Goldene Fesseln Teil 6

Autor: _Schmusekätzchen_
veröffentlicht am: 29.10.2008




Hey Leute, sorry dass es so lange gedauert hab aber wie schon erwähnt mach ich nächstes Jahr Abi und dieses Jahr zählt zu 2/3 in die Abitursnote.
Naja, aber jetzt bin ich ja wieder da. Bitte nehmt es mit nicht übel, dass bin jetzt noch nicht von Liebe die Rede ist, aber ich verspreche euch das Watren lohnt sich!^^
Eure Dani

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'Ach ist es nicht absolut herrlich hier?' jauchzte Catharina glücklich, als sie mit Fiona an ihrer Seite auf Diavolo durch die blühenden Felder galoppierte. 'Nein' korrigierte sie sich im Stillen selbst. Fiona hieß jetzt ja Luciana und ihre Mutter Maria war durch die Erhebung in den Adelsstand zu einer Donatella de Bernadini geworden.
Während ihre Pferde in gestrecktem Galopp über die Wiesen jagten, flogen Catharinas Gedanken zurück zu dem Tag, der ihr Leben so sehr verändert hatte.
Es war ein schöner warmer und klarer Frühlingstag gewesen, an dem im eingezäunten Garten der Königsfamilie die Zeremonie für Fiona und Maria abgehalten wurde.
Catharina hatte Fiona und Maria extra zu diesem Anlass ein Kleid schneidern lassen, dass sie für angemessen hielt. Das für Maria hatte sie von einer Magd in die neue Kammer der zukünftigen Comtesse bringen lassen, das für Fiona wollte sie dieser jedoch selbst geben.Kaum hatte sie das Kleid aus der Kleiderkammer geholt und auf dem Bett zurechtgelegt, hatte es auch schon an der Türe geklopfte. 'Fiona? Komm ruhig rein.'
'Du weißt doch dass du nicht klopfen musst.' hatte sie ihre Freundin halb scherzhaft halb ernst getadelt, als diese zögernd das Zimmer betreten hatte. 'Schau, ich habe nach dir schicken lassen um zu fragen wie du das Kleid findest, dass die Scheiderinnen heute Nacht noch so knapp fertig bekommen haben.'
Sofort war alle Schüchternheit von dem Mädchen abgefallen und sie trat ans Bett um staunend die schöne rote Pracht zu bewundern.
'Oh ist das schön!' hatte sie überwältigt gehaucht und dann traurig auf ihr Kleid hinunter gesehen, das zwar aus feinem Stoff gemacht worden war, aber auch schon bessere Tage gesehen hatte.
Doch frei von Neid und voller Bewunderung hatte sie Catharina dann erklärt: 'Ihr werdet bezaubernd aussehen!'
Catharina hatte innerlich lächeln müssen und beschlossen Fiona von ihrem Leid zu erlösen. 'Es ist nicht für mich' hatte sie lächelnd gesagt 'sondern für dich.'
Die Mine von Fiona war so süß gewesen, dass sie mit Freunden noch hinzu gefügt hatte: 'Ich habe es extra für dich machen lassen, das ist heute dein großer Tag!'
Sie erinnerte sich mit schmunzeln daran, wie Fiona ihr um den Hals gefallen war und sie an sich gedrückt hatte. Sie war so glücklich gewesen erinnerte sie sich, dass sie gar keine Worte herausbekommen hatte. 'Aber ich habe sie ja auch so verstanden.' dachte CatharinaSie hatte Fiona geholfen sich anzukleiden und danach hatten die Mädchen versucht sich gegenseitig die Haare zu machen, aber das war in einer Katastrophe geendet, so dass sie Maria rufen lassen mussten.
Als Maria hochgekommen war, und in ihrem neuen Kleid so gestrahlt hatte, hatte Catharina sich fast gewünscht, dass sie auch ihre Mutter wäre. Seufzend schüttelte Catharina diesen Gedanken ab und kehrte wieder in die Gegenwart zurück. Als sie ihren Rappen zügelte und zu Fiona - Luciana - hinüber sah, bemerkte sie den lächelnden Blick ihrer Freundin. 'Was ist los?!' rief sie zu ihr hinüber. 'Nichts kam die lachende Antwort zurück. 'Ich glaube ich habe eben nur an denselben tag zurückgedacht wie du.' Leise lächelnd ließ sie Diavolo in einen leichten Trab zurückfallen und wartete, bis Luciana zu ihr aufgeschlossen hatte. Einträchtig trabten sie nun nebeneinander her, und bewunderten die Landschaft um sich herum. Es war einer dieser Sommertage, an dem der Himmel eine stahlblaue Färbung annimmt und keine Wolke den Himmel verdeckt. Rings um die zwei Mädchen war die Landschaft vollends zum Leben erwacht und Blumen streiften die Fesseln von Fionas Fuchs und Catharinas schwarzem Rappen Diavolo. Catarina konnte sich nicht satt sehen an der Fülle von Farben rings um sie herum. Leuchtendroter Klatschmohn, saftiggrüner Sauerampfer und sonnengelber Löwenzahn bildeten ein harmonisches Bild mit dem tiefblau des Himmels und des klaren Flusses der die Wiesen säumte. Rechts und links vom Ufer standen schlanke, dunkelgrüne Zypressen, die außer dem Fluss die einzige Kühlung an diesem heißen Sommertag versprachen.'Wer zuerst um Fluss ist!' rief Catharina übermütig und trieb ihren Hengst in Richtung Fluss. Dort angekommen sprangen die beiden Mädchen vom Pferd, entledigten sich ihrer Sachen bis auf das dünne Unterhemd und stürzten sich lachend in das kühle Nass.

