag köstliches Essen und verschiedene Getränke, immer ein Dach über dem Kopf, im Winter eine Heizung, die mich wärmt und im Sommer einen eigenen Swimming-Pool in dem ich mich kühlen kann. Dazu kommt, dass meine Eltern nicht gerade arm sind. Mein Vater, ein erfolgreicher Versicherungsmakler, verdient so viel Geld, dass wir mehrmals im Jahr in Urlaub fahren, bzw. fliegen. Und meine Mutter macht alles, sodass ich eigentlich nichts weiter zu tun habe, als zu essen, gute Noten in der Schule zu schreiben und möglichst nett und freundlich zu unseren Gästen zu sein habe. Alles ist perfekt und gut durchdacht. Niemals geht irgendetwas schief. Niemals liegt auch nur ein Körnchen Staub auf der Fensterbank, geschweige denn irgendein anderer Schmutz.
Der Rasen vor unserem gigantischen Haus, in dem ich schon 15 Jahre, also seit meiner Geburt, wohne, wird jeden Morgen von unserem Gärtner gemäht. Bzw. von UNSEREN GÄRTNERN, denn die saftgrüne Rasenfläche ist mindestens ein Quadratkilometer groß. Unser Garten ist wie ein Paradies. Er ist umgrenzt von duftenden Laubbäume und großen Rosenhecken. Unser Pool nahm ein drittel des Gartens in beschlag. Hinter unserem Haus - oder sollte ich Villa sagen?! - wo der Rasen weiter geht, ist ein Pferdestall. Um die vier Pferde kümmert sich meistens ein Stallbursche, denn mein Vater meint, wir sollten uns nicht die Hände schmutzig machen. Seht ihr, wie perfekt das alles ist? Nicht viele kennen das Gefühl, wie ätzend es sein kann, wenn alles immer richtig verläuft, nie ein Fehler passiert. Doch die, die dieses Gefühl kennen, wissen genau, wie ich mich fühle. Genau das ist der Grund, warum ich keine wirkliche Beste Freundin hatte. All meine Klassenkameraden - ich gehe zum Glück auf eine ganz normale Schule - kapieren nicht, wie mich dieses Leben ankotzt. Alle sind begeistert von meiner Mutter, die immer zur Stelle ist, um zu fragen, ob jemand Kaviarhäppchen oder einen Cocktail haben möchte. Doch ich hasse, hasse, hasse sie. Warum kann sie nicht, wie jede andere Mutter auch, einfach nur eine Tüte Chips oder eine Dose Kekse anbieten? 'Weil ich nicht wie Andere bin.', hatte meine Mutter geantwortet, als ich mich bei ihr einmal beschwert hatte. 'Außerdem haben wir so viel Geld, da können wir unseren Gästen auch mal etwas Besonderes anbieten.' Damit war sie in ihrem Schlafzimmer verschwunden, um ihre Schminke aufzufrischen und ihre makellose Beine zu rasieren, obwohl sie das schon einmal vor einigen Stunden getan hatte.
Mein Vater, ein eher ruhiger, gut aussehender Mann, mit buschigen Augenbrauen und braungebrannter Haut, ist das krasse Gegenteil von meiner Mutter. Im Gegensatz zu ihr, versucht er, mich zu verstehen. Doch gelingen tut es ihm kaum. Er selbst geniest das Leben der Reichen, geniest es, wenn seine Angestellten um ihn herum huschen und Getränke verteilen.
Ich hasse, hasse, hasse dieses Leben. Ich habe niemand, mit dem ich darüber reden könnte, niemand, der mich versteht. Keine beste Freundin, die mir anbietet, zu ihr zu ziehen, kein Familienmitglied, das versteht, was ich meine. Ich fühle mich alleine auf dieser Welt. Zurückgelassen, hilf - und schutzlos.







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