Tell the truth Teil 6

Autor: Angel of Summer
veröffentlicht am: 03.05.2009




'Mag, wir sehen uns nun zum ersten Mal, wie sollte ich da schon an Liebe denken?''Oh, tut mir Leid! Wie konnte ich Mister Perfect in Frage stellen?! Ich dummes kleines Kind!', fauchte sie, wohl wissend, dass sie nicht sauer sondern gekränkt war. Unglaublich gekränkt. Dieses Gefühl friss sich in die Tiefen ihrer Seele. Sie fühlte sich so mies. Sie trampelte in ihrem Handtuch an ihm vorbei und rannte atemlos die Treppe hinauf. 'Was hast du vor?', rief Kyle ihr nach, doch sie ignorierte ihn. Sie wollte dafür sorgen, dass er ihr gleich nachlaufen würde, doch in ihrem Gästezimmer saß sie vergeblich. Er kam nicht. Sie wusste selbst nicht, warum sie momentan so ein merkwürdiges Auf und Ab ihrer Gefühle und somit ihrer Laune erlebte. Eine Sekunde ertappte sie sich dabei, wie sie wirklich drüber nachdachte, ob sie in ihn verliebt war. Dies verwarf sie gleich, jedoch nicht weit, es blieb in ihren Hintergedanken hängen. Sie musste an ihren Plan denken. Sie empfand sich selbst als so schrecklich hinterhältig. Sie hielt ihm eine solche Moralpredigt, dabei hatte sie bloß Kontakt zu ihm aufgebaut, um ihre Lüge zu decken. Auf einmal erschien es ihr als gerecht, ihre Strafe für das Ganze auf sich zu nehmen. Sie zog ihr Kleid wieder an, da es die einzigen Klamotten waren, die sie hier hatte, packte ihre sieben Sachen und rannte die Treppen hinunter. Sie wollte aus der Haustür fliehen, doch da stand Kyle, als wisse er bereits, was als nächstes kommt. 'Was hast du vor?', fragte er und verschränkte die Arme. 'Ich gehe nach Hause, ich habe hier nichts mehr verloren, Kyle.', antwortete sie fest, 'Geh mir aus dem Weg!', ergänzte sie, doch er blieb steif da stehen. 'Du willst laufen?', schmunzelte er ironisch und beobachtete ihre beleidigten Gesichtszüge.
'Ja und? Kann ich ein bisschen Luft schnappen. Also mach dich ab!', sie versuchte ihn von der Tür wegzudrücken und stemmte sich seitlich gegen ihn, als müsse sie einen riesigen Felsbrocken wegrücken. Sie verausgabte sich vergeblich und begann plötzlich laut über ihr dämliches Verhalten zu lachen. 'Ich bin manchmal ganz schön kindisch.', murmelte sie und bekam sich erstrecht nicht mehr ein. 'Ist mir aufgefallen.', antwortete er lässig und griff in seine Hosentasche, um einen Autoschlüssel herauszufischen. 'Hast du Lust, ein Eis essen zu gehen?'
Ihr Körper vibrierte fast vor Begeisterung, trotzdem wehrte sie sich vor diesem Impuls. 'Nein, ich will gar nichts mit dir machen. Nur noch nach Hause.', sie zog eine merkwürdige Grimasse und streckte ihm die Zunge entgegen. 'Frech. Soll ich dich dann zu deiner Mammi bringen?', stellte er ihr die Alternative vors Gesicht.
'Nein, ich gehe jetzt alleine ein Eis essen und dass auf dem Weg zu meiner Mammi!', sie stolzierte einfach an ihm vorbei, da er sich einen Meter neben die Tür gestellt hatte. Kyle stellte sich amüsiert in den Türrahmen und beobachtete, wie sie stolz davon marschierte. 'Andere Richtung geht's nach Heidelberg.', verbesserte er lachend. Mag drehte sich auf dem Absatz herum und veränderte weiter hochnäsig die Richtung. Er begann nun ihr nachzuschlendern und konnte sich kaum ruhig verhalten, wie unbeholfen sie wirkte.