So unbeschwert und frei verbrachten die zwei Mädchen zwei Monate, die meistens nur durch die Unterrichtsstunden einer hochnäsigen, strengen Dame des Kaiserlichen Hofes unterbrochen wurde. Sie war extra vom König angestellt worden um Catarina, Luciana und Donatella das bei zu bringen, was sie ihrer Ansicht nach wissen sollten. Oft gab es gemeinsame Stunden, aber noch öfters wurden sie getrennt unterrichtet, was Catharina und auch Luciana immer furchtbar langweilte.
Heute hatten sie gemeinsamen Unterricht und waren gerade dabei Signora Greve hinter ihrem Rücken nachzuahmen, als ein Reiter die große Halle betrat, sich verbeugte und verlangte allein mit der Prinzessin zu sprechen. Er sah sehr aufgeregt und beunruhigt aus. Catharina stand schnell auf und trat mit ihm in eine der schmalen, hohen Fensternischen.
'Alessandro! Ich freue mich sehr Euch zu sehen, aber ihr wirkt beunruhigt. Ist etwas geschehen?'
Alessandro holte tief Luft, dann brach es wie ein Wasserfall aus ihm heraus: 'Edoardo de Malatesta, erinnert ihr Euch an ihn Prinzessin?'
Er wartete ihre Antwort gar nicht erst ab, sondern fuhr gleich fort. 'Er ist mit 2000 berittenen Soldaten in den Palazzo des Königs eingebrochen und hat ihn gefangen nehmen lassen. Dann hat er sämtliche Kammern und Erker nach euch abgesucht, da er scheinbar nicht wusste wo ihr seid, aber ein Knecht hat es ihm unter Folter verraten. Ich bin so schnell geritten wie ich konnte, nachdem ich gehört hatte was passiert war, aber es kann sein dass sie schon auf dem Weg hierher sind.'
Catharina blieb bei diesen Worten fast das Herz stehen. Sie wurde kreidebleich und musste den Kopf an die kühle Fensterscheibe legen um ihre Gedanken wieder in eine Ordnung zu zwingen. 'Ich habe es gewusst. Es ging ihm immer um die Königskrone und nun, da er sie nicht durch eine Heirat mit mir bekommen kann, holt er sie sich eben mit Gewalt. Wie viel Zeit bleibt uns noch bis sie hier herkommen?'
Sie zwang sich ein ausdrucksloses Gesicht aufzusetzen, während sich die Panik in ihrem Inneren immer weiter ausbreiten wollte.
'Vielleicht ein oder zwei Sanduhren' kam auch prompt die Antwort. 'Nein!' flüsterte Catharina wie zu sich selbst. Dann fühlte sie Lucianas Blick auf sich und zwang sich zum Nachdenken. 'Schnell, sagt allen Bediensteten bescheid, sie sollen sich in die umliegenden Wälder verstecken und so weit hineinlaufen wie sie können. Luciana, schnell schick jemanden deine Mutter holen und kommt nach oben in meine Kammer. Wir müssen uns beeilen.' Als Luciana sie fragend ansah, wehrte Catharina panisch ab und rief schon im davoneilen: 'Schnell Luciana, es geht um Malatesta, um Leben und Tod, verstehst du?!' doch die Antwort hörte sie schon nicht mehr, denn sie war in ihrer Kammer angekommen und überlegte fieberhaft was sie brauchen würde um zu fliehen. Um weit zu fliehen, denn auf sie hatte Edoardo es abgesehen, das wusste sie. Himmel wie sollte sie das bloß schaffen?Sie riss die Deckel sämtlicher Truhen auf und kramte hektisch darin herum. Als plötzlich die Türe aufgerissen wurde und Luciana und ihre Mutter in den Raum stürmten, wurde Catharina bewusst, dass sie ruhig bleiben musste. Das tödlichste von allem wäre, jetzt Panik zu bekommen. Sie atmete ein paar Mal tief ein und aus, dann sah sie ihre Freundin und ihre Comtesse aufmerksam an. 