Die Macht der Liebe

Autor: Nalo
veröffentlicht am: 13.06.2008




Hallo Zusammen! Ich möchte hier meine Liebesgeschichte niederschreiben, weil es für mich die beste Möglichkeit ist, sie zu verarbeiten, da ich sie keinem, mir bekannten Menschen erzählen darf...

Ich bin verheiratet, habe 3 Kinder, ein kleines Häuschen, ne attraktive Frau, eine kleine Firma; eigentlich alles, was man sich nur wünschen kann, um glücklich zu sein, weil mehr nicht geht!...habe ich auch immer gedacht und dann setzte das Sprichwort ein: es kommt 1.immer anders und 2.als man denkt...

Durch die Firma bin ich täglich mit einem Kleintransporter unterwegs, habe meine festen Routen und natürlich auch die gleichen Rastplätze, die ich für ein Päuschen mit Kaffee anfahre. Das mache ich jetzt schon seit 10 Jahren. Es war im Juni letzten Jahres, auf der Autobahn, meine Feierabendtour, es war Zeit für ein Kaffee und auf meinem Stammrastplatz sah ich eine Polizeikontrolle. Da ich keine Lust hatte, in diese hineinzugeraten, wechselt ich auf die mittlere Spur und beschloß, meine letzte Pause am nächsten Rastplatz einzulegen. Also fuhr ich weiter und bog an der nächsten Tanke von der Autobahn ab. Lustig, fröhlich, in Feierabendstimmung betrat ich den Kassenraum, ging zur Verkäuferin, die gerade noch etwas aufgeschrieben hat und wollte mir einen Kaffee bestellen. Als sie mit Schreiben fertig war, hob sie ihren Kopf, sah mir in die Augen und mir war, als bekäme ich die Beine weggezogen. Tausend Blitze trafen mich auf der Stelle und ich war, wie gelähmt. Ich hatte das Gefühl, als kenne ich diese Frau schon ein Leben lang, diese Vertrautheit, dieses Wonnegefühl! Ihr Blick hatte in mir einen Schalter umgelegt, was noch nie jemand geschafft hat. Ich wußte nicht, was mit mir da gerade passierte, weil ich nicht mehr die Kontrolle über mich hatte und das mag ich nun gar nicht. Es vergingen Sekunden, bis ein Hallo über unsere Lippen kam, denn ich merkte, daß es ihr so ähnlich erging. Ich gab mir einen Ruck und bestellte den ersehnten Kaffee, den sie mir auch gleich brachte. Ich nahm ihn, ging an einen der Stehtische und stellte mich so, daß ich sie sehen konnte. Unsere Blicke trafen sich ständig und ich hatte endlich den Abstand, um sie genauer zu betrachten, um mich nicht beobachtet zu fühlen, wenn sie nicht gerade zu mir sah. Sie war wunderschön, lachte wie ein Engel, sprach wie einer und für ihre Augen brauchte sie einen Waffenschein! Die gegenseitigen Blicke wurden immer intensiver und ein Lächeln begleitete sie. Doch leider mußte ich langsam wieder weiter, die leere Tasse stellte ich höflicherweise auf die Theke und verabschiedete mich. Ich spürte ihre Blicke in meinem Nacken und als ich wegfuhr, schaute sie aus dem Fenster, welches neben der Kasse war und winkte mir heimlich zu. Die Heimfahrt war für mich ein Chaos, tausend Gedanken stürmten durch meinen Kopf, ich sah ständig ihr Gesicht und ihr Lächeln vor meinen Augen und hatte Mühe, mich auf die Straße zu konzentrieren. Was war da geschehen? Ich begegne so vielen Menschen tagtäglich, aber so etwas hatte ich in meinen 37 Lebensjahren noch nie erlebt, noch nicht einmal, als ich ein Mädchen, oder meine Frau kennenlernte! Ich freute mich nun ständig auf die 2 Tage in der Woche, an denen meine Tour an dieser Tankstelle vorbei ging, denn das Bedürfnis, sie wiederzusehen, war riesig. Wir sahen uns bis Ende August, also 2 Monate ca. einmal die Woche und redeten auch über Belangloses, aber die Luft knisterte höllisch. Und dann passierte für mich das Schlimmste: ich sah sie plötzlich nicht mehr, wahrscheinlich hatte sie andere Schichten bekommen, ich wußte es nicht. Es tat weh, sie nicht mehr zu sehen. Ich hatte noch nicht mal eine Telefonnummer von ihr, oder sonst etwas, außer dem Namen. Und dann kam der Tag, der alles verändern sollte...Anfang Dezember kam ich wieder auf ein Kaffee in die Tanke und diese wundervollen Augen sahen mich wieder an, ihre schönen lockigen schwarzen Haare, sind in der Zeit gewachsen und machten aus ihr der blanke Wahnsinn. Sie kam hinter der Theke hervor und umarmte mich vor Freude, weil wir uns wieder sahen. Ich war überglücklich und so durch den Wind, daß ich wieder vergaß, ihr meine Nummer zu geben. Da es ja nun fast Weihnachten war, kaufte ich in einem Laden eine Packung Ferrero Küsschen, öffnete die Folie und legte ein Zettel rein, worauf stand: Ich wünsche dir ein frohes Fest und damit wir uns nicht wieder aus den Augen verlieren, meine Nummer....Laß dir die Küsschen schmecken, bis bald! Da sie an dem Tag nicht da war, gab ich die Küsschen an der Theke für sie ab. Nach 5 Tagen bekam ich eine SMS, worin stand: Ich danke für die Küsschen, habe mir jedes Einzelne schmecken lassen und jetzt können wir uns schreiben, wann wir arbeiten müssen. Ich war der glücklichste Mensch auf der Welt! Wir texteten uns anfangs ab und zu mal und dann wurde es ständig mehr. Komplimente wurden sich hin und hergeschoben usw. Dann kam der 9. Januar. Ich hatte eine Spättour und fragte sie, wie sie arbeiten muß? Sie schrieb, daß sie um 22 Uhr Feierabend hatte und das paßte, wie die Faust auf`s Auge! Ich lud sie nach Feierabend auf einen Trink ein und sie nahm die Einladung gern an. Ich stellte meinen Transporter an der Raststätte ab und wir fuhren mit ihrem Auto in eine kleine gemütliche Kneipe in den Nachbarort. Wir redeten und redeten, sie erzählte mir von ihrem Freund und ihrem bisherigen Leben und ich erzählte ihr von meiner Familie und meinem Leben, denn wir verheimlichten uns nichts. Dabei sahen wir uns ständig in die Augen und wir wußten, daß wir uns ineinander verliebt hatten, ohne, daß wir uns dagegen wehren konnten...plötzlich trafen sich unsere Lippen und wir küßten uns, ich spürte das Kribbeln bis in die kleinste Zehe und da gestand sie mir, daß es um sie schon bei dem 1. Blick zwischen uns geschehen war und ich konnte das nur bestätigen, daß es mir genauso erging. Jetzt war es geschehen, was ich nie wollte. Die Machtlosigkeit über mich hatte mich voll im Griff. 4 Tage später war sie total aufgelöst, ein Schwangerschaftstest war positiv verlaufen. Wie sich etwas später herausstellte, war sie im ersten Monat von ihrem Freund schwanger. Sie weinte bitterlich, doch es war nun halt mal so. Wir sahen uns trotzdem regelmäßig, so gut es ging. Wir liebten uns, was das Zeug hielt, egal wo und so oft es möglich war. Ein Herz und eine Seele ist für diese Liebe noch untertrieben, einfach das Höchste, was ein Mensch je erleben darf. Da ich öfters tagsüber mal frei hatte und sie seit ihrer Schwangerschaft an der Tankstelle nicht mehr arbeiten durfte, haben wir viel unternommen. Wir gingen ins Schwimmbad und liebten uns dort, wir gingen wandern und liebten uns im Wald, wir nahmen uns Hotelzimmer und liebten uns bis zum Wahnsinn und wir wußten beide, daß es nicht sein dürfte, aber diese Liebe zwischen uns war so gewaltig! Wir hätten uns gern unser Leben gemeinsam geteilt, haben sogar schon Pläne geschmiedet, aber die Verantwortung gegenüber unseren Familien hat es nicht zugelassen. Ich habe sie am 28.Mai diesen Jahres das letzte Mal gesehen und ihre Worte beim Abschied waren: Ich liebe dich! Wir hatten uns für den Tag danach verabredet, aber sie kam nicht. Ihr Handy war aus und auf meine Nachrichten bekam ich keine Antwort mehr. Eine Woche später kam eine SMS von ihr, worin stand: Ich liebe dich mehr, als du glaubst!!! Das war das letzte Lebenszeichen von ihr....
Ich weiß, daß sie mich über alles liebt und sie weiß, daß es umgekehrt genauso ist! Aber irgendetwas ist am Abend dieses 28.Mai geschehen, warum sie sich nicht mehr meldet, was ich bis heute nie erfahren habe. Sie hat weder etwas beendet, noch gesagt, daß sie Zeit braucht, oder sonst etwas, die letzten Worte waren: Ich liebe dich!!!