'Mag, du verläufst dich, warum tust du dir das an?', fragte er schließlich mit hochgezogenen Augenbrauen. Sie ließ dagegen die Schultern hängen und blickte ihn ganz klein mit Hut an. 'DU bist doof.', hauchte sie fast tonlos, wodurch er sich noch köstlicher amüsierte. 'Okay, Maggan. Willst du nun aufgeben und zugeben, dass du meine Hilfe brauchst, oder irren wir noch weiter und laufen fast im Kreis?'
'Boar, Mister Perfect, wo geht's lang?!', schnaubte sie. 'Hier.', antwortete er freudig und zeigte direkt auf eine Eisdiele ein paar Häuser weiter. Sie gab auf und folgte ihm.Schweigend wühlte sie die Karte durch und konnte sich dennoch nicht entscheiden. Kyle beobachtete sie währenddessen und dachte daran, wie sie im Internet gewirkt hatte. Eigentlich war sie wirklich viel zu kindisch für ihr Alter, das schien ihr jedoch immer vorgeworfen zu werden. Er begann zu schmunzeln. Schon als sie das erste mal mit Cam gechattet hatten, hatte sie ihn beeindruckt. Sie war einfach unter den Schreibtisch gerutscht, um ihre Lüge, die er längst durchschaut hatte, zu decken.
Der Kellner kam vorbei und Kyle bestellte für sich einen normalen Eiskaffee. 'Haben Sie einen Würfen für mich?', fragte Mag die Bedienung, was übrigens ihr erster Satz war, seit sie in dem Eiskaffee saßen. Der Kellner sah sie belustigt an: 'Nein, tut mir Leid.'
'Dann sagen Sie eine Zahl zwischen eins und zweihundert.'
Der arme Mann schien etwas irritiert, spielte aber mit: 'Hundertachtundsiebzig.'
'Okay, das ist der Strawberry Sunday. Dann nehme ich den.'
Kyle schüttelte leicht den Kopf und kicherte in sich hinein. So hatte er auch noch nie jemanden bestellen sehen.
'Was starrst du mich als so an?', maulte Mag, als sie an ihrem Becher beschäftigt war, 'pass auf, du machst dich noch strafbar.'
Kyle verdrehte die Augen: 'Bitte hör doch mit diesem Kindergarten auf. Wir können ja auch einfach Freunde sein. Man muss sich doch nicht immer gleich in Beziehungen stürzen! Du kennst mich ja gar nicht.'
'Jaja, Kindisch! Du bist kindisch! Mehr höre ich auch nicht. Toll, bin ich eben kindisch. Geht dich ja nichts an, werde ich wenigstens nicht so schnell alt.'
'Zickig bist du auch noch', bemerkte Kyle und schlürfte an seinem Kaffee worauf ein Milchbart über seinen Lippen glänzte. Mag lachte laut: 'Dafür alterst du um so schneller.''Was soll das jetzt heißen?'
Mag beugte sich über den Tisch hinweg und strich sanft mit ihrem Finger seinen weißen Bart weg. Er sah sie verwundert und etwas erregt an. Doch sie merkte nichts. 'Deswegen! Dir wächst schon ein weißer Bart.', lachte sie und wischte ihre Finger an der Serviette ab. Zum ersten Mal entdeckte Kyle hinter ihrer jungen Fassade eine junge, vornehme Frau. Ihre Bewegungen während der ganzen Zeit waren zart und weiblich. 'Oh, man ich kann dir einfach nicht lange böse sein!', lächelte sie wieder und schaute in sein schönes Gesicht. 'Vorhin war da eine Frau, eine hübsche Frau, ich glaube ich habe mich ihr gegenüber ziemlich daneben benommen.'
'Vergiss sie.', machte es Kyle kurz und schob die leere Tasse von sich weg. 'Willst du mal probieren? Der Erdbeerbecher ist köstlich!'
'Nein, nein, schon in Ordnung.'
'Komm schon!', sie löffelte ordentlich auf und hielt ihm den kalten Haufen entgegen, 'mach den Mund auf.'