'Ich muss fliehen, schnell! Er hat es auf mich abgesehen und…' Luciana fiel ihr ins Wort 'Nein Catha, wir werden dich begleiten! Ohne uns gehst du nirgend wo hin!' Die Prinzessin sah die zwei Frauen perplex an, dann sagte sie: 'Wisst ihr wie gefährlich das ist? Gut ich sehe schon, ihr wollt nicht hören. Gut, dann muss es eben sein. Schnell, geh nach unten und hole die Kleider von Alessandro. Und mein Schwert. Beeil dich!' Dann wand sie sich Donatella zu und wies diese an, nur mit zu nehmen was sie tragen könnten, da Pferde zu auffällig waren und sie so nur ein kleines Stück auf ihnen fliehen konnten. Sie selbst schob hastig ein paar Steine an der Rückwand ihres Bettes zur Seite, so dass eine kleine Nische zum Vorschein kam. Zum Glück hatten sie und Luciana sich dieses versteck im Spiel überlegt. Wie froh war sie jetzt darüber! Sie faste in das Loch und zog einen kleinen Samtbeutel mit Geldstücken und kleinen Edelsteinen aus der Vertiefung. Sie suchte sich eine einfache Tasche und stopfte den Beutel samt zwei Pistolen und einem Pulverbeutel hinein. Dann wand sie sich Donatella zu, die dabei war Brot, Käse und Schinken in einen zweiten Beutel zu stecken. 'Ja, das ist gut, daran habe ich gar nicht gedacht. Schnell wir brauchen auch noch Wasser!' Sie rannte mit drei Kalebassen zu einer Dienstmagd die gerade die Treppe hinaufhuschte und befahl ihr die drei Schläuche noch aufzufüllen und dann mit den anderen in den Wald zu fliehen. In diesem Moment kam Luciana die Treppe hinauf mit den Gewändern von Alessandro über dem Arm. Dieser folgte ihr in zwei Schritten Abstand mit empörter Mine. 'Aber Prinzessin! Was soll das denn? Selbstverständlich werde ich euch begleiten! Was wollt Ihr mit meinen Kleidern?' Ich werde als Mann reiten! Sie zog den Dolch aus ihrem Gürtel und drehte sich zum Spiegel. Doch sie zögerte einen Moment zu lange, denn Alessandro hatte ihr den Dolch schon aus der Hand genommen und sah sie nun zornig an. 'Ihr beleidigt mich Prinzessin, wenn Ihr denkt Ihr könntet euch drei besser beschützen als ich!' Catharina sah in seinem Blick dass sie ihn gekränkt hatte und sah zu Boden. 'Entschuldigt Ritter Alessandro. Natürlich werdet Ihr uns begleiten, es wird uns eine Ehre sein.' Dann drehte sie sich wieder zu Luciana um, die ihr das geforderte Schwert übergab. Genau in diesem Moment stürmte ein Wächter die Treppe hinauf und blieb keuchend vor Alessandro stehen. 'Hauptmann, Malatestas Truppe ist am Horizont zu sehen, sie werden vor dem Abendleuten hier sein! Ihr müsst Euch beeilen Prinzessin!' Mit diesen Worten verbeugte er sich und rannte die Trenne wieder hinunter.
Catharina war wie erstarrt. Sie sah Malatestas Gesicht wieder vor sich auftauchen, als er ihr Rache versprochen hatte. Sie schüttelte die Bilder ab und drängte die anderen drei zur Eile. Schnell holte sie ihre Umhänge aus den Truhen, verteilte sie, gab jedem ein geschnürtes Bündel mit Wasser, Essen und Waffen und eilte dann durch die Hintertreppe in den Stall.'Sattelt das Pferd der Comtesse!' wies Catharina Alessandro an, der ohne Widersprüche den Sattel holen ging. Catharina und Luciana hatte ihre Pferde zum Glück schon oft selbst gesattelt und Alessandros Pferd stand schon aufgezäumt daneben.
Nachdem alles vier auf ihren Pferden saßen, beschloss Catharina durch das Hintere Tor in die Wälder zu reiten. Sie wendete Diavolo und galoppiere mit einem Gruß zu den Wächtern durch das Tor. Sie hörte noch wie Alessandro ihnen zurief zu fliehen, dann waren sie schon auf dem gewundenen Pfad in Richtung des Pinienwaldes. Sie gab Diavolo die Sporen und auch Luciana spornte ihren Fuchs zu Höchstleistungen an. Nur die Contessa wusste nicht richtig wie sie ihr Pferd zu lenken hatte. Zum Glück folgte die Stute einfach den anderen drei Pferden, so dass sie sich nur am Sattelknauf festklammern musste.
Nach einiger Zeit in denen die drei Frauen und Alessandro im scharfen Galopp durch den Wald gejagt waren, kamen sie in ein kleines Dorf. Die Prinzessin zügelte ihren Rappen und ließ sich aus dem Damensattel gleiten. Dann eilte sie zu einer der Fischerhütten am Rand des Dorfes. 'Donato! Donato! Mach bitte auf! Hier ist Catharina!'

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So, wenn es euch bis hier her gefallen hat zu lesen, dann kommt beim nächsten Up-Date ein neuer Teil.
Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen.
Kussi Dani







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