Die Ruhe die durch seinen Körper floss Teil 2

Autor: *annchen*
veröffentlicht am: 01.06.2008




2. Szene

(Jonas und Lisa befinden sich in einem Zimmer oder ähnlichem)

Jonas: Was ist los mit dir heute? Du bist so schweigsam und wirkst so schlecht gelaunt. Ist etwas passiert.

Lisa: Nichts ist los. Mir geht es super aber ich muss doch nicht immer reden und fröhlich sein... Ich kann doch auch mal nachdenklich sein.

Jonas: Aber ich weiß doch wie du bist wenn du nachdenklich bist und jetzt bist du ganz anders. Also schon auch nachdenklich aber auch so... so kalt dabei irgendwie. Du kannst mir doch sagen was dich bedrückt oder nicht?

Lisa l: (etwas aggressiver) Nein du weißt nicht wie ich bin. Du kennst mich von einer Seite und sobald ich nicht mehr die bin die du kennen gelernt hast verstehst du die Welt nicht mehr. 'Was ist denn los mit dir? Ich kenn dir doch, sag mir doch was du hast! Du kannst mir doch sagen was dich bedrückt!' Was ist aber wenn ich dir das nicht sagen möchte? Warum akzeptierst du nicht einfach, dass ich heute mal eine etwas andere Laune habe?

Jonas: Ich akzeptiere es doch, frage mich aber auch was der Auslöser dafür ist. Außerdem versteh ich nicht, warum du mir nicht einfach sagen kannst was ist. Natürlich versteh ich die Welt noch. jeder hat mal schlechte Laune. Es stimmt auch, dass du jetzt anders bist als ich dich kennen gelernt hab aber das ändert daran auch nichts. Ich erwarte nur, dass du auch mit mir sprichst wenn dich etwas bedrückt damit ich dich trösten kann.

Lisa: Sind wir hier in einem Kitschfilm oder was? Ich hab dann Probleme heule mich bei dir aus, du nimmst mich in deinen Arm und tröstest mich, dann geht's mir wieder gut, wir küssen uns und danach gehen wir ne runde ficken.

Jonas: (Packt sie an den Schultern und schüttelt sie) Was ist los mit dir Lisa? Wieso redest du so?

: (schreit auf) Bist du bescheuert? lass mich los verdammt!
Jonas: Hey es tut mir leid, das war doch nicht feste. Ich wollte dir nicht weh tun.

Lisa: Ach lass mich doch einfach in Ruhe (dreht sich weg)

Jonas: Lisa bitte! Sag mir was los ist!

Lisa: Ich kann dir nicht sagen was los ist. Damit würde alles was wir in den letzen Wochen aufgebaut haben mit einem Schlag kaputt gehen und das will ich nicht. Die Zeit mit dir war so schön und ich habe jede Minute mit dir genossen, war richtig glücklich auch wenn im Hintergrund immer das Gefühl der Angst war. Ich verdrängte sie einfach um glücklich zu sein. Aber manchmal kommen die Gefühle wieder hoch und nun ist so ein Moment. Doch er wird vergehen und dann ist wieder gut. Darum sei bitte so lieb und frag nicht weiter, damit es nicht kaputt geht und wir beide glücklich sind.

Jonas: Aber ich kann nicht glücklich sein wenn ich weiß, dass du vor etwas Angst hast und dich etwas bedrückt! Warum würde dann alles kaputt gehen? Ich genieße die Zeit mit dir doch auch, aber es muss doch nicht immer alles super und glücklich sein. Es ist doch normal das man auch mal schwere Tage hat. Mir hilft es immer wenn ich mit wem darüber reden kann. Vor allem wenn es eine Person ist die mir viel bedeutet. Und mir bedeutet es auch etwas, wenn die Person die mir etwas bedeutet auch ihre Ängste anvertraut.

Lisa: Du fragst mich warum alles kaputt gehen würde? Du lebst doch in einer heilen Welt. Du bist gut in der Schule, hast viele Freunde, liebe Eltern und nette Geschwister. Im Sommer einen schönen Familienurlaub, zu Weihnachten tolle Geschenke!
Und was sind wirkliche Probleme für dich? Wenn du mal eine schlechte Note schreibst. Das ist wahrscheinlich schlimm. Leid was ist Leid? Dann machst du die Glotze an uns siehst wie Kinder in Afrika verhungern und denkst dir vielleicht 'oh die Armen' und machst sie wieder aus. Du warst glücklich mit dir weil ich in deine heile Welt prime hinein gepasst habe. Ich schien unbeschwert und fröhlich, so wie du! Doch ich bin mir sicher, wenn du wüsstest was ich noch für ein Leben lebe kannst du nicht damit umgehen weil du es einfach nicht gelernt hast mit solchen Situationen um zu gehen... Du erwartest das ich jetzt locker sage was mich bedrückt und dann lösen wir gemeinsam das Problem und es ist alles wieder gut. Aber es ist nun mal nicht so einfach. Es wäre eine andauernde schlechte Situation in der ich zwar schon bin, in die du aber nicht hinein gezogen werden sollst. Ich will das einfach nicht!

Jonas: Lisa hör mir mal zu! Ich habe wirklich ein angenehmes Leben und kann auch wirklich zufrieden sein. Aber ich liebe dich auch wenn du nicht immer glücklich und unbeschwert bist. Und wenn es ein schwerwiegendes Problem ist werde ich lernen müssen damit umzugehen und dir nicht den Rücken zukehren. Ich will doch nicht nur für dich da sein wenn es dir gut geht, sondern auch wenn es dir schlecht geht. Ich will jemand sein der dich beschützt und dir hilft!
(Lisa fängt an zu weinen, Jonas nimmt sie in den Arm)
Hey kleines, was ist los? Bitte rede doch mit mir! Bitte, so ist es doch auch keine schöne Situation. Wie soll ich denn damit umgehen wenn ich weiß, dass es dir schlecht geht. Bitte rede doch mit mir!

Lisa: Mein Vater misshandelt mich!
(Licht aus. Szenenwechsel, beide sitzen wieder am Bühnenrand, jeweils am anderen Ende)







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