Er öffnete ihn zaghaft und Mag fütterte ihn ganz selbstverständlich. Lange sahen sie sich in die Augen. Irgendetwas spürte er in ihrer Nähe, was nicht so sein durfte. 'Zahlen bitte!', hob er seine Hand, um aus dieser Situation herauszukommen. 'Jetzt schon? Oh, dann muss ich mich beeilen.', sie haute sich einen vollen Löffel nach dem anderen rein, während ihre männliche Begleitung bezahlte. 'Boar, jetzt hab ich Kopfschmerzen. Die Kälte schlägt ganz schön ins Gehirn. Kennst du das Gefühl?'
Kyle nickte und stand auf. 'Fühl doch mal, ist mein Kopf auch von außen kalt?', sie griff nach seiner Hand und hielt sie sich an die Stirn. Kyle schüttelte bestimmt den Kopf. 'Vielleicht hier.', sie ließ seine Hand zu ihrer Wange gleiten. In diesem Moment gingen alle Sicherungen mit ihm durch und er zog ihr Gesicht zu seines heran und küsste sie. Mag stand da wie angewurzelt und weitete ihre Augen. Damit hatte sie gar nicht mehr gerechnet. Sie schlang ihre Arme um ihn und strich durch sein schwarzes Haar. Was ihn gerade dazu bewogen hatte, war ihr so egal…sie hatte sich schließlich einfach so verhalten wie immer. Er schien zu vergessen, dass sie sich an einem öffentlichen Platz aufhielten, denn er begann ihr Gesicht zu liebkosen und weiter herunter zu ihrem Hals zu wandern. Sie schmiss ihren Kopf in den Nacken und seufzte auf. Als er sich aufrichtete und sie ansah, zog sie ihn an seinem Handgelenk hinter sich her. Ihre Nackenhaare hatten sich auf wohlige weise aufgestellt und ihr ganzer Körper spielte verrückt. Sie verschwanden hinter einer zum Glück sehr sauberen Gästetoilette. Sofort fiel Kyle über sie her. Er küsste ihr Dekollete und streifte die Träger ihres Kleides weg. Zur gleichen Zeit knöpfte sie sein Hemd auf und schmiss dieses auf den Boden. Sie tastete seinen warmen, muskulösen Körper ab, der sie erstrecht auf Hochtouren brachte. Sie ließ ihr Kleid zu Boden fallen. Sofort bückte sich Kyle um ihren flachen Bauch zu küssen. Sie wusste gar nicht wohin mit ihrer Erregung und mit ihren Händen. Willenlos massierten sie über seinen Rücken. Sie wusste, dass sie nun eine Grenze überschritten hatten und das es kein Zurück mehr gab. Dafür hatten sie sich zu sehr aufgeputscht. Kyle wanderte an ihrem Körper hinauf. Seine Zunge strich lieblich über ihre sensible Haut. Sie sahen sich in die Augen und begannen synchron zu lächeln. Hektisch öffnete Mag seine Hose. Sie wurde nervös, als sie die Beule in seiner Boxershorts entdeckte, doch sie konnte nicht lange darüber nachdenken, da hatte er sich bereits über ihren BH her gemacht, der nun ebenfalls den Boden zierte. Er bearbeitete ihre empfindlichen Brüste, wie es zuvor nie jemand getan hatte. Gleichzeitig küsste er sie erneut. Er drang mit seiner Zunge in ihren Mund ein und spielte mit ihr. Er war unglaublich sicher in dem was er tat. Ihre Unterhosen landeten auch auf den Boden. Er hob Mag mit Leichtigkeit an und drückte sie gegen die weiße Wand. Er gab ihr wortlos zu verstehen die Beine um seine Hüften zu schlingen. Vorsichtig drang er in sie ein. Eine Welle durchfuhr sie. Die kalte Wand ließ ihr einen eisigen Schauer über den Rücken jagen, während seine Wärme sie von vorne brennen ließ. Er drang tief in sie ein und begann zu stoßen. Immer hemmungsloser und schneller. Sie wurde bei jedem Stoß in neue Erregung