Manche hier werden sicher sagen: du Trottel, sie wollte nur ihren Spaß, ne
Freizeitvergnügung, oder sonst etwas, in der Form. Darüber habe ich auch schon nachgedacht, ja, aber es ist nicht so. Da ich durch meinen Beruf überdurchschnittlich mit vielen Menschen zu tun habe, konnte ich mir in den Jahren die Gabe aneignen, nicht nur mit den Ohren zu hören und den Augen zu sehen, sondern in das Herz zu schauen! Sie hat ein Herz aus Gold und man merkt mit der Zeit, wenn jemand etwas anderes sagt, als er denkt.
Jeder, der so eine gewaltige Liebe schon einmal erlebt hat, kann nachvollziehen, was mit uns geschehen ist und wie ich mich jetzt fühle. Ich bin ein Mensch, der mit beiden Beinen im Leben steht, aber allzuoft habe ich einen Kloß im Hals und Tränen huschen aus meinen Augen, wenn ich an sie denke. Und ich fühle es, daß sie auch an mich denkt. Irgendwann werde ich erfahren, was der Grund dafür war, das es jetzt so ist. Aber ich werde sie immer lieben, auch wenn ich diese Liebe immer heimlich in meinem Herzen tragen muß, denn ich weiß, daß es ihr nicht anders geht!









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