geschleudert. Ihr Atem wurde rasend und sie krallte sich an seinen Schultern fest. Laute Seufzer verließen die Lippen beider. Sie war nur noch die Knete in seinen Händen. Er formte sie und bearbeitete sie nahezu animalisch. Ihr ganzes Inneres bebte als sie am höchsten Punkt ihrer Gefühle angekommen war. Er gab ihr jedoch keine Zeit sich zu erholen. Nur noch das wohlwollende Stöhnen und aufeinanderprallen ihrer Körper war zu hören. Alles andere war um sie herum verschwunden. Kyle krallte sich fester an ihr fest, hauchte leise ihren Namen. Mag legte ihren Kopf erschöpft auf seine Schulter fallen und schloss ihre Augen. Er glitt aus ihr heraus und umarmte sie weiter innig. Es dauerte einige Minuten, bis sich ihr Atem normalisiert hatte und sie sich endlich anschauen konnten. Sie löste sich von ihm und setzte sich fix und fertig auf den Klodeckel. Sie spürte einen brennen zwischen ihren Beinen und fasste sich durchs Gesicht. Kyle zog seine Hose wieder an und hockte sich vor sie. Er lächelte sie an und streichelte über ihr Haar.
'Jetzt hast du dich doch strafbar gemacht', murmelte sie ohne ihn anzusehen. Er stand auf und drehte sich von ihr weg. 'Ich weiß.', er hob sein Hemd auf und legte es sich über. Er öffnete die Tür und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, während Mag sich anzog. Als er wieder in den Spiegel sah, entdeckte er sie hinter sich stehen. 'Kyle? Wie geht es jetzt weiter?'
Ihre Stirn war in Falten gelegt und er wusste sofort was in ihr vorging. Jetzt war es zu spät. Er konnte sie nicht mehr leugnen. Er hatte versagt.
'Ich habe keine Ahnung.', er wendete sich wieder ihr zu und lehnte sich gegen das Waschbecken. 'Oh Gott! Warum bau ich immer so eine Scheiße!', verzweifelt fuhr er durch sein Haar. 'Es tut mir Leid, Mag, die Pferde sind gewaltig mit mir durchgegangen. Ich hatte mich einfach nicht im Griff.'
Ihre Stimme wurde ganz ruhig: 'Was heißt das jetzt?'
'Ich brauche Zeit, um darüber nachzudenken.'
'Erst handeln, dann denken was?', ironisch lachte sie. Es war einfach eine so merkwürdige Situation, doch sie war zu erschöpft, um sich über ihn aufzuregen.
'Ich fahr dich jetzt nach Hause. Ich rufe dich an, wenn ich wieder einen klaren Kopf habe, Okay.'
Stumm nickte sie.
Sie liefen schweigend neben einander her zu seinem Auto. Er könnte sich Ohrfeigen! Auch wenn sie in einem halben Jahr achtzehn werden würde, war sie jetzt immer noch minderjährig. Außerdem war es unverzeihlich, was er ihr angetan hatte. Er wollte ihr nicht das Herz brechen. Das einzige, was sie während der Fahrt redeten, waren Richtungsanzeigungen von Mag. 'Hier rechts wohne ich.'
Kyle nickte. Vor ihm lag ein altes, graues Haus, welches wohl ursprünglich mal weiß gewesen war. 'Es tut mir sehr Leid, Kyle.'
'Nein, mir tut es Leid.', er lächelte sie an und legte seine Hand auf ihre Wange, 'Ich melde mich.'
Sie nickte und lief ins Haus. In kurzen kleinen Stößen atmete sie ein und schloss ihre Augen. Das war so unglaublich schnell gegangen. Vor einer Stunde hatte sie ihn noch innig in einer Gästetoilette an sich gedrückt und jetzt stand sie alleine in ihrem Zimmer. Zu viele Eindrücke schütteten über sie herein. Sie wusste gar nicht, was sie denken sollte, doch sie wusste, ihm ging es genauso.







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